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Archiv "Blutdruck bei jungen Erwachsenen: Riskant sind vor allem erhöhte diastolische Werte" (22.04.2011)

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A 900 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 16

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22. April 2011 ington Randomisiert und doppel-

blind wurden sie zusätzlich zur leitliniengerechten Standardthera- pie über 60 Wochen mit Omalizu- mab oder Placebo behandelt. Der primäre Endpunkt, die Zahl der Tage mit asthmabedingten Sympto- men innerhalb von zwei Wochen vor der erneuten Behandlung, konnte durch die Omalizumabthe- rapie von 1,96 auf 1,48 und damit um 24,5 % signifikant verringert werden (p < 0,0019).

In der Omalizumabgruppe be- richteten 30,3 % der Patienten über Exazerbationen, während es in der Placebogruppe 48,8 % waren (p < 0,001). Zudem mussten signifi-

kant weniger Patienten der Omali- zumabgruppe hospitalisiert werden (1,5 vs. 6,3 %, p = 0,02). Die ver- besserte Asthmakontrolle in der Omalizumabgruppe wurde mit sig- nifikant geringeren Dosen von Glu- kokortikoiden und lang wirkenden Sympathomimetika erreicht. Eine Subgruppenanalyse zeigte, dass Omalizumab besonders bei den Patienten hochwirksam war, die ge- genüber Insektenallergenen sensi - bilisiert waren. Das Ergebnis einer Post-hoc-Analyse deutet darauf hin, dass Omalizumab vor allem die saisonalen Häufungen von Asth ma - exazerbationen im Frühling und im Herbst verringern kann.

Fazit: Eine Therapie mit dem Anti- IgE-Antikörper Omalizumab kann bei Kindern und Jugendlichen mit Asthma bronchiale die Kontrolle der Erkrankung verbessern und Exazerbationen verringern. Für die Studie wurden Teilnehmer gewählt, die in Innenstädten leben, da bei diesem Kollektiv die Allergenbelas- tung und – damit assoziiert – die Morbidität erhöht ist. Den Autoren zufolge sei allerdings die Frage nach der Langzeitsicherheit der Substanz bei der Therapie von Kindern noch offen. Dr. rer. nat. Susanne Heinzl Busse W et al.: Randomized trial of omalizu- mab (Anti-IgE) for asthma in inner-city chil- dren. NEJM 2011; 364: 1005–15.

Ob es eine Assoziation zwischen dia stolischem und/oder systolischem Blutdruck im jungen Erwachsenen- alter und der Mortalität gibt, lautete die Frage einer Kohortenstudie in Schweden. In die Analyse gingen die Blutdruckwerte von mehr als 1,2 Millionen Männern im Alter von durchschnittlich 18,4 Jahren ein, die bei der Musterung erhoben wurden. Der mittlere systolische Blutdruck betrug 128, der mittlere diastolische Blutdruck 68 mmHg.

Das weitere Schicksal der Män- ner wurde im Mittel 24 Jahre (0 bis 37 Jahre) nachverfolgt. In diesem Zeitraum starben 28 934 der unter- suchten Männer (2,4 %), davon 12,5 % infolge einer kardiovaskulä- ren Komplikation. Eine eindeutige Relation zwischen Blutdruck und Mortalität bestand nur bei den dia -

stolischen Werten mit einem linea- ren Anstieg des Mortalitätsrisikos ab einem Schwellenwert von 90 mmHg (Grafik). Die Relation zwischen dem mittleren arteriellen Blutdruck ergab eine J-förmige Kurve, beim Pulsdruck zeigte sich eine inverse Korrelation zur Sterblichkeit.

Schwächer als bei den diastoli- schen Werten war der Zusammen- hang beim systolischen Blutdruck, bei dem eine U-förmige Kurve re- sultierte. Das Sterblichkeitsrisiko war bei einem systolischen Blut- druck von 130 mmHg am niedrigs- ten, sowohl bei höheren als auch niedrigeren Werten erhöhte sich die Mortalität. Diese basierte im unte- ren Blutdruckbereich vor allem auf vermehrten nichtkardiovaskulär be- dingten Todesfällen, während bei Blutdruckwerten oberhalb von

130 mmHg der Anteil kardiovasku- läre bedingter Todesfälle zunahm.

Fazit: Die Studie bekräftigt, dass diastolische Blutdrucksteigerungen bei jüngeren Menschen ein ernst - zunehmender Risikofaktor sind und auf eine erhöhte Mortalität hin - weisen, wie Prof. Dr. med. Rainer Düsing (Universitätsklinik Bonn) kommentiert. Dies sei immer wie- der angezweifelt worden. „Es gibt sogar Forderungen renommierter Wissenschaftler, die Aufmerksam- keit der klinischen Medizin vor- nehmlich auf den systolischen Blutdruck zu richten und sich auf diesen Wert als Ziel therapeuti- scher Anstrengungen zu beschrän- ken“, sagt Düsing. Die schwedi- sche Studie hat aus seiner Sicht für Klarheit in dieser Frage gesorgt und an ei nem sehr großen Kollektiv belegt, dass diastolische Blutdruck- steigerungen die früheste Manifes- tation einer Hypertonie darstellen und bereits in jungen Jahren mit ei- nem deutlich gesteigerten kardio - vas kulären Risiko assoziiert sind.

Düsing: „Das ist ein bedeutsamer Befund, der die Fokussierung auf den systolischen Blutdruck als zu kurzsichtig und einseitig entlarvt.“

Christine Vetter

Sundström J et al.: Association of blood pres- sure in late adolescence with subsequent mortality: cohort study of Swedish male con - scripts. BMJ 2011, 342; d643 doi:

10.1136/bmj.d643.

BLUTDRUCK BEI JUNGEN ERWACHSENEN

Riskant sind vor allem erhöhte diastolische Werte

GRAFIK

Gesamtmortalität in Abhängigkeit vom systolischen (links) und diastolischen (rechts) Blutdruck (in mmHg)

Wahrscheinlichkeit für Gesamtmortalität modifiziert nach: BMJ 2011, 342; d643

M E D I Z I N R E P O R T

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