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Archiv "Biometrische Methoden in der medizinischen Forschung" (13.02.2009)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 7⏐⏐13. Februar 2009 99

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edizinische Forschung – insbesondere die pati- entenbezogene – unterliegt hohen ethischen, ge- setzlichen, methodischen und wissenschaftlichen An- forderungen. Das Ziel patientenorientierter Forschung ist, die Patientenversorgung zu verbessern.

Zunehmend wird für Therapie und Diagnostik ein wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweis gefordert.

Eine evidenzbasierte Medizin bedeutet: Behandlungs- entscheidungen sollen auf überzeugenden, in qualitäts- gesicherten Studien erhobenen Daten fußen und nicht mehr (nur) auf individuell gewonnenen Erfahrungen und Einstellungen. Ärztliche Leitlinien basieren auf dem Evidenzprinzip und beinhalten die Angabe von Evidenzgraden. Die beiden höchsten Evidenzgrade er- reichen die Metaanalysen publizierter Daten aus kon- trollierten klinischen Studien, gefolgt von veröffentlich- ten Ergebnissen einzelner randomisierter, kontrollierter, multizentrischer Untersuchungen.

Um die Relevanz der Resultate aus der Forschung für den Patienten beurteilen zu können, ist es deshalb für je- den Arzt wichtig, die Prinzipien der Planung und Aus- wertung wissenschaftlicher Untersuchungen sowie de- ren Aussagefähigkeit und Begrenzungen zu kennen.

Wissenschaftliche Studien besser verstehen

Die Artikelserie „Biometrische Methoden in der medi- zinischen Forschung“ zielt darauf, das Verständnis für wissenschaftliche Publikationen zu fördern. Wesentli- che methodische Aspekte zu Studientypen und zum Stu- diendesign, zur Auswahl von Studientypen und zur Ver- meidung von Verzerrungen und Fehlern werden darge- legt. Neben deskriptiver Datenanalyse und statistischen Tests werden grundlegende statistische Konzepte wie p-Werte und Konfidenzintervalle, Fallzahlplanung und Korrekturmöglichkeiten beim multiplen Testen erläu- tert. Auf die Auswertung, den Nutzen und die Besonder- heiten von klinischen und epidemiologischen Studien sowie von Reviews und Metaanalysen gehen die Auto- ren ebenfalls ein.

Ein gutes methodisches Grundverständnis versetzt den kritischen Leser in die Lage, die Ergebnisse einer Studie angemessen zu interpretieren und die Erkennt- nisse in die Behandlung der Patienten einfließen zu las- sen.

Der Titel „Biometrische Methoden in der medizini- schen Forschung“ wurde für diese Serie gewählt, weil die biometrische Methodik als Basis verschiedener For- schungsbereiche in der Medizin dient und unterschiedli-

che Bereiche, wie beispielsweise klinische Forschung und Epidemiologie, verbindet.

Das Institut für Medizinische Biometrie, Epidemio- logie und Informatik hat in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum Klinische Studien und dem Zentrum für Präventive Pädiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin (Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) gemeinsam mit der Re- daktion des Deutschen Ärzteblattes eine Serie konzi- piert, die die Inhalte, Rahmenbedingungen, Planung, Durchführung und Auswertung klinischer und epide- miologischer Studien in verständlicher Form darstellen sollen.

Die Serie greift in lockerer Folge unterschiedliche Themen auf, die die kritische Beurteilung von Studien, Sinn und Darstellung wichtiger statistischer Kennzah- len, die richtige Auswahl und Verwendung statistischer Tests sowie Fehlermöglichkeiten von Untersuchungen umfassen. Im Februar soll das Thema „Kritisches Lesen wissenschaftlicher Artikel“ bearbeitet werden, bevor es im März um „Studiendesign in der medizinischen For- schung“gehen wird. Inhaltlich bauen die Artikel aufein- ander auf, Wiederholungen wichtiger Aspekte kommen vor und sind beabsichtigt.

Eine Kooperation mit studienerfahrenen Experten und Biometrikern, die bei der Planung, Durchführung, Auswertung und Publikation von Daten notwendig ist, kann und will die Serie nicht ersetzen. Vielmehr sollen sich die Beiträge dem Leser leicht erschließen und den- noch einen fundierten Einblick in die Grundlagen wis- senschaftlicher Arbeit geben.

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

Statistical Methods in Medical Research

Dtsch Arztebl Int 2009; 106(7): 99 DOI: 10.3238/arztebl.2009.0099

Anschrift für die Verfasser Dr. rer. nat. Bernd Röhrig MDK Rheinland-Pfalz Referat Rehabilitation/Biometrie Albiger Straße 19 d 55232 Alzey

E-Mail: Bernd.Roehrig@mdk-rlp.de

EDITORIAL

Biometrische Methoden

in der medizinischen Forschung

Jean-Baptist du Prel, Bernd Röhrig, Maria Blettner

Editorial zum Start der Serie zur Bewertung wissenschaftlicher Publikationen mit dem Beitrag

„Kritisches Lesen wissenschaftlicher Artikel“ von du Prel, Röhrig und Blettner auf den folgenden Seiten

The English version of this article is available online:

www.aerzteblatt-international.de

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