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uintessenz

Quintessenz 2012;63(4):433

EDITORIAL

Interessant ist immer das, was man nicht hat …

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

endlich ist es Frühling – die Sonne wärmt unsere Gemüter, und die Tage werden spürbar länger. Wer freut sich nicht darauf? Aber Hand aufs Herz: Freuen Sie sich in acht Monaten auch auf den Winter? Ich stelle immer wieder fest, dass der Winter ja eigentlich eine feine Sache ist, aber einfach zu lange dauert. Vier Wochen Eis und Schnee, und dann soll ohne Matsch alles wieder vorbei sein – das wäre meine Idealvorstellung. Dieser perfekte Winter ist jedoch noch nie eingetreten, und wenn er nur über den befürchteten Klimawandel erreichbar wäre, verzichte ich gerne darauf.

Ein Freund von mir – nennen wir ihn Stefan – sah das auch so: Ihm war der Winter stets zu lang. Und da die Perspektiven für Wissenschaftler in Deutschland in vielen Fällen nun einmal nicht die besten sind (in der Zahnmedizin geht es uns noch vergleichsweise gut), entschied sich Stefan nach mehreren guten Ange boten für einen Wechsel in die USA. Eigenes, größeres Budget und mehr Investitionen in die Forschung waren nur einige Dinge, die ihm den Wechsel leicht machten. Er konnte sich zwischen Minnesota und Florida entscheiden und wählte schließlich Florida – das Klima inklusive. Ich gebe offen zu: Ich habe meinen alten Schulfreund beneidet. Zu oft war ich selbst schon in Florida und konnte mich dem Charme des „Sunshine State“ selten entziehen.

Das ist nun fünf Jahre her. Stefan hat mich vor Kurzem besucht und viel erzählt, von den Möglichkeiten an der Universität, von der Mentalität der Amerikaner und vom Leben in Florida. Er hat mir jedoch auch erzählt, was er vermisst:

Fahrradwege, Schwarzbrot, bayerisches Bier, Leberwurst und viele andere Dinge, die in unserem Land selbstverständlich sind, aber in den USA nicht zu bekommen sind. Schnee, spürbare Jahreszeiten und deren Wechsel waren ebenfalls dabei.

Es ist doch so: Was für uns alle am Ende des Tages wirklich zählt, ist das Wohl- befinden in unserer direkten Umwelt, mit Familie, Freunden und den Eigenheiten des Landes, in dem wir leben.

Oft haben wir auch Grund, über unseren Beruf zu meckern. Budgetierung, Politisierung, eine suboptimale neue GOZ und manchmal Neid sind natürlich negative Aspekte unseres Zahnärztedaseins. Aber wie gesagt: Interessant ist immer das, was man gerade nicht hat – daher sollten wir vielleicht jeden Tag ein bisschen zufriedener sein.

Viel Spaß bei der Lektüre.

Ihr

Prof. Dr. Roland Frankenberger Chefredakteur

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