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Archiv "Schwerpunktprogramm zur Förderung der medizinischen Forschung" (14.11.1974)

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Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Schwerpunktprogramm zur Förderung

der medizinischen Forschung

In den nächsten vier Jahren bis einschließlich 1978 soll ein vom Bundesforschungsministerium vor- gelegtes Projekt „Forschung und Technologie im Dienst der Gesund- heit" mit insgesamt 1,3 Milliarden DM gefördert werden, das die Ent- wicklung einer Vielzahl neuer Ge- räte und technologischer Verfahren im Medizinbereich vorsieht.

Das umfangreiche Förderungspro- gramm wurde durch Zusammenar- beit mehrerer Bundesministerien, darunter auch das Bundesgesund- heitsministerium, erstellt. An den einzelnen Projekten sind Hoch- schulinstitute, Kliniken, hochschul- freie Forschungseinrichtungen und die Industrie beteiligt. Im Bereich der medizinischen Datenverarbei- tung sollen die auf diesem Gebiet tätigen deutschen Unternehmen durch die Vergabe von Förde- rungsmitteln unterstützt werden.

Das Programm reicht von neuen Techniken bei den Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen über die Entwicklung diagnostischer und therapeutischer Geräte sowie künstlicher Organe bis hin zum ge- zielten Computereinsatz im Ge- sundheitswesen. Teilprojekte be- fassen sich beispielsweise mit der Anwendung von Laser-Strahlen bei der Kariesverhütung und dem Ein- satz von Ultraschall zur Zertrüm- merung von Nierensteinen. Unter- stützt werden Forschungs- und

Entwicklungsprojekte wie diese:

I> optische Instrumente für Dia- gnostik und Therapie, beispielswei- se in der Augenheilkunde, für die Gewebediagnostik und für die Mi-

krochirurgie;

I> Laser für chirurgische Zwecke, für die Augenheilkunde (Netzhaut- befestigung) und die Zahnheilkun- de (Füllungsschweißen);

> Meßwertaufnehmer und Verfah- ren zur Meßwertverarbeitung für

die Bestimmung von Kreislaufdaten und anderen physiologischen Para- metern, unter anderem für die teil- automatisierte Therapie.

Allein mit vier Millionen DM ist ein Projekt dotiert, mit dessen Hilfe „in Zukunft sichere und frühzeitige Diagnosen, vor allem von Unter- leibskrebs" ermöglicht werden sol- len. Mit dem Projekt „Bildanalyse in der Medizin" wird eine weitge- hende Automation der Untersu- chungsmethoden angestrebt, „um die schnellere Verarbeitung einer großen Zahl . von Präparaten zu ge- währleisten". Bei dem neuen, vom Bundesforschungsministerium ge- förderten Verfahren werden die in einem Präparat enthaltenen opti- schen Informationen wie beispiels- weise krebsverdächtige Zellen au- tomatisch mit Fernsehsystemen er- laßt und anschließend in Datenver- arbeitungsanlagen aufbereitet, ge- speichert und verarbeitet.

Mit der Durchführung des genann- ten Forschungsprojektes wurde das Battelle-Institut e. V., Frankfurt, und die Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung mbH (GSF).

München, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulinstituten beauftragt. Die Projektträgerschaft wurde der Gesellschaft für Welt- raumforschung mbH, Porz-Wahn, übertragen.

Ein weiteres mit insgesamt 1,3 Mil- lionen DM für den Vierjahreszeit- raum bis 1978 ausgestattetes For- schungsprojekt wird der „Ultra- schallholografie für die medizini- sche Diagnostik" dienen. Diese Methode soll künftig selbst

„schwierige Diagnosen in kürze- ster Zeit und mit größter Sicher- heit' erlauben. Die bisherigen bei häufiger Anwendung belastenden Methoden wie Röntgenstrahlung und Nukleardiagnostik werden da- mit um eine für den Patienten „völ- lig unschädliche" Methode ergänzt.

Das neue, bei der Firma Dornier System GmbH in Auftrag gegebene Verfahren sieht vor, die dreidimen- sionale Fotografie auf den Bereich akustischer Wellen zu übertragen

und sie auf ein eigenes für diese Zwecke entwickeltes Empfangsge- rät aufzuzeichnen. Die durch die Reflexion des Schalls bzw. durch eine bei Durchdringung des Kör- pers zustande gekommene akusti- sche Information wird über einen Bildwandler in ein optimal für den behandelnden Arzt nutzbares dreidimensionales Bild verwandelt.

Erste Versuchsmuster für eine kli- nische Erprobung sollen nach ei- nem erfolgreichen Abschluß der Voruntersuchungen bis zum Jahr 1978 vorliegen. Als Projektträger wurde vom Bundesministerium für Forschung und Technologie eben- falls die Gesellschaft für Weltraum- forschung (GfW) beauftragt.

Weitere 780 000 DM stellt das Bun- desministerium für Forschung und Technologie dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg für ein Forschungsvor- haben zur Verfügung, mit dem mögliche krebserzeugende Wirkun- gen weitverbreiteter Chemikalien in der Umwelt untersucht werden sollen. So werden beispielsweise einige im Handel befindliche Un- krautvertilgungsmittel im Tierver- such auf ihre krebsfördernde Wir- kung untersucht. Darüber hinaus sollen die Forschungsarbeiten der Frage nachgehen, inwieweit be- stimmte Chemikalien dieser Herbi- zide mit weitverbreiteten anderen Schadstoffen zu Folgeprodukten reagieren, die ihrerseits stark krebs- erzeugend wirken. Mit den ersten Ergebnissen aus diesen Untersu- chungen wird für Ende 1975 ge- rechnet.

Und so sieht die Vergabe der öf- fentlichen Fördermittel im einzel- nen aus:

• 1974 sollen für die Medizintech- nik 24 Millionen DM, für die Daten- verarbeitung in der Medizin 36,8 Millionen DM und für die Förde- rung von Großforschungszentren sowie der Max-Planck-Gesellschaft insgesamt 128 Millionen DM bereit- gestellt werden. Für 1978 entspre- chend 65 Millionen DM, 70,5 Millio- nen DM und 201 Millionen DM. HC

3296 Heft 46 vom 14. November 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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