Monique Weissenberger-Leduc Handbuch der Palliativpflege
Springer-Verlag Wien GmbH
Monique Weissenberger-Leduc
Diplomierte Krankenschwester, Wien, Österreich
Absolventin des Pariser Universitäts-Lehrganges für Palliativpflege 1995 Das Werk ist urheherrechtlich geschützt.
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© 1997 Springer-Verlag Wien
Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Wien N ew Y ork 1997
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Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einhcitsaufnahme Weissenbergcr-Leduc, Monique:
Handbuch der Palliativpflege I Monique Weissenberger-Leduc.
ISBN 978-3-211-82939-4 ISBN 978-3-7091-3770-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-3770-3
Geleitwort
Während in den letzten Jahren viele Bücher über die Begleitung Schwer- kranker und Sterbender in bezug auf deren seelische Bedürfnisse heraus- gekommen sind, gibt es noch wenig Systematisches über die Linderung körperlicher Beschwerden in diesem letzten Lebensabschnitt. In diesem Buch geht es um Verbesserung der Lebensqualität in der letzten Spanne des Lebens, wobei physische und soziale Aspekte integriert gesehen wer- den.
Es ist zu begrüßen, daß der Palliativversorgung zunehmend Auf- merksamkeit geschenkt wird. Es handelt sich hierbei um eine interdiszi- plinäre Aufgabe, an der der Pflege ein sehr großer Anteil zukommt. Bei- getragen zur Verbesserung der Versorgung haben u.a. die Initiativen der Hospizbewegung, die Pflege anbietet, sei es zu Hause, in Tageszentren oder auch stationär. Fachlich hochstehende Palliativpflege muß aber überall dort angeboten werden, wo sie benötigt wird, das heißt auch in Akutkrankenhäusern.
Monique Leduc hat ein Buch verfaßt, das im besten Sinne des Wor- tes ein Handbuch ist. Es ist für die Präxis geschrieben und soll den Prak- tikerlnnen "an die Hand gehen". Es verdient, gelesen und auch ausgiebig zum Nachschlagen benutzt zu werden. Ein umfangreiches Kapitel ist der Schmerzbekämpfung gewidmet, was der Bedeutung dieses Thema ent- spricht. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit der Unterstützung bei der Bewältigung anderer Symptome, die für Menschen im letzten Sta- dium ihres Lebens sehr quälend sein können, wie z.B. Dysphagie, Schlaf- losigkeit oder Angst. Die Angabe von Alternativen und die Betrachtung der einzelnen Probleme von verschiedenen Blickwinkeln aus geben die Möglichkeit zu individueller Pflege. Und nur durch eine solche kann auch der letzte Lebensabschnitt lebenswert sein.
November 1995 Elisabeth Seidl
Vorwort
Daß Medizin dem Menschen zu leben und zu überleben hilft, klingt wie eine Binsenweisheit; aber gerade beim Phänomen "Schmerz" scheint diese Binsenweisheit in Frage gestellt zu werden. Es gibt Situationen im Leben eines Menschen, in denen alles darauf ankommt, einem Men- schen, der Schmerzen hat, Schutz zu bieten, ihm - greifen wir auf die ursprüngliche Bedeutung des lateinischen Wortes "pallium" (= Mantel) zurück - diesen schützenden Mantel zu geben. Schmerzen können nicht auszuhalten sein, nicht auszuhalten ist aber auch die Weigerung der Medizin, unerträgliche Schmerzen ausreichend zu therapieren. Was spricht eigentlich dagegen?
"Schmerzbehandlung ist eine vorrangige, dem Patienten geschuldete ärztliche Dienstleistung. Daher ist jeder Arzt zur Weiterbildung auf dem Gebiet der Schmerztherapie verpflichtet", betont Univ.-Prof. Dr. H. G.
Kress beim Int. Wiener Schmerzsymposion, das am 14. Juni 1996 in Wien stattfand. Gilt es nicht genauso für uns Pflegepersonen?
Ich wünsche mir, daß dieses Handbuch eine schnelle Hilfe für viele Situationen in der täglichen Arbeit sein wird.
Für Kritik, Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge bin ich sehr dankbar.
Monique Weissenberger- Leduc
Danke
an alle liebenswerten Menschen, die mich begleitet haben, und an alle großartigen, einzigartigen, wertvollen Menschen,
die ich begleiten durfte.
Jeder einzelne Stein hat dazu beigetragen, das Puzzle, das ich heute bin, zu bauen.
In Ehrfurcht und Respekt, Monique Weissenberger- Leduc
Inhaltsverzeichnis
Schmerzkrankheit ... .
Der Umgang mit Schmerzzuständen des Patienten ... . Schmerzphysiologie ... . Was ist Schmerz? ... . Schmerzerklärungen ... . System der Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung ... . Die Gate-Control-Theorie ... . Sinnvoller Schmerz
=
akuter Schmerz ... . Sinnloser Schmerz=
chronischer Schmerz ... . Die häufigsten Schmerzformen ... . Akuter Schmerz und chronischer Schmerz ... . Die Schmerzkrankheit ... . Schmerz - Was nun? ... . Dem Schmerz vorbeugen ... . Den Schmerz identifizieren ... . Den Schmerz einschätzen ... . Schmerz schwelle und Schmerztoleranz ... . Die Ursachen suchenPatienteninformation ... . Schmerzmanagement ... . Medizinische Behandlungsmaßnahmen ... . Physikalische Methoden ... . Psychologische Methoden ... __ ... _ .. ____ .... . Alternativmethoden ... . Pharmakologische Methode - Nozizeptorenschmerz ... . Therapiegrundlagen ... . Therapieverlauf nach dem WHO-Stufenplan ... ..
