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Allgemeine Feststellungen

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Auffallend ist hingegen die Tatsache, daß sehr viele Beispiele sommerlicher Nie-derschläge, ob sie nun in Form von Regen oder Schnee fallen, quer über das Tal hin-weg nur geringe Unterschiede aufweisen_ Beschränkt man sich jedoch in einer diffe-renzierteren Untersuchung nur noch auf die Fälle, in denen mindestens eine Station um mehr als 10 Prozent vom arithmetischen Mittel abweicht (bei Summen von 11 und mehr Millimetern) oder um mehr als 1 mm (bei kleineren Summen), läßt sich für die Niederschlagsverteilung über den Talquerschnitt eine Abhängigkeit von den Höhen-winden und bei einer solchen über den Osthang allein eine von den BodenHöhen-winden fest-stellen (Tabelle 2 und 3). Dabei ist diese Gesetzmäßigkeit nicht nur in der Summe der wenigen, nun noch zur Diskussion stehenden Beispiele, sondern fast ausnahmslos auch in jedem einzelnen Fall zu erkennen.

Gerade bei ganz geringen Niederschlägen könnten Abweichungen von 1 mm prozentual stark ins Gewicht fallen, obgleich sie ja kaum der Rede wert sind. Der Grenzwert von 10,9 mm ist will-kürlich festgesetzt, entspricht aber dem, was man unserer Ansicht nach als Bedingung an dieses Element stellen darf. Allerdings sind wir auch hier wieder gezwungen, dieses arithmetische Mittel einmal aus den 5 Stationen Kammhöhe-Hangmitte-Talsohle (1961) und später aus Hangmitte-unteres Hangviertel-Talsohle (1963-1965) zu bilden. Die Untersuchungen über die Höhenabhängig-keit des Niederschlages am Osthang des Tales stützen sich das eine Mal (1962) auf das arith-metische Mittel von 5, später auf ein solches von nur noch 4 Stationen (1964-1965).

\0 0 Verteilung der Niederschlagssummen (mm) im Talquerschnitt

(Monate Mai-September der Jahre 1961, 1963-1965; im Boden eingelassene Regenmesser mit horizontaler Auffangfläche)

I

b) Inhomogene Verteilung: bei Höhenwinden (500-mb-Niveau) aus Sektor S-W

1961 2 41,5 31,9 31,6 - - 25,3 - 26,6

1963 5 50,0 - - 86,4 80,8 63,0 66,8 72,2

1964 5 36,5 - - 61,7 58,4 45,4 41,6 43,1

1965 6 97,5 - - 195,1 184,7 156,4 151,7 171,9

c) Inhomogene Verteilung: bei Höhenwinden (500-mb-Niveau) aus Sektor WNW-N

1961 9 145,5 126,4 133,l - - 123,2 - 150,0

1963 2 12,5 -

-

19,0 19,1 23,8 27,9 29,8

1964 6 55,0 - - 48,2 52,9 41,9 47,2 57,4

1965 1 20,5

-

- 20,8 20,1 15,6 19,9 24,3

d) Diffuse Verteilung: je ein Beispiel mit Thermik als auslösendem Faktor

1961 1 0,5 1,9 3,3 - - 0,2 - 0,4

Verteilung der Niederschlagssummen (mm) am Osthang

(Monate Juni-September der Jahre 1962, 1964-1965; im Boden eingelassene Regenmesser mit horizontaler Auffangfläche) Tabelle 3

I

b) Inhomogene Verteilung: Bodenwinde (Teufi und Hangstationen) vorwiegend aus SSE-SW oder variabel

1962 2 12,5 38,4 38,2 37,4 - 36,4 32,4

1964 3 33,0 - 54,6 - 51,4 49,4 49,6

1965 4 74,0 - 134,7 - 136,2 124,2 111,0

c) Inhomogene Verteilung: Bodenwinde (Teufi und Hangstationen) vorwiegend aus W-N

1962 4 43,5 59,6 52,8 53,5 - 59,3 45,6 Bei-spiele selbst noch thermisch bedingte Niederschläge fallen können. Man stellt über-haupt mit einiger Überraschung fest, daß in diese erste Gruppe verschiedene Nieder-schlagsbeispiele entfallen, bei denen man am ehesten bedeutende und systematische Differenzen zwischen den verschiedenen Aufstellungen erwartet hätte: kurzfristige Schauer, langanhaltende Staulagen, ausgiebige sowohl als verschwindend kleine Nie-derschläge, Schneeanteil an den höher gelegenen Stationen oder fester Niederschlag bis ins Tal hinunter, kräftige Südwest- als auch Nordwestwinde in der Höhe, Vorhan-densein ganz flacher Druckverteilung sowohl als auch eindeutiger Gradientwinde !

In Figur 10 sind die Mittelwerte der Fälle mit südwestlichen (Gruppe b) resp. nord-westlichen Höhenwinde (Gruppe c) und in Figur 11 diejenigen mit variablen, häufig aus SSE bis SW wehenden (Gruppe b) resp. solche bei vorwiegend westlichen bis nördlichen Bodenwinden in der Teufi sowohl als auf Stillbergalp (Gruppe c) aufge-zeichnet.

