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Die Sommerniedersrhläge im Dischmatal bei Davos

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Oxf. 111.772

CHARLOTTE URFER-HENNEBERGER

Die Sommerniedersrhläge im Dischmatal bei Davos

Gebirgsprogramm: 9. Beitrag

HERAUSGEBER

DER DIREKTOR DER EIDGENÖSSISCHEN ANSTALT FÜR DAS FORSTLICHE VERSUCHSWESEN

Bd./Vol. 46 Heft/Fase. 2 1970

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INHALTSVERZEICHNIS

1 Problemstellung und Versuchsanordnung (W. Nägeli) 2 Einleitung und Zielsetzung .

3 Sommersummen der Niederschläge im Dischmatal

4 Niederschlagsverlauf an den verschiedenen Meßstellen und Vergleich mit den gleichzeitigen Temperatur- und Windaufzeichnungen

5 Verteilung der Einzelniederschlagssummen quer zum Tal 51 Kritik der Meßmethode .

52 Berücksichtigung von Wind und Witterungslage . 53 Allgemeine Feststellungen

54 Diskussion der Ergebnisse 6 Niederschläge und Wetterlagen 7 Die Einsatzzeiten der Niederschläge

8 Die Niederschläge im Dischmatal verglichen mit denjenigen der nächst- gelegenen amtlichen Stationen

Zusammenfassung - Resume - Riassunto - Summary . Literaturverzeichnis

Seite 71

75 77

80 86 86 87 89 94 95 97

99 105 109

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I Problemstellung und Versuchsanordnung

In einer ersten Publikation bearbeitete Frau Dr. Urfer-Henneberger die Wind- und Temperaturverhältnisse an ungestörten Schönwettertagen im Dischmatal bei Davos (Urfer 1964). Die nun vorliegende Untersuchung über die Niederschlags- verhältnisse in diesem Hochgebirgstal gehört, wie die erste Arbeit, in das sogenannte Gebirgsprogramm der Schweizerischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen in Birmensdorf ZH.

Das Problem, welches den Untersuchungen im Dischmatal zugrunde liegt, wurde schon in der ersten Veröffentlichung Urfer, sodann aber auch in einer Publika- tion von Dr. H. Turner über die globale Hangbestrahlung als Standortsfaktor bei Aufforstungen in der subalpinen Stufe näher erläutert (Turner 1966 a). Hier sei nur daran erinnert, daß es sich dabei zur Hauptsache um eine eingehende Erforschung der Standortsverhältnisse einer Weidefläche in der potentiellen Waldzone handelt, welche zur Aufforstung bestimmt ist. Neben diesen Untersuchungen auf kleiner Fläche wurden aber auch, im Querschnitt durch das ganze Tal, verschiedene meteorologische Stationen errichtet, um damit eine gewisse Einsicht in die klimatischen Verhältnisse des Dischmatales zu erlangen. Leider mußten sich diese Messungen auf die schneefreie Vegetationszeit beschränken.

Zur allgemeinen Charakterisierung des Tales seien hier die diesbezüglichen Anga- ben aus der ersten Arbeit Urfer wiederholt: «Das Dischmatal ist das mittlere von drei Seitentälern, die sich vom Hochtal von Davos aus in nordnordwestlich-südsüdöst- licher Richtung erstrecken. Seine Länge, von der Einmündung in das Davoser Landwas- ser bis in den von der Grialetsch- und Scalettagruppe begrenzten Talkessel, mißt etwa 15 km. Das Tal verläuft auffallend geradlinig, abgesehen von einer leichten Umbie- gung nach NW unmittelbar am Talausgang. Die Höhendifferenz vom Boden des Haupt- tales bis zum Quellgebiet des Dischmabaches beträgt rund 1000 m. Die beidseitigen Kammlinien des Tales steigen vom Talgrund bei Davos in 1550 m Meereshöhe ziem- lich rasch auf etwa 2500 m an, um von hier aus langsamer auf etwa 3000 m im Tal- hintergrund anzusteigen. Nur vereinzelte Gipfel erheben sich über diese allgemeine Firstlinie hinaus. Die Einheitlichkeit der Taleinhänge wird nur durch zwei kurze, linksseitige Seitentäler in der Mitte und im hinteren Teil des Dischmas etwas gestört.

Sehr einheitlich erscheint auch der geologische Aufbau des Tales, das in seiner ganzen Länge dem kristallinen Deckenmassiv der Silvretta mit vorwiegend Gneisformationen angehört. Klimatisch muss das Dischma dem Gebiet der gemäßigt kontinentalen Hoch- alpen zugeordnet werden. Die heutige Waldgrenze liegt bei etwa 2000 m, doch reicht der stark verlichtete Wald nur etwa bis zur Mitte des Tales, während der hintere Teil völlig waldlos ist.»

Die bereits erwähnten meteorologischen Stationen liegen im vorderen Drittel des Dischmatales. Ihre genaue Position ist aus nachstehender Zusammenstellung und aus den Figuren 1 und 3 zu ersehen.

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Name

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Meeres- Lokale Hangneigung Lage In B et rieb (Sommer)

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1 Baslerkopf BK 2536 m 215° 40 22 Rechte Talseite X X X

2 Lucksalp LA 2104m 245° 53 28 Rechte Talseite X X X X X X

3 Chalet Jäger CJ 1870m 240° 33 18 Rechte Talseite X X X

4 Teufi T 1700m 240° 16 9 Talsohle X X X X X X X

5 Ob Mäder OM 1960m 65° 60 31 Linke Talseite X X X X 6 Versuchsfläche 2094m 50° 68 34 Linke Talseite X X X X 7 Stillberg St 2130 m 60° 65 33 Linke Talseite X X X X X

8 Gyrenspitz Gy 2364m 55° 55 29 Linke Talseite X X X 9 Brämabüel BB 2560 m 85° 4,5 24 Linke Talseite X X X X

Von 1959 bis 1961 standen die beiden Kammstationen Brämabüel und Baslerkopf, die beiden Hangstationen Stillberg und Lucksalp sowie die Station Teufi in der Tal- sohle in Betrieb. 1962 wurden alle Stationen auf die linke Talseite verlegt, wobei durch die Errichtung der Stationen Gyrenspitz, Versuchsfläche und Ob Mäder eine engere Staffelung erzielt wurde. 1963 erfolgte nochmals eine Umstellung, indem man nun- mehr nur die unteren beidseitigen Hangteile mit Stationen beschickte. Im wesentlichen wurde diese Anordnung auch in den Jahren 1964 und 1965 beibehalten. Dabei wurde jedoch die Station Stillberg, welche sich am gleichen Hang und in ungefähr der glei- chen Höhe wie die Station Versuchsfläche befand, fallengelassen und dafür die Station Gyrenspitz nochmals in Betrieb genommen.

