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Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (1949). Schnee und Lawinen im Winter 1947/48. Winterberichte des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch/Davos: Vol. 12. Davos: Buchdruckerei Davos AG.

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Schnee und Lawinen im Winter 1947/48

Winterberichte des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Leitung: E. Bucher, Dr. sc. techn. ETH.

NR. 12 KOMMISSIONS-VERLAG BUCHDRUCKEREI DAVOS AG. . DAVOS-PLATZ

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Winterberichte des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung, Davos-Weißfluhjoch Leitung,.E. Bucher, Dr. sc. techn. ETH.

Nr.��---

Schnee und Lawinen im Winter 1947/48

1949

Kommissionsverlag, Buchdruckerei Davos AG., Davos-Platz

....

(3)

EinleitDDg

Der Winter 1941/48, welcher in diesem Bericht besprochen wird, war sehr niederschlagsreich, gleichzeitig aber lawinenarm. Er stellt damit gleichsam das Gegenstück des Vorwinters dar, den wir als schneearm und lawinenreich charak- terisierten (vgl. hiezu Winterbericht Nr. 11). Zwei Extreme folgen sich somit unmittelbar und lassen die schon früher festgestellte Tatsache, daß die Lawinen- häufigkeit keineswegs proportional zur Schneehöhe zu verlaufen hat, im klarsten lichte erscheinen. Es sind die scheinbar nebensächlichen Begleitumstände, vor allem Niederschlagsfolge und Temperatur, welche der Schneedecke ihr spezielles Gepräge verleihen. Um diese Wechselbeziehungen analysieren zu können, ist somit minutiöse Kleinarbeit notwendig. So findet der Leser auch in diesem Bericht wiederum eine Menge von Zahlentabellen, welche mithelfen sollen, das natürliche Abhängigkeitsverhältnis zwischen Witterungsablauf und Schneedeckenentwick- lung zu dokumentieren. Um die meteorologischen Daten mit denen anderer Sta- tionen besser vergleichen zu können, haben wir auch die Sommermonate mit aufgeführt und entsprechen damit einem Wunsche, welcher von verschiedenen Seiten geäußert wurde. Dasselbe gilt für die am Schluß aufgeführten Angaben über die vom Institut herausgegebenen Publikationen.

Davos-Weißfl uh joch, Frühjahr 1949.

Eidg. Institut

für Schnee- und Lawinenforschung Dr. E. Bucher.

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4

Inhaltsverzeichnis

Seite

EINLEITUNG von E. Budier . . . A. METEOROLOGIE von Th. Zingg

3

I. Allgemeiner Witterungsablauf II, Die einzelnen Witterungselemente

5 10

B. SCHNEE UND LAWINEN IM PAR SENN GEBIET vo11 II. üi der Cand I. Die Schneedecke

1. Allgemeines

2. Entwicklung der Schneedecke 3. Dauer der Schneebedeckung 4. Schneehöhen

5. Neuschnee

26 26 26 38 39 41

II. Lawinen 42

42 42 42 45 45

1. Allgemeines 2. Frühwinterlawinen 3. Hochwinterlawinen 4. Spätwinterlawinen III. Schlußbemerkungen

C. SCHNEE UND LAWINEN IM UBRIGEN SCHWEIZERISCHEN ALPENGEBIET von M. Schild

I. Das Beobachtungsnetz . . . . 47

1. Die Zentralstelle Weißfluhjoch 47

2. Die Vergleichsstationen 48

3. Die Meßstellen 48

II. Die Schneehöhen 49

1. Allgemeines 49

2. Zeitlicher Verlauf 52

3. Die maximalen Schneehöhen 57

4. Die mittleren Schneehöhen . 57

5. Einfluß der Meereshöhe 59

6. Wasserwerte der Schneedecke 59

7. Zusammenfassung 60

III. Schneedeckenentwicklung und Lawinen 61

1. Allgemeines 61

2. Waadtländer- und Bemeralpen 61

3. Gotthard-Nordseite 62

4. Glarneralpen und Alpstein 63

5. Wallis 64

6. Gotthard-Südseite 65

7. Engadin 66

8. Zusammenfassung 67

IV. Lawinenbulletins 68

D. DURCH LAWINEN VERURSACHTE UNF.lULE UND SCHÄDEN von M. Schild 1. Unfälle mit Menschenopfern und Sachschäden im Gebiet der

Schweizer alpen 71

II. Lawinenunfälle außerhalb der Schweizeralpen 86

III. Tabellarische Zusammenfassung . . . 90 ANHANG

Zusammenfassende Besprechung der übrigen Institutsarbeiten . 91 von E. Bucher

VERZEICHNIS DER FIGUREN, TAB ELLEN UND PHOTOS 95

PUBLIKATIONEN 96

(5)

A.. "!Ieteorologie

von Th. Zingg

I. Allgemeiner Witterungsablauf

Oktober

Der Monat Oktober gehört noch zur langen Trockenperiode der ihm vorangegangenen Monate.

Bis zum 9. lagert über den Alpen und im Mittelmeerraum kontinentale Warmluft mit vorwiegend Strahlungswetter in der ganzen Schweiz. Am 9. wird unser Land von frischer, maritimer Warm- luft überflutet, welche die ersten größeren Niederschläge nach der Trockenperiode verursacht. Die Schweiz bleibt in der Folge in den maritimen Luftmassen, die aber zu keinen weitem Regenfällen führen. Erst mit dem Zufluß C!twas kälterer Luft aus NW erfolgt ab 13. eine vorübergehende Um- gestaltung der Wetterlage. Ein Hoch über England steuert kältere Luft gegen die Alpen und ver- ursacht besonders im Gebiet der Voralpen nennenswerte Niederschläge. Das Hochdruckgebiet ver- lagert sich in Richtung Skandinavien und hat anschließend seinen Schwerpunkt über SE-Europa.

Die Höhenlagen der Schweiz gelangen damit erneut in kontinentale Warmluft aus SE mit Strah- lungswetter, während in der Niederung des Alpenvorlandes Boden- und Hochnebel liegen. In der Zeit vom 22. bis 24. verursacht die Kaltfront einer kleinen, aber sehr aktiven Störung über dem Kanal mit anschließender Neubildung eines Tiefs über dem Mittelmeerraum mäßige Niederschläge im Jura, der Westschweiz und dann auf der Alpensüdseite. Durch den Aufbau eines neuen Hoch- drucks über Nordeuropa und der Depression im Mittelmeergebiet stehen die Alpen unter dem Ein- fluß mäßiger bis starker SE-Winde, die auf Ende des Monats zu einer kräftigen Föhnlage überleiten.

