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Archiv "BGA: Skandal" (18.07.1994)

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SPEKTRUM LESERBRIEFE

Vergangenheit

Zu dem Tagungsbericht „Geschichte des DDR-Gesundheitswesens: Ste- reotypen früherer Zeit beschworen"

von Dr. Klaus-Dieter Müller in Heft 12/1994:

Nostalgische Hardliner

Die „Interessengemein- schaft Medizin und Gesell- schaft" ist in meinen Augen ein Verein nostalgischer Hardliner, die nichts aus der Wende gelernt haben, weil sie ihrer Privilegien verlustig gin- gen.

Beim Hineinsehen in mei- ne Stasiakten entdecke ich bösartige Verleumdung, be- wußte Falschdarstellung, hy- sterische Angst vor Feind- und Spionagetätigkeit, wo es sich nur um jahrzehntelange Bindungen handelt. Kurz:

Das alte Plakat Feind hört mit von vor 50 Jahren auf soziali- stisch. Nackte Dummheit oh- ne Sachkenntnis. Das Schlimmste: Umgedrehte Na- zis in Machtstellungen.

Unvergessen die NVA- Ärzteschmiede in Greifswald mit Hochschullehrern in ho- hen Offiziersrängen.

Dafür bleiben der Exmini- ster und seine kommunistisch ausgerichtete Aristokratie verantwortlich. So wurden Balanceakte zwischen Anpas- sung, Widerspruch und ärztli- cher Verantwortung lebens- gefährlich.

Dies sollte der Berichter- statter bei seinen künftigen Rezensionen unterstreichen.

MR Dr. A. Hohlfeld, ehem.

Ärztlicher Direktor, Kreispo- liklinik Brand-Erbisdorf/Erz- gebirge, Ludwigsplatz 5, 36304 Alsfeld

Darstellung politischer Interessen

Die genannten Vertreter — bestens bekannt aus vergan- genen Zeiten — garantieren ihre „spezifische" Sichtweise des DDR-Gesundheitswe- sens — kritisch, wahrhaftig, li- nientreu, parteilich, unbeirrt

— vielleicht etwas flexibler als der „Emigrant" Honecker.

Problematisch ist die Darstel- lung und Polemik wegen der sich ausbreitenden Nostalgie- welle alter Verhältnisse, nur lebten die Herren immer schon auf der „richtigen"

Seite!

Eine kritische Aufarbei- tung ist unter bewußter Aus- blendung repressiver Mecha- nismen und deren Ursachen und Hintergründe nicht mög- lich und von diesem Gremi- um auch nicht zu erwarten.

So dient die Darstellung an sich politischen Interessen und nicht einer aufarbeiten- den Reflexion, doch wen ver- wundert diese Tatsache!?

Wer hatte etwas anderes er- wartet?

Dr. med. Hans Jacob, Jacob- straße 1, 06110 Halle

Untergang der DDR:

Kein Kriminalstück

Nach den über längere Zeit im Rahmen des Projek- tes „Ärztliches Handeln und politische Verfolgung von Ärzten in SBZ und DDR" im Deutschen Ärzteblatt abge- druckten Einzelfallschilde- rungen hielt ich eigentlich die einseitige Darstellung des Themas für abgeschlossen.

Leider eine Enttäuschung.

Frau „th" (Kasten) be- steht in Heft 12/1994 indirekt darauf, sozialwissenschaftli- che Untersuchungen müßten nicht unbedingt repräsentativ sein. Herr Klaus-Dieter Mül- ler (Lehrte) dagegen vermißt Darstellungen der Stasi- und Repressionsthematik durch die „Alternative Enquete- Kommission" (Harich) und die „Interessengemeinschaft Medizin und Gesellschaft e. V." (Mecklinger, Rapoport und andere). Beide wider- sprechen sich also, der eine verteidigt den gewählten, en- gen Forschungsrahmen des anderen, der wiederum von seinen Kontrahenten eine thematische Breite fordert, die er selbst nicht bietet. Das Ärzteblatt hat bisher Müllers Kasuistik viel Platz einge-

räumt; die Interessengemein- schaft Medizin und Gesell- schaft e. V. dagegen wird von ihrem Widersacher auf knapp zwei Seiten referiert.

