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Oxfam aktuell Nr. 27 / Herbst 2004

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Oxfam aktuell

Nr. 27 / Herbst 2004

1. Logbuch – Mehr Hilfe für Darfur-Flüchtlinge!

Die Lage der sudanesischen Flüchtlinge in Darfur und im Tschad ist nach wie vor katastrophal. Hilfsorganisationen wie Oxfam haben mittlerweile ausreichend Zugang zu den Flüchtlingen, jedoch ist die Sicherheitslage weiterhin äußerst problematisch. Bewaffnete Reitermilizen üben weiterhin Gewalt und Terror in noch bewohnten Dörfern und im Umkreis der Flüchtlingslager aus. Dementsprechend strömen täglich hunderte Flüchtlingsfamilien neu in die bereits überfüllten Lager. Insgesamt sind über 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht.

Wann sie in ihre verlassenen und teils verwüsteten Dörfer zurückkehren können, ist noch nicht abzusehen. – Oxfam versorgt inzwischen über 380.000 Flüchtlinge im Tschad und in Darfur mit Trinkwasser, Hygieneeinrichtungen und Gesundheitsdienstleistungen. Zur Fortsetzung und Ausweitung dieser lebenswichtigen Arbeit benötigen wir dringend weitere Finanzmittel. Daher auch hier an alle die herzliche Bitte: helfen Sie nach Kräften!

Mit dieser Ausgabe von Oxfam aktuell sprechen wir, neben den etwa 1.000 ehrenamtlichen Shop-Mitarbeiter/innen und unseren bisherigen treuen Spendern, eine neue Gruppe von Unterstützer/innen an: die mehr als 800 überwiegend jungen Menschen, die seit August auf Straßen und Plätzen in Berlin zugesagt haben, regelmäßig für Oxfams Kampagnen und Projekte zu spenden. Wir begrüßen die neue Leserschaft sehr herzlich und freuen uns über Ihr Interesse an unserer Arbeit für mehr soziale Gerechtigkeit weltweit.

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Oxfam Deutschland hat im nächsten Jahr das 10. Gründungsjubiläum, und der Oxfam Shop Bonn (die „Mutter“ aller deutschen Oxfam Shops) wird 20. Aus diesem Anlass planen wir für Juni 2005 eine öffentlichkeitswirksame Oxfam-Festwoche. Sie soll mit einer zentralen Shop-Konferenz am Montag, 20. Juni in Frankfurt beginnen und mit einer entwicklungspolitischen Veranstaltung am Freitag, 24. Juni in Berlin ihren Abschluss finden. Je nach ihren Interessen und Möglichkeiten sollten sich im Verlauf der Woche die einzelnen Oxfam Shops mit unterschiedlichen Jubiläums-Aktivitäten beteiligen. – Wir haben allen Grund, auf das bisher gemeinsam Erreichte stolz zu sein und wollen dies zusammen mit den Freundinnen und Freunden von Oxfam Deutschland festlich begehen und angemessen feiern.

Paul Bendix

2. Vereinsleben

Lobby/Kampagnen/Öffentlichkeitsarbeit

Vorbereitung auf das wichtige Jahr 2005

Das kommende Jahr wird nicht nur wegen der anstehenden Oxfam-Jubiläen wichtig für uns.

Es wird auch das Jahr, in dem die Chance besteht, die Bemühungen zum Abbau der

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weltweiten Armut entscheidend voran zu bringen: Beim G8-Treffen in Großbritannien will die britische Regierung Armutsbekämpfung zu einem Schwerpunkt machen, im September 2005 werden die Vereinten Nationen eine Überprüfungskonferenz zum Stand der Millennium-Entwicklungsziele einberufen und im Dezember wird in Hongkong ein weiteres Ministertreffen der Welthandelsorganisation WTO stattfinden, auf dem die „Entwicklungs- runde“ abgeschlossen werden soll. Aus diesem Grund haben Oxfam und andere Organisa- tionen beschlossen, ihre Aktivitäten im nächsten Jahr unter ein gemeinsames Motto zu stellen, um in den Bereichen Entwicklungsfinanzierung (Quantität und Qualität der Entwicklungs- hilfe, Schuldenerlass) und gerechte Welthandelsbeziehungen wirkliche Fortschritte zu erreichen, damit die Millennium-Entwicklungsziele nicht in unerreichbare Ferne rücken.