Im Monat Oktober erreichte die Nu1lgradgrenze, außer in der Zeit vom 14.-17., täglich 2500 m ü. M. Eine bleibende Schneedecke wurde deshalb in diesem Monat unter 2800 m ü. M. noch nicht aufgebaut.

November

Trotz den vielen Niederschlägen, die anfänglich inTropikluft erfolgten, findet einSchneedecken- aufbau unter 2500 m ü. M. erst ab Mitte Monat statt. Am 31. Oktober verursacht ein Sturmtief über NW-Frankreich in den Alpen stürmischen Föhn mit starken Niederschlägen auf der Alpensüdseite und in der Westschweiz. In der Nacht auf den 1. November beginnt im St an - d a r d v e r s u c h s f e I d d i e p e r m a n e n t e S c h n e e d e c k e d e s W i n t e r s.

Vom 1. bis 6. sind fast in der ganzen Schweiz Niederschläge .zu verzeichnen, die aber bis gegen 1800 m ü. M. als Regen fallen. In Höhenlagen von 1500-2200 m ü. M. ist die Schneedecke nur vor- übergehender Natur. Am 3. erfolgt ein Einbruch frischer maritimer gemäßigter Kaltluft, so daß erstmals in diesem Winter die Nullgradgrenze bis zum 7. auf 2000 m ü. M. absinkt. Ein Hochdruck über den Alpen veranlaßt bis zum 10. Strahlungswetter, wodurch die Schneedecke bis 2000 m ü. M.

wieder ausapert. Im Laufe des 10. liegt die Schweiz im Bereich eines Warmsektors. Zwischen Alpen und der aus N anrückenden Kaltfront findet, wie gewöhnlich bei einem derartigen Front-

5

(6)

verlauf, ein starkes Aufgleiten statt, das zu außerordentlich großen Niederschlägen führt. Das Ge- biet zwischen Thuner- und Wallensee verzeichnet gegen 100 mm Niederschlag. In der Westschweiz fällt bis gegen 2500 m ü. M., im E zeitweise bis gegen 2200 m ü. M. Regen. Die Hochalpen östlich Furka erhalten die ersten Großschneefälle.

In den folgenden Tagen bis zum 15. erreichen eine Reihe von Kalt- und Warmfronten die Schweiz, ohne hinsichtlich Niederschlag stark wetterwirksam zu sein. Die Nullgradgrenze steigt immer wieder bis auf 2500 m ü. M. Am 16. gelangen gealterte arktische Luftmassen bis an die Alpen und bringen starke Abkühlung bzw. Schneefälle bis in die Niederung. Bereits am 17. zeich- net sich ein neuer Vorstoß warmer Luft aus W ab, welcher am 18. und 19. abermals zu starken Schneefällen führt. In der Woche vorn 15. bis 21. ist die Verteilung der Niederschlagsmengen ähnlich wie in der Vorwoche; der Kern von über 100 mm liegt im Gebiet zwischen Engelberg und Alpstein. Auch das Gebiet nördlich Rhone-Rhein bis in das Mittelland auf eine Linie Montreux- Bern-Zürich-Romanshorn hat Mengen von über 50 mm zu verzeichnen.

Am 20. steigt die Nullgradgrenze gegen 2500 m ü. M. Die Regenfälle erreichen ebenfalls diese Höhen, so daß verschiedene Versuchsfelder bis auf 1500 m ü. M. nochmals für wenige Tage aus- apern. Die warme Witterung hält bis zum 24. an. Im Laufe des 24. gelangt die Alpennordseite in den Bereich arktischer Luftmassen. Schnee fällt bis 800 m ü. M. Am 26. sinkt die Temperatur in 2500 m ü. M. bis auf -25° C, und damit auf eine der tiefsten des ganzen Winters. In der Niederung sinkt die Temperatur auf ca. -5° C. Eine starke Föhnlage zeichnet sich ab 27. ab. Die Höhen über 3000 m ü. M. befinden sich in einer aus SE zufließenden Warmluftmasse, die am folgenden Tag auch den Höhen über 1500 m ü. M. eine starke Erwärmung bringt. Bis gegen das Monatsende steht die Alpensüdseite, Graubünden und der Alpenkamm unter dem Einfluß der SE-Winde mit zeit- weisen Niederschlägen, während die Westschweiz die Niederschläge durch aus NW zufließende Luftmassen erhält.

Im November ist an jedem Tag irgendwo in der Schweiz Niederschlag gefallen.

Dezember

Der Dezember weist, außer im Tessin, nur vereinzelt niederschlagsfreie Tage auf. Die Alpen- südseite erhält nur in der ersten Dezemberwoche bedeutendere Niederschläge.

In der Zeit vom 1. bis 4. verursacht der Zustrom gemäßigter Warmluftmassen aus SE auf der Alpennordseite beträchtliche Niederschläge mit Neuschnee von 90- 100 cm über 1500 m ü. M. Im Engadin und Hinterrheingebiet fallen ca. 40 cm Schnee, während im übrigen südlichen Alpen- gebiet unbedeutende Mengen zu verzeichnen sind. Am 5. fincl,et im Zusammenhang mit einer Föhu- lage eine vorübergehende Aufheiterung über den Alpen statt. Die Alpensüdseite erhält denn auch am 6. nochmals Niederschlag, und am 7. erreichen maritime, kühlere Luftmassen die Alpennord- seite mit Schneefall bis 1200 m ü. M.

Ab 9. liegt über NW-Europa ein Hoch, das der Schweiz für einige Tage trockene Witterung bringt. Am 11. und 12. herrscht über den Alpen Strahlungswetter, gleichzeitig findet durch Ab- sinken starke Erwärmung statt. Durch die Verlagerung des Hochdruckkerns nach Irland fließen ab 14. arktische Luftmassen gegen die Alpen und sie reichen bis gegen 3000 m ü. M. Die einzelnen Fronten bringen in erster Linie den Voralpen und Alpen nördlich Rhone-Gotthard-Rhein be- deutende Schneefälle mit Maxima zwischen Kandersteg und Engelberg. Das Gams ist ebenfalls noch in das Gebiet vermehrter Schneefälle einbezogen. Störungen mit Zentren über der Nordsee ziehen ab 21. gegen SE. Die zugehörigen Fronten bringen vor allem der Ostschweiz große Nieder- schlagsmengen. Alpstein, Glarnerland und Prätigau sowie Plessurgebiet weisen ab 1200 m ü. M.