Bestand und Untergang der DDR und des gesamten sozialistischen Lagers waren dramatische, geschichtliche

Rauchen

Zu dem Beitrag „Nichtraucher- schutz: Krebsforscher unterstützen den Gesetzentwurf" von Josef Maus in Heft 16/1994:

Staat: großer Hehler und Stehler

Aufgrund meiner über vierzigjährigen leidvollen Er- fahrungen in Lehre, For- schung und Öffentlichkeitsar- beit um den Stellenwert des Rauchens und Passivrau- chens innerhalb der Lufthy- giene und der vorbeugenden Medizin befürchte ich, daß der lobenswerte, ermutigende Appell der Präsidenten der drei großen Krebsorganisa- tionen sich in Rauch auflösen wird.

Der Umfang der wirt- schaftlichen Interessen und der latenten, individuellen Emotionen kontrastiert zu den weltweit anklagenden Fakten. Dabei ist der Staat der große Hehler und Steh- ler. Er kassierte allein 1993 über zwanzig Milliarden DM Zigarettensteuer. Das ist ein unglaublicher Berg festge- preßter 100-DM-Scheine von 22 km Höhe!!

Der Einfluß der Massen- medien und der Presse ist ge- waltig. Nur zwei Beispiele:

„Newsweek" brachte im No- vember 1983 eine Sonder- nummer über Gesundheits- fragen heraus. Das Thema Zigarette wurde nur in vier kleinen Sätzen erwähnt. Im großen Gesundheitsmagazin der „Time" vom Oktober 1983 wurden fast alle Passa- gen über das Rauchen und Passivrauchen vom Herausge- ber ohne Wissen des Verfas- sers gestrichen. Dafür er- scheinen in den beiden Maga- zinen zwölf beziehungsweise

Vorgänge, die man nicht aus- schließlich als Kriminalstück darstellen kann (B. Shaw, Vorrede zur Heiligen Johan- na). Damit wird der Weg zu historischen Erkenntnissen verstellt.

Dr. med. Dietrich Loeff, In- selstraße 23 c, 03046 Cottbus

acht Seiten Zigarettenwer- bung mit einem Anzeigen- wert von jeweils über einer Million Dollar.

Inzwischen hat sich in USA die Situation völlig ge- ändert. Übrigens: Die in Heft 15/1994 unter Varia erschie- nene Kurznotiz über die Ver- leihung des Johann Wolfgang von Goethe-Wanderpreises an die kalifornische Universi- tät Loma Linda am Kolum- bustag 1993 brachte bedauer- licherweise nicht die eigent- lich auslösende Ursache und Bedeutung: Die hochmoder- ne medizinische Fakultät ist einhundertprozentig rauch- frei.

Prof. Dr. med. Dipl.-Chem.

Friedrich Portheine, Pfitzner- straße 16, 48527 Nordhorn

BGA

Zu der Meldung in Heft 22-23/1994

„BGA wird aufgelöst":

Skandal

In dem Bericht sind drei Institute genannt, die nun an Stelle des BGA fungieren werden. Darunter ist das

„Robert Koch-Institut" mit dieser Kurzbezeichnung an- gegeben. Dies gibt einen fal- schen Eindruck! Denn sein vollständiger Name heißt:

„Bundesinstitut für Infekti- onskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten"!

Dabei ist gewiß bewußt, da- mit es nicht zu viel wird, un- terschlagen, daß auch der Fachbereich „Gentechnik"

dem RKI zugeschlagen wur- de.

Für mich, der ich den mi- nisteriellen Auftrag hatte, das Robert Koch-Institut nach dem Kriege wieder aufzubau- en, und es bis 1969 leitete, ist A-1918 (6) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 28/29, 18. Juli 1994

(2)

LESERBRIEFE

die von Bundesminister See- hofer veranlaßte Entwicklung des Instituts eine Qual. Sie ist ein Skandal und von großer Peinlichkeit den ausländi- schen Fachkollegen gegen- über.