Mehr dazu im nächsten Oxfam aktuell.

Kampagne „MakeTradeFair“

Am 11. August nahm Oxfam an der schon traditionellen Gesprächsrunde zum Handel im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit teil, auf der Nichtregierungsorganisationen und Bundesregierung unterschiedliche Positionen zu den WTO–Gesprächen in Genf und den Ergebnissen von UNCTAD XI austauschten.

Am 6. und 7. September trafen sich die Vertreter aller Oxfam-Organisationen in Oxford, um die Handelskampagne „MakeTradeFair“ für das nächste Jahr zu planen.

Genfer WTO-Rahmenabkommen zur Wiederbelebung der Doha-Runde Der Allgemeine Rat der WTO hat sich in der Nacht zum 1. August auf ein neues Rahmenabkommen zur Wiederbelebung der Doha-Runde geeinigt. Die Verhandlungen, die vor allem die bisher vernachlässigten Interessen der Entwicklungsländer berücksichtigen sollten, waren bekanntlich im vergangenen Jahr in Cancún vorläufig gescheitert. Oxfam Deutschland hat das Genfer Team von Oxfam International von Berlin aus in der Medienarbeit unterstützt. Eine erste Einschätzung der Ergebnisse wurde in der Pressemitteilung vom 31. August „Blockierte Entwicklung. Genfer Welthandelsgespräche bewegen sich um Zentimeter, aber Kilometer müssen noch zurückgelegt werden“ vorgenommen.

„Gerechtigkeit jetzt!“ Oxfam Deutschland nahm am 22. September an einer Trägerkreissitzung der deutschen Welthandelskampagne „Gerechtigkeit jetzt“ in Frankfurt teil. Nach der Auswertung der bisherigen Aktionen erfolgte die Planung für die weltweite Aktionswoche der Kampagne (10.-16. April 2005). Durch die erfolgreiche Aktion zur Wahl des Europäischen Parlaments ist die Kampagne noch näher zusammen gerückt. Über Möglichkeiten zur konkreten Beteiligung an der Aktionswoche werden wir im nächsten Oxfam aktuell berichten.

EU-Zuckermarktordnung Die Reform der EU-Zuckermarktordnung ist nach wie vor ein Hauptthema der Oxfam-Kampagne „MakeTradeFair“. Zu hohe Quotenregelung und überhöhter EU-Binnenpreis für Zucker führen zu Überproduktion und zum Dumping des überschüssigen EU-Zuckers auf dem Weltmarkt. Die vom scheidenden EU-Agrarkommissar Fischler vorgelegten Reformvorschläge sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber sie beseitigen das Problem noch nicht. Auch berücksichtigen sie nicht die vorläufige Entscheidung des WTO-Schiedsgerichts, das einer Beschwerde von Brasilien, Australien und Thailand stattgegeben hatte, wonach die EU mehrere Mio. t Zucker widerrechtlich, weil subventioniert, exportiert. Oxfam hat die Entscheidung des WTO-Schiedsgerichts als einen

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wichtigen Sieg der Entwicklungsländer im Kampf gegen das Agrar-Dumping der reichen Länder begrüßt.

Oxfam hat außerdem eine kurze Analyse der Auswirkungen des Schiedsspruchs auf die künftige EU-Zuckermarktordnung veröffentlicht. („Ein Ende des EU-Zuckerdumpings?

Implikationen der vorläufigen Entscheidungen des WTO-Schiedsgerichts im Beschwerdever- fahren Brasiliens, Thailands und Australiens gegen die EU-Zuckerpolitik“)

Sigrid Thomsen veröffentlichte für Oxfam einen Artikel zur Reform der Zuckermarktordnung im Informationsbrief Weltwirtschaft und Entwicklung (08/2004) von WEED.

