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Substanz- und Mischkonsum

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Academic year: 2022

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(1)

Substanz- und Mischkonsum

Fokus Jugendliche und junge Erwachsene Ergebnisse aus dem Drug Checking Zürich

Fortbildung Update Sucht interdisziplinär 2021 St. Gallen, 02.09.2021

Matthias Humm, Saferparty Streetwork

(2)

Inhalt

1. Saferparty Streetwork – Angebote, Aktuelles, Zahlen 2. Substanzkonsum in der Schweiz

3. Substanzmarkt – Entwicklungen und Trends

4. Mischkonsum – Allgemeines, Safer Use, Trends

5. Missbrauch von Medikamenten bei Jugendlichen

6. Fazit

(3)

1 Saferparty Streetwork

Angebote, Aktuelles, Zahlen

(4)

Sozialberatung Schadensminderung &

Prävention Niederschwelliges

Beratungangebot im Büro

(Arbeit, Wohnen, Migration etc.)

Drug Checking mobil

(Substanzanalyse und Beratung an Partys und Festivals)

Aufsuchende Sozialarbeit in der Stadt Zürich

Drug Checking stationär (DIZ) (Substanzanalyse, Beratung im Büro von saferparty)

Aktionen im öffentlichen Raum (Alkohol, Drogen, Sexualität)

Webseite Saferparty.ch:

Substanzinformationen,

Warnungen, Online-Beratungen Bei Bedarf Weitervermittlung an

spezialisierte Angebote

Informationsveranstaltungen und Schulungen

Saferparty Streetwork

Angebote

(5)

Saferparty - Zahlen 2020

Beratungsbedarf auch während Corona hoch

– 1843 Analysen

– 1975 BesucherInnen vor Ort

– ~ 700'00 BesucherInnen (unique Visitors) auf saferparty.ch

– 180 Online-Beratungen

– 1 Mobiler Drug-Checking-Einsatz

(6)

Saferparty - Auswertung Drug Checking - 2020 Analysierte Substanzen DIZ und mobile Einsätze (n=1843)

Kokain 691 37%

Cannabis 214 12%

Amphetamin 169

9%

MDMA Tabletten 121

7%

MDMA Pulver 119

6%

LSD Filz 156 8%

LSD Flüssig 98

5%

Ketamin 55 3%

2C-B 37 2%

NPS 35 2%

Heroin 33 2%

Methamphetamin 17

1%

Andere 46 3%

Unbekannt 58

3%

Kokain Cannabis Amphetamin MDMA Tabletten MDMA Pulver LSD Filz LSD Flüssig Ketamin 2C-B NPS Heroin

Methamphetamin Andere

Unbekannt

(7)

Saferparty - Aktuelle Themen und Projekte

- Synthetische Cannabinoide

- Cannabis-Drug-Checking im DIZ

- ChemSex-Drug-Checking im Checkpoint Zürich

- Pilotprojekt Cannabisregulierung

(8)

Saferparty - Zahlen 2020

Fragebogen Freizeitdrogenkonsum (n=2067)

- Fragebogen mit Doppelfunktion:

Strukturierung der Beratung / Datenerhebung - Soziodemographische Daten

- Konsumprävalenzen - Konsummuster

- Mischkonsum - Alkoholkonsum

- Auswirkungen auf Gesundheit

(9)

Saferparty - Zahlen 2020

Fragebogen Freizeitdrogenkonsum (n=2067)

– Alter / Geschlecht:

Bis 18 Jahre 28%

19 - 24 Jahre 32%

25 - 29 Jahre 15%

30 - 34 Jahre 8%

35+ Jahre 17%

Mann 68%

Frau 27%

Keine 5%

Obligatorische Schule 23%

Berufslehre / Vollzeitberufsschule.

Höhere Berufsschule 26%

(Berufs-)Matur, Fachmittelschule 22%

Hochschule / FH / Uni 21%

Arbeit & Ausbildung 14%

In Ausbildung 28%

Ich arbeite 33%

Auf Stellensuche 8%

Nicht auf dem Arbeitsmarkt aktiv 14%

- Ausbildung / berufliche Situation:

(10)

2 Substanzkonsum in der

Schweiz

(11)

Substanzkonsum in der Schweiz

Lebenszeitprävalenz illegale Drogen – repräsentative Befragung

Mindestens einmal im Laufe des Lebens.