Diese Umstellungen erwiesen sich als notwendig, um gewisse Detailfragen abklären zu können. Daß dabei jeweils gewisse Stationen fallengelassen werden mußten, mag bedauerlich sein, doch war dies aus Mangel an Instrumentarium, vor allem aber in- folge zu großer zeitlicher Beanspruchung leider unvermeidlich. Es darf nämlich nicht vergessen werden, daß alle diese Stationen jeden dritten Tag besucht werden mußten, was, namentlich in den drei ersten Jahren, einer beachtlichen physischen Leistung gleichkam. Auch die Bedienung der Stationen selbst, verbunden mit einer peinlichen Kontrolle aller Instrumente, erforderte einen beträchtlichen Zeitaufwand, und es darf auch an dieser Stelle den Betreuern der Stationen, vor allem den Unterförstern P. Ro- chat, F. Ruf und A. Streule gedankt werden.

Jede der erwähnten meteorologischen Stationen war mit folgendem Instrumenta- rium ausgestattet:

1 englische Hütte mit Thermohygrograph, Maximum-, Minimum- und Normalthermo- meter

1 Windweg- und Windrichtungsschreiber

1 schreibender Regenmesser Lambrecht Nr. 1507 mit emer Auffangöffnung von 2 dm2 (erst ab 1960)

2 Regenmesser nach Hellmann, wovon einer mit Grunowschem Nebelfänger

In vorliegender Publikation interessieren hauptsächlich die Vorkehrungen zur Er- mittlung der Wind- und Niederschlagsverhältnisse (Figur 2).

(5)

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Figur 1 Flugaufnahme des Dischmatales bei Davos, Ansicht gegen Südosten, mit den meteorologischen Stationen:

1 Baslerkopf 2536 m 3 Chalet Jäger 1870 m 5 Ob Mäder 1960 m 7 Stillberg 2130 m 2 Lucksalp 2104 m 4 Teufi 1700 m 6 Versuchsfläche 2094 m 8 Gyrenspitz 2364 m

9 Brämabüel 2560 m Der Pfeil weist auf das im Bereich der Stillbergalp gelegene Versuchsgelände,

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Figur 2

Meteorologische Station Brämabüel, 2560 m, auf dem linksseitigen Kamm des Dischmatales. Ansicht gegen Nordosten. Von links nach rechts: Regenschreiber nach Heilmann, Windfahne und Windweg- Windrichtungsschreiber Modell Rochat, Kontaktgeber für Windweg Modell Rochat, davor zwei in den Boden eingesenkte Heilmann-Regenmesser (einer mit Nebelfänger nach Grunow), englische

Wetterhütte.

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Die Windschreiber sind Eigenkonstruktionen unseres Mitarbeiters P. Rochat. Ein Kontaktanemometer mit einem Schalenstern in ca. 2,1 m ,Höhe über Boden registriert den Windweg. Das geringe Gewicht des sechsteiligen Schalensterns und ein fast rei- bungsloser Kontakt bewirken, daß die Anlaufschwelle des Systems bei etwa 0,1 m/sec liegt, wobei aber auch hohe Windgeschwindigkeiten ohne Beschädigung ausgehalten werden. Der Richtungsschreiber besitzt eine leichte Windfahne mit sehr langem Arm, welcher plötzliche Ausschläge wirkungsvoll dämpft. Beide Instrumente sind an eine aus Taschenlampenbatterien bestehende Stromquelle angeschlossen, durch welche die erhaltenen Impulse auf ein ablaufendes Schreibband mit 60 mm Vorschub pro Stunde übertragen werden. Dabei wird jede hundertste Umdrehung des Schalensterns regi- striert und jede tausendste besonders hervorgehoben. Der Windrichtungsschreiber dagegen ist so konstruiert, daß auf dem gleichen Schreibband pro Stunde etwa 80 Richtungspunkte geschlagen werden, was den Entwurf von Windrosen, auch für kurze Zeitintervalle, ungemein erleichtert. Eine eingehendere Beschreibung dieser Windweg- und Windrichtungsschreiber sind in der Publikation « Über die Windver- hältnisse im Bereich gestaffelter Windschutzstreifen» enthalten (Nägeli 1965).

Die Regenschreiber, welche eine eigene Höhe von 1;2 m aufweisen, wurden direkt auf einer bodenebenen Unterlagsplatte befestigt. Die Hellmann-Regenmesser dagegen wurden so in den Boden versenkt, daß ihre Auffangöffnung nur wenige Zentimeter herausragte. Zur Vermeidung von Spritzwasser wurden sie mit einem feinmaschigen Drahtgitter umgeben. Eine solche bodenebene Aufstellung, welche zweifellos die exak- teste Regenmessung ergibt, versagt natürlich bei Schneefall und ist daher nur für Sommermessungen möglich. Gelegentlich traten zwar auch bei unseren Messungen während der Vegetationszeit Tage mit Schneefall auf, doch wurden diese in den vor- liegenden Untersuchungen mit Vorbehalten verwendet, d. h. nur dort, wo sich zwischen Niederschlagsmessung mit dem im Boden eingelassenen Regenmesser und dem Regen- schreiber keine oder prozentual nur unbedeutende Unterschiede ergaben.

Als Niederschlagshöhen wurden stets die im Hellmann-Regenmesser ohne Nebel- fänger ermittelten Werte verwendet, während der Regenschreiber uns die Einsatz- und Endzeiten der einzelnen Regenfälle lieferte. Er gab auch Auskunft über die Intensität des Niederschlags und ermöglichte ferner die Aufteilung der im Hellmannschen Regenmesser ermittelten 3tägigen Gesamthöhe auf einzelne Niederschlagsperioden.

Eine Bearbeitung der Ergebnisse der Nebelfänger mußte aber, als zu undurchsichtig, unterbleiben.

Im folgenden soll die Lage einiger Stationen noch etwas näher charakterisiert werden.