Gegenwärtig sind die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten dabei, ihre Position zu den Fischler-Vorschlägen zu erarbeiten. Deshalb führte eine Delegation von Oxfam International und Oxfam Deutschland am 23. August in Berlin Lobbygespräche mit der Bundesregierung (im BMVEL mit Ministerin Künast und im BMZ mit Dr. Hofmann), um Möglichkeiten für eine Reform des EU-Zuckermarktes, die den ärmsten Ländern nützt, zu erörtern. Am 14.

September war Oxfam Deutschland an einem Treffen deutscher NRO mit Entwicklungsmi- nisterin Wieczorek-Zeul zum gleichen Thema beteiligt. Am 23. September kam es in Mannheim zu einem Treffen von Oxfam mit Vertretern der Südzucker AG, dem größten europäischen Zuckerhersteller. Auch hier ging es um die anstehende Reform des EU-Zucker- marktes.

„Play Fair bei Olympia“ Die internationale Kampagne, die sich für menschen- würdige Arbeitsbedingungen in den Herstellerbetrieben der Sportartikelindustrie einsetzt und sich dabei vor allem an das Internationale Olympische Komitee richtet, erreichte zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Athen ihren Höhepunkt. Ein „Protest-Nähen“ machte auf die verborgenen Schicksale der Arbeiter/innen in den Zulieferbetrieben aufmerksam.

Dazu wurde am 10. August auf einem Hoteldach in Athen vor dem Hintergrund der Akropolis eine symbolische Fabrik errichtet, in der gesichtslose (maskierte) Näherinnen an Nähmaschinen arbeiteten.

Gemeinsam mit der Kampagne für saubere Kleidung und einem Vertreter der Gewerkschaften erläuterte Oxfam Deutschland am 9. Juli in einem Gespräch mit dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland die Forderungen von „Play Fair bei Olympia“. Oxfam drängte darauf, dass sich das deutsche NOK im IOC dafür einsetzt, die Einhaltung von Sozial- standards bei der Sportartikelherstellung in der Olympischen Charta zu verankern.

Die Kampagne hat einen Aktionsplan erarbeitet, um bis zu den nächsten Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking konkrete Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Sportindustrie zu erreichen. Mit dem Vorbereitungskomitee der nächsten Olympischen Winterspiele in Turin 2006 wurden bereits erste Gespräche geführt.

Globale Bildungskampagne

Nach der Sommerpause ist die Planung für die Aktionswoche 2005 (26. - 30. April) angelaufen. Auf dem ersten Treffen der deutschen Koalition am 9. September in Hannover wurden das journalistische Bündnis „Aktion Weißes Friedensband“ und die Kindernothilfe e.V. als neue Mitträger der Globalen Bildungskampagne in Deutschland aufgenommen.

Bildungskampagne 2005 annehmen.

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Jahrestagungen von IWF und Weltbank

Anlässlich der Jahrestagungen von IWF und Weltbank Ende September/Anfang Oktober in Washington stellte ein kleines Team von Oxfam International im Namen der Globalen Bildungskampagne gemeinsam mit dem Voluntary Service Overseas (VSO) eine Studie zum Bildungsnotstand in Sambia vor. Die Studie weist nach, dass in Sambia wegen der vom IWF vorgeschriebenen Begrenzung der Staatsausgaben 9.000 arbeitslose aber dringend benötigte Lehrkräfte nicht eingestellt werden können. Zugleich muss Sambia 156 Mio. Dollar mehr für den Schuldendienst aufwenden, als es für Bildung ausgeben kann. Sambia gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und ist momentan weit davon entfernt, das Millenniumsziel Bildung für Alle bis zu Jahr 2015 zu erreichen. Oxfam Deutschland hat die Medienarbeit vom Berliner Büro aus unterstützt. (Pressemitteilung „Sambische Kinder zahlen den Preis für Politik des IWF“)

Gemeinsam mit anderen Organisationen forderte Oxfam außerdem einen hundertprozentigen Erlass der multilateralen Schulden der hoch verschuldeten armen Länder. Die dafür nötigen finanziellen Mittel sollten von den reichen Industrienationen und durch eine Höherbewertung der Goldreserven des IWF aufgebracht werden. Als Mitträger der Kampagne erlassjahr.de schickte Oxfam Deutschland ein Fax an das Bundesfinanzministerium, in dem Minister Eichel aufgefordert wird, sich einer entsprechenden Initiative seines britischen Kollegen Gordon Brown anzuschließen.

