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Archiv "Therapie des Typ-Il-Diabetes soll Hyperinsulinämie nicht verschärfen" (26.06.1989)

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Therapie des Typ-Il-Diabetes soll Hyperinsulinämie nicht verschärfen

Ein Fortbildungsfilm über die „Pathogenese und Thera- pie des Typ-Il-Diabetes" wur- de von der Firma Lipha wäh- rend des diesjährigen Interni- stenkongresses in Wiesbaden uraufgeführt. Wie Professor Dr. med. H. Mehnert, Mün- chen, wissenschaftlicher Au- tor des Films, anläßlich der Uraufführung betonte, liegt beim Typ-II-Diabetiker sehr häufig ein Risikosyndrom vor:

Die Hyperglykämie ist in der Regel bereits im Stadium der Manifestation mit einer aus- geprägten Hyperinsulinämie (bei peripherer Insulinresi- stenz) verbunden, und als weitere vergesellschaftete Ri- sikofaktoren tragen Überge- wicht, Hyperlipidämie, Hy- perurikämie und Hypertonie zu den beim Typ-II-Diabeti- ker exzessiv erhöhten Raten kardiovaskulärer Komplika- tionen bei.

Es mehren sich die Hin- weise darauf, daß die Hyper- insulinämie als gravierender Risikofaktor für die Arterio- sklerose angesehen werden muß. Wird Kulturen von Aor- ta-Muskelzellen Insulin zuge- setzt — so heißt es im Film —, dann reagieren die Zellen mit einer starken Proliferation bei erhöhter Lipidaufnahme und Lipidsynthese. Ein ent- sprechender Effekt ist auch in vivo dokumentiert: Wird ge- sunden Ratten Insulin intra- venös injiziert, dann läßt sich in der Folge eine Kumulation von Cholesterin, Triglyzeri- den und freien Fettsäuren in den Muskelzellen der Aorta nachweisen. Und schließlich legen klinische Beobachtun- gen nahe, daß unter einer sehr hoch dosierten Insulin- therapie das kardiovaskuläre

Risiko steigt. Angesichts die- ser Befunde stellte Professor Mehnert zur Diskussion, daß man sich bei einer Diabetes- therapie mit Sulfonylharnstof- fen den unbestrittenen Vor- teil der Blutzucker-Senkung möglicherweise durch den Nachteil einer verschärften Hyperinsulinämie erkauft, wobei die relative Bedeutung von Hyperglykämie und Hyperinsulinämie abzuklären bleibt. Als weitere Nachteile der Sulfonylharnstoffe, wel- che die Ausschüttung von In- sulin aus den Langerhans-In- seln stimulieren, werden im Film die erschwerte Ge- wichtsabnahme infolge der appetitanregenden Wirkung des Insulins sowie das Risiko der Hypoglykämie angeführt.

Es sei vor diesem Hinter- grund zu überdenken — so Professor Mehnert in Wies- baden —, inwieweit Metfor- min in der Therapie des Typ- II-Diabetes als Alternative zu den Sulfonylharnstoffen ein- gesetzt werden kann. Bislang ist Metformin in der Bundes- republik nur zur Kombina- tionstherapie zugelassen. Das zu den Biguaniden zählende Metformin, so Mehnert wei- ter, stelle bei korrekter An- wendung ein sicheres Thera- peutikum dar; Laktazidosen — derentwegen andere Biguani- de vom Markt genommen wurden — seien bei strenger Beachtung der Kontraindika- tionen (insbesondere Nieren- funktions-Störungen, hohes Lebensalter) bislang nicht aufgetreten.

Metformin hemmt die en- terale Glukoseresorption und die hepatische Glukoneoge- nese, so wird im Film zur Wirkweise des Biguanids er-

klärt; darüber hinaus werde unter dem Einfluß von Met- formin vermehrt Glukose in die peripheren Zellen einge- schleust, Infolge der verbes- serten Glukoseverwertung in der Peripherie gehe auch die Hyperinsulinämie zurück, die aus der peripheren Insulinre- sistenz resultiert und ihrer- seits über eine „Down-Regu- lation" der Insulinrezeptoren die Insulinresistenz weiter verschärft. Professor Mehnert betonte in Wiesbaden einmal

Diät und/oder medika- mentöse Therapie bei erhöh- ten Cholesterinwerten — wie soll sinnvollerweise entschie- den werden? Der Fettstoff- wechsel-Spezialist David Bil- heimer von der Universität Dallas in Texas erläuterte bei einer von MSD Sharp & Doh- me veranstalteten Fachpres- sekonferenz während des In- ternationalen Atherosklerose Kongresses im April in Wien die derzeit akzeptierten Leit- linien für das ärztliche Vorge- hen.

Die Patienten sollten zu- nächst hinsichtlich ihrer Risi- kofaktoren überprüft werden (Zigaretten, Hypertonie, fa- miliäre Belastung, Überge- wicht). Liegt der Cholesterin- wert über 200 mg/dl und sind Risikofaktoren vorhanden, empfiehlt Bilheimer eine um- fassende Untersuchung der Blutfette: Nüchterncholeste- rin, Triglyceride, HDL. Aus diesen Werten läßt sich die LDL-Fraktion mit der stärk- sten arteriosklerotischen Po- tenz errechnen. Bei erhöhten Werten sollten zwei Messun- gen im Abstand bis zu acht Wo- chen durchgeführt werden.

mehr die Wichtigkeit einer eingehenden Schulung der Diabetiker, die sich ange- sichts der enorm gestiegenen Patientenzahlen zunehmend aus den Zentren in die Pra- xen verlagern werde.

Der Fortbildungsfilm

„Pathogenese und Therapie des Typ-Il-Diabetes" — so hieß es abschließend bei der Uraufführung — wird interes- sierten Ärzten auf Wunsch von der Firma Lipha vorge- führt. vi

Zunächst wird dem Pa- tienten eine entsprechende Diät empfohlen, deren Wir- kung nach zwei bis drei Mo- naten überprüft wird. Bei zu- sätzlichen Risikofaktoren sollte der LDL-Wert unter 130 mg/dl liegen, ohne Risi- kofaktoren bei 160 mg/dl. Ha- ben die diätetischen Maßnah- men nach drei Monaten nicht angeschlagen, wird ein lipid- senkendes Mittel unter Bei- behaltung der Diät vorge- schlagen.

Bilheimer betonte bei der Wiener Veranstaltung: Hohe Cholesterinspiegel sind oft ein genetisches Stoffwechsel- problem, das der Behandlung bedarf. Eine milde Hypercho- lesterinämie von 200-240 mg/

dl läßt sich meist mit einer Ernährungstherapie unter Kontrolle bringen. Ein Chole- sterinspiegel, der dauernd über 240 mg/dl liegt, sollte diätetisch und medikamentös behandelt werden. Die Diät soll, das wurde in Wien be- tont, unter der medikamentö- sen Therapie nicht aufgege- ben werden.

Dr. med.

Cornelia Herberhold

Unter Lipidsenker-Therapie

soll die Diät beibehalten werden

A-1958 (90) Dt. Ärztebl. 86, Heft 25/26, 26. Juni 1989

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