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Archiv "KBV-Versichertenbefragung: Das Vertrauen ist hoch" (22.07.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 29–30

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22. Juli 2013 A 1405 KBV-VERSICHERTENBEFRAGUNG

Das Vertrauen ist hoch

Eine Umfrage der KBV zeigt: Die Patienten sind mit ihren Ärzten sehr zufrieden. Die Themen Wartezeit und IGeL empfinden sie zudem als unkritisch. Problemfelder sind der Fachärztemangel und die 116 117.

N

icht selten haben Kranken- kassenfunktionäre in der Ver- gangenheit die Fehlbarkeit von Ärzten öffentlichkeitswirksam dra- matisiert. Und nicht selten sind Me- dienvertreter darauf eingestiegen.

Umfragen unter Patienten rücken solche schiefen Bilder regelmäßig wieder gerade – so in diesem Som- mer die Versichertenbefragung 2013 der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung (KBV), deren Ergeb- nisse am 9. Juli in Berlin vorgestellt wurden.

6 093 Versicherte im Alter von 18 bis 79 Jahren hat die Forschungs- gruppe Wahlen im Auftrag der KBV befragt. 51 Prozent haben das Ver- trauensverhältnis zu dem zuletzt von ihnen besuchten Arzt als „sehr gut“

bezeichnet, weitere 40 Prozent als

„gut“. Die Fachkompetenz dieses Arztes bewerteten jeweils 46 Pro- zent mit „sehr gut“ und „gut“. Diese Werte sind seit Jahren konstant.

„Wir sehen: Auch wenn Ärzte in der öffentlichen Diskussion immer wieder unter den Generalverdacht unlauteren Handelns gestellt wer- den, so sind die persönlichen Erfah- rungen der Versicherten in der Re- gel positiv und werden auch ent- sprechend gewürdigt“, kommen- tierte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. med. Andreas Köhler.

Konstant sind auch die Angaben zum Thema Wartezeit. Seit 2008 gab die Hälfte der Befragten an, auf einen Arzttermin nicht gewartet zu haben beziehungsweise eine Praxis aufgesucht zu haben, die keine Ter-

mine vergibt. Etwa je- der Fünfte wartete bis zu drei Tagen auf einen

Termin und jeder Dritte mehr als drei Tage. Elf Prozent der gesetz- lich Versicherten warteten länger als drei Wochen auf einen Termin sowie vier Prozent der privat Ver - sicherten. „Bei der Wartezeit gibt es durchaus Unterschiede zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung“, erklärte Köhler. Es sei jedoch absurd zu glauben, diese Unterschiede gebe es auch in Bezug auf die medizini- sche Behandlungsqualität.

Länger als drei Wochen müssen Patienten vor allem auf einen Fach- arzttermin warten: 21 Prozent der Versicherten machten diese Anga-

be. Bei einem Hausarzttermin wa- ren es nur drei Prozent. „Das The- ma Wartezeit bei Fachärzten müs- sen wir dringend angehen“, sagte Köhler. Die überwiegende Mehr- heit der Befragten fand die Warte- zeit auf einen Arzttermin im Übri- gen nicht zu lang: Diese Angabe machten lediglich neun Prozent.

Ebenfalls im fachärztlichen Be- reich spüren die Versicherten einen Ärztemangel am deutlichsten.

Während 19 Prozent der Befragten angaben, es gebe nicht genügend Hausärzte in ihrer Wohnortnähe, waren es bei den Fachärzten bereits 38 Prozent. Zu wenige Ärzte sehen die Befragten vor allem in den ost- deutschen Bundesländern.

„Diese Ergebnisse bestätigen den Trend, wonach immer mehr Fachärzte für die wohnortnahe Grundversorgung fehlen“, sagte KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann. Wenn der Ärztemangel durch den Hinweis auf insgesamt steigende Arztzahlen negiert werde, so werde damit das eigentliche Pro- blem verkannt. Denn es komme nicht nur darauf an, dass Ärzte aus- gebildet würden und sich niederlie- ßen, sondern auch welche. „Die im- mer stärkere Spezialisierung in der Medizin trägt nicht dazu bei, die Grundversorgung in einer ganz nor- malen Kleinstadt zu sichern“, so Feldmann. „Im Gegenteil.“

Bei den individuellen Gesund- heitsleistungen (IGeL) gaben neun von zehn Befragten an, ausreichend Bedenkzeit nach einem Angebot er- halten zu haben. Jeder fünfte Pa- tient hatte bei seinem letzten Arzt- besuch eine IGeL-Leistung von sei- nem Arzt angeboten bekommen, zwei von drei haben sie angenom- men. „Hier zeigt sich, dass dieses Thema von den Versicherten über- haupt nicht als problematisch ange- sehen wird“, so Feldmann.

Die neue Nummer für den ärzt - lichen Bereitschaftsdienst ist hinge- gen den wenigsten Versicherten be- kannt. Nur vier Prozent kannten die Nummer 116 117. Zwei von drei Be- fragten hatten angegeben, die Num- mer gar nicht zu kennen. Etwa jeder Dritte nannte zudem eine falsche Nummer, zum Beispiel die 112.

Falk Osterloh GRAFIK

Ortsgröße:

< 5 000 Einwohner

< 20 000 Einwohner

< 100 000 Einwohner

> 100 000 Einwohner

Zu wenig Hausärzte am Wohnort?

FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2013 (n = 6 093); fehlende Prozent zu 100 = w.n.

68 23 6

78 14 5

81 9 3

83 7 3

nein ja, aber unproblematisch ja, problematisch

Je kleiner der Ort, desto eher empfin- den die Bewohner einen Hausärzte- mangel. Wer per- sönlich Schwierig- keiten hatte, einen Hausarzt zu finden, hat den Mangel als

„problematisch“

bezeichnet.

P O L I T I K

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