„Waffen unter Kontrolle!“

Im Herbst wird die Überarbeitung des EU-Verhaltenskodexes für Rüstungsexporte abgeschlossen. Um hierfür strengere Bestimmungen durchzusetzen, engagiert sich Oxfam Deutschland in einer Koalition europäischer Nicht-Regierungsorganisationen. Dazu erschien Ende September ein internationaler Bericht mit detaillierten Vorschlägen zur Verbesserung der europäischen Gesetzgebung. Diesen Bericht hat Oxfam gemeinsam mit amnesty international an die Bundesregierung, Mitglieder des Bundestages und des EU-Parlaments verschickt. Der englischsprachige Bericht „Taking control: The case for a more effective European Union Code of Conduct on Arms Exports“, sowie eine deutsche Zusammenfassung sind über die Geschäftsstelle zu beziehen.

Im Sommer präsentierte Oxfam “Waffen unter Kontrolle!” bei verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen, so am 21. August beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung mit einem Infostand im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und bei der 1. Berliner Anti-Kriegsmesse am 5. September in Berlin-Hellersdorf.

Fundraising

Die Reaktion unserer Unterstützer/innen auf den Spendenaufruf in den Oxfam Shops zugunsten der sudanesischen Flüchtlinge war überwältigend großzügig: es gingen daraufhin mehr als 17.000,- € auf dem Spendenkonto ein. Auch der schriftliche Spendenaufruf für Darfur hat ein sehr gutes Ergebnis erbracht. Mit diesen Mitteln konnten wir uns an der Verbesserung von Trinkwasserversorgung und Hygiene für die Flüchtlinge in Lagern im Tschad beteiligen. Aufgrund der weiterhin katastrophalen Situation der Flüchtlinge in Darfur und im Tschad werden wir die diesbezügliche Spendenwerbung fortsetzen und intensivieren, damit wir weitere Hilfemaßnahmen durchführen können.

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Seit Anfang Juli haben Teams speziell geschulter Studenten auf geeigneten Straßen und Plätzen in Berlin und Potsdam bei Passanten für die Unterstützung von Oxfam Deutschland geworben. Dank der professionellen Betreuung durch die niederländische Agentur ddf und des engagierten Einsatzes unseres Praktikanten Lasse Künzer ist die Pilotphase recht erfolgreich verlaufen. Wir haben inzwischen über 800 neue Dauerspender gewonnen, die Oxfam insgesamt mehr als 55.000,- € pro Jahr zur Verfügung stellen. – Novib Oxfam Niederlande hat nun zugesagt, uns bei einer Fortführung und Ausweitung dieser Form der Spendenwerbung zu unterstützen.

Im Rahmen unserer Beteiligung an der Aktion „Gemeinsam für Afrika“ werben wir seit Mitte September in allen Oxfam Shops um Spenden für unsere Projektarbeit in Afrika. Einen entsprechenden schriftlichen Spendenaufruf verschickten wir Anfang September. Leider wurden unsere Erwartungen an die Aktion bisher nicht erfüllt, trotz des großen Bekanntheits- grads der beiden Aktions-Botschafter Anne Will und Wolfgang Niedecken.

Weiteres

Am 28. August nahm Oxfam wieder mit einem Informationsstand und dem Oxfam- Wassertank am traditionellen Solidaritätsbasar der Berliner Journalisten auf dem Alexanderplatz teil.

Gemeinsam mit einem Vertreter von Misereor diskutierte Oxfam am 30. September mit der Berliner Regionalgruppe des „Dritte Welt Journalisten Netzwerks“ über das Thema Hilfsor- ganisationen und Journalistenreisen.

