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Aktivkohle für die AbwasserreinigungMade in Switzerland?

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Nikolas Hagemann1,2, Ralf Kägi3, Marc Böhler3, Christa McArdell3, Hans-Peter Schmidt2, Thomas Bucheli1

Aktivkohle für die Abwasserreinigung Made in Switzerland ?

References:

Hagemann N, Spokas K, Schmidt H-P, Kägi R, Böhler MA, Bucheli TD. Activated Carbon, Biochar and Charcoal: Linkages and Synergies across Pyrogenic Carbon’s ABCs. Water 10, 182 (2018).

Boehler M, Zwickenpflug B, Hollender J, Ternes T, Joss A, Siegrist H. Removal of micropollutants in municipal wastewater treatment plants by powder-activated carbon. Water Science and Technology 66, 2115-2121 (2012).

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF

Agroscope

Die Elimination von Mikroverunreinigungen (EMV) in der erweiterten Abwasserreinigung mittels Aktivkohle oder Ozon ist eine wichtige Massnahme für einen vorbeugenden Schutz der Gewässer und der Trinkwasserressourcen. Relevante Schweizer Kläranlagen sind verpflichtet, innerhalb der nächsten 25 Jahren EMV einzuführen. Während der Einsatz von Ozon mit hohem Energieverbrauch einhergeht, generiert der Einsatz von Aktivkohle

andernorts negative Umweltauswirkungen, da die Aktivkohle zum Teil aus fossilen Ausgangstoffen wie Stein- oder Braunkohle hergestellt wird und zudem über weite Strecken transportiert werden muss. Aktivkohlen mit sehr guten Eliminationsleistungen können aber auch aus erneuerbaren Roh- und Reststoffen «vor Ort» hergestellt werden.

Ausgangslage

1 t Aktivkohle

=

11-18 t CO 2

Äquivalent-Emissionen durch Bereitstellung aus fossiler Kohle

«Physikalische» Aktivierung

Abb. 2: Altholz, Hochtemperatur-Pflanzenkohle (900 °C) und Aktivkohle (Dampfaktivierung, 900 °C)

Abb. 1: Pilotanlage «PYREKA».

Der Reaktor ist 1 m lang. (Fa. Pyreg)

Pflanzenkohle wird durch Pyrolyse/Karbonisierung bei 350-900°C unter weitgehendem Ausschluss von Sauerstoff hergestellt.

Bei der sog. «physikalischen» Aktivierung wird bei >850 °C und unter Zugabe eines gasförmigen Oxidationsmittels (Dampf, CO2) ein Teil des Kohlenstoffs der Kohle oxidiert und dadurch die Oberfläche vergrößert aber auch chemisch verändert.

Die Chemi-Sorption von Wasserstoff auf der Kohle verhindert das unkontrollierte Abbrennen.

Test der Aktivkohlen Bedeutung der Dampf-Dosierung

• Aktivkohlen wurden auf <200 µm vermahlen und in Zinn-Kapseln eingewogen.

• Biologisch gereinigtes Abwasser (Ablauf Nachklärbecken) wurde in der ARA Werdhölzli beprobt.

• Schüttelversuch:

• 24 h

• 10 und 30 mg L-1 Aktivkohle

• Bestimmung von

• SAK254nm (UV Absorption)

• Gelöster organsicher Kohlenstoff

• 12 Mikroverunreinigungen mit LCMS

Eliminationsleistung ausgewählter Kohlen bei 14 mg L -1

• Holz-Aktivkohlen zeigen ähnliche oder gar bessere Eliminationsleitung wie kommerzielle Aktivkohlen

• Holzqualität (Stammholz vs. holzige Reststoffe) spielt vergleichsweise geringe Rolle → auch aus günstigen Sortimenten können gut Aktivkohlen erzeugt werden

• CHF 50 für Fichte und Tanne,

• CHF 10-20 für aufbereitetes holziges Siebüberkorn oder Altholz

• Klärschlamm-Sorbentien können durch Zusatz von Holz verbessert werden Abb. 4: Die Reduktion der SAK254nm im Eliminationsversuch mit

Abwasser Werdhölzli als Funktion des Abbrands (Massenverlust) durch die Aktivierung von Buchenholz bei 900 °C.

Die SAK254nm dient als Ersatzkennwert für die Elimination von Mikroverunreinigungen. Die Prozent-Werte geben das molare Verhältnis von Dampf zum Kohlenstoff im Ausgangsmaterial an

(100 % = 1 mol Dampf/H2O zu 1 mol Kohlenstoff).

50% H

2O

33% H

2O

Konzept für Holz-Klärschlamm-AK

AK-Austrag mit dem Klärschlamm

Abb. 3: Einsatz von Pulveraktivkohle in der Abwasserreinigung am Beispiel des sog. Ulmer Verfahrens. Aktivkohle wird mit dem Klärschlamm ausgetragen. (Bild: Abschlussbericht MIKROFlock, Pinnekamp/Bornemann, RWTH Aachen/Wupperverband, 2015)

1: Agroscope, Zürich. 2: Ithaka Institut, Arbaz (VS) und Freiburg (Brsg). 3: Eawag, Zürich

Ausgangsmaterial Gas Potentielle

Oxidation Ertrag BET [m2]

Donau Carbon Carbopal AP: vermutlich

fossile Kohle n/a 804

Norit SAE Super: vermutlich Torf, Holz,

ggf. fossile Kohle n/a 912

Buchenholz, pyrolysiert, nicht aktiviert 0% 14% 345

Buchenholz Dampf 50% 6% 780

Buchenholz Dampf 100% 2% 913

Buchenholz Dampf,

CO2 100% 4% 899

Pflanzenkohle (600 °C) aus Fichte und

Tanne Dampf ~50% 9% 741

Fichten- und Tannenholz Dampf 100% 5% 1235

Holziges Siebüberkorn einer

Kompostierung Dampf ~50% 9% 945

Borke/Rinde von Nadelhölzern Dampf 50% 17% 549 Mischholz / Holzhackschnitzel Dampf 100% 8% 826 Klärschlamm Herisau (enthält 13%

Carbopal) mit Mischholz (1:1.2 TM) Dampf ~50% 16% 190 Klärschlamm Herisau (enthält 13%

Carbopal) Dampf ~50% 59% 106

Faulschlamm Werdhölzli Dampf ~50% 50% 65

20% 40% 60% 80% 100%

12 MV DOC

UV Schweizer Eidgenossenschaft

Confédération suisse

Confederazione Svizzera Confederazium svizra

C + H

2

O CO + H

2

2 C + H

2

2C(H

)

Referenzen

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