Die beiden Kammstationen, also Brämabüel und Baslerkopf, wurden bewußt etwas unterhalb des Grates errichtet, um damit ihre eindeutige Zugehörigkeit zum Dischmatal hervorzuheben. Die beiden Hangstationen Stillberg und Versuchsfläche liegen ungefähr in der Mitte des linksseitigen Hanges; die letztere ist aber etwa 800 m taleinwärts verschoben. Die Station Ob Mäder sollte eigentlich in der Mitte zwischen den beiden Stationen Versuchsfläche und Teufi liegen, also etwa bei 1900 m. Leider mußte sie aber um etwa 60 m höher erstellt werden, da sonst ein zu starker Einfluß des Waldes zu befürchten gewesen wäre. Auch bei der am Gegenhang gelegenen, ent- sprechenden Station Chalet Jäger mußte auf die Lage zum Wald Rücksicht genommen werden, welcher hier als geschlossene Formation bis auf etwa 2000 m hinaufreicht. In einer baumfreien Alpparzelle von etwa 4 ha Größe konnte aber auch hier ein geeigneter Aufstellungsort gefunden

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werden. Die beiden mittleren Hangstationen liegen dagegen eindeutig über der Waldgrenze, und zwar «Stillberg» um etwa 120 m, «Lucksalp» um etwa 70 m. Auch die Talstation Teufi liegt völlig offen, etwa 40 m vom rechten Ufer des Dischmabaches entfernt und etwas erhöht, um einen allfäl- ligen, lokalen Einfluß des letzteren auszuschalten.

Die beidseitigen Einhänge weisen eine mittlere Hangneigung von rund 50 % auf, doch wech- seln auf beiden Seiten steilere Partien mit lokalen Verebnungen ab. Die in der Zusammenstellung für die einzelnen Stationen angegebenen Hangneigungen beziehen sich auf eine Distanz von 10 m aufwärts und abwärts von der betreffenden Station.

Die kleinklimatische Erforschung unserer alpinen Landschaften steht erst in den Anfängen; es erscheint daher gerechtfertigt, das im Dischmatal gesammelte Meß- und Registriermaterial nach möglichst vielseitigen, nicht nur rein forstlichen Gesichtspunk-

ten auszuwerten. W. Nägeli

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2 Einleitung und Zielsetzung

Mit den Messungen und Registrierungen der Niederschläge im Querschnitt durch das Dischmatal verfolgte man ursprünglich den Zweck - gleich wie mit den Wind- und Temperaturregistrierungen - das Versuchsfeld selber innerhalb des Tales klima- tisch einzuordnen.

Ausgehend von der Tatsache, daß im Kleinrelief der Versuchsfläche je nach vor- herrschender Windrichtung und -stärke große Niederschlagsunterschiede vorkommen

(Turner 1966 b), frägt man sich, ob im Talquerschnitt zwischen den 5-6 Meßstationen auch beachtliche Differenzen auftreten, und ob es sich dabei um systematische Abwei- chungen handelt. Erweist sich vielleicht die Zunahme vom Talgrund bis zu den Käm- men als vernachlässigbar klein oder wider Erwarten groß?

Von den Niederschlägen bei labiler Wetterlage, wie sie ja im Sommer häufig sind, weiß man, daß sie oft wegen der geringen Ausdehnung ihrer Konvektionszellen auf kleiner Fläche enorme Unterschiede aufweisen können, so z. B. innerhalb eines mäßig großen Stadtgebietes, wie etwa Zürich. Trifft dasselbe aber auch für ein Gebirgstal zu?

Es interessiert daher, ob sich für eine Gegend wie das Dischmatal geländeklimatische Regeln über die Niederschlagsverteilung ableiten lassen können.

Bei der Bedeutung, die mehr und mehr der «dynamischen Klimatologie» oder

« Witterungsklimatologie» zukommt, wird man natürlich auch das vorhandene Meß- und Registriermaterial unter diesen Gesichtspunkten auswerten. Dabei fällt dann weniger ins Gewicht, über wie viele Jahre sich die Beobachtungen erstrecken, als viel- mehr die Frage, ob die für diese Landesgegend charakteristischen Witterungstypen reichlich genug vertreten waren. Diesbezüglich stellen sich folgende weitere Fragen:

Wie verhalten sich an den 5-6 Stationen Dauer und Intensität in Abhängigkeit von der Art und dem Charakter des Niederschlages und den sie begleitenden Windstär- ken und -richtungen?

In welchen Witterungslagen erhalten bestimmte Stationen besonders viel Regen oder keinen, und betrifft dies immer dieselben Meßstellen?

Hinken gewisse Stationen in den Einsatzzeiten der Niederschläge den andern nach?

Bestehen Zusammenhänge zwischen Niederschlagsmengen und anderen meteor~lo- gischen Faktoren, wie etwa der Strömung in der freien Atmosphäre unmittelbar über dem Alpenkamm (500-mb-Niveau)?

Eine Auszählung der Einzelniederschläge nach ihrem auslösenden Faktor soll die witterungsklimatologische Studie der Gegend des Davoser Hochtales und seiner Sei- tentäler ergänzen.

Schließlich dienen Vergleiche mit den nächstgelegenen amtlichen Meßstationen dazu, die Gesamtheit des Fragenkomplexes abzurunden.

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Für die Überlassung aller Unterlagen sowie für Hinweise bei der Abfassung des Textes danke ich den Herren Dr. W. Nägeli und Dr. H. Turner (Versuchsgruppe für Klimatologie der Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen). Für kritische Durchsicht des Manuskriptes spreche ich auch den Herren Dr. G. Gensler (Meteorolo- gische Zentralanstalt Zürich) und Dr. Th. Zingg (Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung Weißfluhjoch) meinen besten Dank aus. Herr J. Steinemann (EAFV) stellte sich dankenswerterweise für die Reinzeichnung der grafischen Dar- stellungen zur Verfügung.

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3 Sommersummen der Niederschläge im Dischmatal

Tabelle I vermittelt einen ersten Überblick über die Niederschlagsverhältnisse im Dischma. Infolge früheren oder späteren Ausaperns konnte nicht in allen Sommern gleich lang beobachtet werden. Da sich außerdem vom Sommer 1962 an die Auftei- lung der Stationen im Talquerschnitt den Interessen am Schönwetterwind und an den Temperaturen unterzuordnen hatte, stehen auch nicht für alle Meßperioden dieselben Aufstellungen für den Vergleich der Niederschlagssummen zur Verfügung.