Bannertausch mit der taz, „tazpresso“

Wir haben mit der taz (die tageszeitung) einen Bannertausch auf unseren Websites vereinbart.

Die taz wird das Oxfam-Logo auf ihrer Wirtschaft/Umwelt-Internet-Seite platzieren und im Gegenzug setzt Oxfam Deutschland auf seine Startseite das Logo des tazpresso. Tazpresso ist ein fair gehandelter Espresso, den die taz in den Markt eingeführt hat. Der tazpresso wird von der gepa vertrieben und kann auch über die Oxfam Shops bezogen werden.

Oxfam im Radio und Fernsehen

ƒ 19.08., Radio Bremen „Funkhaus Europa“, Interview mit J. Kalinski zur Olympia- Kampagne

ƒ 07.09. Radio Vatikan, Interview mit P. Bendix zum Musikdownload von Oxfam GB

ƒ 07.09. MTV-Deutschland berichtet über die CD „Songs for Sudan“, die Musiker und Bands wie R.E.M., Ash, Jet usw. zur Unterstützung der Hilfsaktionen von Oxfam im Sudan veröffentlicht haben

3. Shop-Neuigkeiten

Nachwuchs bei Oxfam

Am 8. September hat unsere Kollegin Alexandra Jünemann aus dem Frankfurter Oxfam-Büro einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!

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Regionale Shopkonferenz in Frankfurt

Am 4. Oktober trafen sich 50 Shopmitarbeiter/innen aus den zehn Shops der Region Süd/West zur 2. Regionalkonferenz im Frankfurter Haus der Parität. Wie beim Berliner Treffen drei Monate zuvor, setzten sich die Teilnehmer/innen mit dem Thema „Konflikte im Team und mit Kund/innen“ auseinander und trafen sich zum Erfahrungsaustausch in Arbeits- gruppen.

Wiedereröffnung in Bonn

Am 29. Juli wurde der Bonner Oxfam Shop im neuen Domizil in der Oxfordstraße 12 – 16 wiedereröffnet. In ihrer Eröffnungsrede gratulierte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann und freute sich mit dem Team über den verbesserten Standort des neuen Shops. Zu den Ehrengästen zählte auch Kathy Perris. Sie hatte vor 20 Jahren in der damaligen Bundeshaupt- stadt Bonn den ersten Oxfam Shop in Deutschland initiiert und war nun extra zur Wiederer- öffnung aus London angereist. Die Bonner Zeitungen berichteten überaus positiv über den

„eleganten“ Laden. Der Umsatz stieg gleich im ersten Monat um mehrere tausend Euro. Ein herzlicher Dank an alle Beteiligten, insbesondere an das tatkräftige Bonner Team!

Erster Geburtstag in Hamburg

Grüne Luftballons, frischer Kaffeeduft, Gebäck und Schokolade lockten am 20. August viele Passanten in den Hamburger Oxfam Shop. Anlässlich des ersten Geburtstages gab es leckere gepa-Produkte zum Probieren. Bei 20% Jubiläumsrabatt herrschte den ganzen Tag über reger Kundenandrang. Während der feierlichen Begrüßung würdigte Dr. Lutz Mohaupt, Hauptpastor von St. Jacobi, das ehrenamtliche Engagement der 50 Mitarbeiter/innen. Auch Paul Bendix, Geschäftsführer von Oxfam Deutschland, beglückwünschte das Team zu der geleisteten Arbeit und der erfolgreichen Entwicklung des Shops. Danach berichtete er über Oxfams Hilfe im Sudan und aktuelle Oxfam-Kampagnen. Eine Fotowand informierte über den Einsatz der Oxfam-Wassertanks in Flüchtlingslagern. Fazit dieses Tages: Viele Besucher/innen, Rekordumsatz und Superstimmung. Herzlichen Dank allen Beteiligten fürs Mitmachen!

