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HASHIMOTO-THYREOIDITIS HÄUFIGSTE URSACHE DER HYPOTHYREOSE

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Academic year: 2022

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HASHIMOTO-THYREOIDITIS

HÄUFIGSTE URSACHE DER HYPOTHYREOSE

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung.

Ihren ungewöhnlichen Namen „verdankt“ sie Hakaru Hashi- moto, der die Krankheit 1912 erstmals beschreib.

Klare Zahlen zur Prävalenz der Hypothyreose in Deutschland gibt es nicht. Nach vorliegenden epidemiologischen Studien und Verordnungsdaten ist eine Prävalenz zwischen 2  % und 5 % realistisch. Für die Hashimoto-Thyreoiditis wird angenom- men, dass 1 bis 1,5 Millionen Menschen betroffen sind – Frauen etwa fünfmal häufiger als Männer.

Patienten mit einer Hypothyreose fühlen sich oft nicht krank.

Sie beschreiben im Arzt-Gespräch aber oft krankheitsassoziier- te Symptome wie

• Müdigkeit

• Motivationslosigkeit

• Depressive Verstimmungen

• Konzentrations- und Gedächtnisstörungen

• Trockene und rissige Haut und damit verbundener Juckreiz

• Trockene Schleimhäute

• Brüchige Haare und Nägel

• Haarausfall

• Schnelle und starke Gewichtszunahme bzw.

Unfähigkeit Gewicht abzunehmen

• Obstipation

• Menstruationsstörungen

Typische Beschwerden für die Verdachtsdiagnose „Hypothy- reose“ und die Kontrolle des TSH-Wertes gibt es nicht. Darum werden eine Hypothyreose und damit die Hashimoto-Thyreoi- ditis häufig erst (zu) spät entdeckt, oft eher zufällig bei einer umfassenden Laboruntersuchung. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus sinnvoll bei eher allgemeinen Beschwerden auch den TSH-Wert zu kontrollieren.

INTERPRETATION DES TSH-WERTES

• Laut Leitlinien wird ein TSH-Wert > 4,0 µU/ml als erhöht angesehen. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass diese Grenze labor- und methodenabhängig ist. Darum sollten TSH-Werte nur dann direkt verglichen werden, wenn sie mit der gleichen Methode bestimmt wurden. So liegt die obere Referenzwertgrenze bei der von Bioscientia verwendeten Methode bei 4,2 µU/ml.

• Werte über 10 µU/ml sollten nach 2-3 Monaten kontrolliert werden.

• Bei älteren Menschen > 70 Jahre sollten höhere Referenz- werte berücksichtigt werden. Empfehlungen liegen hier noch nicht vor, Werte zwischen 5,9 und 7,5 µU/ml wurden publiziert.

• Bei der Interpretation des Messwertes muss berücksichtigt werden, dass er von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird: zirkadianer Rhythmus, Ernährung, Medikamenten, Jodversorgung, Lebensalter und Gewicht.

Deuten Anamnese, klinische Untersuchung und der erhöhte TSH-Wert auf eine Hypothyreose hin, sollte fT4 bestimmt wer- den. Bei normalen Werten liegt eine subklinische, bei ernied- rigten Werten eine manifeste Hypothyreose vor.

Um dann das Vorliegen einer Hashimoto-Thyreoiditis abzuklä- ren, sollte in beiden Fällen (manifeste und subklinische Hypo- thyreose) die Bestimmung von Antikörpern gegen die thyreoi- dale Peroxidase (TPO-Ak) erfolgen. Bei einer Hashimoto-Thyreoiditis findet man bei 90 % der Patienten er- höhte Werte. Bei einer latenten Hypothyreose weist ein auffäl- liger Wert auf ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer manifesten Hypothyreose hin.

Für eine weitere Absicherung können zusätzlich die Antikörper gegen Thyreoglobulin (Tg-Ak) untersucht werden. Sie sind bei ca. 70 % der Hashimoto-Patienten erhöht.

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist mit anderen Autoimmunerkran- kungen assoziiert. Darum nutzt das Wissen über die Form der Hypothyreose um das Risiko einzuschätzen, ob eine andere Autoimmunerkrankung vorliegt.

Unabhängig davon, ob die TPO-Ak-und/oder Tg-Ak-Werte er- höht sind, empfehlen die Leitlinien bei erhöhtem TSH eine weitere Abklärung beim Endokrinologen.

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BIOSCIENTIA | HasHimoto-tHyReoiditis Häufigste uRsacHe deR HypotHyReose

LITERATUR

1. Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis. S2k-Leitlinie. AWMF- Register-Nr. 053-046. DEGAM-Leitlinie Nr. 18. https://www.awmf.org/

uploads/tx_szleitlinien/053-046l_S2k_erhoehter_TSH_Wert_2017-04.pdf 2. Pearce SH, 2013 ETA Guideline: Management of Subclinical Hypo-

thyroidism. Eur Thyroid J. 2013 Dec;2(4):215-28

TSH

Bei TSH bis 10 mU/l Wiederholung nach 2-3 Monaten Medikamentenanamnese?

Medikamente?

Non-Thyroidal Illness (FT3 niedrig)

selten:

Sekundäre Hypothyreose bei HVL-Insuffizienz

(FT4 niedrig) DD: Hyperthyreose FT4, TPO-AK, ggf. TAK

cave: bei V. a.

HVL-Insuffizienz:

FT4 (PRL, Cortisol, IGF1) Zyklus?, Testosteron,

TRH-Test

Substitution:

Therapie: TSH im Referenzbereich, wenn Alter > 65-70 J. 4-6 mU/l

• TSH < 10 mU/l:

Verlaufskontrolle nach 3-6 Monaten, bei Symptomatik, erhöhtem kardiovask. Risiko oder deutlich erhöhten SD-AK ggf. Therapieversuch erwägen

• TSH > 10 mU/l: Substitution;

Ausnahme: wenn Alter > 65-70 J. Therapie nur bei klinischen Symptomen oder kardiovask. Risiko ratsam

ABB. 1 Stufendiagnostik Hypothyreose (modifiziert nach [2], gilt nicht bei Kinderwunsch oder Schwangerschaft) Hypothyreose

ausgeschlossen;

bei Symptomatik Wiederholungsuntersuchung

FT4

TPO-AK und/oder TAK

FT4

TPO-AK und/oder TAK TPO-AK und TAK TPO-AK und TAK

manifeste

Autoimmun-Hypothyreose subklinische

Autoimmun-Hypothyreose subklinische Hypothyreose primäre Hypothyreose

Ursache?

Referenzen

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