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Academic year: 2022

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Institut Arbeit und Technik

„Neue Kompensatorik - Ein Weg aus der

Bildungsbenachteiligung?“

Tagung der Ev. Akademie Loccum

„Fördern und Fordern. Jugendsozialarbeit im Spannungsverhältnis von Pädagogik

und Politik“

Karin Esch

Loccum, 29. April 2003

(2)

Institut Arbeit und Technik

Aufbau des Vortrags

Zur Situation der Bildungsbeteiligung von Jugendlichen

Strategie zur Verbesserung der Situation von Kindern und Jugendlichen (?):

„NEUE KOMPENSATORIK“

=> Abgrenzungen zur „alten Kompensatorik“

=> Prämissen der „neuen Kompensatorik“

(3)

Institut Arbeit und Technik

Die Situation

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Institut Arbeit und Technik

Die Situation von Bildungseinrichtungen in Deutschland I

Bildungseinrichtungen orientieren sich primär an der Vermittlung von „hard facts“ statt „soft skills“

=> Insbesondere bei „schwierigen“ Schülerinnen und Schülern ist diese Grundhaltung problematisch

=> Elementarbereich wird zu wenig beachtet

Konsequenz:

Junge Erwachsene - insbesondere aus benach- teiligten Milieus - verfügen häufig über zu

geringe Kompetenzen zur Lebensbewältigung

(5)

Institut Arbeit und Technik

Die Situation von Bildungseinrichtungen in Deutschland II

Massive Schnittstellendefizite zwischen den einzelnen Bildungssegmenten

=> vom Elementarbereich bis zur beruflichen Weiter- bildung

=> Vorhandenes Wissen über Fördermöglichkeiten des Kindes/Jugendlichen geht verloren

=> Mangelnde Vernetzung zwischen Bildungs-

einrichtungen und unterstützender Infrastruktur

(6)

Institut Arbeit und Technik

Situation von Jugendlichen in sozialen Brennpunkten

Kennzeichen sozialer Brennpunkte:

• Soziale, wirtschaftliche und städtebauliche Probleme akkumulieren sich

• Hochverdichtete, einwohnerstarke Stadtteile

• Sozialstruktur, baulicher Bestand, Arbeitsplatz- angebot, Ausbildungsniveau der Bevölkerung, Ausstattung mit sozialer und stadtteilkultureller Infrastruktur weit unterdurchschnittlich

• Qualität der Wohnungen, des Wohnumfeldes und der Umwelt weisen erhebliche Defizite auf

(7)

Institut Arbeit und Technik

Ursachen für die räumliche Konzentration von sozial Benachteiligten

• Abwärtsspirale des Sozialraums: Zunehmende

„Soziale Ungleichheit“ bei gleichzeitiger Wahlmöglichkeit des Wohnorts

=> Einkommensstärkere Haushalte verlassen das Quartier; einkommensschwächere Haushalte werden hineingedrängt

• Segregation von Wohngebieten durch

Belegungspolitik von Wohnungsbauunternehmen und Sozialpolitik

=> Ganze Wohnblöcke werden an Wohngeld- empfänger vermietet

(8)

Institut Arbeit und Technik

Die Situation der in der Kinder- und Jugendhilfe

Staatl.

Förderung Staatl.

Förderung

• Mangelndes Controlling der Zielerfüllung bspw. durch ein prozessorientiertes Bench- marking

• Mangelnde Nachhaltigkeit von innovativen

Förderprogrammen und -projekten („Projektitis“)

• Mangelnde passgenaue Dienstleistungs-

angebote für Kinder, Jugendliche und Eltern

• Staatliche Transferzahlungen nach dem

„Gießkannenprinzip“

Folge: Weitere Verfestigung von Benachteiligung

(9)

Institut Arbeit und Technik

Zusammenfassung:

Ursachen von Bildungsbenachteiligung

Schulsystembezogene Ursache

Sozialräumliche Ursache

Finanztechnisch bezogene Ursache

Maßnahmenbezogene Ursache

Individuell-familienbezogene Ursache

(10)

Institut Arbeit und Technik

Die Konsequenzen

(11)

Institut Arbeit und Technik

Die Situationsbeschreibungen als Heraus- forderung und als Chance der Neu-/

Umorientierung nutzen

„Problemlage“ ist strukturell gewachsen

=> Lösungen können nur langsam wachsen

Strategie zur Verbesserung der Situation von Jugendlichen:

„NEUE KOMPENSATORIK“

Fazit

(12)

Institut Arbeit und Technik

Wurzeln der

kompensatorischen Erziehung/Bildung I

• Erste Überlegungen des Ansatzes zu Beginn der 60er Jahre in den USA

Ziel: Soziale Benachteiligung durch spezifische Bildungsangebote kompensieren

• In Deutschland gewinnt kompensatorische Erziehung Ende der 60er Jahren an Aufwind

Erkenntnis: Schichtspezifische Defizite einer

Gesellschaft reproduzieren sich selbst

(13)

Institut Arbeit und Technik

Scheitern der kompensatorischen Bildungsmaß- nahmen Ende der 70er Jahre

Ursachen:

Fehlende Nachhaltigkeit der Projekte

=> Programme zu teuer (wahrscheinlich werden heute die sozialen Folgelasten getragen)

=> Legitimationsdefizit durch mangelnde Evaluation

Orientierung der Maßnahmen am Mittelschichts- niveau und dem Ziel der Nivellierung sowohl der Ober- als auch der Unterschicht

=> Maßnahmen gingen teilweise an der Zielgruppe vorbei

Wurzeln der

kompensatorischen Erziehung/Bildung II

(14)

Institut Arbeit und Technik

Befähigung des Individuums ein eigen- verantwortliches Leben zu führen

=> unabhängig vom Geschlecht,

=> unabhängig vom sozialen, ethnischen und religiösen Hintergrund

Ziel der neuen Kompensatorik

(15)

Institut Arbeit und Technik

„Ungleiches ungleich behandeln“

=> Bedürfnisorientierte, zielgruppenspezifische Förderung von sozial Benachteiligten

=> Empowerment des Individuums zur Lebensbe- wältigung; d.h. keine Mittelschichtorientierung

=> Konzentrierte Fördermittelzuweisung in Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf

Prämissen der neuen Kompensatorik I

(16)

Institut Arbeit und Technik

Erweiterter Bildungs- und Erziehungsbegriff

=> Bildung und Erziehung ist die Aufgabe von Eltern, Gesellschaft, privaten und staatlichen Bildungs- institutionen (Komplementaritätsaspekt)

=> Bildung und Erziehung sind eine untrennbare Einheit (im Sinne von „education“)

=> Schule = Schüler + Lehrer + Dritte als „critical friends“

=> Bildung ist ein ganzheitliches System, dass sich vom Kindergarten bis zum Seniorenstudium hindurch zieht (lebensbegleitendes Lernen)

Prämissen der neuen Kompensatorik II

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Institut Arbeit und Technik

Emergente Strukturentwicklung zwischen den vorhandenen Institutionen und Akteuren

Ziel: Effizienzsteigerung durch Ausbau der

Kooperationskultur vorhandener Institutionen

=> Gute Maßnahmen benötigen nicht nur Geld, sondern vor allem engagierte Menschen

=> Unterstützung durch Geld, wenn Kooperations- wille und -bedürfnis signalisiert wird/zum Aufbau einer neuen Kooperationskultur

Prämissen der neuen Kompensatorik III

(18)

Institut Arbeit und Technik

Handlungsempfehlungen für das Politikfeld

Bildung und Erziehung

(19)

Institut Arbeit und Technik

Präventive und kurative Maßnahmen gleichzeitig beginnen

=> Defizite beheben und gar nicht erst aufkommen lassen

Stadtteilbezogene Sozialraumanalysen

Synergieeffekte durch Vernetzung der Akteure aus Bildungs-, Jugend- und

Familienbereich

=> Experimentelle Gestaltungsprojekte / Externe Moderation

Handlungsempfehlungen I

(20)

Institut Arbeit und Technik

Offensive Integrationspolitik

=> Sprachförderung aller

nicht-deutschsprachigen Mitbürger

Kontinuierliche Qualitätssicherung in allen Bildungssegmenten

=> Benchmarking und Frühwarnsysteme

Handlungsempfehlungen II

(21)

Institut Arbeit und Technik Vielen Dank für

Ihre Aufmerksamkeit!

Bei Rückfragen:

Karin Esch

Institut Arbeit und Technik

im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Munscheidstr. 14

45886 Gelsenkirchen Tel.: 0209/ 1707-283 Telefax: 0209-1707-110 E-Mail: esch@iatge.de WWW: http://iatge.de

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