Niederschlagssummen (mm) im Dischmatal, 1959-1965 Tabelle 1

(Regenmesser Typ Heilmann, 200 cm2 horizontale Auffangfläche ca. ~O cm über Boden)

Meßperiode Stillberg-

alp Davos:

Bräma- Gyren- 2130 m; Ob Teufi Chalet Lucks- Basler- 2Abweichung büel spitz ab 1963 Mäder Jäger alp kopf von der zeitliche Dauer Anzahl 2560 m 2364 m Versuchs- 1960 m 1700 m 1870 m 2104 m 2536 m Norm in 0/o

Tage fläche

2094 m

1959:

20. Juli bis

1. Oktober 74 190,5 179,3 143,8 165,1 167,3 Aug.+Sept.: -53 1960:

1. Juni bis

26. September 118 838,9 709,9 603,2 706,8 696,3 J uni-Sept. : +45 1961:

14. Juni bis

1. Oktober 110 300,2 279,7 248,6 293,7 296,3 J uni-Sept. : -42 1962:

23. Juli bis 22. September ohne

17.-19. Sept. 59 176,7 170,1 171,1 176,8 160,4 Aug.+Sept.: -15 1963:

6. Juli bis

29. September 86 440,01 439,51 374,5 388,3 413,4 Juli-Sept. : +4 1964:

31. Mai bis 30. September ohne

19.-21. Sept. 120 367,4 379,8 384,6 325,9 350,6 387,9 J uni-Sept. : -25 1965:

30. Juni bis 30. September ohne 29. 8.-3. 9.

398,81

und 10.-12. 9. 84 383,4 408,3 411,4 362,7 369,9 Juli-Sept. : +46

1 Je eine Messung interpoliert mit Hilfe des Regenmessers mit Nebelfänger.

2 Abweichungen der Niederschlagssummen (über ganze Monate berechnet) von Davos gegenüber dem Mittel aus den Jahren 1901-1960 in Prozent. Als Maß für relativ trockene, normale oder nieder•

schlagsreiche Sommer.

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Für die grafische Darstellung der Niederschlagsverteilung über den Talquerschnitt (Figur 3) wurden die Abweichungen der einzelnen Orte vom Mittel über die jeweils in Betrieb gestandenen 5-6 Meßstellen in Prozenten ausgedrückt, um einen hand- licheren Maßstab anwenden zu können (der Jahreszeiten-Mittelwert selber schwankt nämlich zwischen 169 und 711 Millimetern!).

Figur 3

Verteilung des Sommerniederschlages über den Talquerschnitt.

(Abweichungen der einzelnen Stationen in Prozenten vom Mittel über die 5 bis 6 Stationen.

M= Mittel über die schneefreie Zeit von 47 bis 123 Tagen.)

% /962 (M=/71,0mm)

+10 _ _ _ _ _ _ _ _ - - ' - - ~ - - - ,

D - ~ - - q ~ 7--·---·-·- -=

-101 - - - ---i

/.96/ (M=283, 7 mm)

+10 - - - ' - - - ' - - - " - - - , 0

-10 i - - - " "

BB Gy Sr OM T CJ La BK

2500 U.M.

20001----,--t---'-" ...

BB Gy Sr OM T CJ La BK

Der schwache Punkt dieses Vorgehens sei nicht stillschweigend übergangen: Gerade weil in den einzelnen Sommern die Stationsverteilung grundlegenrle Unterschiede aufweist - Kammlagen werden durch tiefe Hanglagen ersetzt; die eine Talseite erhält mehr Gewicht als die andere - sind auch die Mittelwerte der verschiedenen Meßperioden unter sich nicht vergleichbar und die prozen- tualen Abweichungen der einzelnen Stationen dementsprechend nicht genau gleichwertig. Streng miteinander vergleichbar sind nur die Niederschlagsverteilungen der Sommer 1959-1961 sowie 1964-1965, während denen jeweils derselbe Verteilungsmodus der Instrumente über den Talquer- schnitt innegehalten worden war.

Im Talgrund (Station Teufi) fällt ausnahmslos am wenigsten Niederschlag. Außer dem Sommer 1961 erhalten die Stationen auf der linken Talseite im Gesamten mehr Niederschlag als diejenigen auf der rechten. (Von dieser asymmetrischen Nieder- schlagsverteilung wird in Kapitel 5 eingehender die Rede sein.) Die Maxima auf Brämabüel deuten auf einen Niederschlagsüberschuß im Lee; denn als mittlere Wind- richtung kommt bei der Mehrzahl aller Niederschläge ein zum Kamm fast senkrechter Westwind in Betracht. Umgekehrt kann die relativ niedere Sommersumme auf Basler- kopf als ein Defizit im Luv des Kammes angenommen werden.

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Die Zunahme der Niederschlagsmenge mit der Meereshöhe zeitigt ein überraschend unstetes Verhalten, besonders in den Sommern 1962, 1964 und 1965. Es ist am linken Hang eine auffallend rasche Zunahme des Niederschlages von der Tal- zur untersten Hangstation (Höhendifferenz 260 Meter) sowie ein Rückgang der Summe von dieser bis zur zweitobersten Station am Hang (Gyrenspitz, 200 Meter unterhalb Brämabüel) festzustellen. Im Sommer 1962 fiel im untern Hangviertel (Oh Mäder) ebensoviel Nie- derschlag wie knapp im Lee des Kammes (Brämabüel) !

Hält man die Untersuchungen von Hoeck (1948, 1951) und Kasser in der Baye de Montreux (1955), von Hoeck und Thams (1951), von Grunow am Hohenpeißenberg (1953, 1956) und von Zingg auf Weißfluhjoch (1966) vor Augen, so erhebt sich die Frage nach den durch Windverwehungen verursachten Meßfehlern. Man darf aber hervorheben, daß die im Boden eingelassenen Pluviometer, mit horizontaler Auffang- fläche allerdings, mit Umsicht eingesetzt worden sind. Hoeck (1951) und Tollner

(1961) lassen die Möglichkeit offen, daß diese Art Messungen den «hydrologischen»

Niederschlagssummen nahe kommen müssen, im Gegensatz zu Pluviometern oder Pluviographen in 1-2 Metern über Boden oder gar den Niederschlagstotalisatoren.

Auch erlauben uns verschiedene in Kapitel 5 besprochene Tatsachen ( ein Überwiegen der ausgeglichenen Niederschlagsmengen an den verschiedensten Meßstellen) den Schluß zu ziehen, daß die Resultate genug Realität besitzen, um ernsthaft zur Diskus- sion herangezogen werden zu können.

