Rheuma: Sieben Todsünden der Lagerung im akuten Schub
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richtig CD O
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falsch richtig
C) Hüftgelenk C) Kniegelenk
® oberes Sprunggelenk
® Schultergelenk C) Ellenbogengelenk C) Handgelenk 0
gebeugt gebeugt Spitzfuß adduziert gestreckt gebeugt (volar) voll bettlägerig
gestreckt gestreckt Neutralstellung abduziert rechtwinklig gestreckt (dorsal) noch gehfähig*)
*) Jeder Schritt ist von unschätzbarem Wert — ob mit oder ohne Hilfe!
„Schon bei den ersten akuten Rheumaschüben läßt sich das Schicksal des Patienten durch sinnvolle Lagerungsmaßnahmen ent- scheidend beeinflussen. Immer wird vom Patienten eine Schonhal- tung des betroffenen Gelenkes angestrebt. Die Kontrakturen kön- nen Ausmaße erreichen, die späterhin jede erfolgreiche Rehabilita- tion unmöglich machen. Auch die moderne Gelenkendoprothetik kann nur soweit erfolgreich sein, wie es die umgebenden Weichtei- le zulassen." Dies schreibt Dr. med. Karl Tillmann, Leitender Arzt der Orthopädischen Abteilung der Rheumaheilstätte, 2357 Bad Bramstedt/Holstein, in einem Aufsatz „Möglichkeiten und Grenzen der Rheuma-Orthopädie" im April-Heft der im Deutschen Ärzte-Ver- lag, Köln, erscheinenden Zeitschrift „Monatskurse für die ärztliche Fortbildung". Seine Grundregeln für die Lagerung sind in der oben wiedergegebenen Abbildung dargestellt. Besonders eindringlich weist K. Tillmann auf die erforderliche gute Kooperation zwischen Hausarzt und Klinik bei der Rheumabehandlung hin. r-h Zur Fortbildung
Aktuelle Medizin
FÜR SIE GELESEN KONGRESS-NACHRICHTEN
Selbstmessung — Selbstkritik
Aus vielen Gründen verschreibt man heute einem hinlänglich intel- ligenten Patienten bei essentieller Hypertonie ein Blutdruckmeßgerät zwecks regelmäßiger Selbstkon- trolle. Dieses Verfahren hält die Patienten nicht nur bei der Stange und erleichtert nicht nur die Thera- piekontrolle. Darüber hinaus hat das Verfahren auch noch einen kooperativen Spezialeffekt (Dr.
med. J. Rosenthal, Zentrum Innere Medizin, Abteilung Psychosomatik, Universität Ulm): Die Kranken be- greifen recht bald den Einfluß be- stimmter Verhaltensweisen und Umweltfaktoren auf ihren Blut- druck. Sie bekommen also — falls der Arzt sie entsprechend unter- richtet — allmählich ein Gespür für psychosomatische Zusammenhän- ge. WP
(4. Arbeitstagung des Deutschen Kolle- giums für psychosomatische Medizin, März 1976, Ulm)
Latentes
Cor pulmonale
Dabei handelt es sich um Rechts- herzsymptome, die im Verlauf einer chronisch-progredienten Lungen- erkrankung nur bei Belastung auf- treten (Dyspnoe, Tachykardie). Dia- gnostizieren kann man diesen Zu- stand nur mit einer Katheterisie- rung des rechten Herzens: Der rechtsventrikuläre enddiastolische Druck ist zumindest unter Bela- stungsbedingungen deutlich über- höht (E. Sauer, Nuklearmedizini- sche Klinik der TU München). Kli- nische, röntgenologische und elek- trokardiographische Kriterien rei- chen im allgemeinen nicht aus. — Ein weiteres Erkennungszeichen liefert die Szintigraphie mit Thai- lium-201. Der nichtbelastete rechte Ventrikel stellt sich bei dieser Un- tersuchung nicht dar. Aber bereits bei latenter pulmonaler Hyperto- nie wird die rechte Kammerwand im Szintigramm erkennbar. WP
(Internationaler Kongreß „Cor pulmonale chronicum", März 1976, München)
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