über 60 cm Neuschnee auf. Auf den 24. verlagert sich der Hochdruckkern nach S, so daß aus WSW bis W Warmluft zufließen kann, die den Höhen starke Erwärmung bringt. Die Nullgradgrenze

6

(7)

steigt in den Alpen wieder bis gegen 2500 m ü. M. Am 26. verursacht eine Kaltfront vorübergehend einen kräftigen Temperaturrückgang, doch stoßen am 28. subtropische Luftmassen mit 0° C in 2400 m gegen Mitteleuropa. Dieser Vorstoß wird noch vor Monatsende durch maritime Kaltluft aus NW unterbrochen, die am 31. auch in der Niederung zu einer zusammenhängenden Schnee- decke Veranlassung gibt; die größten Niederschläge sind wieder auf Vor- und Hochalpen nö:r:d- lich Rhein-Rhone beschränkt.

Januar 1948

Der Januar weist viele Tage mit Niederschlag und zu geringe Sonnenscheindauer auf. Die Ma- ximaltemperaturen erreichen in 2500 m ü. M. an verschiedenen Tagen 0° C.

Im Laufe des 1. fließen gemäßigte· Warmluftmassen aus SE gegen Europa und verursachen mit ihren Fronten bis zum 4. anfänglich Schneefälle bis in die Niederung, dann am 3. und 4. Regen bis gegen 2300 m ü. M. Am 3. und 4. erreichen die Temperaturen in der Höhe das Monatsmaximum.

Weißfluhjoch hat bei einem Tagesmittel von

+

2,5° C ein Maximum von

+

3,6° C. Eine neue Stö- rungsserie beeinflußt Mitteleuropa ab 5. Die beiden ersten Störungsglieder bringen nur den untern 2000 m um 5--7° C kältere Luftmassen. Die Serie wird mit gealterten, arktischen, maritimen Luft- massen abgeschlossen, welche bis über 4000 m ü. M. reichen. Bis zum 8. fällt der Niederschlag bis 1500 m ü. M. als Regen.

Am 9. bewirkt ein Zwischenhoch über den Alpen Strahlungswetter, das bereits am andern Tag durch neue Störungen abgelöst wird. Die maritim gemäßigten Luftmassen verursachen Regenfälle bis 1500 m ü. M., so daß an verschiedenen Orten westlich der Aare die Schneedecke bis in diese Höhe wieder verschwindet. Auf den 15. findet eine Umgestaltung der Großwetterlage statt. Bis zum 22. fließen maritime Kaltluftmassen aus NW gegen Europa, welche zeitweise Niederschläge verursachen. In der Westschweiz fällt in dieser Zeit Regen in der Niederung, während östlich Freiburg abermals eine zusammenhängende Schneedecke entsteht. Nach Ablauf dieser Störungs- serie beginnt am 23. eine bis zum 29. dauernde, zeitweise ausgeprägte Föhnlage. Die Höhen über 1800 m ü. M. werden wesentlich wärmer, während die Niederung noch kalt bleibt. In dieser Witte- rungsperiode erhält die Alpensüdseite bedeutende Niederschläge, Regen bis gegen 1200 m ü. M. In diese Zeit fällt das Schneehöhenmaximum auf der Alpensüdseite, das auch ins Goms hinüber reicht.

Die Gotthardsüdseite hat in diesen 5 Tagen gegen 170 cm Neuschnee erhalten. Am 23., 26. und 27.

herrschen über den Alpen südliche Winde. Seit dem 26. fließen wärmere Luftmassen aus SW gegen Mitteleuropa. Sie bringen den Alpen und der Alpennordseite leichte bis mäßige Niederschläge.

Regen fällt bis gegen 1000 m ü. M. Am 30. und 31. liegen die Alpen im Bereich eines großen Warmsektors gealterter tropischer Luftmassen, welche in der Niederung stellenweise die abso- luten Höchsttemperaturen des Januars seit Bestehen der Beobachtungen brachten.

Februar

Bis gegen Monatsmitte setzt sich das warme Westwetter mit häufigen Niederschlägen fort. Am 1. stellt sich über den Alpen für kurze Zeit ein Zwischenhoch ein, das anfänglich zu einer Staulage mit Niederschlägen auf der Alpennordseite führt. Warmluftmassen mit 0° C in 2600 m ü. M. erreichen am 2. Mitteleuropa. Maritim kühlere Luftmassen strömen ab 6. aus NW zu. Die Niederschläge mit Regen bis gegen 1200 m ü. M. erstrecken sich auf die Alpennordseite. Nur am 5. bewirkt ein Zwischenhoch einen sonnigen Tag. Fronten dieser Störungen verursachen am 7-. und 8. im Gebiet von Davos-Prätigau die größten Schneefälle des Winters, während in der Westschweiz gleichzeitig bis 1500 m ü. M. Regen fällt. Vom 6. bis 13. erstreckt sich das Gebiet mit mehr als 50 cm Neuschnee von der Gemmi bis in den Alpstein und über den Gotthard bis ins Engadin. Der Kern mit mehr als 150 cm reicht von Davos über das Prätigau bis Fideris und nach dem Montafon.

7-

(8)

Auch in diesem Gebiet fiel Regen bis gegen 1000 m ü. M. Die langdauernde Depressionstätigkeit klingt am 15. ab. Ab 1 t. steht Mitteleuropa unter dem Einfluß eines Hochs mit Kern über Skan- dinavien, welcher sich anschließend auf den NW-Atlantik verlagert. Damit fließen wieder ur- sprünglich arktische Luftmassen nach Mitteleuropa, so daß auch in der Niederung die Temperatur bis auf - 10° C sinkt.

In der Zeit vom 20. bis 22. zieht eine Störung vom Mittelmeer über die Alpen nach S-Deutschland und Mittelfrankreich und bringt vor allem der Alpensüdseite Schnee bis in die Niederung. An- schließend verstärkt sich das erwähnte Hoch wieder, und ein sekundärer Kern über SE-Europa ver- ursacht eine sich verstärkende Föhnlage mit heiterem Wetter und starker Erwärmung über 2000 m ü. M. Gegen Monatsende steigt die Nullgradgrenze wieder auf 2500 m ü. M.

März

Der März 1948 ist seit Beginn der Beobachtungen im schweizerischen klimatologischen Sta- tionsnetz der wärmste. In Höhen über 2000 m ü. M. ist das Monatsmittel um 5° C höher als der lang- jährige Mittelwert. Gleichzeitig ist der Bewölkungsgrad gering und die Niederschläge sind außer in den Ostalpen weit unter normal.