- für Cannabis: 15–59 Jahre

- für Kokain, Heroin und Ecstasy: 15–49 Jahre

Quelle: BFS – Schweizerische

Gesundheitsbefragung (SGB)

(12)

Substanzkonsum in der Schweiz

Lebenszeitprävalenz Fragebogen Freizeitdrogenkonsum (n=2029)

8%

8%

9%

9%

16%

23%

26%

26%

27%

32%

35%

41%

49%

59%

88%

89%

93%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Heroin (n=154)

Neue psychoaktive Substanzen (n=171)

GHB/GBL (n=174)

Methamphetamin (n= 185)

2C-B (n=316)

Poppers (n=465)

Psylos (n=534)

Ketamin (n=535)

Pflanzliche Drogen (n=553)

Medikamente (n=647)

LSD (n=704)

Amphetamin (n=841)

Kokain (n=991)

Ecstasy (n=1194)

Hanfprodukte (n=1785)

Tabak (n=1803)

Alkohol (n=1890)

(13)

Substanzkonsum in der Schweiz

12-Monatsprävalenz Fragebogen Freizeitdrogenkonsum, nach Altersgruppe (n=2076)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Alkohol Cannabis Ecstasy Amphetamin Kokain LSD Medikamente

Bis 18 Jahre (n=570) 19 - 24 Jahre (n=654) 25 - 29 Jahre (n=309) 30 - 34 Jahre (n=153) 35+ Jahre (n=335)

(14)

3 Substanzmarkt –

Entwicklungen und Trends

Auswertung DIZ 2020 - Beispiele

(15)

Cannabis-Drug-Checking

Haschisch;

41 Proben

Edibles;

2 Proben

Liquids/Öl;

7 Proben

Blüten; 222 Proben

272 Proben zwischen Oktober 2020 bis Mai 2021analysiert

– Davon 105 Verdachtsfälle auf synthetische Cannabinoide

(ca. 40% aller Proben)

– Knapp die Hälfte aller Verdachts- fälle positiv (48 Proben)

– 45 Proben CBD-Typ (weniger als 1% THC)

– 7 Haschischproben, 41 Blütenproben

– 2019: 3 Proben, 2018: 0 Proben

(16)

THC-/CBD-Gehalt Proben Oktober 2020 bis Mai 2021 Mittlerer THC/CBD-Gehalt in % (n=165)

12.19

2.13 24.16

6.11

0 5 10 15 20 25 30

THC-Gehalt CBD-Gehalt

Blüten (n=205) Haschisch (n=41)

(17)

Kokain – Entwicklung Wirkstoffgehalt 2011 – 2020, in %

51.7 59.7 60.5 66.7

71.7 76.7 78.8 77.8 80.2 80.0

0.0 10.0 20.0 30.0 40.0 50.0 60.0 70.0 80.0 90.0 100.0

2011( n=256)

2012 (n=389)

2013 (n=509)

2014 (n=550)

2015 (n=620)

2016 (n=887)

2017 (n=901)

2018 (n=928)

2019 (n=998)

2020 (n=691)

80.1-100% Kokain

60.1-80% Kokain

40.1-60% Kokain

20.1-40% Kokain

0-20% Kokain

Mittelwert

(18)

Entwicklung MDMA-Gehalt in Ecstasy-Tabletten in Milligramm, 2011–2020

17.7

26.8 26.4 26.4

42.1

71.7

77.0 72.6

81.9 90.8 100.1 110.1 106.7 115.1 121.3

153.2 159.2 165.6

176.8 187.0

0.0 20.0 40.0 60.0 80.0 100.0 120.0 140.0 160.0 180.0 200.0

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

20 11( n=1 30)

20 12( n=1 23)

20 13( n=1 44)

20 14( n=1 59)

20 15( n=1 33)

20 16( n=2 19)

20 17( n=1 74)

20 18 (n= 230)

20 19 (n= 243)

20 20 (n= 120)

m g M DM A

P ro ze ntu al e V er te ilu ng

% mit mehr als

120mg MDMA

Mittelwert in mg

(19)