Ehrungen für langjährige Mitarbeit in Berlin - Blick in die Zukunft

Seit einigen Jahren trifft sich das Team des Shops Berlin-Rheinstrasse zu einem sommerlichen Brunch und verzichtet dafür auf das sonst übliche Weihnachtsessen. In diesem Jahr wurde im Seglerhaus am Wannsee gefeiert. Auch dieses Mal wurden wieder Auszeich- nungen vergeben. 14 Mitarbeiter/innen, die seit fünf bzw. sechs Jahren aktiv dabei sind, wurden mit Urkunden und kleinen Präsenten geehrt.

Der 10-jährige Mietvertrag des Shops läuft im Oktober 2006 aus. Es gelang Oxfam, den Vertrag zu günstigen Konditionen zu verlängern. In 2006 werden wir eine Renovierung und Neuausstattung des Geschäftes vornehmen – für weitere 10 erfolgreiche Jahre in einem freundlichen und ansprechenden Shop.

Tag der Ehrenamtlichen in Kassel

Das Kasseler Oxfam-Team beteiligte sich in diesem Jahr am Tag der Ehrenamtlichen, den das Ehrenamtliche Zentrum der Stadt am 10. Juli veranstaltete. Zahlreiche Interessenten informierten sich über die Arbeit im Oxfam Shop und halfen nach Anleitung Spenden zu sortieren. Ein längeres Interview mit der Shopleiterin Hanna Bayer über ihre Motivation zur Mitarbeit bei Oxfam wurde in der Kasseler Tageszeitung veröffentlicht.

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Leipziger Oberbürgermeister am Oxfam-Stand

Am 3. Oktober beteiligte sich der Leipziger Oxfam Shop am Abschlussfest der Interkul- turellen Wochen auf dem Leipziger Augustusplatz. Auch Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee besuchte den Oxfam-Stand und informierte sich über das Konzept des Shops sowie aktuelle Oxfam-Projekte und -Kampagnen.

Wolfgang Niedecken als Schirmherr in Köln

Am 27. November 2004 findet in der Kölner Südstadt ein Benefiz-Konzert des renommierten Chores der Deutschen Welle statt. Auf Initiative einer Mitarbeiterin des Kölner Oxfam Shops, die aktiv im Chor mitsingt, wird der gesamte Erlös der Veranstaltung Oxfam Deutschland gespendet. Wolfgang Niedecken, Mitbegründer der Kölner Kultband BAP, hat sich als Schirmherr für das Konzert zur Verfügung gestellt. Das Team des Kölner Shops wird sich aktiv an der Organisation und der Durchführung der Veranstaltung beteiligen.

Ausblick neue Shops

Wir prüfen derzeit die Anmietung von Läden in Hamburg, Mannheim und Frankfurt. In Hamburg möchten wir ein Zweitgeschäft westlich der Außenalster etablieren, in der Einkaufsstadt Mannheim suchen wir bereits seit sechs (!) Jahren ein geeignetes Ladenlokal, und in Frankfurt planen wir einen Wechsel des Standorts, da die derzeitige Ladenfläche zu klein und die Aufteilung sehr unpraktisch ist (Wendeltreppe, kleine Räume). Wir verhandeln derzeit in allen drei Städten interessante Flächen und hoffen, dass unsere Bemühungen bald zum Abschluss der Mietverträge führen werden.

Trotz der schlechten Wirtschaftssituation und der auffällig vielen leer stehenden Ladenlokale ist die Situation für uns schwieriger geworden. Viele Flächen stehen leer, weil sie überteuert sind oder sie befinden sich in schlechter 1B-Lage mit wenig Fußgängerverkehr. Hohe und für uns unbezahlbare Mieten in manchen süddeutschen Städten sowie eine generelle Verschlech- terung der bisher guten 1B-Lagen erschweren die Suche. Die wenigen bezahlbaren Flächen in guter Lage, in unserer Größenordnung, sind auch bei großen Filialisten (Drogerie- und Supermärkten, Billigketten etc.) sehr begehrt und somit schwer unter Vertrag zu bekommen.