Schließlich muß ja die Höhenabhängigkeit der Sommerniederschläge nicht iden- tisch sein mit derjenigen der Jahressummen, gemessen mit Totalisatoren. In der Lite- ratur finden sich Beispiele unstetiger Niederschlagszunahmen mit der Meereshöhe in anderen Versuchsgeländen, so bei Uttinger (1951), Baumgartner (1957, 1958) und Heigel (1960). Die Topographie und damit die Strömungsverhältnisse in der näheren Umgebung sowie der wetterlagenbedingte Faktor des Niederschlages selber können auf die Niederschlagszunahme mit der Meereshöhe einen anders gerichteten Einfluß ausüben. Auch die nächste Umgebung des Dischmatals - die beidseits fast parallel ver- laufenden Täler des Sertig und Flüela und das dazu senkrecht stehende breite Davoser Hochtal - sind durch ihre Inhomogenität geeignet, sowohl horizontale als auch verti- kale Komponenten des Schlechtwetterwindes zu beeinflussen. Außerdem läßt sich beobachten, daß im Sommer nicht nur Schauer- sondern auch Aufgleit- und Staunie- derschläge tagsüber einem thermischen Auftrieb unterworfen und mindestens zeitweise von böigen Winden begleitet sind. Dies alles mag eine mit der Meereshöhe nicht mehr homogen ansteigende Verteilung der Niederschlagssummen begünstigen ( vergleiche dazu auch Wagner 1964) .

Die Meßergebnisse legen den Schluß nahe, daß die Höhenabhängigkeit des Nieder- schlages nicht nur regionale Unterschiede aufweist, sondern daß sie sogar innerhalb desselben Alpentales nicht auf beiden Abhängen gleich gerichtet zu sein braucht. Die Untersuchung von Baumgartner (1957, 1958), der die Niederschlagsverteilung nicht innerhalb eines Tales, sondern vielmehr beidseits eines freistehenden Bergrückens untersucht, bestätigt diese Feststellung.

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4 Niederschlagsverlauf an den verschiedenen Melistellen und Vergleich mit den gleichzeitigen

Temperatur- und Windaufzeichnungen

Gleichzeitige Registrierungen von Temperatur, Windrichtung und -geschwindigkeit an 5 benachbarten Meßstellen über einem verhältnismäßig eng begrenzten, aber topo- graphisch stark gegliederten Raum, geordnet nach typischen Niederschlagscharakteren, lassen viele Fragen der Topoklimatologie oder Geländeklimatologie in den Vorder- grund rücken.

Wenn man Resultate nicht mit zweifelhaften und komplexen Fällen - wie z. B.

letzte Niederschläge einer abziehenden Störung übergehend in diejenigen einer neu- aufziehenden Front; Aufzug aus Südwesten, der sich unvermittelt föhnig auflöst u. ä.

- verfälschen möchte, so muß man sich allerdings mit verhältnismäßig wenigen, aber dafür um so typischeren Beispielen zufrieden geben. Da praktisch - wenigstens im Sommer - keine Warmfronten beobachtet werden und von Schauerniederschlägen wegen der ihnen eigenen Unberechenbarkeit keine gesetzmäßige Niederschlagsvertei- lung erwartet wird, so stehen aus den Jahren 1960 und 1961 nur noch 2 Niederschlags- charaktere zur Diskussion, nämlich einerseits Fronten mit sommerlichem, schauer- artigem Charakter und andererseits schwache und kurzfristige Staulagen.

Länger anhaltender Stau, Nachfließen feuchter und immer kälter werdender Luft- massen hinter abschließenden Kaltfronten, geht auch im Hochsommer in dieser Gegend unweigerlich in Schneefall über, und zwar meistens nicht nur an den höher gelegenen Stationen! Dabei werden außer den Niederschlags- auch die Temperatur- und vor allem die Windregistrierungen in Mitleidenschaft gezogen, was genaue Untersuchungen verunmöglicht.

Es stehen uns schließlich nur 7 Beispiele von Kaltfronten und gewittrigen Schauern und 11 Beispiele von Kaltfronten, die in eine kurze Staulage übergehen, zu einer wei- teren Diskussion zur Verfügung. 3 typische Beipiele sind in den Figuren 4-6 aufge- tragen.

Hinsichtlich des Niederschlagseinsatzes an den verschiedenen Stationen im Tal- querprofil lassen sich folgende Überlegungen anstellen: Während im hohen und mittleren Wolkenniveau die Störung im Falle von Querfronten (Gensler 1957) als ununterbrochener Aufzug allmählich weiterschreitet, schleicht sich die Kaltluft oft- mals als «Klosterser Schlange» (so benannt, weil sie von Klosters im Prättigau her- überkommt) über den Wolfgangpaß (1631 m) ins Davoser Hochtal und von dort aus in dessen Seitentäler. Sie füllt diese scheinbar von unten nach oben allmählich an ( die tiefe Wolkenbank nimmt an Mächtigkeit von unten nach oben zu), wie sie dies vor- gängig mit dem Prättigau gemacht hatte, so daß man den Eindruck erhält, in dieser Phase pflanze sich die ganze Kaltfront weniger in der Horizontalen von Nordwesten nach Südwesten fort als vielmehr in der Vertikalen bei leichter Drehung auf eine Nordostströmung. Entspräche dies wirklich den Tatsachen, so müßten auch bei einzel-

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nen Beispielen in den Registrierungen Niederschlagseinsatz, Temperaturfall und Wind- sprung zuerst am Talboden (Teufi) eintreten und sich erst allmählich bis zu den oberen Stationen durchsetzen.

In einigen Beispielen kann man von diesen theoretischen Voraussetzungen gewisse Andeutungen erkennen, aber sie sind nicht überzeugend. Für unsere Zwecke dürfen wir wohl die Frage dahingestellt lassen, da die geringen Niederschlagsmengen, um die es bei evtl. vorauseilenden Kaltlufteinbrüchen (Figur 5) an der Talsohle geht, keine große praktische Bedeutung besitzen können.

Viel bemerkenswerter als gewisse kleine Inhomogenitäten zwischen einzelnen Beob- achtungsstationen ist die überraschende Erfahrung, die uns die ersten 18 Unter- suchungen zu machen erlauben, daß sich nämlich die Niederschlagsverteilungen an den 5 unter sich so verschieden exponierten Meßstellen sehr viel einheitlicher ver- halten, als man dies erwartet hätte (Figuren 4-6). Sie verlaufen unter sich weitgehend parallel.

