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Archiv "Australien: Anzeigenselbstkontrolle" (08.05.1975)

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Academic year: 2022

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Die Information:

Beiicht und Meinung AUS ALLER WELT

ten Fachgebieten tätig sind, gehen mehr und mehr dazu über, eine so- genannte „Defensive Medizin" zu betreiben. Auch dies läßt sich mit einem Beispiel am besten be- schreiben. Ein Chirurg erläuterte dieses Problem so: Wenn ein guter Freund von mir mit einem glatten Beinbruch zu mir kommt, dann ma- che ich ihm einen Gipsverband, das ganze kostet dann ein paar Dollar. Bei einem fremden Patien- ten muß ich für meine eigene Si- cherheit jede Menge Röntgenauf- nahmen anfertigen und aufbewah- ren, damit ich später meine Un- schuld nachweisen kann. Und noch ein Beispiel: Anfang dieses Jahres konnte in Alaska längere Zeit in keinem Hospital mehr operiert wer- den, weil die zur Hochrisikogruppe gehörenden Anästhesisten keinen Versicherungsvertrag mehr beka- men. bt

AUSTRALIEN

Anzeigen- selbstkontrolle

Nach Verhandlungen, die ein Jahr dauerten, haben maßgebende Ver- leger australischer medizinischer Zeitschriften ein „National Medical Media Council" gegründet, eine Vereinigung, die für einen be- stimmten Standard der pharmazeu- tischen Anzeigen in den Zeitschrif- ten sorgen soll. Die Verleger ver- einbarten, daß jede Anzeige vor ih- rer Veröffentlichung dem „Council"

vorgelegt werden muß, dessen Vor- sitzender ein erfahrener Arzt mit besonderen Interessen in klini- scher Pharmakologie sein soll. Der Vorstand der Vereinigung der au- stralischen pharmazeutischen In- dustrie hat seine Unterstützung zu- gesagt und den Kodex, nach dem die Anzeigen beurteilt werden, ge- billigt. Gemeinsam haben die Ver- leger und die pharmazeutische In- dustrie die Regierung aufgefordert, eventuelle Pläne für eine Staatsauf- sicht über die pharmazeutische Werbung zurückzustellen, bis die- ses Verfahren eine faire Chance gehabt habe, sich zu bewähren. bt

HÖRFUNK UND FERNSEHEN

Hörenswert

Sonntag, 11. Mai

17.45: Wer ist der Nächste? ARD, Thilo Koch und Peter Otto

In der siebten Folge ihrer Reihe über Menschen, die anderen helfen, berich- ten die Autoren über die Themen Fami- lienplanung, Gastarbeiterbetreuung, Umsiedler und geistig behinderte Kin- der. Wie immer in dieser NDR-Sende- reihe geht es nicht nur um die Betroffe- nen, sondern vor allem um die Privatin- itiative einzelner Bürger in der Bundes- republik.

21.07: Wie Cholera und Pest

—Lärm und Lärmbekämpfung in der Bundesrepublik. WDR II, Claus Menzel

Daß der Mensch den Lärm eines Tages so energisch werde bekämpfen müssen wie die Pest und die Cholera, behaup- tete Robert Koch schon vor siebzig Jahren. Nach Meinung der Weltgesund- heitsorganisation gehört die Eindäm- mung des Lärms zu den vordringlichen Aufgaben des Umweltschutzes in den nächsten Jahren. Die konkreten Maß- nahmen zur Bekämpfung des Lärms sind aber noch lückenhaft.

Tip der Woche

Covent Garden und Sadler's Wells — damit sind, mangels staatlicher Subventionen, die ständigen Opernhäuser in Groß- britannien so ungefähr vollstän- dig aufgezählt. Aber dazu kommt ein besonderer Genuß: die som- merlichen Opernfestspiele in Glyndebourne, nahe der Süd- küste. Sie verdanken vieles den deutschen Emigranten der drei- ßiger Jahre. Andererseits ist ein Besuch dort sehr ,,englisch" — in der Pause läßt man sich auf dem Rasen zum Picknick nieder.

