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Meine Arbeit folgt dem Konzept des offenen Verweisens.

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Academic year: 2022

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Meine Arbeit folgt dem Konzept des offenen Verweisens.

Ausgangspunkt bildete zunächst das Denken in Pigmenten, im Bildauf- bau, in Fügungen, in Verbindungen und Referenzen: Malerei eben. Durch Wiederholen und Umkehren sowohl motivisch wie materiell entwickelte sich ein Vernetzungssystem, welches die Grundlage meiner Arbeit bildet.

Ein Verweisen über Motive, Materialien, Orte, Themen generiert heute das Wechselspiel von Bildfindung und Bildreflexion. Dieser Prozess findet in der Webseite diesalles.ch seine programmatische Ausformulierung.

Der Blick des Verweisens und der Blick der Malerei überlagern sich im- merzu wechselseitig. Dieser Prozess führte zum Ort und damit zum archi- tektonischen Raum. Meine Fragen reflektieren zwischen dem Kontext des Ortes, dem vorgefundenen, konkret erfahrbaren Raum und den heutigen Fragen zum Vergangenen. Dabei entstehen, ganz im Sinne des verwei- senden Denkens, wie oben ausgeführt, neue historische Narrative.

Vera Marke

Eingabe Heimspiel, 2021

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N° 2405, 2018

Öl auf Leinwand, 180 x 157 cm

«23 Räume – 23 Bilder», 2020

Ausstellung innerhalb des Vorhabens:

UMARMT SICH NETT IM TURMSCHATTEN Dorf 10, Hundwil

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N° 2612, 2020

Farbstift auf Baumwolle, 28 x 34 cm

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N° 1536, 2009

Öl auf Leinwand, 117 x 167 cm

«23 Räume – 23 Bilder», 2020

Ausstellung innerhalb des Vorhabens:

UMARMT SICH NETT IM TURMSCHATTEN Dorf 10, Hundwil

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N° 2516, 2019

Öl, Silber- und Blattgold auf Leinwand, 34 x 28 cm

(6)

N° 2500, 2019

Öl auf Leinwand, 121 x 170 cm

«23 Räume – 23 Bilder», 2020

Ausstellung innerhalb des Vorhabens:

UMARMT SICH NETT IM TURMSCHATTEN Dorf 10, Hundwil

(7)

N° 2229, 2016

Öltempera und Öl auf Baumwolle, 67 x 76 cm

(8)

N° 2300, 2017

Öltempera, Öl und Blattgold auf «Black cotton», 157 x 180 cm

«23 Räume – 23 Bilder», 2020

Ausstellung innerhalb des Vorhabens:

UMARMT SICH NETT IM TURMSCHATTEN Dorf 10, Hundwil

(9)

N° 2525, 2019

Öl auf Leinengewebe, 28 x 34 cm

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UMARMT SICH NETT IM TURMSCHATTEN

Dorf 10, Hundwil seit 2020

https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/appenzellerland/das-aelteste-indiz- fuehrt-ins-jahr-1733-zurueck-die-herisauer-kuenstlerin-vera-marke-will-ein- baudenkmal-in-hundwil-restaurieren-und-erforschen-ld.1231657

Das Vorhaben UMARMT SICH NETT IM TURMSCHATTEN ist als langjähriges Forschungsprojekt angelegt. Mit künstle- rischen Mitteln wird das Haus Dorf 10 in Hundwil untersucht, restauriert und in neue Nutzungen überführt. Das ganze Projekt vertraut auf den Prozess der Arbeit, auf Fügungen, Verbindungen und Referenzen. Der Ausgang ist offen.

Die Untersuchung umfasst die Baugeschichte, Abklärungen in Bezug auf die Materialität und der historischen Nutzung seit anfangs des 18. Jahrhunderts. Die Recherche, theoretisch und praktisch, ist integraler Bestandteil des Prozesses.

Bei der Restaurierung gehen wir wie bei einem Gemälde vor: Die Originalsubstanz bleibt erhalten und wo diese fehlt soll nachvoll- ziehbar ergänzt werden. Die Haltung in der Herangehensweise ist zudem analog zur «historisch informierten Aufführungspraxis»

im Kontext der Musik zu verstehen. Das bedeutet, dass die Materialität der jeweiligen Bauzeit mitgedacht und verlorenes Wissen aufgearbeitet wird, was Forschung in historischen Techniken bedingt. So wird beispielsweise beim Verkleben von Linoelum ein Binder aus Kopalharz entwickelt, wie er in der Zeit der Verlegung des Bodens eingesetzt wurde. Reveresibel sind nicht nur die verwendeten Materialien, sondern auch die notwendigen baulichen Interventionen wie Küche oder Bad.

oben links: Südfassade | Recherche zur historischen Anstrichstechnik in Ölfarbe | unten: Dorfansicht Hundwil von Johann Ulrich Fitzi, 1833 | rechts: Nordfassade

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Das Gasthaus Krone in Hundwil birgt im ersten Stock unverhofft eine komplett ausgemalte Rokoko-Stube, an der drei Malerhand- schriften abzulesen sind. Die Pracht und Komplexität dieses Blauen Saales sucht selbst in den ausgemalten Sälen des Appenzeller- landes ihresgleichen.

