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Archiv "Arzthaftung: Juristisch präzise, dennoch verständlich" (08.07.2011)

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A 1536 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 27

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8. Juli 2011 Die Autoren – beide sind Juristen –

versuchen, selbst schwierigste rechtliche Sachverhalte in einer Sprache für Nichtjuristen zu ver- mitteln. Das gelingt ihnen ausge- zeichnet. Besonders im Rahmen von Antragsverfahren für Sozial- leistungsansprüche, aber auch bei Begutachtungsfragen bedürfen die Patienten heute einer sachkompe- tenten Beratung durch ihren behan- delnden Arzt.

Der Band vermittelt dem Arzt zunächst eine Übersicht über die zentralen, praxisrelevanten Rechts- begriffe und gibt einen Einblick in verfahrensrechtliche, sozialrechtli- che und zivilrechtliche Aspekte, auch das Bundesentschädigungs- gesetz und das Lastenausgleichs- MEDIZINRECHT

Leicht verständliche Übersicht

gesetz werden einbezogen. Dem gutachtlich relevanten Kapitel sind Ausführungen zur Rechtsstellung des Gutachters vorangestellt, da- nach werden Fragen der gesetzli-

chen Kranken-, Pflege-, Renten- und Unfallversicherung, der priva- ten Unfallversicherung, des sozia- len Entschädigungsrechtes, des Schwerbehindertenrechts und der medizinischen Rehabilitation be- handelt. Merksätze und wichtige Grundsätze werden im Text op- tisch hervorgehoben, häufig sind stichpunktartige Schwerpunkte eingefügt, so dass eine schnelle und gut lesbare, leicht verständli- che Übersicht auch bei schwierigs- ten juristischen Hintergründen vor- zufinden ist.

Das Buch ist Klinikärzten und niedergelassenen Medizinern, ärzt- lichen Mitarbeitern des öffentlichen Gesundheitswesens, aber auch den mit medizinischen Fragen befassten Verwaltungs- und Versicherungs- mitarbeitern sehr zu empfehlen.

Andreas Dehne Arnold Erlenkämper, Dierk F. Hollo: Rechtliche

Rahmenbedingungen für die ärztliche Bera- tung und Begutachtung. Thieme, Stuttgart, New York 2010, 370 Seiten, gebunden,99,95 Euro Gerade in Zeiten, in denen die Pa-

tientensicherheit besonders thema- tisiert wird, wird auch viel über Behandlungsfehler und die sich daraus erge- bende Haftung des behan- delnden Arztes gesprochen.

Dies kann zu einer für die medizinische Versorgung unerwünschten Defensiv- medizin führen oder auch zur Sprachlosigkeit zwi- schen Ärzten und Patien- ten, die für die Gesamtent- wicklung auch der diffe- renzierten fachärztlichen Betreuung ungünstig ist. Der 122.

Kongress der Deutschen Gesell- schaft für Chirurgie stand dement- sprechend nicht von ungefähr unter dem Motto „Patientensicherheit“

und kam zu der Feststellung: „Eine komplikationsfreie Chirurgie wird es nie geben.“ Nicht nur deshalb ist es für den Chirurgen unabdingbar, neben einem detaillierten Wissen, wo Behandlungsfehler auftreten können und wie diese zu vermeiden sind, auch grundlegende Kenntnisse über die rechtlichen Konsequenzen seines Tuns zu erlangen.

ARZTHAFTUNG

Juristisch präzise, dennoch verständlich

Das Buch stellt in praxisnaher Form dar, wann und wo Behand- lungsfehler entstehen und welche haftpflichtrelevanten Aspekte sich daraus ergeben. In einem einführen- den Teil werden die rechtlichen Grundlagen und allgemeine Aspek- te des Haftpflichtfalls erläutert. Sel- ten sind so verständlich, aber den- noch präzise juristische Aspekte der ärztlichen Haftung und des Ver- tragsrechts oder die verschiedenen Verfahren der rechtlichen Klärung erläutert worden. Insbesondere der Expertise von Jürgen Bauch, der als Schöffe am Bundessozialgericht nicht nur aus seiner chirurgischen, sondern eben auch aus der juristi- schen Perspektive vielfältige Erfah- rungen gesammelt hat, ist es zu ver- danken, dass hier hochkomplexe Sachverhalte vom Leser nachvoll- zogen werden können.

In dem speziellen, zweiten Teil des Buches wird die gesamte Band- breite der Viszeralchirurgie inklu - sive Abdominaltrauma und Trans- plantation in organ- beziehungswei- se eingriffsspezifischen Kapiteln abgehandelt. Kritische, haftungs- rechtlich relevante Stellen in der

Behandlung eines Patienten werden identifiziert und Strategien zur Feh- lervermeidung erläutert. Man be- schränkt sich hierbei aber nicht auf die Schlüsselschritte des operativen Eingriffs, vielmehr werden auch in den Bereichen Diagnostik, Indikati- onsstellung und postoperative Be- handlung solche Situationen identi- fiziert, die prädestiniert für Behand- lungsfehler sind. Damit leistet das Buch auch im Sinne der Propädeu- tik hilfreiche Unterstützung für das Verständnis der chirurgischen Dia - gnostik und Indikationsstellung und geht damit über die Qualität eines sich auf Behandlungsfehler und Haftpflicht spezialisierten Buches deutlich hinaus.

Mehr als 40 Autoren aus renom- mierten Kliniken und Zentren wa- ren bei der Erstellung der Kapitel beteiligt, und so bleibt es nicht aus, dass die Qualität der Beiträge von herausragend (zum Beispiel Öso- phagus, Magen, Appendizitis, en- dokrine Chirurgie des Bauchraums) bis propädeutisch (Pankreas) reicht.

Insgesamt haben die Herausgeber jedoch in exzellenter Weise dafür gesorgt, dass die einzelnen Kapitel in ihrer Form sehr homogen und von didaktisch herausragender Qualität sind. Eckhard Nagel Jürgen Bauch,

Hans-Peter Bruch, Jörg Heberer, Joa- chim Jähne (Hrsg.):

Behandlungsfehler und Haftpflicht in der Viszeralchirurgie.

Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2011, 383 Seiten, gebunden, 79,95 Euro

M E D I E N

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