Prof. Dr. med. Georg Henne- berg, Asternplatz 1, 12203 Berlin

Transsexualität

Zu den Leserbriefen in Heft 18/1994, die sich auf den Beitrag

„Aktuelle Aspekte der Begutachtung und Operation Transsexueller" in Heft 11/1994 beziehen, antworten die Autoren:

Vertretbarer Aufwand?

Der von Herrn Kollegen Mahn gemachte Vorschlag zur Durchführung diverser, teilweise recht aufwendiger und auch kostenintensiver plastisch-kosmetischer Maß- nahmen noch in der Zeit des Alltagstestes, das heißt, vor der geschlechtstransformie- renden Operation, entspricht nicht den Standards für die Geschlechtstransformations- behandlung. Im Gegenteil:

Der Alltagstest soll ja gerade prüfen, ob für den Patienten tatsächlich nur eine operative Korrektur der primären und sekundären Geschlechts- merkmale in Frage kommt.

Wenn diese Frage sich positiv beantwortet und die Trans- formationsbehandlung durch- geführt wird, erscheint es uns immer noch fraglich, ob die Fülle der von Herrn Mahn er- wähnten weiterführenden Maßnahmen indiziert und zu- mal vom Aufwand her ver- tretbar ist. Herrn von Schu- manns Hinweis ist insoweit zuzustimmen, als die ge- schlechtstransformierende Operation selbstverständlich nicht grundlegende Persön- lichkeitseigenschaften der Pa- tienten verändert.

Dr. med. Hartmut A. G. Bo- sinski, Christian-Albrechts- Universität, Arnold-Heller- Straße 1, 24105 Kiel, zugleich im Namen der übrigen Auto- ren

Steuerpolitik

Zu dem Beitrag „Wer besser ver- dient, muß zahlen — Steuerpolitik im Defizit/Was die Parteien planen"

von Walter Kannengießer in Heft 22-23/1994:

Bündnis 90/Grüne nicht existent?

Nicht zum ersten Mal ver- misse ich, wie hier zum The- ma Steuerpolitik, den Ab- druck der Vorstellungen von Bündnis 90/Die Grünen, die ja wie Union, FDP und SPD im Bundestag vertreten sind.

Werden im DÄ Bündnis 90/Grüne als „nicht existent"

betrachtet? (Und wenn, dann in einem Nebensatz mit ironi- schem Tenor abgehandelt?)

Auch deren Vorstellungen zu erfahren, haben die DÄ- Leser das Recht! Daher:

Schleunigst die steuerpoliti- schen Vorstellungen dieser Partei „nachschieben" — und in Zukunft Gleichbehandlung gewähren.

Dr. med. Peter Görgler, Bachstraße 20, 71063 Sindel- fingen

Weiterer

Einkommensverlust

Bei der Darstellung der Konsequenzen eines Wahl- sieges der einen oder anderen Partei haben Sie einen wichti- gen Punkt nicht beachtet, der vor allem für die angestellten und beamteten Ärzte des öf- fentlichen Dienstes von er- heblichem Interesse sein dürfte: Die SPD plant die Ab- schaffung des steuerlichen Kinderfreibetrages und die Einführung eines einheitli- chen Kindergeldes von 250 DM pro Monat. Vom Kinder- geldanspruch sollen laut SPD-Kandidatinnen Besser- verdienende ausgenommen werden.

Dadurch entfallen nach

§ 29 BAT beziehungsweise Paragraph 40 Bundesbesol- dungsgesetz die kindergeld- bezogenen Einstufungen in die verschiedenen Gruppen des Ortszuschlages. Dies be- deutet, daß verheiratete An- gestellte oder Beamte mit

Zusammensetzung. 1 Retardtablette Munobal 2,5 enthält 2,5 mg Felodipin. 1 Retardtablette Munobal enthält 5 mg Felodipin. 1 Retardtablet- te Munobal 10 enthält 10 mg Felodipin. An- wendungsgebiet: Behandlung des Bluthoch- drucks. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Felodipin; Schlaganfall innerhalb des letzten halben Jahres; Herz-Kreislauf-Schock;

höhergradige Aortenklappen- und Mitralstenose;

hypertrophische obstruktive Kardiomyopathie;