Eine schwierige Situation, die uns viel Ausdauer, Geduld und Beharrlichkeit abverlangt.

4. Nachrichten von Oxfam International

Am 14. September fand in London ein Oxfam „MakeTradeFair“ Live-Konzert satt, auf dem u.a. R.E.M., Coldplay, Razorlight und Minnie Driver auftraten. Alle Einnahmen gehen an Oxfam GB. (Fotos: http://www.maketradefair.com/en/index.php?file=fairplay_pics.htm)

Jeremy Hobbs, Geschäftsführer von Oxfam International, nahm am 8. September in Berlin an einem vom BMZ, der Weltbank und InWEnt organisierten internationalen Politik-Workshop zur Vorbereitung des “World Development Report 2006“ teil.

Am Vorabend der 15. Internationalen AIDS-Konferenz in Bangkok (Thailand) veröffentlichte Oxfam am 12. Juli einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass ein geplantes Freihandels- abkommen zwischen den USA und Thailand die Möglichkeiten Thailands zur Bekämpfung von HIV/AIDS drastisch einschränken würde, weil die USA darin eine Verschärfung bestehender Regeln zum Schutz geistigen Eigentums anstreben. Das würde Thailand künftig beschränken, billigere Nachahmerversionen von HIV/AIDS-Medikamenten einsetzen zu können.

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Haiti Verwüstungen und Überschwemmungen, zuletzt durch die Tropenstürme Ivan und Jeanne im September, trafen ein Land, das ohnehin das ärmste in der westlichen Hemisphäre ist. Oxfam GB ist seit 30 Jahren mit Hilfsprogrammen in Haiti aktiv. Gegenwärtig verstärkt Oxfam GB seine Nothilfe, um Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen für die von den Zerstö- rungen und Überschwemmungen betroffenen Menschen bereit zu stellen.

5. Oxfam in Aktion

Tschad 200.000 sudanesische Flüchtlinge sind in den vergangenen Monaten vor Übergriffen der Reiter-Milizen aus Darfur im West-Sudan über die Grenze in den benach- barten Tschad geflohen. Täglich treffen weitere Flüchtlinge aus der Region in den Flücht- lingslagern nahe der Grenze ein. Wasser und Nahrung sind knapp; die sanitären Einrichtungen in den überfüllten Lagern unzureichend. Im Rahmen des Oxfam International Nothilfeprogramms für Darfur-Flüchtlinge unterstützt Oxfam Deutschland dringende Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit von insgesamt 110.000 sudanesischen Flüchtlingen in acht Lagern. Oxfam Deutschlands Beitrag von 40.000,- € fließt in die Trinkwasser- versorgung, die Bereitstellung sanitärer Anlagen, wie Latrinen und einfache Waschkabinen und Training für die Mitarbeiter der Partnerorganisation SECADEV, die Hygieneberatung für die Flüchtlinge durchführen.

Serbien Das Leben der Menschen im ehemaligen Jugoslawien ist von den Folgen jahrzehntelanger totalitärer Herrschaft und dem Trauma der Bürgerkriege geprägt.

Jugendliche sind in einer Atmosphäre von ethnischer Intoleranz, Gewalt, Kriminalität und Feindschaft aufgewachsen. In Serbien und Montenegro leben über 25 verschiedene ethnische Gruppen. Infolge der Kriege haben sich nationalistische Tendenzen verstärkt. Besonders in der nordserbischen Region Vojvodina, nahe der ungarischen Grenze, gibt es starke Spannungen. Dort lebende Kroaten, Ungarn und Roma waren in den letzten Jahren zunehmend Angriffen ausgesetzt.

Oxfam Deutschland unterstützt mit einem Beitrag von 40.139,- € ein Vorhaben der serbischen Partnerorganisation Gradjanske (Civic Initiatives). Davon kommen 29.832,- € aus einem Fonds des Auswärtigen Amts für internationale Maßnahmen zur Krisenprävention, Friedens- erhalt und Konfliktbewältigung (zivik), der dieses Jahr erstmals Projekten von Oxfam Deutschland zugute kommt.