Vom 1. bis 6. liegt über Dänemark bis gegen Böhmen ein Hochdruckkern. Diese Wetterlage hat in der Schweiz heiteres Wetter zur Folge. Die täglichen Temperaturmaxima liegen bis gegen 3000 m ü. M. über 0" C. Die Niederung verzeichnet bis zum 10. starken täglichen Temperaturgang.

Die Morgentemperaturen liegen immer wieder unter dem Gefrierpunkt. Kühlere, ursprünglich mai-itime Luft fließt auf der NE-Flanke eines über SW-Frankreich liegenden Hochs gegen die Al- pen und bringt den Höhen eine Abkühlung um 5° C. Eine wenig wetterwirksame Front führt am 8. in der Ostschweiz zu etwas Niederschlag. Der Hochdruckkern verlagert sich vom 9. bis zum 14.

nach Irland und zurück gegen Norddeutschland. In diesen Tagen herrscht, abgesehen von Grau- bünden, sonniges, leicht bewölktes Wetter.

Die Großwetterlage erfährt ab 14. eine völlige Umgestaltung auf Westwetter. Die erste Warm- front erreicht am 15. die Höhen und setzt sich am 16. auch in der Niederung durch. Die zeitweisen Niederschläge dieser Störungsserie dauern bis zum 18. Die größten Niederschlagsmengen be- schränken sich auf die Glarneralpen, Davos und Prätigau oberhalb Schiers. Ab 18. baut sich wie- der ein Hochdruck auf mit Kern anfänglich über den Alpen. In der Schweiz setzt sich eine allge- meine Bewölkungsabnahme erst mit dem 22. durch. In der Folge dauert das heitere Wetter bis Monatsende. In 2500 m ü. M. wird die Nullgradgrenze tagsüber wieder überschritten. Durch die Verlagerung des Hochdruckkerns vom Kanal gegen SE-Europa stellt sich in der Schweiz eine Föhnlage ein. Ein Sturmtief aus WNW nähert sich am 30. der Schweiz. Seine erste Front bringt der Westschweiz am 30. Niederschläge, welche am 31. nach E übergreifen.

April

Im April herrscht in den ersten 9 Tagen wechselvolles Wetter. Anschließend ist die Alpennord- seite bis zum 20. vorwiegend trocken. Das Tessin erhält in dieser Zeit häufig Niederschlag. Stark bewölktes Wetter mit Niederschlägen vom 22. bis 24 .. trennt eine weitere Trockenperiode, welche in kontinentaler Luft bis Monatsende andauert. Die Temperatur steigt in den Tagen vom 12. bis 23. in 2500-2800 m ü. M. fast täglich über 0° C.

Das große Sturmtief über N-England und der Nordsee steuert bis zum 5. maritim gemäßigte Kaltluft gegen den Kontinent mit rascher Folge von Warm- und Kaltfronten und mit kurzen da- zwischen liegenden Aufheiterungen. Im westlichen Mittelland und Neuenburger Jura, sowie auf der Alpensüdseite mit Engadin und Hinterrhein fallen in diesen Tagen mehr als 30 mm Nieder- schlag. Am 6. fließen kältere maritime Luftmassen aus NW zu, so daß die Temperatur in 2500 m

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ü. M. wieder auf -10° C sinkt. Ein Vorstoß maritim gemäßigter Warmluft verursacht am 8. einen neuen Temperaturanstieg von 10° C. Die nachfolgende Kaltfront bringt am 9. eine starke Abküh- lung bei mäßiger Staulage auf der Alpennordseite und Schneefälle bis 800 rn ü. M. Ein Hochdruck über Norddeutschland und Skandinavien verursacht vom 10. bis 15. heiteres und besonders in der Höhe mildes Wetter. In diese Zeit fällt auch ein starker Abb.au der S.chnee.deck..e unterhalb 1800 m ü. M., welcher durch Neuschneefälle eineI kleinen Störung am 15./16. nicht wesentlich verzögert wird.

Die Alpennordseite steht vom 16. bis 22. fast ständig unter leichtem Föhneinfluß. Die Alpen- südseite und der Alpenkamm erhalten zeitweise leichten Niederschlag. Okkludierte Fronten er- reichen am 22. die Westschweiz mit leichten Niederschlägen in Graubünden und mäßigen Regen- fällen bis über 2500 m ü. M. in der übrigen Schweiz. Zwei abschließende Kaltfronten verursachen am 23. und 24. einen Temperaturrückgang um ca. 5° C und, zusammen mit einem Sekundärtief auf der Alpensüdseite, neue mäßige Niederschläge.

Eine allgemeine Umgestaltung der Großwetterlage zeichnet sich am 24. ab. Ein kräftiges Hoch- druckgebiet liegt über den britischen Inseln. Kältere, kontinentale Luftmassen fließen deshalb aus NE zu und geben in der Schweiz Veranlassung zu rascher Aufheiterung. Die heitere Witterung hält bis zum 22. an. In der Höhe tritt ab 27. infolge Absinkens leichte Erwärmung ein.

Ursprünglich arktische Luftmassen fließen ab 28. vom Nordatlantik gegen den Kontipent. Die großen Temperaturgegensätze zwischen N und S führen zu einer allgemeinen S- bis SE-Strömung über den Alpen und zu einer ausgeprägten Föhnlage am 30. Eine allgemeine Bewölkungszunahme findet erst am 29. statt. Während der Föhnlage fallen auf der Alpensüdseite mäßige Niederschläge.

Die Kaltluft mit Schneefällen bis gegen 1200 m ü. M. erreicht im Laufe des 30. die ganze Alpen- nordseite.

Mai

Im Mai fälll in den ersten Tagen und nochmals gegen Monatsende Schnee bis 1200-1500 m ü.M.

Am 1. erfolgt vor einer Störung ab Mittag starke Aufheiterung. Eine Okklusion durchquert schon am folgenden Tag die Schweiz mit starken Niederschlägen auf der Alpensüdseite und dem angrenzenden Alpenkamm. Die nach S führenden Alpenpässe weisen bis 60 cm Neuschnee auf.

