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BÄK legt Forschungsbericht „Medizin und Nationalsozialismus“ vor Pressemitteilung

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Pressemitteilung

 

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Pressestelle der deutschen Ärzteschaft

Herbert-Lewin-Platz 1 10623 Berlin

Ansprechpartner:

Alexander Dückers Samir Rabbata Tel. (030) 40 04 56-700 Fax (030) 40 04 56-707 www.bundesaerztekammer.de presse@baek.de

BÄK legt Forschungsbericht „Medizin und Nationalsozialismus“ vor

Gedenkstunde in Berlin für die Opfer der während des Nationalsozialismus von Ärzten begangenen Verbrechen Berlin, 23.03.2011 – „Ärzte haben in der Zeit des

Nationalsozialismus aktiv an der systematischen Ermordung von Kranken mitgewirkt. Außerdem haben sich führende Vertreter der Ärzteschaft an der Vertreibung ihrer jüdischen Kolleginnen und Kollegen beteiligt. Auch wenn die Mitschuld der Ärzte an den Verbrechen der NS-Gewaltherrschaft im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte wissenschaftlich untersucht wurde, ist die Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus bei weitem nicht ausreichend aufgearbeitet worden. Aus diesem Grund hat die Bundesärztekammer den Anstoß für einen Forschungsbericht gegeben, der die Wege der wissenschaftlichen Annäherung an diesen Themenkomplex nachzeichnet und Meilensteine, aber auch Desiderate der Forschung benennt.“ Dies sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, anlässlich der heutigen Vorstellung des Forschungsberichts „Medizin und

Nationalsozialismus“ in Berlin. Der Forschungsbericht wird im Rahmen einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der während des Nationalsozialismus von Ärzten begangenen Verbrechen in

Anwesenheit von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler in der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum

präsentiert.

Die deutsche Ärzteschaft habe sich in den vergangenen Jahren

sehr intensiv mit den Verbrechen, die von Ärzten verübt worden

sind, befasst und Initiativen zur Erforschung der Rolle von Ärzten

im „Dritten Reich“ aktiv unterstützt. Thematisiert worden seien

die Verstrickungen der Ärzte in die nationalsozialistischen

Verbrechen unter anderem auf verschiedenen Deutschen

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Pressemitteilung der Bundesärztekammer Seite 2 von 3

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Ärztetagen. „Wir wissen, dass Ärzte nicht nur weggesehen und geschwiegen, sondern aktiv an der systematischen Ermordung von Kranken und sogenannten gesellschaftlichen Randgruppen mitgewirkt haben. Ärzte haben in der Zeit des Nationalsozialismus Tod und Leiden von Menschen herbeigeführt, angeordnet oder gnadenlos verwaltet“, sagte Hoppe. Eine vollständige

Aufarbeitung dieser Gräuel stehe noch aus. Der von einer unabhängigen Expertengruppe erstellte Forschungsbericht sei hierfür ein wichtiger Beitrag.

Auch der Leiter der Forschergruppe, Prof. Dr. Robert Jütte, Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart, wies auf den weiteren

Forschungsbedarf hin. Die mit dem Bericht erstellte

Bestandsaufnahme des Forschungsstandes sei für die weitere wissenschaftliche Arbeit an diesem Themenkomplex ein dringend notwendiges Arbeitsinstrument. Die mittlerweile zu

konstatierende Fülle an Literatur stelle für viele an dieser Thematik Interessierte, darunter auch junge Ärztinnen und Ärzte, ein

Problem dar; denn kaum jemand könne noch die gesamte Bandbreite der Forschung auf diesem Gebiet übersehen. „Selbst ausgewiesene Experten und Kenner der Materie tun sich mitunter schwer, den Stellenwert ihrer eigenen Arbeit in diesem sich dynamisch entwickelnden Forschungsfeld richtig einzuschätzen.

Angesichts des inzwischen hoch differenzierten

Forschungsstandes ist ein aktueller Forschungsbericht zur

Geschichte der Medizin im Nationalsozialismus seit vielen Jahren überfällig“, betonte Jütte.

Die Gedenkveranstaltung der Bundesärztekammer, auf der auch ein Überlebender des Holocaust, der renommierte

Medizinprofessor Dr. Janos Frühling aus Brüssel, sprechen wird,

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Pressemitteilung der Bundesärztekammer

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bildet zugleich den Rahmen für die Verleihung des

Forschungspreises, den die Bundesärztekammer bereits zum

dritten Mal gemeinsam mit dem Bundesministerium für

Gesundheit und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

ausgelobt hat. Dabei zeigten sowohl die hohe Zahl sowie die

überwiegend hohe Qualität der eingereichten Arbeiten, dass auch

in Zukunft noch weitere Forschungslücken durch das anhaltende

Interesse der nachwachsenden Ärztegeneration geschlossen

werden können.

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