Sowohl bei Kaltfrontniederschlägen mit ausgesprochen schauerartigem Charakter (Figur 4) als auch bei abschließenden Kaltfronten (Figur 5) und sogar noch weit- gehend bei eigentlichen Staulagen (Figur 6) finden die Wechsel zwischen heftiger und nachlassender Intensität an den 5 Stationen ungefähr zur selben Zeit statt. (Erst nach- dem der Großteil des Niederschlages ausgefallen ist und nur noch lokale «Restposten» übrigbleiben, fallen die Ab- und Zunahmen der Intensitäten an den 5 über das Tal verteilten Meßstellen nicht mehr zeitlich genau zusammen.)

Auf der Suche nach reellen Unterschieden zwischen den verschiedenen Aufstel- lungsorten dürfen wir also vom Witterungsverlauf keinen Beitrag erwarten. In Kapi- tel 5 können wir daher weitere Untersuchungen auf die gemessenen Niederschlags- summen beschränken.

Der Vergleich mit den Temperaturregistrierungen (Figuren 4-6) läßt zutage treten, daß die einzelnen heftigeren Regenschauer von Einbrüchen der Kaltluft, zwischen welchen die Temperatur nochmals ansteigt (Figur 4 / ) oder doch ihren Rückgang verzögert ( / ) , begleitet werden. Tagsüber bleibt selbst in Staulagen (Figuren 5 und 6) der Einfluß der Einstrahlung nie ganz aus. In der Nacht dagegen verlaufen die Temperaturen und relativen Feuchtigkeiten unter sich ziemlich parallel, so daß man daraus für den Vergleich mit den Untersuchungen der Temperaturgradienten an un- gestörten Schönwettertagen und -nächten (Urfer 1964) den Gradienten für «gleich- mäßiges Zufließen feuchter Luft» entnehmen konnte. Der Temperaturgradient liegt zwischen - 0,5 und - 1,0 Grad pro 100 Meter Höhendifferenz, also zwischen der Feucht- und Trockenadiabate.

Es fällt auch auf (Figur 4), daß hier im Innern der Alpen im Sommer der Durch- zug einer Kaltfront einen ganz beträchtlichen Temperaturfall bewirken kann. So be- trägt z. B. die Temperaturdifferenz zwischen den Abendstunden des 12. 7. (21 bis 24 Uhr) und den Morgenstunden des 13.7.1961 (5 bis 6 Uhr) rund 14

°

im Tal und l 0 O auf den Kämmen.

Interessante Beobachtungen lassen sich auch auf Grund der Windregistrierungen machen. In der graphischen Wiedergabe beschränken wir uns hier auf die Station

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Figur 4

Niederschlags-, Temperatur- und Windregistrierungen vom 4_ Juli 1961 (abschließende Front aus NW mit gewittrigem Charakter).

Winde am Talboden aus Sektor SE (talab) und NW (talaufwärts) gerichtet.

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(17)

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Figur 5

Niederschlags-, Temperatur- und Windregistrierungen vom 30. August 1960 (nach erster Front am 29. August um 20.30 Uhr leitet die 2. Kaltfront vom 30. August

um 2 Uhr in Stau über).

Winde am Talboden aus Sektor SE (talab) und NW (talaufwärts).

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am Talboden (Teufi). Da dort der Wind vorwiegend nur aus den beiden Talrichtun- gen weht, sind die Sprünge in Richtung und Geschwindigkeit besonders deutlich zu erkennen und besser aufzuzeichnen. Im Beispiel vom 30. August 1960 (Figur 5) zeigt sich schon 2 Stunden vor dem ersten Regeneinsatz für 15 Minuten eine erste, kurz-

(18)

Figur 6

Niederschlags- und Temperaturregistrierungen vom 8./9. Juli 1961 (Stau nach nicht aktiver Front).

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fristige NW-Wind-Phase, die sich unvermittelt zwischen den gleichmäßigen nächtli- chen Bergwind aus SSE einschiebt_ Mit der 1. und 2. Regenstaffel wiederholt sich diese Ablösung des Bergwindes durch den Talaufwind, in diesem Fall durch den Schlecht- wetterwind. Nach dem Haupteinsatz des Niederschlags um 02 Uhr bleibt der Wind zunächst noch für eine Stunde variabel. Erst nach dem zweiten stärkeren Regeneinsatz gewinnt das stetige Einfließen der Kaltluft die Oberhand, um nur noch einmal kurz vor Sonnenaufgang (zwischen 06 und 06.30 Uhr) einem E-Wind das Feld zu über- lassen. Es dürfte sich dabei um eine Resultante zwischen absterbendem Bergwind, vor der Störung vorhandenem Gradientwind und dem Kaltlufteinbruch handeln. Danach bleibt bis in den späten Abend das Einfließen der Kaltluft (Stau) ungestört beibehal- ten, um so mehr, als ja auch der Tageswind bei ungestörter Wetterlage diese Richtung besäße.

M. Bouet (1967 b) legte anhand eines Barogramms ein analoges Beispiel eines Kaltfrontdurchgangs vor. Auf einen ersten, sehr steilen Druckanstieg (eine «erste Brandungswelle») folgte ein vorübergehender, fast ebenso prägnanter Abfall, bevor ein stetiger, definitiver Anstieg ( die eigentliche «Flut») einsetzte.

Analoges läßt sich beim Durchgang einer Kaltfront am 4. Juli 1961 (Figur 4) feststellen. Ganz generell beobachtet man, daß der Wind schon vor dem ersten Regen- einsatz in Richtung und Geschwindigkeit böig wird (vorauseilende Wolkenschatten verändern das thermische Gleichgewicht, so wie schon ein einzelner Cumulus an einem

(19)

sonst ungestörten Tag den genau definierten Schönwetterwind aus seiner momentanen Richtung bringt), daß er mit dem Einsatz des Niederschlags in einen nicht unbedingt besonders kräftigen Schlechtwetterwind abdreht, und daß er in den Niederschlags- pausen die Tendenz hat, jene Richtung einzunehmen, die ihm zu dieser Tageszeit bei ungestörtem Einstrahlungswetter zukäme.

Auch an den Hang- und Gipfelstationen kann man den Kampf zwischen Tageswin- den, präfrontalen Druckgradienten und einbrechender Störung in Windrichtung und -geschwindigkeit verfolgen.

In Ergänzung zu den «Temperatur- und Windverhältnissen an Schönwettertagen» sollen diejenigen bei gestörter Wetterlage und insbesondere bei Frontdurchgängen, Staulagen sowie bei Südföhn an anderer Stelle noch eingehender analysiert werden.