Nachfolgend erhalten auch die übrigen Alpen Schnee bis gegen 1400 m ü. M. Eine allgemeine Umgestaltung zeichnet sich am 4. ab. Ueber Mitteleuropa baut sich ein Hoch auf, das aber erst ab 6. zu Aufheiterung und stärkerer Erwärmung führt. Tagsüber wird die Einstrahlung durch starke Konvektionsbewölkung wesentlich vermindert. Der Kern des Hochs verlagert sich mehr und mehr nach dem Kanal und Skandinavien, so daß bei uns bei relativ hohem Druck, aber geringem Druck- gradienten lokale Wärmegewitter entstehen. Die Maximaltemperaturen erreichen in 2500 m ü. M.

bis 8° C, und auch die Temperaturminima liegen bis zum 10. um

C. Eine Gewitterfront verursacht am 10. besonders im Tessin und in den Zentralalpen Niederschläge mit Schnee bis 1900 m ü. M.

Auf der W-Flanke des osteuropäischen Hochs wird bis zum 17. Warmluft zugeführt. Die Tem- peraturen bleiben in 2500 m ü. M. über 0° C, und auch in 3500 m ü. M. wird der Gefrierpunkt er- reicht und gelegentlich überschritten. Bis zum 17. treten immer wieder lokale Wärmegewitter auf, welche mit ihren Regenfällen wesentlich zum Abbau der Schneedecke bis 3000 m ü. M. beitragen.

Die Schweiz gelangt ab 17. in den Bereich kühlerer kontinentaler Luftmassen, was bis zum 23.

trockene Witterung zur Folge hat. In 2500 m ü. M. sinkt die Temperatur nachts wieder unter den Gefrierpunkt. Einige Warm- und Kaltfronten erreichen mit ihren Niederschlägen in der Woche vom 24. bis 30. die Schweiz. Die Temperatur liegt in 2500 m ü. M. wenigstens tagsüber über 0° C.

Am 28. läßt eine Kaltfront die Schneegrenze wieder auf 2200 m ü. M. absinken. Maritim polare Luftmassen fließen ab 30. auf der Rückseite einer Zyklonenfarnilie zu, welche in der Höhe einen Temperaturrückgang von 5-8° C und Schneefall bis 1700 m ü. M. verursachen. Diese Luftmassen leiten eine kühle, regnerische Witterungsperiode ein.

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Juni

Der Juni ist in seinem Charakter unbeständig, mit häufigen Niederschlägen und zu kühl. Auf Weißfluhjoch werden im Laufe des Monats 135 cm Neuschnee gemessen.

Die Ende des Vormonats begonnene kühle Witterung dauert bis zum 5. Juni. Das Azorenhoch steuert maritim polare Luftmassen gegen Mitteleuropa. Sie bringen den Alpen Schneefälle. Die Schneegrenze sinkt vorübergehend bis auf 1100-1300 m ü. M. Weißfluhjoch erhält in diesen Tagen 35 cm Schnee. Die Großwetterlage gestaltet sich ab 5. um. Ueber Mitteleuropa baut sich ein Hoch- druckband auf, welches bis gegen Skandinavien reicht. Die Schweiz gelangt dadurch in warme aus SW zufließende Luftmassen. Die Temperatur steigt ab 7-. bis 15. auch in 2500 m ü. M. über 0° C. In den Tagen vom 11. bis 15. ist die Witterung gewitterhaft. Auf Weißfluhjoch werden fast täglich 10° C gemessen. Eine Gewitterfront leitet am 16. wieder Westwetter ein. Die frischen maritimen Luftmassen lassen die Temperatur um 3-5" C sinken. Polare Luftmassen aus NW erreichen die Schweiz und führen zu einem weiteren Temperaturfall. Schnee fällt vom 19. auf den 20. bis auf 1200 m ü. M. Auch in den folgenden Tagen liegt die Schneegrenze um 1500-1800 m ü. M. Weiß- fluhjoch hat in diesen Tagen 7-5 cm Neuschnee erhalten. Das küble regnerische Wetter mit zeit- weisen Schneefällen bis 1500 m ü. M. dauert noch bis Monatsende.

Juli

Die kalte und trübe Witte1ung von Ende Juni setzt sich auch im Juli fort. Die Monsunlage ver- ursacht auf Weißfluhjoch bis zum 11. noch 84 cm Neuschnee. Die Temperatur bleibt bis zum 10. in 2500 m ü. M. fast immer um 0" C und darunter. Am 10. zeichnet sich eine grundsätzliche Aenderung ab, indem die folgenden Störungen auf südlicher Bahn Mitteleuropa erreichen und damit die Zu- fuhr maritimer Polarluft abschließen. Bis zum 15. liegen die Temperaturen auf Weißfluhjoch über 0° C. Niederschläge fallen immer noch jeden Tag.

Auf der Rückseite dieser Störungsserie fließen nochmals kältere Luftmassen zu und verursachen in den Alpen erneut Schneefälle. Die Störung einer neuen Serie im Bereich von Tropikluft erscheint am 17-. über dem Atlantik, erreicht die Schweiz am 18. und führt zu einer allgemeinen Erwärmung.

Die Nullgradgrenze steigt dabei auf über 2500 m ü. M. Hinter der letzten Störung, die nach E ab- zieht, fließen am 25. nochmals kältere Luftmassen zu mit Schneefall bis gegen 2300 m ü. M. An- schließend herrscht bis gegen Monatsende gewitterhaftes Wetter mit Temperaturen um 10° C und mehr auf Weißfluhjoch. Diese warme Witterung mit gewittrigen Regenfällen beschleunigt den Ab- bau der Schneedecke, so daß das Vers u c h s f e l d auf den 2. August au s a p er t.

II. Die einzelnen Witterungselemente

1. Sonnenscheindauer

Die Registrierung der Sonnenscheindauer wurde auch diesen Winter auf dem Dach des Institutes vorgenommen. Die Tagessummen der Sonnenscheindauer sind in Tabelle 1 enthalten; die Dekaden- summen erhalten diesen Winter mehr Gewicht, da diese auch für die Schmelzwassermessung von Bedeutung sind.

Der Tagesgang der Sonnenscheindauer in den einzelnen Monaten des Winters ist aus Tabelle 3 und 4 zu entnehmen. Der normale Tagesgang des Winters 1946/47- setzte sich auch über den Som- mer bis in den November des Berichtswinters fort. Ab Dezember 1947 weichen die einzelnen Monate in allen Witterungselementen mäßig bis stark von den Normalwerten ab.

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7dge.s-.u•/Y

Fig. 1: Sonnenscheindauer in Prozenten der möglichen zu den einzelnen Tagesstunden. Beobachtungsort: Dach des Institutes

Tabelle 1: Sonnenscheindauer In Stunden. Beobachtungsort: Dach des Institutes. Sonnenscheinautograph Campell - Stokes. Fuess Nr. 105 456.

