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NR-Kommission lehnt Fair-Food- Initiative ab

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Academic year: 2022

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26 S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T - U N D W E I N B A U 11 / 17

K U R Z - I N F O

die Projektregionen hinaus generiert. Das Projekt im Kanton Bern zielt darauf hin, möglichst viele Obst-, Acker- und Rebbau- betrie be beim ressourcenschonenden Ein- satz von PSM und bei der Verringerung von Abschwemmung zu unterstützen.

Der Aktionsplan PSM sieht eine Viel- zahl von Massnahmen vor, um Einträge von PSM in Oberfl ächengewässer mög- lichst zu vermeiden. Neben neuen Metho- den zur Reduktion der Abschwemmung in Gewässer nach starkem Regen will der Bund auch nicht chemische Verfahren wie die mechanische Unkrautbekämpfung fördern und Kulturen propagieren, die gegenüber Schädlingen und Krankheiten

robust sind. BLW Q

Erneut 1000 Landwirtschafts- betriebe weniger

Der langjährige Trend setzt sich fort. In der Schweiz gibt es immer weniger, aber grös- sere Landwirtschaftsbetriebe. Letztes Jahr gab es in der Schweiz noch 52’263 Land- wirtschaftsbetriebe, wie das Bundesamt für Statistik mitteilt. Das sind 1.9% oder 990 Betriebe weniger als 2015. Während die Zahl der Betriebe mit mehr als 30 ha Nutzfl äche um 1.9% zulegte, nahm die Zahl der Kleinstbetriebe um 2.9% ab. Die landwirtschaftliche Nutzfl äche blieb bei 1.05 Mio. Hektaren stabil. LID Q

Mit Früchten und Gemüse gegen Food Waste

Gemüse und Früchte, die nicht der Norm entsprechen, werden künftig im Berner

«Gmüesgarte» verkauft. Übrig gebliebene Lebensmittel werden bei Partner-Land- wirten eingekauft und im Kellerlokal an der Berner Marktgasse angeboten. So das Konzept des «gmüesgarte» laut Medien- mitteilung. Damit wollen die Initianten einen Beitrag gegen die Lebensmittelver- schwendung leisten.

Gestartet wird das Projekt von Franziska Güder, Geo Taglioni, Jan Henseleit und Simon Weidmann, die Gründer der be- nachbarten Berner Äss-Bar. In dieser wer- den Backwaren verkauft, die am Vortag in Bäckereien keinen Käufer gefunden haben.

Für den Umbau des Ladens an der Marktgasse werden 20’000 Franken benö- tigt, die via Crowdfunding gesammelt

werden sollen. LID Q

EU-Kommission will Glyphosat für weitere 10 Jahre zulassen

Die EU-Kommission hat einen Vorschlag vorgelegt, nachdem die Zulassung für

Glyphosat um zehn Jahre verlängert wer- den soll. Die Kommission folgt damit ihren wissenschaftlichen Beratern, nachdem zu- letzt die Europäische Chemikalienagentur (Echa) den Wirk stoff Glyphosat als unbe- denklich eingestuft hatte, wie aiz.info schreibt. Möglich gewesen wäre eine Ver- längerung von 15 Jahren, wovon die Kom- mission aber absah. Einschränkend soll Glyphosat nicht vor der Ernte, in öffentli- chen Parks und auf Spielplätzen verwen- det werden dürfen.

Ein Veto der EU-Mitgliedstaaten wäre nur mit qualifi zierter Mehrheit möglich.

LID Q

Agrarpolitik

NR-Kommission lehnt Fair-Food- Initiative ab

Die Wirtschaftskommission des National- rats (WAK-N) spricht sich gegen die Fair- Food-Initiative der Grünen aus. Auch ei- nen Gegenvorschlag soll es nicht geben.

Die Fair-Food-Initiative stehe im Wider- spruch zu internationalem Handelsrecht und wäre im Vollzug kaum praktikabel, so die Meinung der Kommissions-Mehr- heit.

Das will die Fair-Food-Initiative Die Initiative will das Angebot an Lebens- mitteln guter Qualität stärken, die um- welt- und ressourcenschonend, tier- freundlich und unter fairen Arbeitsbe- dingungen produziert werden. Der Bund soll dabei die Anforderungen an die Pro- duktion und die Verarbeitung festlegen.