Ziel dieses Projekts ist es, über ethnische und religiöse Grenzen hinweg junge Männer und Frauen zu politisch aktiven und toleranten Bürgern auszubilden. Jugendliche verschiedener Herkunft werden in den Grundsätzen der Demokratie und gewaltloser Konfliktlösung geschult und dazu befähigt, in ethnisch gemischten Gruppen gemeinsam lokale Initiativen in ihren Heimatorten zu planen und auszuführen. Damit werden Spannungen abgebaut und die Lebensbedingungen der Menschen konkret verbessert. Diese Arbeit ist, wie auch Oxfams Projekte mit Friedensräten in Afghanistan und einem Zentrum zur Konfliktverarbeitung im Irak, eine sinnvolle Ergänzung zu Oxfams Kampagne „Waffen unter Kontrolle!“.

Guatemala Auf dem Weltmarkt sind die Kaffeepreise auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren gefallen. Dieser drastische Preisverfall sowie ungerechte globale Handelsstrukturen zerstören die Erwerbsgrundlagen von Kaffee-Kleinbauern. In Guatemala leiden tausende kleiner Kaffeeproduzenten und ihre Familien an Unterernährung und Armut, da bereits die Produktionskosten den Verkaufspreis ihres Kaffees übersteigen.

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Fairer Kaffeehandel sichert den Bauern bis zu 78% mehr Einkommen als konventioneller Handel. Seit ihrer Gründung 1997 unterstützt die Kooperative Manos Campesinas kleine Kaffeeproduzenten mit Schulungen und berät sie hinsichtlich der komplizierten Prüfverfahren für den Erwerb eines Zertifikats für fairen Handel.

Gemeinsam mit Oxfam Amerika unterstützt Oxfam Deutschland die Kooperative Manos Campesinas im Jahr 2004 mit einem Zuschuss von 21.090,- € für Schulungsmaßnahmen zu Kaffee-Anbau und -Export. Außerdem wird die Kaffeekooperative damit eine eigene Export- lizenz erwerben, die es den 1.200 Mitgliedern ermöglicht, Zwischenhändler zu umgehen. Ziel des Projekts ist es, stabilere Lebensgrundlagen für die Familien der Kaffeebauern zu schaffen.

Im Rahmen der Handelskampagne „MakeTradeFair“ hatte Oxfam bereits 2002 in der Studie

„Bitter - Armut in der Kaffeetasse“ auf die Krise im Kaffeemarkt hingewiesen und einen

„Kaffeerettungsplan“ vorgelegt.

6. Termine Shoptermine:

Samstag, 27.11., 20:00 Uhr Benefiz-Konzert des Chores der Deutschen Welle in der Kirche St. Paul und St. Maternus, Rolandstr.16 in der Kölner Südstadt (Eintritt 5.- €)

Samstag, 27.11. zweiter Shopgeburtstag Berlin-Spandau Dienstag, 30.11. dritter Shopgeburtstag Berlin-Kudamm

Freitag, 03.12. erster Shopgeburtstag in Kassel"

Samstag, 04.12. ab 15:00 Uhr Adventsbasar des Frankfurter Oxfam Shops im Kirchensaal der benachbarten ev.-method. Gemeinde

Foto-Ausstellung „Frauen im Kreuzfeuer“:

08.10.-05.11. Kaufbeuren, amnesty international-Gruppe Ludwig-Hahn-Weg 9, 87600 Kaufbeuren

22.11.-17.12. Landratsamt Kelheim

Gleichstellungs- und Seniorenstelle Schlossweg 3, 93309 Kelheim

Redaktion: Jörn Kalinski, Oxfam Deutschland, Greifswalder Str. 33a, 10405 Berlin, Tel.: 030-42850621, e-mail: info@oxfam.de, www.oxfam.de, verantwortlich für Shop-Neuigkeiten: C. Kaestner, D. Horn, A. Kleitke, U. Anders, Logbuch: Paul Bendix, Redaktionsschluss: 01. 10. 2004

Referenzen

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