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Blutdruck

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V

on einem Bluthoch- druck (Hypertonie) spricht man, wenn die Blutdruckwerte wiederholt oder ständig min- destens 140/90 mm Hg betra- gen oder darüber liegen. Als normal gilt ein Wert unter 130/85 mm Hg und als optimal werden Werte unter 120/80 mm Hg angesehen. Da der Blut- druck zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Tagen Schwankungen unterliegt, sind zur Diagnosestellung einer Hy- pertonie über einen längeren

Zeitraum hinweg mehrere Blut- druckmessungen über den Tag verteilt notwendig.

Schwerwiegende Folge- schäden Ein zu hoher Blut- druck tut nicht weh und macht anfangs auch noch keine Be- schwerden. Oftmals werden zu hohe Werte zufällig bei einer Routineuntersuchung beim Arzt entdeckt. Dennoch ist Blut- hochdruck eine ernst zu neh- mende Erkrankung, denn un- behandelt tragen die Patienten ein hohes Risiko für assoziierte

Folgekrankheiten. Dazu gehö- ren vor allem Schlaganfall, Herzinfarkt, Arterienverkal- kung, Durchblutungsstörungen, Herzmuskelschwäche, Nieren- funktionsstörungen, Herz- und Nierenversagen.

Blutdruckmessungen sind unerlässlich Mit einer konse- quenten Therapie lassen sich gravierende Folgeschäden ver- meiden. Essentieller Bestand- teil beim Management der Hypertonie sind Blutdruck - messungen. Dabei ergibt sich

ein umfassender Überblick über das Blutdruckverhalten des Patienten, sowohl durch ge- legentliche Messungen in der Arztpraxis oder in der Apotheke als auch durch regelmäßiges selbstständiges Messen des Pa- tienten zu Hause. Ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessun- gen vervollständigen das Bild.

Dabei können die vom Betrof- fenen selbst er mittelten Werte von den Praxiswerten abwei- chen. Vergleichsuntersuchungen zeigen, dass Praxiswerte von 140/90 mm Hg einem Blutdruck

PRAXIS BLUTDRUCK

66 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2011

© Sergej Petrakov / www.iStockphoto.com

Richtig messen

Blutdruckmessungen sind essentieller Bestandteil einer effektiven Hypertonie-Therapie.

Um Messfehler zu vermeiden, müssen bestimmte Regeln eingehalten werden.

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von 135/85 mm Hg bei der Selbstmessung entsprechen.

Blutdruckselbstmessungen optimieren Therapieerfolg Internationale Hochdruckge- sellschaften empfehlen, den Pa- tienten durch Blutdruckselbst- messungen in die Behandlung der Hypertonie mit einzube - ziehen, da diese die Compliance erhöhen und zum besseren Erfolg der Therapie beitragen.

Selbstmessungen helfen zudem, die Diagnose einer Hypertonie zu sichern, denn sie haben in der Regel eine höhere Aussage- kraft als die vom Arzt gemes- senen Werte. Effekte wie der

„Weiß kittel-Bluthochdruck“, bei dem bei der Messung in der Praxis oder Apotheke durch Aufregung des Patienten zu hohe Werte ermittelt werden, können durch regelmäßige Mes- sungen zu Hause vermieden werden. Andererseits kann auch eine maskierte Hypertonie, bei der die Praxismessung normale Werte liefert, die Selbstmessung jedoch einen erhöhten Blut- druck feststellt, aufgedeckt und einer adäquaten Therapie zu- geführt werden.

Blutdruckmessen will ge- lernt sein Um Messfehler zu vermeiden, müssen die Patien- ten in die Selbstmessung des Blutdrucks eingewiesen werden.

Nur eine korrekte Messtechnik liefert zuverlässige Werte, die der Arzt für die Blutdruck- einstellung verwerten kann.

Folgende Regeln sollte der Patient beachten, die gleichen Prinzipien gelten auch bei der Blutdruckermittlung in der Apotheke.

Für ein aussagekräftiges Blut- druckprofil müssen zwei bis drei Messungen über den Tag hinweg jeweils zur gleichen Zeit erfolgen, wobei eine Messung bereits morgens vor Einnahme der blutdrucksenkenden Medi-

kamente sinnvoll ist. Gemessen wird im Sitzen und immer am gleichen Arm. Dabei wird der Arm mit dem höheren Blut- druckwert genommen. Vorher sollte der Patient eine Ruhe- phase von einigen Minuten ein- halten und auch während der Messung darf weder gesprochen noch sich bewegt werden. Die Blutdruckmanschette wird auf Herzhöhe angelegt. Bei der Verwendung eines Handge- lenkmessgerätes muss das Handgelenk bei der Messung in Herzhöhe gehalten werden.

Die Manschettengröße ist dem Oberarmumfang anzupassen.

Im Regelfall wird eine Standard- manschette verwendet. Für dickere oder dünnere Arme ste- hen auch größere und kleinere Manschetten zur Verfügung.

Eine zweite Messung kann nach einer kurzen Wartezeit von etwa zwei Minuten erfolgen.

Geeignete Geräte verwen- den Da die Messgenauigkeit der Geräte erheblich variiert, sollten nur validierte Blutdruck- messgeräte zur Selbstmessung eingesetzt werden. Diese Geräte sind mit der CE (Confirmity Europe) Kennzeichnung oder mit dem Prüfsiegel der Deut- schen Hochdruckliga e.V. DHL®

ausgestattet und erlauben zu - verlässige Werte. Oberarmmess- geräte gelten nach wie vor als die genauesten und sind in der Regel auch bei Herzrhythmus- störungen den Handgelenkge- räten vorzuziehen.

Tipp Geben Sie Ihrem Patien- ten einen Blutdruck-Pass mit.

Darin können alle ermittel- ten Blutdruckwerte eingetragen werden, sodass der Arzt ein übersichtliches und zuverlässi- ges Bild über das Blutdruckver- halten des Patienten erhält.

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Gode Meyer-Chlond, Apothekerin

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