Entwicklung LSD-Proben

2016 – 2020, nach galenischer Form

89 99

113 130

148

26 40

63

81

87

115 139

176

212

235

0 50 100 150 200 250 300

2016 2017 2018 2019 2020

Filze Flüssig Total

(20)

Drogenbezugsquellen von 2014 – 2020 Hauptbezugskanal bleibt der private Kontakt

84%

8%

2% 5%

1%

80%

6% 8%

4% 2%

79%

5%

10%

5%

1%

80%

2%

12%

4% 2%

Privat Party Internet Gasse Unbekannt

2014 2016 2018 2020

(21)

4 Mischkonsum

(22)

Mischkonsum – Fragebogen Freizeitdrogenkonsum

Kam es in den letzten 12 Monaten vor, dass du mehrere psychoaktive Substanzen (inkl. Alkohol) gleichzeitig konsumiert hast?

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

2017 (n=1206) 2018(n=2311) 2020 (n=1822)

Ja Nein

(23)

Mischkonsum – Fragebogen Freizeitdrogenkonsum Wenn ja (n=1192): Wie oft findet dieser Mischkonsum statt?

30%

33%

37%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

1 Mal pro Woche oder häufiger 1-2 Mal im Monat weniger als 1 Mal pro Monat

(24)

Mischkonsum – Fragebogen Freizeitdrogenkonsum Welche Substanzen mischt du am häufigsten?

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

Bis 18 Jahre (n=524) 19 - 24 Jahre (n=741) 25 - 29 Jahre (n=330) 30 - 34 Jahre (n=189) 35+ Jahre (n=316)

mit Alkohol % mit Cannabis % mit Ecstacy % mit Amphetamin % mit Kokain %

(25)

Mischkonsum – Fragebogen Freizeitdrogenkonsum

Welche Substanzen mischt du am häufigsten? Mischkonsum mit Alkohol

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

Bis 18 Jahre (n=524) 19 - 24 Jahre (n=741) 25 - 29 Jahre (n=330) 30 - 34 Jahre (n=189) 35+ Jahre (n=316)

mit Alkohol und Cannabis % mit Alkohol und Ecstasy % mit Alkohol und Amphetamin % mit Alkohol und Kokain %

(26)

Mischkonsum

Allgemeine Informationen

- Die Wirkung, die eine Kombination

mehrerer Substanzen auslöst, ist kaum einzuschätzen und entspricht nicht der Summe der Einzelwirkungen

- Die Wirkung kann von Mal zu Mal

unterschiedlich sein und ist daher nicht vorhersehbar

– Mischen birgt immer zusätzliche Risiken – Die Gefahr für ungewollte Zwischenfälle

erhöht sich durch Mischkonsum

- Mischkonsum "zerstört" die Wirkung – Uppers zur Verzögerung des

Herunterkommens, verstärken den Hangover

– Downers zum Herunterkommen

verlängern den Hangover und haben

meist ein hohes Abhängigkeitspotenzial

(27)

Mischkonsum Safer Use

– Falls du trotzdem Substanzen mischst, vermeide riskante Kombinationen

– Lerne auf jeden Fall zuerst die Wirkungen der Substanzen einzeln kennen, ohne Wechselwirkung mit anderen Substanzen – Warte immer die volle Wirkung einer

Substanz ab, bevor du die nächste

konsumierst - verschiedene Substanzen benötigen unterschiedlich lange, bis sie ihre maximale Wirkung entfalten

– Nimm wegen der hohen Belastung immer viel Flüssigkeit zu dir (keinen Alkohol)

– Freunde / Freundinnen oder Bekannte sollten informiert sein, welche

Substanzen du gemischt hast

– Wenn du Medikamente einnimmst,

informiere dich beim Arzt über mögliche Wechselwirkungen mit Drogen

(Beeinträchtigung der Wirksamkeit,

Wechselwirkungen etc.!)

(28)

Mischkonsum

Allgemeine Einschätzung

– Mischkonsum ist weit verbreitet (66% der Befragten) – Es wird gemischt, um den Rausch zu optimieren, zu

intensivieren, zu verlängern oder um runterzukommen etc.: bspw.