Appenzellerkalender, 1909

Treppenhaus Renovierter Eingangsbereich

Triade, N° 2220, 2016

Öl auf Holz, Pigmente in Kalkverputz (Fresko), eingefärbte Spachtelmasse, Blattgold, Postkarte,

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Das Appenzeller Holzhaus im dörflichen Kontext, vom Barock bis in den Klassizismus, versuchte stets, eine Steinarchitektur nachzuahmen. Erst durch den Künstler Johannes Hugentobler wurden in den 1930er Jahren die Holzfassaden in der Hauptgasse in Appenzell bunt bemalt und zu externer Werbefläche für die Geschäfte umgedeutet. Das Haus «Hauptmann Dobler» ist umgeben von derart bunt bemalten Häusern.

Die bestehende hellblaue Fassung in Acrylfarbe musste entfernt werden, da die hölzerne Fassadenverkleidung stellenweise von Fäulnis befallen war. Für die neue Fassung kam ein dreischichtiger Aufbau in Ölfarbe zur Anwendung. Die Palette besteht aus einem Valeur von Grautönen und wird mit Blattgold ergänzt. Mit dem dunkelsten Grauton sind die Lisenen (Lesinen), Teile der Gesimse, das Windbrett sowie die Pfetten samt deren verzierten Kopfbrettchen bemalt, womit die Struktur der klassizistischen Fassade herausgehoben wird. Die gestemmten Täferfüllungen des Brüstungstäfers (Überläden) wurden unterhalb der Fenster mit dem Motiv der Marmorierung ausgemalt, ebenso die Zugläden, jedoch in farblicher Umkehrung.

Fassade mit offenen Läden Ausschnitt Fassade mit geschlossenen Zugläden Lage am Ende der Hauptgasse in der Mündung zum Landsgemeindeplatz

FACCIA, N° 2303, 2017

Öl und Blattgold auf Holz

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Postkarte mit Chorgitter von 1891

Einblick in den Dachstuhl, links: zusammengefügtes Chorgitter von 1891 Einblick ins Schaulager

Der Himmel hängt voller Geigen, N° 2424, 2018–2019

Im Zusammenhang mit den Renovierungsarbeiten in der Kirche St. Mauritius entdeckte ich den Dachboden der Kirche, die sogenannte «Himmleze». Dieser war vollgestopft mit Kultgegenständen jeglicher Art: ein unübersichtliches Sammelsurium ausge- musterter religiöser Objekte und Dinge, die jedoch weder museumswürdig sind, noch im Kult Gebrauch fanden, oder ästhetisch aus

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LINEARES LASIEREN, N°2502, 2019

Halbkreidegrund, Silberstift, Öl und Bierlasur auf Weissputz, 2.25–2.41 m x 13.16 m

Die Besucher*innen sehen sich nach dem Eintreten ins Betreuungszentrum Risi in Schwellbrunn einer Holzwand gegenüber, einer gemalten Holzwand. Darin eingeschrieben sind liegende und stehende Rhomben, die zu ornamentalen Mustern überführt werden:

zu Streifen, Friesen, Pfeilen, Treppen, Würfeln … Die Möglichkeiten des Würfelornaments, das auf der ganzen Welt verbreitet ist, werden ausgelotet und in einem Wandbild zusammengeführt, das an Einlegearbeiten (Intarsien) erinnert.

Das gemalte Holz, das Holzimitat, war bis Mitte des letzten Jahrhunderts eine Disziplin, welche die Malermeister erlernten. Auf Türen, Möbeln und Holzwänden findet man im Appenzellerland diese gemalten Hölzer, welche mit einer spezifisch für diese Zwecke entwickelten Technik der Bierlasur aufgebracht wurden. Eine Bierlasur besteht aus Schwarzbier und darin eingesumpften Erdpigmenten. Diese Lasur wird auf eine nasse Schicht von Ölfarbe aufgetragen und in die Ölschicht vertrieben. In der Wandma- lerei LINEARES LASIEREN wurde diese Technik derart moduliert, dass sie auf eine Gipswand übertragbar war.

Das Wandbild auf einen Blick Detail, bei dem die Transparenz der Farbschichten sichtbar wird.

