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Archiv "AKUPUNKTUR: Die Leute reißen sich darum" (05.02.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

Briefe an die Redaktion

ob die Paralyse ihr Werk an einem Durchschnittshirn verrichtet oder an einem Nietzsche; ob die Epilep- sie einen Dostojewski befällt oder einen Dummkopf. Von den Zusam- menhängen zwischen Genie und Krankheit scheint Herr Weinert noch nichts vernommen zu haben.

Er könnte denn W. I. L. — so ihm dessen Werk verehrungswürdig ist

— ungeniert, auch im Falle eines Spirochätenbefalls, weiter vereh- ren. Und brauchte sich nicht bemü- ßigt zu fühlen, diagnostische Be- mühungen mit Ungereimtheiten zu bekämpfen, die ihn nur selbst dis- qualifizieren. Es sei denn, er zieht pseudomedizinische Beiträge aus trüben politischen Motiven vor.

At last etwas Anekdotisches: als Max Nonne 91jährig noch einmal in unsere Poliklinik kam (Verf. ist wissenschaftlicher Urenkel von ihm) und sich „Fälle" ansah, um seine diagnostischen Prima-vista- Fähigkeiten noch einmal auf die Probe stellen zu lassen, sah er lau- ter Lues — nur hatten wir keine vorrätig. Um den ehrwürdigen alten Herrn nicht mutlos werden zu las- sen, servierten wir die nächste M.

S. als Neurolues (was bekanntlich unschwer gelingt). „Seh'n Sie, die L ist doch noch nicht ausgestor- ben", stotterte er triumphierend und klopfte dem Patienten wohl- wollend auf die Schulter. Es war aber nicht Lenin.

Professor

Dr. med. Wolfgang Steinbrecher Direktor der Neurologischen Klinik Krankenhaus Bremen-Ost

ROTE LISTE

Die neue Form der „Roten Liste" be- wegt weiterhin viele Ärzte, wie u. a.

aus zahlreichen Leserzuschriften zu entnehmen ist. Eine davon (im Auszug) stellvertretend für andere; sie enthält zudem eine bemerkenswerte Anregung:

Einheitliche Mengenangaben, bitte!

... Früher war es ein Handgriff, um über ein Präparat Näheres zu er- fahren, heute sind zwei Handgriffe notwendig. Und warum eigentlich?

Der Praktiker, der sich im deut-

schen Arzneimittelschatz noch nicht genügend auskennt, sollte sich zur Erweiterung seines Wissens, wel- che Mittel gegen ein und dieselbe Krankheit Verwendung finden kön- nen, doch in einem der vielen an- gebotenen Therapie-Bücher seine Kenntnisse holen. Die „Rote Liste"

aber gleichzeitig zu einem Thera- pie-Buch zu machen, erschwert das Arbeiten mit diesem Buch enorm. — Ein Umstand, weshalb man die Rote Liste immer wieder zur Hand nehmen muß, ist u. a. der, daß unsere pharmazeutischen Fir- men nicht dazu zu bewegen sind, einheitliche Mengen zu schaffen.

Da gibt es eine 6er, 10er, 16er, 20er, 24er, 28er, 30er, 36er, 40er, 45er, 50er, 60er, 70er, 80er, 90er, 100er usw. Packung für Pillen, Dra- gees, Tabletten oder Kapseln, es gibt 10 ml, 15 ml, 20 ml, 25 ml, 30 ml usw. und es gibt 3, 5, 6, 10 Ampul- len in einer Schachtel oder 5, 6, 10 oder 12 Suppos, als wenn man sich nicht auf ein paar gängige Größen einigen könnte.

Dr. med. habil. Herrligkoffer Plinganserstraße 120a 8000 München 70

AKUPUNKTUR

Zu der Glosse „Der Magus aus China oder: Mit Speck fängt man Mäuse"

(DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 44/

1975):

Die Leute reißen sich darum Mäuse mögen Speck, sie wissen auch warum. Daß man an den Ge- nüssen dieser Welt auch vorzeitig zu sterben vermag, ist nicht nur das Problem der genannten Nage- tiere. Der Autor hat recht, wenn er den etwas zu großen Lärm hin- sichtlich der Werbung zum Aku- punkturarztdiplom beklagt. Letzten Endes ist tatsächlich die Zusatzbe- zeichnung auf Arztschild und Brief- kopf nicht das allein Seligma- chende. Andererseits geht niemand auf den Leim, wenn er sich ganz einfach einmal mit Dingen jenseits der sogenannten Schulweisheit be- schäftigt. „Z" wäre überrascht, wieviel noch geholfen werden kann

Erhalten Sie das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT

regelmäßig?

Nein? Dann sollten Sie Ihre zuständige Ärztekammer und die Vertriebsabteilung

des

Deutschen Ärzte-Verlags un- bedingt so rasch wie mög- lich informieren; sie sor- gen dafür, daß Sie das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT wieder pünktlich bekommen.

Und falls Sie einmal umzie- hen: Senden Sie einfach eine Postkarte mit Ihrer neuen Anschrift an Ihre zuständige Ärztekammer und eine weite- re an:

Deutscher Ärzte-Verlag GmbH Vertriebsabteilung

Dieselstraße 2 Postfach 40 04 40 5000 Köln 40 (Lövenich)

mit einer Methode ohne Nebenwir- kungen, die bekanntlich nicht we- nigen ebenso zum Verhängnis wur- den, wie der Speck den Mäusen.

Letztere zu fangen, dürfte jedoch einfacher sein, als erfolgreich die Akupunktur zu praktizieren. Wer sich hier wirklich engagiert, nicht bloßer Nadelstecher sein möchte, setzte mehr ein als um! Placebo- Effekte gibt es natürlich auch hier.

Trotzdem: was soll's. Selbst Hun- de, Katzen und andere Viecher ha- ben sich deshalb noch nicht be- schwert. Bekanntlich wurde schon mancher dieser mit kräftigen Sti- chen vom Unwohlsein befreit. Die Leute reißen sich darum, nicht weil es Mode ist, sondern weil sie bis- her selbst von wohlklingenden Na- men unserer Zunft keine Hilfe er- hielten.

Dr. med. H. W. Rölke Arzt für Allgemeinmedizin Kirchstraße 18

6626 Bous

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 6 vorn 5. Februar 1976

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