Kokain und Alkohol, MDMA und LSD, Heroin und Kokain oder Cannabis zum Runterkommen

– Riskante Trends: Jugendlicher Medikamentenmissbrauch, ChemSex-Partys, synthetische Cannabinoide

– Mischkonsum wird in der Drogenarbeit vermehrt pragmatisch

angegangen

(29)

Mischkonsum

Combi Checker

(30)

Mischkonsum

Interaction Chart

(31)

5 Missbrauch von

Medikamenten bei

Jugendlichen

(32)

Missbrauch von Medikamenten bei Jugendlichen Wie verbreitet ist der Konsum?

- Missbrauch von Medikamenten, v.a. bei männlichen

Jugendlichen, von 2.8% auf 4.5% zw. 2014 und 2018 (HBSC- Studie)

– Ambulante Suchtfachstellen melden mehr Anfragen von Jugendlichen mit Medikamentenproblemen (Infodrog)

– Vermehrt junge Erwachsene in Behandlung aufgrund einer Medikamentenabhängigkeit (Arud Zürich)

– Saferparty Streetwork: Vermehrt Proben von Benzos, welche

oftmals falschdeklariert sind

(33)

Missbrauch von Medikamenten bei Jugendlichen

Lebenszeitprävalenz - Anteil 15-Jährige Schweiz (2002–2018)

(34)

Missbrauch von Medikamenten bei Jugendlichen Allgemeine Informationen

– Mindestens 10 Todesfälle innerhalb der letzten drei Jahre in der Schweiz (BL, LU, ZH)

– Mutmasslich war der Mischkonsum von mehreren

Medikamenten oder Medikamenten mit Alkohol die Ursache – Bei den Medikamenten handelt es sich um:

– Opioide (z. B. Codein, Tilidin, Diaphin, Fentanyl, Oxycodon etc.) – Benzodiazepine (z. B. Xanax, Temesta, Valium etc.)

– ADHS-Medikamente (Ritalin, Concerta, etc.)

– Weitere wie Dextromethorphan (Bexin), Quetiapin (Seroquel) – Es werden auch diverse illegale Drogen (Ecstasy,

LSD, Kokain etc.) mit Medikamenten gemischt

(35)

Missbrauch von Medikamenten bei Jugendlichen Risikoeinschätzung

– Nach Alkohol und Cannabis steht der Missbrauch von Medikamenten bei Jugendlichen an dritter Stelle

– Es handelt sich um Substanzen mit einem hohen Abhängigkeitspotenzial und einem grossen

Überdosierungsrisiko (vor allem bei Mischkonsum)

– Das Jugendalter ist eine besonders kritische Lebensphase für die Entwicklung von Suchterkrankungen

Früherkennung

des Konsums ist

sehr wichtig, um

Vorphasen einer

Abhängigkeits-

erkrankung

erkennen und

entsprechend

handeln zu

können.

(36)

Missbrauch von Medikamenten bei Jugendlichen Risikoeinschätzung

– Wirkung kaum einschätzbar. Mischen birgt daher zusätzliche, hohe

gesundheitliche Risiken

– Konsum von Benzodiazepinen, Opioiden oder Alkohol kann zu Anstieg der

Risikobereitschaft führen. Damit steigt auch die Bereitschaft, weitere

psychoaktive Substanzen zu nehmen / zu mischen

– Einnahme von Benzodiazepinen und Opioiden (vor allem mit Alkohol) kann Gedächtnisverlust (Amnesie)

verursachen, weshalb sich

Konsumierende teils nicht mehr an bereits eingenommene Dosierungen erinnern

è Erhöhtes Risiko für

Überdosierungen

(37)

5.1 Warum konsumieren Jugendliche

Medikamente?

(38)

Warum konsumieren Jugendliche Medikamente?

Mögliche Gründe für den Konsum

– Irrglaube: Medikamente sind im Vergleich zu Drogen legal und daher weniger

gefährlich

– Verdrängung von Sorgen, Anspannungen, Ängsten, Stress und Problemen

– Neugierde und Langeweile

– Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit steigern

- Gezielte Schmerzunterdrückung für gewalttätige Auseinandersetzungen (Schlägereien)

– Einfluss von Peergroup (Subkultur) – Nachahmung und Glorifizierung des

Lifestyles von Musikidolen

– Gute Vermarktung / Merchandising

– Toleranzentwicklung & Abhängigkeit

(39)

Warum konsumieren Jugendliche Medikamente?

