S C H L U S S P U N K T
Lösung:
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Foto: Dagobert Kohlmeyer
SCHACH
Das Herz schlägt Purzelbäume
Dr. med. Helmut Pfleger
angesehen und waren Karpow und Kasparow in der UDSSR wie auch der jetzige Weltmeister Anand in In- dien mehrfach Sportler des Jahres.
Nun aber zum letzten Ärzteschachturnier in Bad Neuenahr, bei dem sicher auch der Puls vieler Teilneh- mer Kapriolen schlug, beispielsweise als die Partie zwischen Dr. Georg Hahn und Dr. Siegmar Gottwald in beiderseitiger, hanebüchener Zeitnot schließlich „ge- recht“ remis endete oder aber auch, als Dr. Gottwald gegen Dr. Wilhelm Burow eine durchschlagende Kom- bination glückte.
Scheinbar ist bei Schwarz alles bestens gesichert, am Zug würde er sogar mit 1. . . . Txf3 angesichts des unsi- cheren weißen Königs im Eck gewinnen. Doch am Zug war Dr. Gottwald als Weißer, und er konnte die Partie schlagkräftig beenden. Wie?
M
it einigen Mitarbeitern führte ich in den Jahren 1979 und 1981 in München medizinisch-phy- siologische Untersuchungen an Turnierschachspielern durch. Diese erfolgten im Auftrag des Deutschen Sport- bunds, der die Frage „Schach als Sport“ geklärt haben wollte, und der Medizinischen Universitätspoliklinik München mit dem Direktor Prof. Dr. Nepomuk Zöllner, der übrigens im Frühjahr, geehrt von vielen Mitarbei- tern, seinen 90. Geburtstag feierte.War es 1979 ein internationales Großmeisterturnier mit dem damaligen Weltmeister Anatoli Karpow, Ex- weltmeister Boris Spassky, Robert Hübner, Wolfgang Unzicker und so weiter (auch mir selbst), bei dem die Spieler erfreulicherweise weitgehend kooperierten, so war es 1981 ein ausdrückliches „Medizinschachtur- nier“ in der Sportschule Grünwald, bei dem die Teil- nehmer des C-Kaders des Deutschen Schachbunds sich a priori zu allen Untersuchungen bereiterklären muss- ten – von der fortlaufenden EKG-Aufzeichnung, Atem- frequenz- und Hautwiderstandsmessung über ständige Blutdruckmessungen, die ganze Blutchemie, Katechol - aminwerte im Urin und ergometrische Tests.
Am unangenehmsten waren aber sicherlich die Blut- gasmessungen, bei denen man in dieser „schlechten, al- ten Zeit“ noch ins Ohrläppchen gestochen wurde – höchst unerfreulich, wenn man in großer Zeitnot und völlig unübersichtlicher Lage auf dem Schachbrett eine wichtige Entscheidung treffen und just in diesem aussa- gekräftigen Augenblick eine solch schmerzhafte Stö- rung erdulden musste.
Zum einen konnte gezeigt werden, dass beim Tur- nierschachspieler (also im Wettkampf mit der Schach- uhr) die körperlichen Parameter mit denen anderer Sportarten vergleichbar sind, zum anderen konnte in vielen Fällen die Herzfrequenz mit dem Spielverlauf korreliert werden, zum Beispiel eine plötzliche Fre- quenzspitze bei einem unerwarteten Zug des Gegners oder ein hohes Frequenzplateau bei einem undurch- schaubaren Durcheinander auf dem Brett. Nicht von ungefähr wird Schach in den meisten Ländern als Sport
[88] Deutsches Ärzteblatt