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Geliert nnd Jftmt.

Voo

Dr. Hernnknn Br«ckh»n».

Unter den Fabeln und Erzählungen von Geliert findet sich im ersten Buehe eine „daa Schiekial " öberschrieheoe Erzählung, die ich hier, aus Rücksicht auf unsere aoawärtigen Leser, denen die Werke dieaes Dichters nicht zur Hand sein köonten, mit Weglassung der reflectireuden Einleitung, wiederhole,

Dai Schicksal.

Als Moaes einst vor Gott auf eiuem Berge trat.

Und ihn voo jenem ewgen Rath,

Der unaer Schickaal lenkt , um grösare Kennlniss bat So ward ihm ein Befehl, er sollle von den Höhen, Worauf er sland, hinah ina Ebne aehen.

Hier floss ein klarer Qoell. Ein reisender Soldat Stieg bei dem Quell voo seioem Pferde , Uod traok. Kaum war der Reiter fort, So lief eio Koabe von der Heerde, Naeh einem Trunk an diesen Ort.

Er fand den Geldsack bei dem Quelle ,

Der jenem hier entfiel; er nahm ihn, nnd entwich;

Worauf naeh ehen dieser Stelle

Ein Greis gebückt an seioem Stahe schlich.

Er traok, uod setzte aich um auszorohen nieder;

Sein acbweres Haupt sank zitternd in daa Gras, Bis er im Schlaf des Alters Laat vergaai.

Iodesseo kam der Reiler wieder.

Bedrohte diesen Greis mit wildem Ungestüm, Uod forderte seio Geld von ihm.

Der Alte schwört, er habe nichts gefunden;

Der Alte fleht uod weint; der Reiter flacht nnd droht, Und sticht zoletzt mit vielen Woodeo

Den armen Alten wüthend todt.

Als Moses, dieses aah, fiel er betrübt zur Erden;

Doeh eine Stimme rief: Hier kanuat du inne werden , Wie io der Welt sich alles billig fügt;

Denn wisi: ea bat der Greia, der jetzl im Blute liegl, lies Knaben Vater einst erschlagen,

Der den verlornen Rauh zuvor davon getragen.

In dem 1. Hefte des diesjährigen Jahrganges dea Jouroal of the Asiatic Society of Beogal findel sich (p. 10— 17) von Herrn B. E. Cowell in Calcutla eine kurze Abhandlung: „On certain Mediaeval Apologues". Er theilt darin

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Broekhaus , Geliert und Jdmi. 707

eine F.rzahliinR von Jami ans dessen moruliscli - didaklisrhem Gediebte Siibhalii 'I-Abrär mit, die in ihrer knappen Darstellung merkwürdig mit der obigen Behandlung desselben Stoffes von Geliert übereinstimmt. Es folgt hier, da jene Calcuttaer Zeitschrift wenig verbreitet ist, nacb Hrn. Cowell das persische Original mit dessen Uebersetzung. Das Versmaass ist Ramal

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1 One day spake Moses in his secret converse with God , ,,0h thou all-merciful Lord of the world,

2 Open a window of wisdom to my heart.

Shew me thy justice under its guise of wrong.'' 3 God answered, „While the light of truth is not in Ihee,

Thou hast no power to behold the mystery."

4 Then Moses prayed, „0 God, give me that light.

Leave me not exiled far away from Inilh's beams."

5 „Thrn take thou tby station near yonder fountain ,

And watch there , as from ambush , the counsels of my power."

6 Thither went the prophet, and sat him down concealed,

He drew hia foot beneath his garment, and waited what would be,

7 Lo frum the road there came a horseman ,

Who slopped like Ihe piuphel Kliizr liy the fountain.

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70K Broekhaus , Geliert und Jdmi.

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8 He stripped off his clothes sod plunged into the stream , He hathed and came in haste from the water.

9 He put on hit clothes and pursued his journey, Wending his way to mansion and gardens;

10 But he left behind on tbe ground a purse of gold , Filled fuller witb lucre than a miser's heart.

It And after him a stripling eame by the road, And his eye, as he passed, fell on the purse;

12 He glanced to right and to left, but none was in aighl ; And he snatched it up and hastened to bis home.

1.1 Then again the prophet looked, and lo! a blind old man Who tottered to the fountain, leaning on his staff.

14 He stopped by ita edge and performed his needful ablotiona, Aod pilgrim-like bound oo him the sacred robe of prayer.

15 Soddeoly came up he who had left tbe purse.

And left with it bis wits and his senses too.

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Broekhaus, Geliert und Jdmt. 709

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lg — Up be came, and, when he Tound not the parse he sought, He hastened to make question or the blind old man.

17 Tbe old man answered in rude speech lo Ihe questioner,

And in passion the horseman struck him with his sword and slew him.

18 When the prophet beheld this dreadful scene.

He cried, ,,0h thou whose throne is highest heaven, 19 It was one man wbo stole Ihe purse of gold.

And another who bears the blow of the sword.

20 Why to tbat the purae and lo this the wound ?

This award, methinks, ia wrong in the eye of reason or law."

21 Then came tbe Divine Voice, „Ob thou censurer of my ways

Square not tbese doings of mine wilb tby role?

22 That young boy bad once a father

Who worked for hire and so gained his bread ; 23 He wrought for that horseman and bailt him his house

Loof be wrought in that bouse for hire,

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71.0 l'tvy, ein ehernes Gewichl mil einer phöniz. Inschrifi.

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34 But fre he received his due, he fell down and died,

And in that purse was the hire, which the youth carried away.

25 Again, that hiind old man in his yonng days of sight Had spilt the hinod of his murderer's Father ; 2ft The son hy the law o( retalialion slays him to-day.

And gives him release from the price ot hlood in the day of retri¬

bution !"

Geliert hat seine Erzählung ohne Zweifel ans dem Spectator, Nr. 237, enlnommen , wo sie von Hughes als eine alte jUdische Tradilion erzählt wird.

Beide Redactionen, sowohl die von Hughes (= Geliert), als die von Jürni, gehen aber entschieden auf eine einzige letzte Quelle zurück. Welche ist diese? Ich vermuthe, dass diese Legende ursprünglich in einem arabisch abgefassten Werke aufgezeichnet worden ist, das Jami direct henutzte, und

das ins Hebräische übersetzt durch Vermilllung dieaer Sprache Hughes

bekannt wurde. Eine Nachweisung des arabischen Originals und der hebräi¬

schen Bearbeitung wäre nicbl obne Interesse.

Ein eiiernes Gewiclit mit einer pliönizischen Inschrift aus

Nord-Afrika.

Von

Dr. 91. A. Ijevy.

Der letzte Band der Revue archeologique, Vol. XVI, bringt unter dem Titel ,,sur nn monument pnnique" einen interessanten Beilrag zur Metrologie des Allerthums, und speciell Carlhago's. Zu Schersebel (Julia Caesarea) in Nordnlrika wurde vor etwa 12 Jahren eine dicke Metall - Scheibe gefunden, an Gewicbt 321 Gramme schwer, mit einem Loch in der .Mitte und mil einer in ällern phönizischen Zeicben (nach carthagischem Typua) kreisrörmig um die eine Oberfläche laufenden Inschrift versehen. Etwa ein Viertel des Um-

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