Subkultureller Kontext

- Bewusste Beeinflussung der Musikwahrnehmung mit zentral dämpfenden Medikamenten

– Einfluss ist besonders deutlich in der Rap-Musik

– Ursprung von Codein-haltigen Getränken liegt in Houston Texas in den 90er Jahren

– Screw Musik (Hip-Hop Subgenre)

– Social Media verbreitet Videos von Stars innert Sekunden und erreicht Millionen von Zuschauenden

– Kopie von Amerikanischen Trends in Europa

Zentral dämpfende Medikamente

gehören zum Lifestyle der neu etablierten

Musikrichtungen

und passen perfekt

zu den langsamen,

spacigen Drums und

gedämpften Bässe.

(40)

Warum konsumieren Jugendliche Medikamente?

Was ist Lean – Sizzurp – Texas Tea – Purple Drank – Dirty Sprite

Hustensaft oder Tabletten mit Codein und Dextromethorphan bzw. Promethazin ,

kohlesäurehaltige Limonade und zerkrümelten

Bonbons , die zur Süssung des Getränks dienen

(41)

Warum konsumieren Jugendliche Medikamente?

Musiker, die Lean etc., in ihren Songs glorifizieren

– Lil Wayne – Justin Biber – UFO 361 – Nimo & Capo – Gzuz

– 385 idéal – DIVISION – Quiet Cam – LilPeep

– Negativ OG und viele mehr...

(42)

Warum konsumieren Jugendliche Medikamente?

Berühmte Musiker, die Tilidin in ihren Songs glorifizieren:

- Capital Bra - Samra

- Bushido - Bonez MC

- AK Ausserkontrolle

(43)

Warum konsumieren Jugendliche Medikamente?

Capital Bra & Samra – Tilidin

Gib mir Tilidin, ja, ich könnte was gebrauchen

Vodka-E, um die Sorgen zu ersaufen. Alles, was ich weiß: Liebe kann man sich nicht kaufen. Und das Leben ist zu kurz, um nicht zu rauchen

Gib mir Tilidin, ja, ich könnte was gebrauchen Wodka-E, um die Sorgen zu ersaufen

Alles, was ich weiß: Liebe kann man sich nicht kaufen Und das Leben ist zu kurz, um nicht zu rauchen (yeah, ah!) Guck uns an, sieh nur, was aus uns geworden ist

Steig' in den Sportwagen, flüchte bis ins Morgenlicht Handschellen klicken, doch verrate nie einen Bruder Sitz' besoffen in der Bar, bring Campari-Maracuja! (rrah) Mann, ich fick' dich eines Tages für die Twitter-Kommentare Mein Humor all-black, so wie Bitterschokolade

Roll' im Lambo durch Monaco, stapel' Kohle, so wie Fàbregas Scacchi, Juventus, Jogginghose Adidas

Ich hab' mich tausendmal daneben benommen

Und tausendmal sind Mama die Tränen gekommen, yeah

Paar Tropfen Tili, seh' den Film an mir vorbeifahren

(44)

Warum konsumieren Jugendliche Medikamente?

Southern-US-Rap: Lil Peep

Lil Peep ist am 15.11.2017 im Alter von 21 Jahren aufgrund von Medikamentenmissbrauch gestorben: u.a. Alprazolam mit Fentanyl

"El Paso. I took six Xanax and I was lit. I’m good, I’m not

sick. I’mma see y’all tonight..“

(45)

Warum konsumieren Jugendliche Medikamente?

Berühmte Todesfälle durch Drogencocktails mit Medikamenten

(46)

5.2 Wie kommen die

Jugendlichen an die

Medikamente?

(47)

Wie kommen die Jugendlichen an die Medikamente?

Vermutlich über unterschiedliche Kanäle

– Kleindealer, «Kollegen/Freundeskreis»

– Social Media: Instagram, Telegram, Snapchat etc.

