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DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
1ACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Medizinalfachberufe gründen Verband
KÖLN. Mit der Zielset- zung, die Patientenversor- gung zukunftsorientiert zu verbessern, haben mehrere Verbände die „Arbeitsge- meinschaft Medizinalfachbe- rufe in der Therapie und Ge- burtshilfe" gegründet. Dazu gehören der Zentralverband der Krankengymnasten/Phy- siotherapeuten (ZVK), der Interessenverband der freibe- ruflichen Krankengymnasten, der Berufsverband der Or- thoptistinnen, der Verband der Beschäftigungs- und Ar- beitstherapeuten (Ergothe- rapeuten), der Deutsche Bundesverband für Logo- pädie und der Bund Deut- scher Hebammen.
Die Arbeitsgemeinschaft fordert, daß die Eingangsvor- aussetzungen zu den genann- ten Berufen mindestens die Fachhochschulreife einschlie- ßen, um eine höchstqualifi- zierte Aus- und Weiterbil- dung sicherzustellen. Besorg- niserregend sei, daß sich ins- besondere junge Frauen im- mer weniger zu Aufgaben im Medizinbereich hingezogen fühlen, weil weder die quali- tativen Eingangsvorausset- zungen noch die späteren Be- rufsaussichten als Anreiz aus- reichen, gemeinsam mit einer akzeptierten Hochleistungs- medizin Verantwortung zu tragen. WZ
Verlängerung der Zulassungsfristen bei Arzneimitteln?
MÜNCHEN. Bundesge- sundheitsministerin Gerda Hasselfeldt (CSU) hält ge- setzliche Änderungen bei den Bearbeitungsfristen für die Zulassung von neuen Arznei- mitteln für unausweichlich.
Angesichts des Bearbeitungs- staus von rund 8700 Zulas- sungsanträgen könne die ge- setzliche Vorgabe, innerhalb von vier Monaten über die
Zulassung eines neuen Medi- kaments zu entscheiden, un- möglich eingehalten werden, erklärte die Ministerin auf ei- ner Pharma-Fachtagung in München.
Hasselfeldt reagierte mit dieser Ankündigung auf eine Grundsatzentscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach die Zulassungsfristen des Arzneimittelgesetzes grundsätzlich einzuhalten sind. „Das Arzneimittelinsti- tut des Bundesgesundheits- amtes kann nicht verpflichtet werden, Unmögliches zu lei- sten", kommentierte die Mi- nisterin den Richterspruch.
Selbst bei einer gesetzli- chen Änderung könne es je- doch keinen sofortigen Ab- bau der aufgelaufenen Anträ- ge geben. Hasselfeldt: „Des- halb muß auch in Zukunft zu- erst über die Arzneimittel
Unbekannter Toter in Esslingen a. N.
Am 6. 3. 1991 wurde an der Bahnlinie Stuttgart—Ulm in Esslingen ein Toter gefun- den, der von einem Zug über- rollt worden war. Er konnte bisher nicht identifiziert wer- den. Der Tote wies an beiden Oberschenkeln rechteckige Transplantationsnarben (sie- he Foto) auf, die eventuell im Zusammenhang mit einer Ze- henamputation am rechten Fuß stehen können. Am
entschieden werden, die ei- nen therapeutischen Fort- schritt versprechen".
Keinesfalls dürften nach dem Gerichtsbeschluß die Arzneimittel bevorzugt oder weniger gründlich bearbeitet werden, deren Hersteller vor dem Bundesverwaltungsge- richt geklagt hatten. JM
AWMF vertritt 77 Fachgesellschaften
FRANKFURT/M. Bei der Delegiertenkonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Wis- senschaftlichen Medizini- schen Fachgesellschaften (AWMF) in Frankfurt am Main wurde die Deutsche Gesellschaft für Ernährungs- medizin als neues Mitglied aufgenommen. Die AWMF
Rumpf und an den Armen war der Tote mit zahlreichen Tätowierungen versehen, vor- wiegend Frauenköpfe, wie am linken Oberschenkel (siehe Foto).
Wer erinnert sich, bei ei- nem ca. 160 cm großen Mann eine solche Hauttransplanta- tion durchgeführt zu haben?
Hinweise erbittet die Polizei- direktion Esslingen — Krimi- nalpolizei —, Agnespromena- de 4, W-7300 Esslingen, Tel:
07 11/39 90-4 85, Fax: 07 11/
39 90-2 08, SB: Pflüger. ❑
vertritt damit nach eigenen Angaben jetzt 77 wissen- schaftlich-medizinische Fach- gesellschaften mit rund 70 000 Mitgliedern.
Die Delegierten der AWMF haben „mit großer Bestürzung die außerordent- lich nachteiligen Folgen der zu zögerlichen Umsetzung der personellen Erneuerung der medizinischen Fakultäten der neuen Länder zur Kennt- nis genommen". Die Erfül- lung der weiterlaufenden Pflichten in Krankenversor- gung, Forschung und Lehre werde gelähmt, und den Be- troffenen würden existentiel- le Unsicherheiten in unzu- mutbarer zeitlicher Ausdeh- nung auferlegt. EB
Hohe Teilnahme am Einführungslehrgang
KÖLN. An den Einfüh- rungslehrgängen für die kas- senärztliche Tätigkeit haben in den alten Bundesländern im vergangenen Jahr 6502 Ärzte teilgenommen. Dies geht aus einer Auswertung der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung hervor, die auf den Meldungen der Kassen- ärztlichen Vereinigungen der Länder basiert. Danach ist im Vergleich zu 1989 zwar die Zahl der angebotenen Lehr- gänge von 39 auf 38 gesun- ken, doch die Anzahl der teil- nehmenden Ärzte deutlich gestiegen: insgesamt um 559.
Rückläufig gegenüber 1989 war der Anteil der aus- ländischen Ärzte, die sich auf die kassenärztliche Tätigkeit in der Bundesrepublik vorbe- reitet haben. 1989 waren es 4,9 Prozent, 1990 rund 3,5 Prozent. Mehr als ein Drittel dieser Ärzte kommt aus ei- nem Land der Europäischen Gemeinschaft.
Die meisten Teilnehmer an den Einführungslehrgän- gen hatte im vergangenen Jahr die Kassenärztliche Ver- einigung Bayerns, die ohne- hin mitgliederstärkste in der Bundesrepublik. Dort nah- men 1188 Ärzte an der Ein- führung teil. JM Dt. Ärztebl. 88, Heft 50, 12. Dezember 1991 (21) A-4461