Diese Anforderungen müssen laut Initia- tive auch für importierte landwirtschaft- liche Güter gelten, die als Lebensmittel verwendet werden. Auch die negativen Auswirkungen des Transports und der Lagerung von Lebens- und Futtermitteln auf Umwelt und Klima sollen reduziert

werden. LID Q

Netzwerk Agrarforschung Schweiz lanciert

In der Schweiz forschen zahlreiche Ak- teure zu Nahrungsmittelproduktion und zu Ernährungssystemen. Es fehlt jedoch ein nationales Netzwerk mit gemeinsa- men Aktivitäten der verschiedenen Institu- tionen. Die Folge: Die hiesige Agrarfor- schung wird nicht als gesamtes System präsentiert. Das soll sich jetzt ändern. Ein

zweijähriges, vom BLW unterstütztes Pro- jekt zielt darauf, ein Netzwerk zu gründen und aufzubauen, wie es in verschiedenen europäischen Ländern bereits besteht.

Das Projekt ist an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissen- schaften HAFL der Berner Fachhoch- schule angesiedelt und wird dort von Prof. Peter Spring geleitet. «Agilität und schlanke Strukturen sind zentral, damit das Netzwerk nach Ablauf der Projekt- dauer eine hohe Wirkung entfalten kann und sich nachhaltig fi nanzieren lässt», sagte Peter Spring gemäss Mitteilung.

Mittel- und längerfristig strebt die Al- lianz der Forschungsinstitutionen an, die Präsenz der Forschung im Agrarbereich gegenüber der öffentlichen Hand und der Gesellschaft zu steigern. Dies auch, indem sie die Forschung für eine innovative Landwirtschaft sowie eine gesunde und nachhaltige Ernährung klar kommuni- ziert. Ferner bezweckt das neue Netzwerk, die strategischen Entwicklungen der Schweizer Agrarforschung aktiver mitzu- gestalten und diese in internationalen Ko- operationen als attraktive Partnerin zu verankern. Besondere Aufmerksamkeit soll der Digitalisierung und den dadurch entstehenden Geschäftsmöglichkeiten für die Branche geschenkt werden. LID Q

Personelles

Kellermeister Ruedi Schneider (25. Mai 1929 – 22. April 2017)

Fast genau einen Monat vor seinem 88. Ge- burtstag ist der ehemalige Kellermeister der Forschungsanstalt, Rudolf Ernst Schneider, in Wädenswil verstorben. Auf Wunsch der Familie sollte sein Tod kein Aufsehen erregen. So stand in seiner Todes- anzeige: «D’Abdankig hät uf Wunsch im ängschte Familiechreis stattgfunde».

Als grosser Verehrer von Ruedi ist es mir aber wichtig, dass sein verdienstreiches Berufsleben in der «Roten» gewürdigt wird, in der er ja unzählige Beiträge veröf- fentlichte. Der Verstorbene hat in seinem Beruf sehr viel zur Verbesserung der Wein- qualität beigetragen und wurde damit zu einer Ikone des Schweizer Weins. Nicht umsonst nannte man ihn den «Böckser Ruedi». Er war es, der auch in der West- schweiz und über die Landesgrenzen hin- weg dafür einstand, dass ein Böckser nichts mit «Terroir» zu tun hat, sondern einfach ein Weinfehler ist.

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K U R Z - I N F O

Mein erstes Treffen mit Ruedi

An meinem ersten Arbeitstag in Wädens- wil (1990) traf ich Ruedi Schneider im FAW-Keltergebäude. Eine Delegation der Swissair orderte gerade Weine für ihre Bu- siness- und First-Class-Passagiere. Ruedi fragte mich nach meiner Meinung und ak- zeptierte dann auch meinen sicher noch etwas unbeholfenen Kommentar mit ei- nem wohlwollenden Nicken.

Hefeversuche mit Ruedi

Schon im ersten Herbst bei der FAW plante ich Hefeversuche. Ruedi war sofort damit einverstanden, verschiedene Trockenhe- fen auf identischen Traubensäften zu tes- ten. Die Weine sollten an der «Hefetagung»

vorgestellt werden, die wir ab 1995 mit der Firma Lallemand organisierten. Die Pra- xis hatte nämlich schon damals die Qual der Wahl unter rund 100 Handelshefen.