– Darknet

– Hausapotheke – (Online-)Apotheke

– Verschreibung durch Ärzte zur Selbstmedikation

(48)

Tilidin Verschreibung in Deutschland

15 bis 20-jährige, gesetzlich-krankenversichert

(49)

Merchandising

(50)

6 Fazit

(51)

Fazit

- Jugendlicher Substanzkonsum sollte besser erforscht werden – Jugendliche konsumieren und mischen vor allem Alkohol und

Cannabis. Medikamentenmissbrauch ist bei Jugendlichen vergleichsweise beliebt

– Medikamentenmissbrauch bei Jugendlichen hat zugenommen – Jugendliche scheinen nicht häufiger Substanzen zu mischen,

jedoch tendenziell mit höherem Risiko (Opioide und Benzodiazepine)

– Handlungsbedarf für Politik und die Prävention?

(52)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

St. Gallen, 02.09.2021

Matthias Humm, Saferparty Streetwork

(53)

3 Auswertung MDMA 2020

(54)

Unerwartete Substanzen in Ecstasy-Tabletten 2011–2020

20.8

17.1

34.0

20.8

8.3

6.4

9.8

3.5

7.4

5.0

0.0 5.0 10.0 15.0 20.0 25.0 30.0 35.0 40.0

2011( n=128)

2012( n=119)

2013( n=144)

2014( n=154)

2015( n=128)

2016( n=209)

2017( n=167)

2018 (n=2 21)

2019 (n=2 22)

2020 (n=1 20)

% mit unerwarteten

pharmakologisch wirksamen Substanzen

Linear (% mit unerwarteten pharmakologisch wirksamen Substanzen)

in % der Proben

Konstante Abnahme der unerwarteten

Substanzen

(55)

4 Auswertung

Amphetamin 2020

(56)

Unerwartete Substanzen in Amphetaminproben Entwicklung seit 2011, in %

85.0 85.4

78.8 78.3

84.7

75.7

72.5 72.7

64.3

78.0

0.0 10.0 20.0 30.0 40.0 50.0 60.0 70.0 80.0 90.0 100.0

2011(n=234)

2012(n=226)

2013(n=165)

2014(n=350)

2015(n=314)

2016(=411)

2017(=375)

2018(=395)

2019 (=297)

2020 (=168)

Koffein

Syntheseverunreinigungen

% mit unerwarteten pharmakologisch wirksamen Substanzen

(57)

5 Auswertung LSD 2020

(58)

Entwicklung Gehalt auf LSD-Filzen 2011 – 2020, in µg

68.0

112.6

86.8

93.1

93.8 76.2 91.8 82.7 98.2 79.3

0 20 40 60 80 100 120

201 1 (n =29)

201 2 (n =15)

201 3 (n =25)

201 4 (n =41)

201 5 (n =63)

201 6 (n =83)

201 7 (n =91)

201 8 (n =99)

201 9 (n =124 )

202 0 (n =147 )

µg L S D

(59)

Unerwartete Substanzen auf LSD-Filzen Entwicklung seit 2010, in %

17.0

3.0 7.0

12.0

17.0 19.0

10.0

5.0

9.0 15.0

10.0 16.7 17.2

6.3

11.5

10.6

4.5 18.0

6.1 8.8

14.6

12.8

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

2010 (n=18) 2011 (n=29) 2012 (n=16) 2013 (n=26) 2014 (n=47) 2015 (n=66) 2016 (n=89) 2017 (n=99) 2018 (n=113) 2019 (n=130) 2020 (n=156)

Amphetamin

Coffein

MDMA

iso-LSD

NBOMe-Verbindung

DOC

% mit mehr als 150 ug LSD

% mit pharmakologisch

wirksamen Substanzen

(60)

Kokain – Entwicklung Streckmittel 2011 – 2020, in %

88.9

89.8 87.0

80.9

78.4

55.1

37.9

35.7 31.5 34.9

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

2011(n=256)

2012 (n=389)

2013 (n=509)

2014 (n=550)

2015 (n=620)

2016 (n=887)

2017 (n=901)

2018 (n=928)

2019 (n=998)

2020 (n=691)

Phenacetin

Levamisol

Lokalanästhetika

Koffein

Paracetamol

Total Kokainproben mit Streckmitteln

(61)

Amphetamingehalt

Entwicklung seit 2011, in %

24.2

27.7

37.1

43.4 46.5 48.2 51.7

58.6

65.9

59.6

201 1 ( n= 228)