(20)

5 Verteilung der Einzelniederschlagssummen quer zum Tal

51 Kritik der Mefimethode

Für Vergleiche der Niederschlagssummen an den 5 bis 6 über das Tal verteilten Standorten, getrennt nach einzelnen Regenfällen, eignen sich am besten die Messungen der im Boden eingelassenen Regenmesser (Auffangfläche 10 cm ü. B.), da sie weniger den Fehlern durch verwehten Niederschlag unterworfen sind als die Regenschreiber.

Die Aufteilung in die einzelnen Regenfälle sollte uns dem Ziel näher bringen, eine Gesetzmäßigkeit zwischen Niederschlagsverteilung im Talquerschnitt und anderen synoptisch-meteorologischen Elementen herauszufinden. Da die Kontrollgänge und damit die Ablesungen des Wasserwertes des Niederschlags nur jeden dritten Tag er- folgten, müssen nicht nur Einsatzzeit und Ende des Niederschlags den Pluviographen- Registrierungen entnommen werden, sondern mit einfacher Proportion können die 3-Tages-Summen auf die einzelnen Regenfälle au[geLeilL werden. Dies ließ sich verant- worten, weil an den Stationen im Talboden und an den Hängen die 3tägigen Nieder- schlagshöhen an den im Boden eingelassenen Pluviometern nur um wenige Zehntels- millimeter von den Registrierungen des Pluviographen abweichen.

Die Unterschiede der Meßwerte Pluviometer 0,1 m/Pluviograph 1,2 m halten sich im allgemeinen in der Größenordnung der Meß- und Ablesegenauigkeit! Sie sind außerdem weder systematisch positiv noch negativ - selbst nicht einmal dann, wenn sich der Niederschlag aus Schnee und Regen zusammensetzt -, so daß sie sich im Mit- tel wieder praktisch aufheben. Unterschiede in der Größenordnung von 10

%

bei bedeutenden einzelnen Niederschlägen kommen höchst selten vor. Stichprobenunter- suchungen über 1 bis 2 Sommer ergeben im Durchschnitt über die Meßperiode für die Stationen Teufi, Stillbergalp und Lucksalp Differenzen von höchstens 2,5

% ,

und dies ungeachtet gelegentlicher Windgeschwindigkeiten während der Niederschlags- stunden bis zu 4 m/s. Auf den Kammstationen wird der Unterschied allerdings größer.

Für Baslerkopf steht uns nur ein Sommer für Vergleiche zur Verfügung, in welchem außerdem noch der Regenschreiber durch Pannen oft außer Betrieb gesetzt war. Den dort erhaltenen Unterschieden von 13

%

muß daher nicht zu viel Gewicht beigemes- sen werden. Auf der anderen Kammstation (Brämabüel) blieben die Unterschiede zwischen Regenschreiber und Regenmesser während 2 Sommern im Mittel unter 6

% .

Ihr Zentralwert dürfte noch darunter liegen, da häufig nur sehr kleine und sel- ten einzelne größere Differenzen gemessen werden.

(21)

52 Berücksichtigung von Wind und Witterungslage

Den Niederschlagsmengen in der Zeiteinheit wurden die zugehörigen Windvertei- lungen, wie sie der systematischen, statistisch-klimatologischen Auswertung entnom- men werden konnten, beigefügt. Laufend werden die Windauswertungen für die Sta- tionen Stillbergalp resp. Versuchsfläche, Teufi und Lucksalp nachgeführt. Dabei wer- den die Winde halbstündlich nach Richtung und Geschwindigkeit ausgezählt und ungeachtet kleinerer oder größerer Variationen der Richtung zugeschrieben, die in der Zeiteinheit überwiegt. Bei vollständiger Verwirbelung wird zwischen den vorgängi- gen und nachfolgenden dominierenden Richtungen interpoliert. Somit bleiben nur die charakteristischen Windrichtungen festgehalten, während verwirrende und vielleicht auch nur rein zufällige Einzelheiten dahinfallen.

Aus dem «Kalender für Fronten und Luftmassen sowie Witterungslagen im Alpen- gebiet», der ab Mai 1961 von der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt in erweiterter Form herausgegeben wird (außer für Zürich werden die Frontdurch- gänge auch für Locarno angegeben; da das Dischma zwischen beiden Stationen im Alpenraum selber liegt, so erweist sich in den meisten Fällen eine Interpolation zwi- schen den beiden Stationen als brauchbar), werden ergänzende Angaben über Groß- wetterlage und Art der Störung beigefügt. Zusätzlich wurden die Höhenwinde im 500- Millibar-Niveau noch nach den veröffentlichten Wetterkarten ergänzt.

Figuren 7 bis 9 zeigen an drei Beispielen, wie sich schließlich diese Arbeitsblätter gestalteten, auf Grund deren dann weitere Untersuchungen aufgebaut werden konnten.

Insgesamt kamen aus den Sommern 1961-1965 104 Beispiele zusammen.

Figur 7

Niederschlags- und Windverteilung im Talquerschnitt vom 14. Juli 1961 22 Uhr bis 15. Juli 23 Uhr (Wetterlage: zyklonale Westlage; Kaltfront in Zürich 14 Uhr, in Locarno morgens am 15.,

Wind in 500-mb: W später WSW 40 kts).

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(22)

Figur 8

Niederschlags- und Windverteilung im Talquerschnitt vom 7. September 1961, ca. 15.30 bis 20 Uhr (Wetterlage: zyklonale Westlage, Kaltfront-Okklusion morgens in Zürich und Locarno,

Wind in 500-mb: WNW 45 kts) .

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Niederschlags- und Windverteilung im Talquerschnitt vom 17. Juli 1963, ca. 21 bis 24 Uhr (Wetterlage: antizyklonales Hoch; Kaltfront fraglich, Thermik wahrscheinlicher.

Wind in 500-mb: var. W unter 10 kts).

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Lucksalp

Daraus läßt sich als wichtigstes herauslesen, daß die Windrosen an den 3 ausge- suchten Stationen nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Niederschlagsver- teilung über das Tal hinweg zu stehen brauchen.