instabile Angina pectoris; akuter Myokardinfarkt (innerhalb von 8 Wochen); atrioventrikuläre Überleitungsstörungen 2. und 3. Grades; schwe- re Niereninsuffizienz (GER< 30 ml/min, Kreati- nin >1,8 mg/dl); schwere Leberfunktionsstörun- gen; Kinder; Schwangerschaft (vor Behandlung auszuschließen). Hinweis: Vorsicht bei ausge- prägt niedrigem Blutdruck, erhöhter Herzschlag- folge (über 120 Schläge pro min), dekompensier- ter Herzinsuffizienz. Nebenwirkungen: Flush, Wärmegefühl, Kopfschmerzen, Ohrensausen; in Einzelfällen Schwindel, Müdigkeit, Unruhe, Pal- pitationen, Hautreaktionen, Juckreiz, Parästhesi- en in Armen und Beinen, Muskelzittern, Ge- lenkschmerz, Magen-Darm-Beschwerden (z.B.

Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall), hypotone Kreislaufreaktion, Erektionsstörungen, Gewichtszunahme, Schweißausbrüche, Tachy- kardie, Dyspnoe, selten Pruritis, Urticaria, Exan- theme, in Einzelfällen exfoliative Dermatitis, Angio-Odem; gelegentlich Knöchelödeme; selten ausgeprägte Blutdrucksenkung mit Ta-chykar- die, die unter Umständen eine myokardiale Ischämie zur Folge haben kann; selten Schmer- zen im Bereich der Brust (unter Umständen An- gina-pectoris-artige Beschwerden); äu-ßerst sel- ten bei Patienten mit ausgeprägter Gingivitis/Parodontitis leichte Zunahme der Zahnfleischschwellung möglich (diese kann durch sorgfältige Mundhygiene verhindert oder rückgängig gemacht werden); in Einzelfällen Le- berfunktionsstörungen (Anstieg der Transami- nasen). In Einzelfällen Gynäkomastie, hyperten- sive Krise nach plötzlichem Absetzen des Arznei- mittels. Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschi- nen kann beeinträchtigt werden (dies gilt in ver- stärktem Maße bei Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel und im Zusammenwirken mit Alkohol). Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts durch andere blutdrucksenkende Arznei- mittel sowie trizyklische Antidepressiva; erhöhte Plasmaspiegel bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin oder Erythromycin: Patienten sorgfäl- tig beobachten; Dosiserhöhung erforderlich bei gleichzeitiger Gabe enzyminduzierender Medi- kamente wie Carbamazepin, Phenytoin, Barbitu- rate. Wirkungsweise: Blutdrucksenkend durch Erweiterung der peripheren Widerstandsgefäße.

Dosierung: Therapiebeginn grundsätzlich mit 1 x täglich 1 Tablette Munobal (5 mg Felodipin);

insbesondere bei älteren Patienten empfiehlt es sich, die Therapie einschleichend mit 1 x täglich 1 Tablette Munobal 2,5 (2,5 mg Felodipin) zu beginnen. Evtl. Dosiserhöhung auf 1 x täglich 1 Tablette Munobal 10 (10 mg Felodipin). Bei nicht ausreichender Blutdrucksenkung zusätzli- che Gabe eines weiteren Antihypertensivums.

Besonders bei älteren Patienten mit leichten und mittelschweren Leberfunktionsstörungen (Child A und B) Dosissteigerung nur unter kritischer Abwägung von Wirkung und Nebenwirkung.

Die Munobal Tabletten sollen morgens einge- nommen und ganz geschluckt, also weder zer- kaut noch geteilt werden. Handelsformen und Preise: Munobal 2,5: N1: 20 Tabletten DM 27,28; N2: 50 Tabletten DM 61,19; N3: 100 Ta- bletten DM 112,73. Munobal: N1: 20 Tabletten DM 38,62; N2: 50 Tabletten DM 86,57; N3:

100 Tabletten DM 159,55. Munobal 10: N1: 20 Tabletten DM 54,14; N2: 50 Tabletten DM 121,50; N3: 100 Tabletten DM 223,84; jeweils Krankenhauspackung. Stand: April 1994 Hoechst Aktiengesellschaft, 65926 Frankfurt/M.

Ui

A-1920 (8) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 28/29, 18. Juli 1994

Hoechst

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