201 2 ( n= 219)

201 3 ( n= 164)

201 4 ( n= 350)

201 5 ( n= 309)

201 6 ( n= 405)

201 7 ( n= 373)

201 8 ( n= 383)

201 9 ( n= 294)

202 0 ( n= 165)

0.0 10.0 20.0 30.0 40.0 50.0 60.0 70.0 80.0

Mittelwert

(62)

Weitere Substanzen Zusammenfassung

2C-B Tabletten

- 14 Proben (-6 Proben)

- Durchschnittgehalt 12.2 % (-1.3%) - gestreckt / falsch deklariert: 2 Proben 2C-B Pulver

– 21 Proben (+4 Proben)

– Durchschnittgehalt: 86.2 % (+15.3)

– gestreckt / falsch deklariert: 12 Proben

(63)

Weitere Substanzen Zusammenfassung

Ketamin

- 55 Proben (-3 Proben)

- Durchschnittgehalt: 84.4 %

- 5 % der Proben gestreckt (Levamisol, Amphetamin) oder falsch deklariert (Kokain, 2-fluoro-deschloroketamin)

Heroin

– 33 Proben (-24 Proben)

– Durchschnittsgehalt: 33.1 % (von 4.3 % bis 69.2 %) – alle Proben gestreckt (Paracetamol, Koffein, 6-

Acetylcodein, 6-Acetylmorphin)

(64)
(65)

Weitere Substanzen Zusammenfassung

Methamphetamin - 17 Proben (-7 Proben)

- Durchschnittsgehalt 95.8 % (+0.7 %)

- 1 Probe gestreckt mit Procain

(66)

Mischkonsum – Fragebogen Freizeitdrogenkonsum

Welche Substanzen mischt du am häufigsten? Mischkonsum mit Alkohol

33%

12%

7%

12%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

mit Alkohol und Cannabis mit Alkohol und Ecstasy mit Alkohol und Amphetamin mit Alkohol und Kokain

(67)

LSD - Filze

Deklaration vs. Analyse, in µg, 2020

– LSD-Filze enthalten durchschnittlich halb so viel Wirkstoff wie beim Verkauf deklariert

152.8

78.3

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

Durchschnittl ich deklarierter Gehalt Durchschnittl ich analysi erter Gehalt

(68)

Mischkonsum – Fragebogen Freizeitdrogenkonsum Welche Substanzen mischt du am häufigsten?

64%

52%

26%

16% 17%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

mit Alkohol mit Cannabis mit Ecstasy mit Amphetamin mit Kokain

(69)

Benzodiazepine - Falschdeklarationen

Warnungen DIZ

(70)

Synthetische Cannabinoide

Warnungen

(71)

Verlauf Cannabisproben Oktober 2020 bis Mai 2021

Anzahl Proben, Verdachtsfälle auf synthetische Cannabinoide (n=272)

28

47

5

36

29

49

34

44

18 17

3

14

7

15 14 17

9 10

3

9

2

7

3 5

0 10 20 30 40 50 60

Okt 20 Nov 20 Dez 20 Jan 21 Feb 21 Mär 21 Apr 21 Mai 21

Anzahl Proben Verdacht bestätigt

(72)

Synthetische Cannabinoide 2020 nach Häufigkeit, DIZ 2020

(73)

Die im DIZ analysierten synthetischen Cannabinoide

– Zu einzelnen synthetischen Cannabinoiden gibt es Berichte (EMCDDA, UNODC, WHO)

– Kaum Informationen betreffend Dosierung, Wirkung, Risiken, Nebenwirkungen und Langzeitfolgen.

– Bestätigte Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von synthetischen Cannabinoiden:

– 4F-MDMB-BICA: 21 Todesfälle in Ungarn 2020 (EMCDDA)

– MDMB-4en-PINACA: 4 Todesfälle und 11 Hospitalisierungen in England

– 5F-MDMB-PINACA: 24 Todesfälle in Deutschland und England

(74)

Übersicht psychoaktive Substanzen

The Drugs Wheel

(75)

Substanzkonsum in der Schweiz 12-Monatsprävalenz – nicht repräsentativ

– Quelle: Global Drug Survey 2019 (Schweiz) – Online Umfrage mit 3666

Befragten

Referenzen

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