Hier schlägt das Herz der Wirtschaft
M+E-Infodienst
Ausgabe 6/2014 www.herz-der-wirtschaft.de
Ausgabe 1/2012
Mit Förderjahr doch noch fit für die Ausbildung:
Wie M+E Jugendlichen die Tür ins Berufsleben öffnet
Die wirtschaftliche Lage im Frühjahr:
Aktuelle Daten und Fakten aus der M+E-Industrie Neues aus dem Herz
der Wirtschaft:
Faszinierende Einblicke in die M+E-Betriebe
DIE UNTERNEHMEN
DER METALL- UND ELEKTRO- INDUSTRIE
Kontakt: Anna Dietrich, dietrich@gesamtmetall.de, 030-55150-216
Kontakt: Antonin Finkelnburg, finkelnburg@gesamtmetall.de, 030-55150-205
Neues aus dem Herz der Wirtschaft
Chance für Spätstarter: Das Förderjahr macht fit für die Ausbildung
Erst 22 und schon am Rande der Hoffnungslosigkeit. Wenn Erol Genc von seinem Leben erzählt, geht es anfangs nur um Rückschläge. Sein Hauptschulabschluss „mit mäßigen Noten“ 2006, seitdem die aussichts- lose Suche nach einem Ausbildungsplatz. Doch er hat seinen Optimismus wiedergefunden. Im Förderjahr.
„Jetzt habe ich doch noch die Chance, aus meinem Leben was zu machen“, sagt Genc. Lesen Sie weiter unter www.herz-der-wirtschaft.de/#meine-herausforderung/chance-fuer-spaetstarter
Mehmet kriegt die Kurve: 17-Jähriger Hauptschüler schafft Sprung in die Ausbildung
Mehmet hat die Kurve gekriegt. Dabei hätte ihm das vor zwei Jahren kaum jemand zugetraut. In der Haupt- schule lief es nicht. „Ich war einfach zu faul“, sagt Mehmet heute. Eine Lehrstelle war damals in weiter Ferne. Heute steht der 17-jährige Mehmet im Blaumann mitten in der Werkhalle des Autozulieferers SKF und prüft sorgfältig die vor ihm liegenden Metallscheiben. Dank dem Projekt „M+E-Einstieg“ wird Mehmet im Sommer 2013 seine Ausbildung abschließen. Die gesamte Reportage finden Sie unter www.herz-der- wirtschaft.de/#vorbilder/mehmet-kriegt-die-kurve
Lernen für die Zukunft: Pilotprojekt unterstützt Ungelernte
„Das ist mein Wunscharbeitsplatz“, sagt der 51-jährige Hüseyin Özdemier. Dass er es beim Auto mobil- zulieferer Mahle aus der Gießerei in die Stahlkolbenfertigung gebracht hat, war nur möglich, weil er sich im Betrieb weitergebildet hat. Die Qualifizierung zum Maschinen- und Anlagenführer in nur 12 Monaten ist ein Pilotprojekt, welches in Baden-Württemberg angestoßen wurde. Lesen Sie mehr unter www.herz-der- wirtschaft.de/#meine-herausforderung/lernen-fuer-die-zukunft
Weitere Geschichten aus dem Herz der Wirtschaft unter www.herz-der-wirtschaft.de
Kontakt: Dr. Michael Stahl, stahl@gesamtmetall.de, 030-55150-203
M+E macht fit für die Ausbildung
Der drohende Fachkräftemangel schwebt derzeit wie ein Damoklesschwert über Deutschlands Unternehmen. Die Metall- und Elektro-Industrie, das Herz der Wirtschaft, ist mit ihren Fachkräften für die anspruchsvollen MINT- Berufe besonders stark von diesem Trend betroffen.
Allein im Ausbildungsjahr 2012/13 konnten 4.546 Ausbil- dungsplätze in der M+E-Industrie nicht besetzt werden.
Und das ist nur die Spitze des Eisbergs: Durch den demo- grafischen Wandel werden bis 2020 in Deutschland fast 400.000 M+E-Facharbeiter fehlen.
Besonders kleine und mittelständische Unternehmen haben schon jetzt Schwierigkeiten, geeignete Azubis zu finden. Trotzdem standen laut Bundesagentur für Arbeit nach dem Ausbildungsstart Ende September 2013 den 33.500 offenen Ausbildungsplätzen noch 21.000 unver- sorgte Bewerber gegenüber. Um diese Kluft zu schlie- ßen, bemühen sich die Unternehmen der M+E-Industrie seit eini gen Jahren verstärkt um Jugendliche, die auf den ersten Blick noch nicht für eine Ausbildung geeignet erschei nen – bis hin zum Schulabbrecher.
Über ein Förderjahr zum Ausbildungsvertrag In enger Kooperation mit Arbeitsagenturen, Bildungs- trägern, Berufsschulen und Betrieben vor Ort haben die Verbände der M+E-Industrie regionale Tarifverträge und Projekte etabliert, um benachteiligte Jugendliche über ein vorbereitendes Förderjahr ausbildungsfit zu machen.