Datum

1 Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept.

1. 9,8

-

2,5

- -

8,5 9,7 3,3 1,6 12,4 8,9

2. 10,7 9,4 3,2 - 8,8 9,9 6,9 5,1 4,5 3,6 6,4 8,7

3. 10,5 2,4 6,8

-

2,6 10,4 5,8 0,5 0,7 1,3 1,5 4,Q

4. 10,6 4,5

-

7,1 - 10,5 7,8 2,6 0,1 10,4 2,2 2,9

5. 10,5 - 8,5 3,1 5,7 10,3 5,3 11,8 7,2 0,1 1,2 5,8

6. 10,3 3,4

-

5,5 1,7 9,2

-

4,4 13,5

-

10,9 3,3

7. 10,5 0,7 0,4 0,2

-

10,4 - 7,7 11,0 0,6 0,9 2,3

8. 9,7 - - 4,5 - 3,7 10,5 8,6 13,5 8,5 6,0 11,8

9. 0,9 8,6

-

6,1 4,4 5,6

-

8,9 13,5 2,9 1,3 11,8

10. 0,6

-

8,0 3,0 2,2 10,3 5,1 4.4 13,6 0,8

-

11,7

11. 6,6 - 8,3 2,9 - 0,3 11,2 3,2 9,1 0,5 2,6 10,5

12. 8,0 7,6 2,5 0,4 1, 1

-

11,8 8,5 8,3 9,2

-

4,4

13. 9,5 0,2 1,6 4,1 - 7,8 11,8 7,7 12,5 6,9 2,7 -

14. 10,2 0,1

-

8,0

-

10,3 11,8 4,9 13, 1 2,1 - 10,7

15. 1,4

- - -

0,1. 8,1 8,9 9,5 9,4 0,3 4,7 10,5

16. 2,0

-

- 6,8 -

-

8,7 1,9 1,2

-

11,7 4,6

17. 5,9 4,2

-

2,9 6,3

-

6,8 10,1 9,9 1,7 11,2 10,2

18.

- -

4,2 0,9 8,3 10,0 10,1 9,4 5,1

- -

11,2

19. 10,0 1,7 3,1 5,1 7,5 9,1 10,5 12,9 - 3,9 2,3 11,3

20. 10,0

-

3,2

-

0,3 3,9 9,9 13,0

-

10,0 10,7 11,2

21. 10,0 7,9

-

1,9 5,3 10,9 10,7 9,3 3,7 11,8 8,9

-

22. 10,0 8,0

-

6,9 6,0 10,4 5,0 11,0 5,9 9,6 1,7 11,0

23. 5,5

- - -

3,1 3,5 5,6 6,6

-

3,1 3,4 7,9

24. 1,6

-

6,7 0,3 10,0 11,1

-

6,4

-

4,8 8,7 8,4

25. 1,8

-

6,9 6,8 10,2 11,3 1,2 8,9 - - 11,9 10,3

26. 3,2 1,3 - 6,3 10,2 1,5 10,7 4,8 3,3 10,7 10,6 8,0

27. - 7,0 - 5,9 9,6 11,1 12,3 3,9 6,9 7,9 7,4 9,8

28. 9,5 1,7 1,9 1,0 9,5 11,1 12,4 0,3

-

9,4 6,8 10,8

29. 3,8

-

0,3 4,4 7,4 11,5 7,3 6,7 1,0 9,5 0,2 10,0

30. 6,1 0,7 6,8 1,4 10,8 0,7 - 1,4 4,8 11,4 3,6

31. 1,5

-

8,3 6,9 11,5 10,1 11,5

- -

\

Monats- 200,7 69,4

summen 74,9 103,8 120,3 238,4 208,8 214,5 171,7 146,1 171,2 235,1

11

(12)

Tabelle 2: Effektive und prozentual mögliche Sonnenscheindauer. Beobachtungsort: Dach des Institutes.

Dekaden- und Monatswerte.

effektive Sonnenscheindauer in Stunden in Sonnenscheindauer °/o der möglichen Stunden ganzer Monat O/o 1.-10. 11.-20. 21.-30. 21.-31. 1.-10. 11.-20. 21.-30. 21.-31.

August 69,4 93,7 67,9 79,2 54,6 75,6 56,0 59,4 242,3 63,0

September 52,6 111,5 43,7 44,2 96,2 39,6 207,8 60,3

Oktober 84,1 63,7 51,5 53,0 79,8 63,0 52,9 49,7 200,7 64,1

November 29,0 13,8 26,6 31,3 15,5 31,4 69,4 26,1

Dezember 29,4 22,9 22,6 22,6 35,7 28,2 27,9 25,3 74,9 29,6

Januar 29,5 31,1 34,9 43,2 36,0 37,2 39,7 44,5 103,8 39,5

Februar 25,4 23,6 71,3 27,6 24,5 79,0 120,3 43,1

März 88,8 49,5 93,2 100,1 85,7 45,5 82,3 80,1 238,4 70,7

April 41,4 101,5 65,9 34,9 84,2 53,4 208,8 57,6

Mai 63,7 81,4 57,9 69,4 50,4 63,0 43,5 47,4 214,5 53,4

Juni 80,9 68,6 22,2 59,8 50,6 16,3 171,7 42,2

Juli 29,8 34,6 71,6 81,7 22,0 25,8 54,8 56,9 1

146,1 35,4

August 42,8 45,9 71,0 82,5 33,7 36,9 58,5 61,9 171,2 44,5

September 70,7 84,6 79,8 59,4 73,2 72,4

1

235,1 68,2

Tabelle 3: Totale Sonnenscheindauer zu den einzelnen Tagesstunden. Beobachtungsort: Dach des Institutes.