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Der im Heimatstil gebaute Kirchenraum der evangelisch-reformierten Kirche Appenzell geriet aufgrund von Umbauten in den 1970er Jahren aus dem Gleichgewicht. Damals wurden eingebaute Elemente im gesamten Chorbereich entfernt, um mehr Platz zu schaffen für eine flexible Raumnutzung.

Kirchenraum vor der Renovation von 1970 Gefasster Wurzelstock, gesetzt als Gegengewicht zur Kanzel

Reflexion, N° 2305, 2017

Wurzelstock, gefasst – Kreidegrund, Poliment, Blattgold und -silber, Ölfarbe

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Eros ist an Front, N° 2600, 2019 –20

mehrteilig:

• 17 Pigmente, hergestellt aus Schmuckteilen, 3 Gläser mit Restmaterial

• 6 Metallbarren, Legierung aus dem Metall der Schmucksammlung

• Probestücke, Aquarell auf LANA, 65 x 50 cm

• Schmuckstücke, Steine und Muscheln, Aquarell auf Fabriano, 31-teilig, je 45.5 x 30.5 cm

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«Auf der Internetseite diesalles.ch bündelt die Malerin Vera Marke ihre gesamte künstlerische Forschungstätigkeit und öffnet sie interessierten und neugierigen Leserinnen und Betrachtern.

diesalles.ch ist das individuelle, massgeschneiderte Lexikon der Künstlerin, oder besser ihre – allerdings von Anfang an auf eine

Themenwolke «Haus» mit Menu und angeklicktem Textfeld | Bildschirmfoto Gezoomte Oberfläche mit mehreren Themenwolken | Bildschirmfoto

http://www.diesalles.ch/

seit 03/2015 online

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Vera Marke

(*1972)

Sonneggstrasse 20, 9100 Herisau 079 648 32 24 | vera@marke.dk zum Archiv: http://www.diesalles.ch/

zur Dokumentation: http://veramarke.ch/

1991–94 Pädagogische Fachhochschule | PMS/PH, Kreuzlingen 2002–06 Studium der Bildenden Kunst | ZHdK, Zürich

lebt und arbeitet in Herisau und Reckingen

Kuratorische Tätigkeit und Vermittlung

seit 2016 Lehrauftrag für Maltechnik | Bachelor Fine Arts, ZHdK, Zürich 2012–2020 Fachgruppe, Stiftungsrat | Ausserrhodische Kulturstiftung 2007 För Hitz ond Brand | Projektgruppe

2006–2014 Ausstellungsprojekt im Schaukasten | http://www.schaukastenherisau.ch/

Kunst im Kontext von Architektur

seit 2020 UMARMT SICH NETT IM TURMSCHATTEN, N°2605 | Dorf 10, Hundwil 2019 LINEARES LASIEREN, N°2502 | Alterszentrum Risi, Schwellbrunn 2018–2019 Der Himmel hängt voller Geigen, N°2424 | St. Mauritius, Appenzell 2018 Malend zaubern, N°2409 | Hotel Lodge, Weissbad

2017 Faccia, N° 2303 | «Haus Hauptmann Dobler», Appenzell Reflexion, N° 2305 | Evangelische Kirche, Appenzell 2016 Triade, N° 2220 | Gasthaus Krone, Hundwil

2012 USW, N° 1809 | Kantonspolizei, Zeughaus, Herisau 2010 camera degli sposi, N° 1603 | Zivilstandsamt, Herisau

Förderung

2017 PRIX VISARTE | für Triade, N° 2220 | Gasthaus Krone, Hundwil 2015 Gastatelier | Sitterwerk, St.Gallen | Recherche zu Fresken 2011 Werkbeitrag | Ausserrhodische Kulturstiftung

2010 Arbeitsaufenthalt | Istituto Svizzero, Venedig 2009 Werkbeitrag | Stiftung Kunst und Appenzell

2007 Atelierstipendium von visarte.ost | Cité des Arts, Paris

Ausstellungen

2020 APPʼNʼZELL NOW | Kunsthalle Ziegelhütte, Appenzell Chraanzrock ond Bechue | Museum Appenzell 2018 Haussichten | Museum Bruder Klaus, Sachseln 2017 Similarities | Katz Contemporary, Zürich

2015 Sichtschutz | Galerie Paul Hafner, St. Gallen [Einzelausstellung]

2014 wunderschönprächtig | Museum Appenzell

2011 Quodlibet | Galerie Paul Hafner, St. Gallen [Einzelausstellung]

2010 Achtung, frisch gestrickt! | Textilmuseum, St. Gallen edition5 | Haus für Kunst, Altdorf

2009 Heimspiel | Kunstmuseum, St. Gallen swiss art awards | Basel

2007 Auswahl 07 | Kunsthaus Aarau

Anmerkung

Fotografie | Hannes Thalmann, Lustmühle

Referenzen

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