Tausende M+E-Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt
Quelle: IAB Betriebspanel 2013 93%… von den M+E- Unternehmen besetzt werden konnten (= 59.273)
7%… von den M+E- Unternehmen nicht besetzt werden konnten (= 4.456) Ausbildungsjahr 2012/2013
Anteil der angebotenen Ausbildungsplätze, die …
Kontakt: Dr. Michael Stahl, stahl@gesamtmetall.de, 030-55150-203
M+E macht fit für die Ausbildung
In den nördlichen Bundesländern der Republik floriert beispielsweise seit 2008 das Projekt „NORDCHANCE“
von Nordmetall: In einem bis zu fünfmonatigen Vorberei- tungslehrgang werden leistungsschwache junge Men- schen zunächst von einem Bildungsträger unterrichtet und sozialpädagogisch betreut. Anschließend werden sie min- destens sechs Monate über eine Einstiegsqualifizierung in einem Betrieb an M+E-Grundkenntnisse herangeführt.
Dieses Vorbereitungsjahr kann als Sprungbrett in ein Aus- bildungsverhältnis dienen – im letzten Durchgang erhielten über zwei Drittel der Teilnehmer einen Ausbildungsvertrag.
Nach einem erfolgreichen Abschluss können die Jugend- lichen durch eine einjährige Übernahme garantie sogar weitere Berufserfahrung sammeln.
Südwestmetall hat in Baden-Württemberg den Tarifvertrag
„Förderjahr“ vereinbart, der seit 2012 als „Chance M+E“
umgesetzt wird und auch Metall NRW kümmert sich auf Basis des Tarifvertrages zur „Förderung der Ausbildungs- fähigkeit“ um leistungsschwache Schulabgänger. Beim bayrischen Projekt „Teach(me)“ werden sogar explizit nur junge Menschen ohne Schulabschluss gefördert.
Förderprogramme vor gesetzlichen Hürden schützen Ob auf Basis eines Tarifvertrages oder ohne – die Unter- nehmen der M+E-Industrie übernehmen im Herz der Wirtschaft Verantwortung für unsere Gesellschaft. Indem sie ganz bewusst auch Spätstartern eine zweite Chance mit der nötigen Unterstützung geben, öffnen sie vielen jungen Menschen erst die Tür in ein selbstbestimmtes Berufs leben. So können die Jugendlichen das Vertrauen in die eigene Zukunft wieder zurückgewinnen.
Dabei hat sich die Kombination aus intensiver sozialpäda- gogischer Betreuung und betrieblicher Praxis als ebenso populär wie erfolgreich erwiesen. Seit Mai 2012 haben während eines knappen Jahres rund 650 Jugendliche an den M+E-Förderprogrammen teilgenommen.
Deshalb ist es auch in Zukunft sehr wichtig, diesen sozia- len Projekten – ob staatlich subventioniert oder rein privat finanziert – genug Luft zum Atmen zu lassen und sie nicht, wohlmöglich sogar unbeabsichtigt, durch gesetz- liche Regelungen zu ersticken.
Kontakt: Dr. Alexander Eschbach, eschbach@gesamtmetall.de, 030-55150-210
Die aktuelle wirtschaftliche Lage
Im April 2014 ist der Auftragseingang gegenüber dem 1. Quartal 2014 um 2,8 Prozent gestiegen. Maßgeblich für diesen deutlichen Anstieg waren die Auslandsaufträge, die um 4,4 Prozent zulegten. Das Inlandsgeschäft wuchs hingegen nur um 0,3 Prozent.
Der ifo-Geschäftsklimaindex für die M+E-Industrie blieb im Mai 2014 in etwa stabil. Der Saldo aus positiven und negativen Beurteilungen der Geschäftslage stagnierte bei +30. Die Erwartungen der M+E-Unternehmen fielen allerdings leicht von +22 auf +19 Punkte.
Quelle: Statistisches Bundesamt 60
70 80 90 100 110 120 130
2014 2013
2012 2011
2010 2009
2008
April 2014 gegen 1. Quartal 2014 (saisonbereinigter Niveauvergleich) Gesamt: + 2,8 %
Inland: + 0,3 % Ausland: + 4,4 % Auftragseingang nach Herkunft,
Indexwerte 2010 = 100, saison- und preisbereinigte Quartalswerte
Ausland Gesamt Inland
Starker Zuwachs im Auslandsgeschäft
April 2014
Quelle: ifo Konjunkturtest
2014 2013
2012 2011
2010 2009
2008
Saldo der Firmenmeldungen über gute (+) und schlechte (–) Geschäftslage bzw.
günstigere (+) und ungünstigere (–) Geschäftserwartungen M+E-Industrie Deutschland, saisonbereinigte Entwicklung
Mai 2014
Stimmung weiterhin auf gutem Niveau
Erwartungen Lage
–70 –60 –50 –40 –30 –20 –10 0 10 20 30 40 50 60 70
DIE UNTERNEHMEN
DER METALL- UND ELEKTRO- INDUSTRIE
„Benachteiligte Jugendliche, die wir mit För- derprogrammen an eine Aus- bildung heran- führen, sind in der Regel über 18. Wenn da tatsächlich der Mindestlohn gelten soll, wird das objektiv schwierig.“
Dr. Rainer Dulger, Gesamtmetall- Präsident
Impressum: M+E-Infodienst Herausgeber: Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Voßstraße 16, 10117 Berlin
Redaktion: Antonin Finkelnburg, finkelnburg@gesamtmetall.de, 030-55150-205; Anna Dietrich, dietrich@gesamtmetall.de, 030-55150-216