Sh 6h 7h 8h 9h 10h 11 h 12 h 13 h 14 h 15 h 16 h 17 h 18 h 19 h 20 h August 15,8 22,2 21,5 20,1 20,8 19,7 23,5 24,1 20,8 18,4 16,5 13,2 5,7 242,3 September 9,5 19,0 18,7 19,4 19,1 18,6 19,0 18,0 18,6 18,4 17,8 11,6 1,0 207,8 Oktober 2,5 16,9 20,0 21,3 22,9 21,7 22,6 20,3 17,2 17,6 15,6 2,1 200,7

November 2,3 5,9 6,7 9,0 8,9 8,4 7,8 8,2 8,3 3,9 69,4

Dezember 5,2 8,2 8,2 7,8 11,3 12,5 10,3 8,2 3,2 74,9

Januar 4,8 10,6 14,4 17,0 15,6 13,5 11,5 9,7 6,3 0,4 103,8 · Februar 3,8 9,8 10,7 13,0 14,2 14,4 15,0 14,9 11,8 9,6 3,1 120,3 März 3,7 16,3 20,8 22,6 23,7 24,3 24,4 22,9 23,8 23,2 20,4 12,3 238,4 April 0,4 11,3 14,9 18,3 19,4 19,4 19,8 19,9 20,2 20,0 18,3 14,5 11,6 0,8 208,8 Mai 1,7 13,4 18,1 19,3 18,8 18,0 17,7 16,3 19,2 19,9 15,4 15,1 13,7 7,7 0,2 214,5 Juni 3,2 12,9 14,1 15,8 16,2 14,3 14,4 12,0 13,5 13,4 10,0 10,9 10,9 8,1 2,0 171,7 Juli 1,4 13,3 14,7 14,4 12,0 12,6 13,2 12,6 12,2 9,4 8,7 7,7 8,2 5,2 0,5 146,1

- -

August 0,2 11,4 13,3 14,1 15,3 15,4 16,5 15,0 14,6 12,7 12,3 14,0 12,1 4,3 171,2 September 11,9 19,5 20,9 21,9 22,3 23,1 21,8 20,7 22,4 21,3 19,1 10,2 235,1

Tabelle 4: Sonnenscheindauer in Prozenten der möglichen zu den einzelnen Tagesstunden (ohne Rand- stunden). Beobachtungsort: Dach des Institutes.

Sh 6h 7h 8h 9h 10 h 11 h 12 h 13 h 14 h 15 h 16 h 17h 18h 19 h 20 h

August 71 69 65 67 64 76 78 67 59 53 42

September 61 60 62 62 60 61 58 60 59 57

Oktober 54 64 69 74 70 73 65 55 57 50

November 19 22 29 29 27 25 26 27

Dezember 26 26 25 36 40 33 26

Januar 34 46 55

so

44 37 31 20

Februar 32 35 42 46 46 48 48 38 31

März 52 67 73 76 78 79 74 77 75 66

April 36 48 59 62 62 64 64 65 64 59 47

Mai 43 58 62 61 58 57 52 62 64 50 49 44 25

Juni 43 47 53 54 48 48 40 45 45 33 36 36 27

Juli 43 47 46 39 41 43 41 39 30 28 25 27 17

August 37 43 46 49 50 53 48 47 41 40 45 39

September 65 70 70 74 77 73 69 75 71 64

12

(13)

2. Globalstrahlung

Die Strahlung wurde auf dem Dach des Institutes in nächster Nähe des Sonnenscheinauto- graphen registriert. Die entsprechenden Tageswerte der Globalstrahlung sind in Tabelle 5 aufge- führt. Die an aufeinanderfolgenden Strahlungstagen berechneten Werte stimmen auf 1-2 0/o überein, so daß die entsprechenden Daten zur Abklärung verschiedener Fragen, wie Strahlung mit und ohne Schneedecke bei gleicher Sonnenhöhe, verwendet werden können. So zeigen die bis- herigen wenigen Werte, daß bei gleicher Sonnenhöhe im Frühling bei Schnee um 10 °/o größere Werte resultieren als im Herbst ohne Schnee. Um diese Fragen weiter abzuklären, muß vor allem der laufende Sommer und vermutlich noch eine größere Anzahl von Strahlungstagen abgewartet werden.

Tabelle 5: Globalstrahlung: Tagessummen in cal./cm'. Beobachtungsort: Dach des Institutes.

Robitzsch Aktiongraph Nr. 112 987.

1

Datum

1 Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept.

1. 405 158 158 106 170 454 274 824 518 691 671 521

2. 432 309 184 76 (348) 482 637 602 744 701 441 525

3. 440 144 219 106 191 486 559 578 48? 653 293 305

4. 434 242 84 1?1 240 486 720 636 624 823 306 248

5. 419 131 210 174 314 503 588 841 ?68 362 284 389

6. 417 211 100 186 219 477 458 677 938 554 551 312

7. 405 178 132 104 129 505 543 721 780 641 221 307

8. 342 140 115 198 154 443 748 699 886 756 406 595

9. 194 253 173 235 273 421 573 723 876 665 239 564

10. 140 89 190 184 (246) 503 699 533 876 622 135 558

11. 284 146 199 151 164 297 (?84) 518 624 523 382 504

12. 353 246 125 133 266 353 767 704 648 799 89 273

13. 388 96 123 167 158 512 769 675 859 624 490 115

14. 393 164 125 223 219 557 762 643 859 425 347 517

15. 167 80 112 55 180 492 675 718 679 298 436 465

16. 223 131 95 263 178 307 684 460 365 550 621 348

17. 292 218 102 145 404 185 630 706 686 593 634 512

18. 121 80 138 149 426 553 717 703 434 432 148 545

19. 372 146 134 225 392 593 743 899 113 586 365 535

20. 371 127 164 100 283 499 694 945 554 682 636 533

21. 365 215 93 165 353 570 727 834 823 732 631 98

22. 361 198 106 225 375 574 533 880 722 720 308 519

23. 284 133 97 141 363 430 61t 677 542 434 293 420

24. 163 120 164 139 463 611 507 629 530 451 534 476

25. 192 107 167 263 447 591 514 740 415 286 647 433

26. 234 173 100 243 467 310 779 641 710 691 575 418

27. 129 226 82 235 457 628 852 571 746 650 488 437

28. 323 127 93 149 443 628 828 371 353 562 488 492

29. 202 76 95 194 398 615 663 607 547 662 221 385

30. 254 113 186 235 628 408 540 504 497 610 244

31. 100 132 261 501 858 665 597

Monats- summen

1

9127 4717 4197 5401 8720 15194 19446 21173 19210 18330 13087 12593 Strahlungstage sind fett gedruckt

13

(14)

3. Temperatur

Die mit dem Schleuderpsychrometer gemessene Temperatur zu den klimatischen Terminen liefert die Grundlage der Temperaturverhältnisse auf Weißfluhjoch. Tabelle 6 gibt Auskunft über die mittleren Tagestemperaturen, die nach der Formel Mo + M~ .,. 2 Ab ermittelt wurden. Die Oktober- und November-Mitteltemperaturen entsprechen den langjährigen Mitteln und gehören in bezug auf Regelmäßigkeit im Jahresgang zum Winter bis Sommer 1947. Der Dezember ist um ca. 2° C zu kalt, während der Januar um den gleichen Betrag zu warm ausfällt. Der Februar ist wieder mit knapp 1

°

C zu kalt. Der Monat März weist mit 5° C zu hoher Mitteltemperatur einen beträchtlichen Wärmeüberschuß auf; ein solcher tritt auch im April und Mai mit 1-2° C ein. Diese hohen Temperaturen führten zum raschen Abbau der Schneedecke, der aber im Juni mit tiefen Temperaturen und häufigen Schneefällen stark verzögert wurde.