Die Sendung über drei Jahrzehn- te Opernfestspiele in Glynde- bourne werde ich mir anhören.

Der gleiche Sender bringt am Vortage, leider vormittags, etwas, das nach Meinung mancher Leu- te gar nicht existiert: ein Kon- zert mit Musik aus englischen Opern aus vier Jahrhunderten (Deutschlandfunk, 15. 5., 11.10 Uhr; 16. 5., 22.05 Uhr). gb

Ratgeber Gesundheit zum SFB

Der „ARD-Ratgeber: Gesund- heit" geht ab Mai vom Süd- westfunk, der ihn bisher pro- duziert hatte, auf den Sender Freies Berlin über. Die erste Ausgabe wird am Pfingstmon- tag produziert. Danach er- scheint die Sendung sechs- wöchig sonntags von 11.00 Uhr bis 11.30 Uhr. Die beiden Redakteure und Moderato- ren, Justus Boehnke und Winfried Göpfert, wollen das Schwergewicht jeweils auf ein Hauptthema legen. Dazu kommt die aktuelle Bericht- erstattung. Hauptthema der ersten Sendung am 19. Mai sind Funktionen und Erkran- kungen des Magens. Zu- schauer können vor der Sen- dung Fragen schriftlich an den SFB richten, die dann von einem Experten im Stu- dio beantwortet werden.

Montag, 12. Mai

21.45: Kraftproben: Im Rollstuhl le- ben. ARD, Sigrid Albracht

Karl Wiehn und sein Team beobachte- ten die wichtisten Etappen im Leben eines Menschen, der lernen muß, im Rollstuhl zu leben. Das müssen viele, denn jährlich werden durch Verkehrs- und Arbeitsunfälle weitere rund zwei- tausend Menschen an den Rollstuhl ge- fesselt. Zum ersten Male wird im Deut- schen Fernsehen eine Langzeitreporta- ge gezeigt, die einen Zeitraum von sechs Jahren Beobachtungen umfaßt.

Mittwoch, 14. Mai

20.15: Der Tumor, der eine Niere war — Der ärztliche Kunstfehler in forensisch-medizinischer Sicht.

DLF, Karl-Heinz Wenzel

Sehenswert

1332 Heft 19 vom 8. Mai 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Hygienenotstand subkutan

Der Aufklä- rungsfilm

„Von Haut zu Haut" scheint endlich ein ge-

lungener Vor-

stoß zu der Darstellungsart ge- wesen zu sein, mit der sich die leider noch immer großen Be- völkerungsteilen unbekannten Ansteckungsgefahren beim ganz normalen mitmenschlichen — aber auch nur indirekten — Um- gang für alle „Normalverbrau- cher" klar verständlich machen lassen.

Obgleich der umfassende The- menkreis des im Film angerisse- nen Hygienenotstandes eigent- lich einen doppelt so langen Streifen verlangt hätte. dürfte das gekonnt eingeblendete, kontrastreiche Milieukolorit — trotz der etwas gebremst wir- kenden Dialoge in freier Um- gangssprache — mit den we- sentlichen beherzigenswerten, aber in keinem Falle moralin- sauren Ratschläaen hier erst- mals besser unter die Haut ge- gangen sein, als das bei Schil- derungen in gleichem Anliegen dem Fernsehen bisher über-

haupt möglich zu sein schien.

Jedenfalls zeigte die gelungene Synchronisation von Bild- und Dialogregie, wie bei ernst zu nehmenden Themen mit eini- gen Spritzern frechen Humors an den richtigen Stellen das Wechselspiel von Ursache und Wirkung idiotensicher und erin- nerungswirksam erläutert wer- den kann.

Damit sollte bei höheren Fern- sehgremien nun vielleicht auch überlegt werden, daß und war- um viele der früheren, durch un- verständliches Fachchinesisch für „seriöser" gehaltenen, Dar- stellungen mit fast identisch- langweiliger Peinlichkeit an Bil- dern kaum einen das Unterbe- wußtsein ansprechenden Erin- nerungswert bedeuten konnten.