Morphium ... _ ... . Morphium - zentrale Wirkung ... . Morphium - periphere Wirkung ... . Morphium und Toleranzentwicklung ... . Zu vermeidende Morphium-Nebenwirkungen ... .
3 4 4 5 5 5 6 6 6 7 8 10 10 11 12 13 13 14 15 15 15 16 16 18 18 19 21 23 23 24 24
XII Inhaltsverzeichnis
Pharmakologische Methode - andere Schmerzursachen ... 26
Deafferentierungsschmerzen ... 26
Mischschmerzen ... 26
Schwierige Schmerzen ... 27
Hartnäckige Schmerzen ... 27
Pflege ...
29Angst und Depression ... 31
Ursachen ... ... 31
Begleitsymptome ... 31
Therapie ... 32
Anorexie - Appetitlosigkeit ... ... 33
Problem ... ... 33
Ätiologie ... ... ... 33
Therapie ... ... 33
Dekubitus - Wundliegen ... 35
Diarrhoe - Durchfall ... 38
Therapie ... 38
Dysphagie - schmerzhafte Störung des Schluckvorgangs ... 39
Ätiologie und Therapien ... 39
Dyspnoe - Atemnot ... 42
Medikamentöse Behandlung der Dyspnoe ... 43
Epigastrisches Syndrom ... ... 44
Exsikkose - Dehydratation ... 45
Vorteile der Dehydratation ... 45
Probleme, die eine Unterlassung der Rehydratation mit sich bringt ... 46
Entscheidungshilfe: die W-Fragen von Dr. Vogel, Luzern ... 47
Harnwegssymptome ... 48
Physiologie der Miktion (des Harnlassens) ... 48
Harninkontinenz ... 48
Harnretention ... 49
Hirnmetastasen ... 50
Symptome ... 50
Therapien ... 51
Hyperhidrose - übermäßige Schweißbildung ... 53
Ursachen ... 53
Therapie ... 53
Hyperkalzämie ... 54
Ursachen ... 54
Symptome ... 54
Therapien ... 54
Inhaltsverzeichnis XIII
Ileus - Darmverschluß ... 55
Ursachen ... 55
Therapie ... 55
Insomnia - Schlaflosigkeit ... 56
Ursachen ... 56
Therapien ... 57
Kachexie - Kräfteverfall ... 59
Definition ... 59
Physiologie ... 59
Psychologie ... 59
Ätiologie ... 59
Therapie ... 60
Konvulsionen - Krampfanfälle ... 61
Therapie im Notfall ... 61
Vorbeugende Therapie ... 62
Mundpflege ... 63
Einschätzung des Mundzustandes ... 63
Therapie ... 65
Myoklonien - Muskelzuckungen ... 66
Nausea und Vomitios - Übelkeit und Erbrechen ... 67
Physiologie ... 67
Therapie ... 69
Erbrechen und Übelkeit ... 70
Medikamente, die in diesem Kapitel vorkommen ... 71
Notfälle ... ... 75
Obstipation - Verstopfung ... 77
Plexusneuropathien ... 79
Plexus cervicalis Neuropathien ... 79
Plexus sacralis Neuropathien ... 80
Pruritus - Juckreiz ... 82
Definition ... 82
Ursachen ... 82
Therapien ... ... 82
Pyrosis - Sodbrennen ... 83
Definition ... 83
Ätiologie ... ... 83
Therapie ... ... 83
Rückenmarkskompression . ... ... 85
Begleitsymptome ... ... 85
Akute Therapien ... 85
Schmerzbekämpfung vor schmerzhafter Pflege ... 86
Singultus - Schluckauf ... 87
XIV Inhaltsverzeichnis
Definition ... 87
Mechanische Ursachen ... 87
Neurologische Ursachen ... 87
Chemische Ursachen ... 87
Psychologische Ursachen ... 87
Therapie ... 87
Subkutantherapie ... 89
Indikationen ... 89
Kontraindikationen ... 90
Die Vorteile ... 90
Mögliche Probleme ... 91
Informationen für den Patienten und seine Familie ... 91
Gebrauchsanleitung ... 92
Medikamente, die subkutan verabreicht werden können ... 93
Schluß ... 94
Tenesmus Alvi - Schmerzhafter Stuhldrang ... 95
Ätiologie ... 95
Therapie ... 95
Tussis - Husten ... 96
Ursachen ... 96
Produktiver Husten ... 96
Rauher und trockener Husten ... 97
Ulzerierende Wunden ... 98
Ursachen ... 98
Therapie ... 98
Urämie - Nierenversagen ... 100
Ursache ... 100
Symptome ... 100
Therapie ... 100
Verwirrungszustände ... 101
Auslöser ... 101
Therapien ... 102
Zum Abschluß ... 103
Anhang ...
105Anhang 1: Ursachen des Karzinomschmerzes und geeignete Behandlungsverfahren ... 107
Anhang 2: Fehler bei der Behandlung von Karzinom- schmerzen ... 111
Inhaltsverzeichnis XV
Anhang 3: Medikamente, die mit Morphin
gegeben werden können ... 113
Anhang 4: Die 11 Gebote der Kommunikation 115
Die 4 Haupthindernisse für eine
freie Kommunikation ... 115
Anhang 5: Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross 117
Anhang 6: Die Barcelona-Deklaration zur Palliativ-
pflege ... 121 Anhang 7: Medikamentenliste Deutschland - Österreich ... 123 Literaturverzeichnis ... 129