In Tabelle 7 sind die Maximum- und Minimumtemperaturen in der Thermometerhütte des Ver- suchsfeldes enthalten. Sie sind hinsichtlich Beurteilung der Schneedecke von besonderem Interesse.

Die Minimaltemperaturen dürften allerdings wes entlieh an Bedeutung gewinnen, wenn sie auf der Schneedecke oder hart darüber gemessen werden könnten, weil sie zur Abklärung von Verdun- stung und Kondensation brauchbar würden. Die in der Hütte gemessenen Werte können nicht ohne weiteres für die Beurteilung dieser Fragen herangezogen werden.

Mo+ Mi+ 2Ab Tabelle 6: Mittlere Tagestemperatur _

4

Beobachtungsort: Weißfl uhjoch-Ins ti tutsgipfel.

Schleuderpsychrometer.

Datum 1 Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März 1.

1

3,3 - 2,3 - 8,0 - 12,2 - 8,9 -4,1 2. 2,7 - 1,5 - 5,6 - 3,4 0,6 -4,2 3. 5,3 - 4,6 - 8,5 - 1,5 0,8 -1,1 4. 6,5 - 6,3 -11,0 2,5 - 9,1 0,8 5. 7,3 - 3,9 - 8,5 -- 4,5 - 9,1 1,6 6. 6,7 - 7,5 -10,2 - 9,1 - 7,0 0,8 7. 3,0 - 3,8 -10,5 - 4,5 - 12,7 -4,1 8. 4,0 - 1,9 -11,0 -11,9 - 4,3 -4,0 9. 4,2 - 1,2 - 12,1 - 11,5 - 5,7 -1,0 10. 1,9 - 0,7 -11,5 - 7,2 - 8,4 0,6 11. 3,4 - 2,0 -10,8 - 3,2 - 8,5 -5,6 12. 4,3 1,7 - 9,0 - 6,2 -8,0 -6,3 13. 3,3 - 0,3 - 6,8 - 1,4 - 10,4 -6,0 14. 2,0 - 3,0 -14,4 - 4,3 - 4,2 -5,2 15. ---0,1 - 1,3 - 17,2 - 8,4 - 6,0 -4,2 16. -2,0 - 5,6 -15,5 -10,5 -16,3 -3,9 17. - 2,0 -13,2 -16,4 - 9,1 - 21,7 - 4,0 18. -5,0 - 4,3 -16,1 - 8,8 -20,1 -4,2 19. -0,3 - 2,4 - 14,5 - 11,5 - 22,6 -9,1 20. 0,4 - 2,0 -13,5 -14,9 -20,0 -4,1 21. 0,5 3,3 -13,0 -16,9 -11,4 1,2 22. 2,0 2,7 -10,0 -12,7 -10,4 -2,9 23. 2,3 - 0,3 - 8,5 - -8,0 - 20,4 - 8,3 24. - 1,7 - 8,1 - 3,2 - 6,2 - 9,8 -4,1 25. -1,4 -13,1 - 2,2 - 8,3 - 8,6 -3,8 26. - 1,6 -17,1 -11,0 - 8,9 - 9,2 -5,7 27. -1,6 -14,9 -6,5 - 5,6 - 6,8 - 5,0 28. - 2,5 - 4,8 - 1,4 - 8,0 - 2,8 -4,3 29. 0,5 - 6,6 - 7,8 - 5,8 - 2,2 -4,1 30.

1

0,4 - 11,6 - 14,8 - 4,9 - 5,1

31. -1,7 -16,5 - 0,1 -5,1

April - 7,2 - 9,0 - 7,2 - 6,4 - 5,3 -10,8

- 9,0

- 3,0 -11,0 -· 8,6 - 3,3 - 2,1 - 3,3 - 3,7 - 3,6 - 3,6 - 1,7 -· 1,0 - 0,2 0,4 0,8 - 0,1 - 0,9 - 2,1 - 4,5 - 6,6 - 4,0 - 2,0 - 2,7 - 4,1

1 Monatsmittel 1 1,41 - 4,58 - 10,52 - 7,32 - 9,81 -3,70 - 4,60 14

Mai Juni Juli Aug. Sept.

-5,2 -0,8 -3,6 9,9 5,5 -2,8 -1,4 -0,5 7,9 4,9 -2,9 -2,5 -1,2 7,3 6,2

- 1,4 - 4,8 2,8 6,0 3,9

-1,2 ---0,7 -1,8 5,3 3,3 ---0,1 3,7 -3,2 7,4 1, 1

1,1 4,3 0,4 8,3 - 0,1 2,7 7,1 0,0 8,4 3,9 1,6 7,8 -3,1 5,3 7,4 1,6 7,2 - 3,3 1,4 8,7 1,6 5,9 -1,7 3,6 8,0 2,8 6,5 2,3 - 0,8 2,6 3,7 7,4 3,8 -3,4 0,3 4,6 6,3 3,9 - 1,9 2,3 5,8 6,2 1,2 '2,7 5,7 4,0 4,6 - 1,9 6,0 3,1 4,3 6,2 - 2,8 7,2 2,9 0,4 5,3 0,8 4,3 6,6 -1,8 - 0,3 4,5 2,1 9,3 -0,8 -3,5 9,1 3,4 6,8 -2,6 - ,1,8 8,3 4,1 -2,8 -0,9 -0,8 7,6 5,8 0,1

0,4 -4,3 6,2 6,1 4,1 1,7 - 3,8 4,3 8,1 2,8 1,8 -3,8 1,8 10,5 3,9 2,1 -2,1 8,2 9,7 5,4 1,7 3,4 10,1 9,0 6,4 1,2 ---0,6 10,0 tl,1 7,3 1,2 -3,9 8,5 3,6 5,7

- 5,0 - 3,7 6,9 5,5 1,6

-0,9 9,0 7,7

0,75 1,44 2,79 5,49 4,30

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