Karl Franken sollte ermuntert werden, unter Beibehaltung sei- ner Art der Darstellung. künftig noch genauer in die Details zu gehen; denn es braucht sicher noch erheblichen Zeitaufwand, um den allgemeinen Informa- tionsrückstand über so unlieb- same „Gesellen" wie Gonokok- ken und Spirochäten eliminie- ren zu können. Zz

Die Information:

Bericht und Meinung

HÖRFUNK UND FERNSEHEN

Donnerstag, 15. Mai

20.30: Blind oder: Was es heißt, nicht mehr sehen zu können. HR I, Christopher Sommerkorn

21.15: ... bis der Tod eintritt

—Die Todesstrafe in der Diskussion.

RB II, Jürgen Koch u. Uwe Nielsen 22.07: Versuchstier Mensch — Me- dizinische Forschung am Scheide- weg. BR II, Egmont R. Koch

Abenteuerliche und juristisch anfecht- bare Krebsversuche am Menschen wer- den in diesem Beitrag ins Visier ge- nommen. Der Autor fragt nach den Möglichkeiten der Kontrolle und Wirk- samkeit.

Samstag, 17. Mai

10.00: Bürger im Zahlenspiegel

—Aspekte der Bevölkerungsfor- schung. BR II

Vor allem drei Fragen sind zur Zeit ak- tuell: Wie wird es weitergehen mit dem Geburtenrückgang? Wie viele Ausländer ziehen in die Bundesrepublik? Und:

Läßt sich so etwas wie eine bevölke- rungspolitische Leitlinie entwickeln?

22.05: Chirurgie 1975 — Versuch eines Porträts. BR II, Jochen Au- miller

Die Dokumentation skizziert ein Porträt der modernen Chirurgie. Es geht in er- ster Linie um den Kampf gegen die ver- schiedenen Krebsformen und Herz- und Kreislaufkrankheiten.

Interessantes aus Sendereihen

Mangelware Landschaft (Das Ende der Wachstumsgesellschaft

— Vorschläge für eine Neuorien- tierung). HR II, 11.5., 19.30

Der Kampf gegen den Herzin- farkt (Medizin zwischen heute und morgen). RIAS I und II, 12. 5., 15.45

Röntgentagung (Kongreßbericht aus Berlin). DLF, 12. 5., 22.05

Mediziner kontra Psychologen

„Ärzte entdecken die Psycholo- gie" (Radio-Kolleg). DLF, 13. 5., 14.10

Appell ans Miteinander (Die Sprechstunde). Drittes Fernse- hen Nord, 13. 5., 18.45

Behandlung des gesunden Säug- lings (Wenn Sie ein Kind bekom- men). Drittes Fernsehen Hessen, 13. 5., 19.00, und Drittes Fernse- hen Südwest, 14. 5., 19.15 .

Ärztliche Kunst und wissen- schaftlicher Fortschritt (Bittere Medizin). Drittes Fernsehen West, 13. 5., 20.30

Das Wesen der Depression „De- pression als Krankheitsbild" (Fo- rum der Wissenschaft). RB II, 21.15

Übertragung und Gegenübertra- gung „Ansichten über die Psy- choanalyse — Versuch einer Standortbestimmung" (Das Hei- delberger Studio). SDR II und Studiowelle Saar, 14. 5., 20.20

Leben mit Träumen (Der Hüter des Schlafs — Aus der Ge- schichte des Träumens und über Theorien des Traums). BR II,

15. 5., 19.30

Verhindert die Abiturnote eine gute Auslese? „Medizinstuden- ten im Eignungstest" (Radio-Kol- leg). DLF, 16. 5., 14.10

Die Wahrheit sagen? (Die Sprechstunde). Drittes Fernse- hen Bayern, 16. 5., 21.00

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 19 vom 8. Mai 1975 1333

Referenzen

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