Bei südlichen bis westlichen Höhenwinden fällt in den Beispielen des Sommers 1961 eindeutig mehr Niederschlag auf der linken als auf der rechten Talseite, während

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umgekehrt bei nördlichen bis westlichen Höhenwinden die rechte Talseite nieder-schlagsreicher ist. Diese Gesetzmäßigkeit spiegelt jedes Beispiel mehr oder weniger wider; hingegen findet sich in den zwei unter b eingereihten Fällen einmal das Maxi-mum auf Stillbergalp und das andere Mal auf Brämabüel so wie auch unter c die rechte Talseite ihr Niederschlagsmaximum sowohl an der Kammstation als auch in der Hangmitte besitzen kann. Aber das Minimum liegt fast in jedem der Einzelbei-spiele in der Teufi. Hingegen überrascht, wie gering die Zunahme des Niederschlages bei südwestlichen Höhenwinden auf der rechten und bei nordwestlichen auf der linken tatsächlich ist, obwohl es um Höhendifferenzen von 400 resp. 800 Meter geht.

In den Sommern 1963-1965, für welche die Kammstationen wegfallen und an ihrer Stelle Messungen im unteren Hangviertel treten, darf man sich nicht daran sto-ßen, daß auf der einen oder andern Talseite von der tiefer zur höher gelegenen Station eme Abnahme statt einer Zunahme festzustellen ist. Sogar in der Summe der 2 bis 6 Beispiele einer Gruppe fällt hier nun nicht mehr das Minimum ausnahmslos in die Talsohle. Für die Gruppe b kommt sie in den Sommern 1964 und 1965 auf die Station Chalet Jäger zu liegen, die sich 170 m über der Talsohle befindet, für Gruppe c im Sommer 1963 auf Stillberg. Der Anstieg bei südwestlichen Höhenwinden von der Teufi bis Lucksalp ist in den Sommern 1963 und 1965 ausgeprägter als 1961, kehrt sich hingegen direkt in eine Abnahme im Mittel über die 5 Fälle des Sommers 1964.

Der steile Anstieg, Ausdruck einer starken Zunahme des Niederschlages mit der

Mee-Figur 11

Niederschlagsverteilung am Osthang, inhomogene Beispiele:

b) bei Bodenwinden aus variabler, vorwiegend SSE-SW-licher c) vorwiegend W-N-licher Richtung beob-achten war, wiederholt sich in allen 3 Sommern 1963-1965, wobei aber schon bis zur 260 m höher gelegenen Station Ob Mäder der größte Teil dieser Stufe überwunden Aufstellung einer Gesetzmäßigkeit im unteren• Talquerschnitt am ehesten in Betracht.

Diese läßt sich so formulieren, daß die Zunahme der Niederschlagsmenge bis zur rechten Hangmitte ausgeprägter ist als diejenige bis zur linken. Der weniger steile Anstieg nach Stillbergalp kann über ein sekundäres Maximum auf Ob Mäder gehen.

Mehr noch als bei Niederschlagsverteilung im Talquerschnitt, die noch eine gewisse regionale Bedeutung besitzt, sind die Unterschiede innerhalb desselben Hanges nur noch von lokalen Faktoren abhängig.

Alle Beispiele der Gruppe a ( 45-55

% )

besagen ihrerseits nichts anderes, als daß die Zunahme des Niederschlages mit der Meereshöhe über eine Differenz von 800 m resp. 600 m vernachlässigbar klein ist und in einzelnen Fällen überhaupt praktisch dahinfällt.

Wie schon die Niederschlagsverteilung über den Talquerschnitt (Figur 3) gezeigt hat, beobachtet man in verschiedenen Fällen einen auffallend starken Anstieg der Regen-mengen von der Talsohle bis zur 260 m höher gelegenen untersten Hangstation, dem nicht selten in den anschließenden oberen Hangpartien eine Abnahme gegenübersteht;

in anderen Beispielen verläuft der Anstieg von der Tal- zur Kammstation mehr oder weniger stetig. Bei einer Unterteilung nach Lokalwinden läßt sich nun feststellen, daß ersteres dann zutrifft, wenn die Winde in der Teufi sowohl als auf Stillbergalp vor-wiegend eine nordwestliche Komponente aufweisen. In den Sommern, in denen die Station in Kammhöhe wegfallen mußte, kommt das primäre Maximum auf Ob Mäder zu liegen; im Sommer 1962 steht das dortige sekundäre Maximum dem primären auf dem Kamm kaum nach. Sind die Bodenwinde dagegen verwirbelt oder kommen aus anderen Richtungen, so nimmt die Niederschlagsmenge von der Talsohle bis zum Kamm, in den verschiedenen Beispielen allerdings mehr oder weniger, stetig zu. Diese Gesetzmäßigkeiten treffen wiederum nicht nur für den Mittelwert der drei Sommer zu, sondern sind in den einzelnen Beispielen deutlich wiederzuerkennen.