A 2728 Deutsches Ärzteblatt
|
Jg. 108|
Heft 50|
16. Dezember 2011 Bei der Suche nach passenden Fort-bildungen ist es nicht immer leicht, die Angebote zu finden, die ins eige- ne Fachgebiet passen und für den Erwerb von Fortbildungspunkten anerkannt sind. Die vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) betreute Arztbibliothek hat in Kooperation mit der Bundesärz- tekammer (BÄK) sukzessive Links zu Online-Fortbildungen aufgenom- men (www.arztbibliothek.de). Der- zeit sind mehr als 320 Verweise auf cme-Angebote zu 109 Themen ver- fügbar. Sämtliche Online-Fortbil- dungsmodule sind von den Landes- ärztekammern zur Erlangung eines Fortbildungszertifikats anerkannt.
Die Sammlung enthält sowohl kos- tenfreie als auch kostenpflichtige (meist abonnementsgebundene) An- gebote. Das ÄZQ wird das Angebot kontinuierlich ausbauen.
Die Arztbibliothek ist für den In- halt der Module nicht verantwort- lich. Bei Unstimmigkeiten oder Diskrepanzen zwischen den Emp- fehlungen zur ärztlichen Fortbil- dung der BÄK und dem Inhalt der Online-Fortbildung können die Nut- zer dies über ein Kommentarformu- lar der BÄK melden. Eine Evaluati- on von strukturierten interaktiven Fortbildungen über (unter anderem Online-)Medien war bisher nicht verpflichtend. Zur Qualitätskontrol- le und -verbesserung hat der Deut- sche Senat für ärztliche Fortbildung im September 2011 einen Evaluati- onsbogen für diese Fortbildungs- einheiten beschlossen.
Zusätzlich kann der Nutzer der Arztbibliothek bewertete Patienten- informationen des gemeinsamen Pa- tientenportals von BÄK und Kassen- ärztlicher Bundesvereinigung (KBV) (www.patienten-information.de) zu einem Schlagwort abrufen. Das Pa- tientenportal bietet qualitätsgeprüf- te Gesundheitsinformationen ver- lässlicher Anbieter und verweist auf themenspezifische Beratungs- und Selbsthilfeangebote. Mit dem validierten Bewertungsinstrument
„DISCERN“, das 16 Fragen um- fasst, prüft die Redaktion die for- male Qualität der Informationen WISSENSPORTAL ARZTBIBLIOTHEK
Fortbildungen und Patienteninformationen
(www.discern.de). Die Bewertungs- ergebnisse werden transparent und in einfacher optischer Form kennt- lich gemacht. Die Qualitätsprüfung der Links zu Beratung und Selbst- hilfe erfolgt in Anlehnung an den in- ternational gebräuchlichen HON- Code der Stiftung Health On the Net für hochwertige Gesundheitsinfor- mationen. Dabei wird großer Wert auf Transparenz in Bezug auf die Fi- nanzierung und die redaktionelle Unabhängigkeit gelegt, um zu ge- währleisten, dass die Informationen für den Nutzer ein hohes Maß an Verlässlichkeit haben. Die Arztbi- bliothek zeigt nur die Patientenin- formationen mit „guten“ oder „sehr
Als Ergebnis des Bürgerdialogs
„Hightech-Medizin“ haben etwa 100 Bürgerinnen und Bürger Emp- fehlungen für die künftige Gesund- heitsversorgung an Bundesfor- schungsministerin Annette Schavan
übergeben. Der Bürgerreport um- fasst die Themen Telemedizin, den Einsatz neuronaler Implantate so- wie das Spannungsfeld zwischen Intensiv- und Palliativmedizin. Die zentralen Empfehlungen:
●
mehr Raum für menschliche Betreuung und persönlichen Kon- takt schaffen●
Arbeitsbedingungen in der In- tensiv- und Palliativmedizin ver- bessernBÜRGERDIALOG HIGHTECH-MEDIZIN
Mehr Raum für menschliche Betreuung
●
für bessere Information und Aufklärung der Patienten hinsichtlich Diagnosen und Therapien sorgen●
Selbstbestimmung zur Daten- speicherung und differenzierte Zu- griffsmöglichkeiten sichern (etwaper elektronischer Gesund- heitskarte)
●
Intensiv- und Pallia- tivpatienten ganzheitlich be- trachten und behandeln:sprechende Medizin und Pflege auch umsetzen.
In Zeiten des demografi- schen Wandels adressiere der Bürgerreport die zentra- len Fragen: gesund zu sein und zu bleiben, gut beraten und behandelt sowie im Sterben nicht alleingelassen zu werden, betonte Scha- van. Sie sagte zu, diese in die ent- scheidenden Debatten etwa im Kabi- nett einzubringen. Grundlage für den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in den vergangenen Monaten veranstalteten Bürgerdialog bildeten sechs Bürgerkonferenzen sowie der Online-Dialog auf www.
buergerdialog-bmbf.de. KBr
@
Der Report im Internet:www.aerzteblatt.de/112728a guten“ DISCERN-Bewertungen so-
wie die Links zu Beratung und Selbsthilfe an. Mit diesen qualitäts- gesicherten Patienteninformationen können Ärzte daher ihren Patienten ohne eigenen Rechercheaufwand In- formationen zu vielen Themen an- bieten, die beide im gemeinsamen Entscheidungsprozess unterstützen.
Das Wissensportal wird von der BÄK und der KBV getragen. Ne- ben einer umfangreichen themen- sortierten Linksammlung bietet es vor allem qualitätsbewertete Leitli- nien und Abstracts von thematisch relevanten Cochrane Reviews im Kontext zu einem gesuchten Schlag-
wort an. EB
Bundesfor- schungsminis- terin Annette Schavan (Mitte) im Dialog mit Bürgern
Foto: André Wagenzik/Bürgerdialog Zukunftstechnologien