(23)

Manchmal sind während der Dauer eines Niederschlages fast alle Windrichtungen an jeder der 3 Stationen vertreten wie in Figur 7, ohne daß deswegen, wie im vorliegenden Beispiel, die rechte Kammstation hinter den andern Meßstellen zurückstünde oder die linke Hangmitte durch ein Maximum hervorträte. Andererseits verschwinden nicht, wie Figur 8 vortäuschen könnte, die Unter- schiede zwischen den einzelnen Aufstellungen, wenn die Winde überall einheitlich aus derselben Richtung wehen. Auch alle übrigen denkbaren Kombinationen der Windverteilung - viele Rich- tungen am einen Ort und ausgerichtete Strömung an einem andern; unausgeglichene Windrosen an allen 3 Stationen; einbrechende Störungen im Talgrund und Verwirbelung oder anders gerich- tete einheitliche Gradientwinde am Hang oder umgekehrt - stehen in keinem eindeutigen Zusam- menhang mit der Niederschlagsverteilung im Talquerschnitt.

Das Neue und Auffallende an den Windrosen bei Niederschlag ist eigentlich nur der Unter- schied gegenüber denjenigen an ungestörten Schönwettertagen (Urfer 1964). So lösen sich an der Station Teufi nicht mehr Berg- und Talwind regelmäßig ab. An gewissen Regentagen können auch dort fast alle Windrichtungen und -stärken beobachtet werden, während sich an anderen Nieder- schlagstagen unter Umständen der Wind allein nur auf die NNW-Richtung konzentriert. Am Hang der rechten Talseite stehen sich nicht mehr nur WNW- und E-Wind gegenüber. Häufig bleibt hier bei Regenwetter die Windfahne auf N oder dann auf SE. Am linken Hang, an dem bei ungestörtem Wetter alle Windrichtungen vorkommen, die jedoch an bestimmte Tageszeiten respektive Sonnen- stände gebunden sind, haben die Windrosen bei Regenwetter ein sehr willkürliches Aussehen. In den Nachtstunden kann sich - wenn die Schichtung noch relativ lange stabil bleibt - im Talboden der Bergwind behaupten, während bereits an den Hängen ein anders gerichteter Gradientwind weht. Wie Figur 9 zeigt, divergieren während eines abendlichen Regenschauers zur Zeit der Umstel- lung von den Tag- auf die Nachtwinde die Richtungen an den 3 Stationen stark voneinander. Man erhält den Eindruck, daß das von Niederschlägen begleitete Wetter - auch wenn es nach Kapitel 6 meist als Kaltfront hereinbricht - das eine Mal von allen Seiten zugleich (Figur 7) komme und ein anderes Mal streng nach dem NW-Sektor ausgerichtet sei (Figur 8).

53 Allgemeine Feststellungen

Auffallend ist hingegen die Tatsache, daß sehr viele Beispiele sommerlicher Nie- derschläge, ob sie nun in Form von Regen oder Schnee fallen, quer über das Tal hin- weg nur geringe Unterschiede aufweisen_ Beschränkt man sich jedoch in einer diffe- renzierteren Untersuchung nur noch auf die Fälle, in denen mindestens eine Station um mehr als 10 Prozent vom arithmetischen Mittel abweicht (bei Summen von 11 und mehr Millimetern) oder um mehr als 1 mm (bei kleineren Summen), läßt sich für die Niederschlagsverteilung über den Talquerschnitt eine Abhängigkeit von den Höhen- winden und bei einer solchen über den Osthang allein eine von den Bodenwinden fest- stellen (Tabelle 2 und 3). Dabei ist diese Gesetzmäßigkeit nicht nur in der Summe der wenigen, nun noch zur Diskussion stehenden Beispiele, sondern fast ausnahmslos auch in jedem einzelnen Fall zu erkennen.

Gerade bei ganz geringen Niederschlägen könnten Abweichungen von 1 mm prozentual stark ins Gewicht fallen, obgleich sie ja kaum der Rede wert sind. Der Grenzwert von 10,9 mm ist will- kürlich festgesetzt, entspricht aber dem, was man unserer Ansicht nach als Bedingung an dieses Element stellen darf. Allerdings sind wir auch hier wieder gezwungen, dieses arithmetische Mittel einmal aus den 5 Stationen Kammhöhe-Hangmitte-Talsohle (1961) und später aus Hangmitte- unteres Hangviertel-Talsohle (1963-1965) zu bilden. Die Untersuchungen über die Höhenabhängig- keit des Niederschlages am Osthang des Tales stützen sich das eine Mal (1962) auf das arith- metische Mittel von 5, später auf ein solches von nur noch 4 Stationen (1964-1965).

(24)

\0 0 Verteilung der Niederschlagssummen (mm) im Talquerschnitt

(Monate Mai-September der Jahre 1961, 1963-1965; im Boden eingelassene Regenmesser mit horizontaler Auffangfläche)

I

Anzahl

I

Dauer total

I

Brämabüel

I

Stillbergalp

I

Versuchs-

I

Ob Mäder

I

Teufi

I

Chalet

I

Lucksalp

Jahr fläche Jäger

Fälle (Stunden) 2560 m 2130 m

2094 m 1960 m 1700 m

1870 m 2104 m

I I

a) Homogene Verteilung

1961 6 37,5 37,5 34,3

-

- 33,3 - 35,1

1963 12 146,5

-

- 218,2 222,5 198,1 200,6 213,2

1964 6 52,0 - - 57,5 54,4 52,8 53,0 58,4

1965 11 107,0 - - 97,9 100,8 91,6 90,1 91,2

b) Inhomogene Verteilung: bei Höhenwinden (500-mb-Niveau) aus Sektor S-W

1961 2 41,5 31,9 31,6 - - 25,3 - 26,6

1963 5 50,0 - - 86,4 80,8 63,0 66,8 72,2

1964 5 36,5 - - 61,7 58,4 45,4 41,6 43,1

1965 6 97,5 - - 195,1 184,7 156,4 151,7 171,9

c) Inhomogene Verteilung: bei Höhenwinden (500-mb-Niveau) aus Sektor WNW-N

1961 9 145,5 126,4 133,l - - 123,2 - 150,0

1963 2 12,5 -

-

19,0 19,1 23,8 27,9 29,8

1964 6 55,0 - - 48,2 52,9 41,9 47,2 57,4

1965 1 20,5

-

- 20,8 20,1 15,6 19,9 24,3

d) Diffuse Verteilung: je ein Beispiel mit Thermik als auslösendem Faktor

1961 1 0,5 1,9 3,3 - - 0,2 - 0,4

Tabelle 2

I

Baslerkopf 2536 m

32,7 - - -

25,7 -

-

-

159,3 -

-

-

0,2

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