Mit einer Selektion von jeweils sechs Hefen unterstützten wir die Kelterbe- triebe bei der Hefe-Auswahl. Ruedi «bat»

mich mit Nachdruck, beim Pressen der weissen wie auch beim Einmaischen der roten Trauben dabei zu sein. Ich musste nie bereuen, dieser Aufforderung Folge geleistet zu haben. Nach Arbeitsschluss gab es ein feines Essen, im benachbarten Kellermeisterhaus von seiner Frau Trudi zubereitet. So kam ich immer wieder in den Genuss der herzlichen Schnei- der‘schen Gastfreundschaft.

Stimmen aus Fachwelt und Praxis Ich möchte diese Würdigung nicht ab- schliessen, ohne eine Auswahl von Fach- leuten aus dem In- und Ausland zu Wort kommen zu lassen:

Walter Müller, ehem. Direktor der FAW: Ruedi war in seiner Aufgabe als Kellermeister stets kompetent und klar in der Aussage. Er wurde geschätzt für seine ruhige Art, jede Situation so zu nehmen, wie sie eben war.

Hans Bättig, Weinkonzepte Luzern: Ruedi Schneider war nicht nur ein streitbarer Zeitgenosse, er war eine Institution, die sich ganz und gar dem Weinschaffen ver- schrieben hatte. Es sprach für seine Dienstfertigkeit, dass er die Frage, ob er Zeit hätte, meist mit einem kurzen «Ich nehme mir Zeit!» beantwortete. Ruedi war zwar manchmal kompromisslos, in seinem Tun aber immer hilfsbereit, bis- weilen hart in der Sache, aber verständnis- voll im Umgang. Bei unzähligen Jungwein- degustationen haben wir die Klingen ge- kreuzt. Er konnte polarisieren, aber auch Konsens stiften und hat so Genera tionen von Weinleuten geprägt.

Charlie Steiner, Schernelz-Village: In jun- gen Jahren war Ruedi in La Neuveville und kannte die Bielerseegegend gut. Durch seine kritische Haltung gegenüber dem Bielerseewein (Böckser) half er mit, die Qualität massgeblich zu verbessern. Wir sind Ruedi dankbar für alles, was er für uns getan hat!

Niklaus Zahner, Trüllikon: Ich hatte das Privileg, als junger Student bei einer Schaumwein-Degustation im Napa Valley Ruedi Schneiders Tischnachbar zu sein und war verblüfft, mit welcher Präzision er die Sekte analysierte und seine Empfi n- dungen in Worte fasste. Gelernt habe ich daraus, dass man auch Spitzfi ndigkeiten einbeziehen muss, wenn man grosse Weine machen will. Dafür bin ich Ruedi dankbar.

Martin Wiederkehr, Weinbauzentrum Wädens- wil: Ruedi Schneider war als Person gross- zügig und immer offen für Neues und für die Mitarbeitenden ein Vorbild in Sachen Präzision, Kontinuität, Ehrlichkeit und Ver- halten. Eben ein guter Chef!

Nach der Pensionierung im Jahr 1992 ist es in Weinbaukreisen ruhiger gewor- den um Ruedi Schneider. Er, der eine Ge- neration von Lehrlingen im Kellerbereich ausgebildet hatte, fasste sein Wissen über

«Das Holzfass und die Küferei in der Schweiz» noch in einer Monografi e zu- sammen, die 1999 im Stutz-Verlag er- schien. Nun hat sich auch das letzte Kapi- tel im Leben des anerkannten und wegen seiner Gradlinigkeit gelegentlich auch ge- fürchteten Fachmanns geschlossen.

Jürg Gafner, Agroscope Q

Wechsel in der SZOW-Redaktion

Nach rund drei Jahren in der SZOW- Redaktion tritt Eva Arriogoni (are, Agro- scope) in den Ruhestand und gibt das Ressort Lebensmittelqualität an Jonas Inderbitzin (ijo, Agroscope) weiter. Die SZOW- Redaktion dankt Eva Arrigoni ganz herzlich für ihr Engagement für die -

«Rote» und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute!

Wie seine Vorgängerin ist Jonas Inderbit- zin, MSc ETH in Lebensmittelwissenschaft, An der letztjährigen Weiterbildung der Führer des Weinbaumuseum Au/Wädenswil referierte Ruedi Schneider (r) über das Schwerpunktthema «Küferei und Arbeiten im Keller anno dazumal». (Foto: Peter Schumacher, ZHAW)

Referenzen

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