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Archiv "Altersabhängige Makuladegeneration: Genotyp für Effekte von oralem VEGF-Inhibitor relevant" (29.11.2013)

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A 2322 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 48

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29. November 2013 Fazit: Die Auswirkungen der Fein-

staubbelastung in der Schwanger- schaft auf das Gewicht reif gebore- ner Kinder sind einer großen Ko- hortenstudie zufolge in einer ver- gleichbaren Größenordnung wie Schäden durch Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft. „Ange- sichts der gesundheitlichen Folgen sollte die Luftverschmutzung redu- ziert werden, unter anderem durch eine Verminderung der Emissionen im Straßenverkehr“, meint Prof. Dr.

med. Claudia Klümper vom Institut für umweltmedizinische Forschung der Universität Düsseldorf. Klüm- per ist eine Koautorin der Studie.

Eine Assoziation zwischen Luft- verschmutzung und Geburtsge- wicht sei in verschiedenen Studien

gefunden worden, auch wenn es sich meist um geringe Differenzen im Geburtsgewicht gehandelt habe, kommentiert Prof. Dr. rer. nat. Dr.

med. Friedrich Hofmann vom Fachgebiet Arbeitsphysiologie, Ar- beitsmedizin und Infektionsschutz der Universität Wuppertal.

Ein kausaler Zusammenhang zur Belastung durch Emissionen von Kraftfahrzeugen liege nahe. „Dass sich die Umweltverschmutzung auf das Geburtsgewicht auswirkt, halte ich für höchst wahrscheinlich“, meint der Arbeitsmediziner. Und sozial schlechter gestellte Men- schen lebten mit höherer Wahr- scheinlichkeit an vielbefahrenen Straßen als Menschen mit hohem sozioökonomischen Status.

In Deutschland sind im Jahr 2012 bei insgesamt 673 544 Le- bendgeburten circa acht Prozent der Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 2 500 g – überwiegend als Frühgeborene – entbunden wor- den. Zur Häufigkeit termingerecht entbundener Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht gibt es weder beim Statistischen Bundesamt, noch über die Gesundheitsberichterstattung des Bundes Zahlen. In der Studie wird der Anteil termingerecht gebo- rener Kinder mit einem Geburtsge- wicht unter 2,5 kg mit 1,8 Prozent angegeben. Dr. rer. nat. Renate Leinmüller

Pedersen M, et al.: Ambient air pollution and low birthweight: a european cohort study (ESCAPE). Lancet 2013 http://dx.doi.org/

10.1016/S2213–2600(13)70192–9

Die Therapie der feuchten Form der altersabhängigen Makuladegenera- tion (AMD) durch intravitreal inji- zierte VEGF-Inhibitoren (zugelas- sen für diese Indikation sind Lucen- tis® und Eylea®) ist in kurzer Zeit zum Goldstandard geworden und hat bei vielen Patienten nicht nur den weiteren Funktionsverfall auf- gehalten, sondern sogar zu Verbes- serungen der Sehschärfe geführt – vor etwa sieben, acht Jahren noch

undenkbar in der Ophthalmologie.

Die Belastung für die meist älteren Patienten ist durch die regelmäßi- gen, oft in monatlichem Rhythmus erfolgenden Injektionen hoch. Au- ßerdem erfordert der Eingriff sterile OP-Bedingungen.

Ein Ausweg aus diesem Dilem- ma könnte die orale Darreichungs- form sein. Ein amerikanisch-briti- sches Forscherteam hat jetzt die Ergebnisse einer Open-label-Phase IIa-Studie mit oral verabreichtem Pazopanib vorgelegt. Das Medika- ment, das den VEGF-Pathway auf der Ebene der Rezeptor-Tyrosinki- nase inhibiert, wird in der Onkolo- gie in einer Dosierung von 800 mg täglich gegeben. In der neuen Stu- die wurde zur Ermittlung des Si- cherheitsprofils einerseits bei 72 gesunden Probanden Pazopanib entweder in einer Einzeldosis (5 mg bis 30 mg) gegeben oder einmal täglich für 2 Wochen. 15 Patienten mit feuchter AMD (Durchschnitts- alter 74 Jahre) nahmen vier Wochen lang täglich 15 mg Pazopanib ein.

Das Medikament wurde gut vertra- gen; ein gesunder Proband äußerte Bauch- und Kopfschmerzen; bei zwei Teilnehmern kam es zu An- stiegen der Aspartat-Aminotransfe-

rase- und der Alanin-Aminotransfe- rase-Spiegel. 9 der 15 Patienten hatten deutliche Visusverbesserun- gen: eine durchschnittliche Zunah- me um 8 Buchstaben auf den ETDRS-Sehtesttafeln und eine Re- duktion der zentralen Netzhautdi- cke – ein Hinweis auf den Rück- gang der Flüssigkeitseinlagerung – um durchschnittlich 51 µm. Bei den anderen sechs Patienten hingegen erfolgte wegen Befundverschlech- terung eine „rescue therapy“ mit in- travitreal injizierten VEGF-Hem- mern.

Fazit: Bei altersabhängiger Makula- degeneration war der orale VEGF- Inhibitor Pazopanib bei Patienten mit T-Allel im Gen für die Komple- mentkomponente H (Y402H T) wirkungsvoll: Teilnehmer dieses Genotyps erzielten einen über- durchschnittlich hohen Visusge- winn. Das seien erste Daten mit ei- nem kleinen Patientenkollektiv, kommentieren die Autoren. Weitere Studien dürften sich auf Patienten diesen Genotyps fokussieren: Er tritt bei etwa 70 % der europäischen Bevölkerung auf.

Dr. med. Ronald D. Gerste

McLaughlin MM, et al.: Initial exploration of oral pazopanib in healthy participants and pa- tients with age-related macular degeneration.

JAMA Ophthalmol 2013; doi: 10.1001/jama- ophthalmol.2013.5002

ALTERSABHÄNGIGE MAKULADEGENERATION

Genotyp für Effekte von oralem VEGF-Inhibitor relevant

GRAFIK

Optimal korrigierter Visus 28 Tage nach Therapie mit Pazopanib bei Patienten mit T-Allel im Gen des Komplement- faktors H (Genotyp CT/TT) oder ohne T-Allel (Genotyp CC) Visusveränderun-

gen bei 15 Patienten mit altersabhängiger Makuladegeneration unter dem oralen VEGF-Inhibitor Pazo- panib. Sechs von ih- nen (offene Kreise) erhielten wegen Be- fundverschlechterung

zusätzlich eine intra- vitreale Anti-VEGF- Therapie.

Veränderungen zum Basiswert im optimal korrigier- ten Visus (Buchstaben auf der ETD RS-Skala) modifiziert nach: AMA Ophthalmol 2013; doi:10.1001/jamaophthalmol.2013.5002

M E D I Z I N R E P O R T

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