Mistel
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Mistel Weißdorn
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WeißdornGinkgo
Anwendungsgebiete: Durchblutungsstörungen. Zusammensetzung: 100g enth.: Ginkgo biloba 0 1,3g, Viscum album 0 2,7g, 0 Crataegus 0 7,5g. (Arzneiträger: Vinum liquoros.). Enthält 20 Vol.- 0/0 Ethanol,
SPEK TRUM BÜCHER
Schach
Porträts der Weltmeister
Helmut Pfleger, Gerd Treppner (Hrsg.): Brett vorm Kopf. Leben und Züge der Schachweltmeister, Verlag C.
H. Beck, München, 1994, Ta- schenbuch Beck'sche Reihe 1074, 304 Seiten, 22 DM
Zwei der bekanntesten deutschen Schachpublizisten geben in diesem solide ausge- statteten Taschenbuch einen lebendig und flüssig geschrie- benen Abriß von Leben und Wirken aller bisherigen Schach-Weltmeister. Von den Anfängen der Zwei- kämpfe am schwarz-weißen Brett — stellvertretend sei nur das berühmte Duell zwischen
La Bourdonnais und Mac Donell 1834 in London ge- nannt — bis zum ersten großen Turnier 1851 eben- falls in London werden dem Leser zunächst bedeutende historische Persönlichkeiten vorgestellt wie Franwis Phi- lidor, Howard Staunton, Adolf Anderssen aus Breslau und der weltbeste Spieler des 19. Jahrhunderts, der Ameri- kaner Paul Morphy, welche allesamt als Vorläufer der späteren Champions firmie- ren.
Die offizielle Zählung be- ginnt dann mit dem Prager Wilhelm Steinitz und seinem Titelgewinn 1886 gegen Her- mann Johannes Zukertort und endet mit dem 13. Titel- halter Garry Kasparow. In der Liste der Heroen findet sich mit Dr. Emanuel Lasker (1868-1941) auch ein Deut-
scher, der den Titel volle 27 Jahre lang getragen hat.
Neben den Porträts der Weltmeister in Wort und Bild sind natürlich auch einige größtenteils sehr bekannte Partien und Partiefragmente mit Kommentaren abge- druckt, teils wegen ihrer Schönheit (etwa Donald Byrne gegen Robert Fischer in New York 1956), teils we- gen ihrer sportlichen Bedeu- tung. Da alle Großen jede Menge Rivalen, aber auch Gönner und Freunde aufwei- sen konnten und als Expo- nenten ihrer jeweiligen Epo- che gelten, liest sich das Buch gleichfalls als kleine Welt- und Ideengeschichte des Spit- zenschachs in den letzten 150 Jahren, wobei auch der Welt- schachbund FIDE und die Sportpolitik gebührend mit- berücksichtigt werden.
Eine wichtige Rolle spielt auch der Versuch tiefenpsy- chologischer Deutung von In- tentionen, Motivationen und Verhalten der Koryphäen, der — bei Beachtung aller ge- botenen Vorsicht — in dieser Form in der Schachliteratur noch nicht unternommen worden sein dürfte und seine dankbarsten „Analysanden"
in Paul Morphy, Jose Raoul Capablanca, Alexander Alje- chin, Bobby Fischer und den heutigen Matadoren Anatoli Karpow und Garry Kasparow findet.
Summa summarum bietet sich ein zugleich hochinfor- matives, anregendes und un- terhaltsames Werk über die gekrönten Helden dar, de- nen 64 Felder die Welt be- deuten.
Wolfgang Schweizer, Neuenmarkt
Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 4, 27. Januar 1995 (11) A-173