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07

Pharmazeutische Technologie II

Pharmaziestudium Universität Wien Vortragender: Prof. Helmut Viernstein

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VorlesungPharmazeutischeTechnologieII–Themenübersicht

1.Granulate 1.1Allgemeines

1.2Herstellungsmethoden

1.3Prüfungen/Arzneibuchmonographien

2.Tabletten 2.1Allgemeines

2.2TablettenformenundTypen 2.3HerstellungvonTabletten 2.4HilfsstoffezurTablettierung

2.5Prüfungen/Arzneibuchmonographien

3.ÜberzogeneArzneiformen

3.1Trockendragierung/Feuchtdragierung 3.2Dragees

3.3ÜberzogeneTabletten/Filmtabletten 3.3.1Überzugsmaterialien

3.3.2Kernmaterialien 3.4Geräte

3.5Prüfungen

4.Parenteralia

4.1Grundlagen/Definitionen 4.2Applikationswege

4.3BiopharmazeutischeAspekte 4.4HerstellungsterilerFormulierungen 4.5Behältnisse

4.6Qualitätskontrolle/Arzneibuchmonographien 4.7ParenteraliafürdasBlutsystem

5.Sterilisation/Desinfektion

6.TherapeutischeSysteme(TS) 6.1PeroraleTS

6.2TransdermaleTS(TTS) 6.3ProdrugͲSysteme 6.4OculareTS 6.5RektaleTS 6.6IntrauterineTS 6.7ImplantierbareTS 6.8TSzurInfusionstherapie

7.Inhalatoren/Druckaerosole

8.Biopharmazie 8.1Allgemeines

8.2PhysiologischeGrundlagen 8.3LADMEͲSystem

8.4Pharmakokinetik 8.5Bioverfügbarkeit

8.6EinflussfaktorenfürdieWirksamkeiteinesArzneimittels

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9.Retardformen

9.1Definitionen/therapeutischeZiele 9.2BeurteilungvonRetardformen

9.3MaßnahmenzurVerlängerungderWirkungsdauer 9.4FormulierungenzurperoralenEinnahme

9.5ParenteraleDepotarzneiformen

10.Stabilitätsuntersuchungen 10.1UrsachenvonInstabilitäten 10.2Stabilitätstests

10.3Inkompatibilitäten

11.Packmittel

11.1Glas/Metalle/Kunststoffe 11.2Arzneibuchmonographien

12.Radiopharmaka 12.1Allgemeines 12.2Radiotherapeutika 12.3Radiodiagnostika 12.4Bsp.Technetium99m

12.5ArbeitenmitradioaktivenIsotopen 12.6Arzneibuchmonographien

13.Homöopathie

13.1HistorischeEntwicklung/Lehrmeinungen 13.2Arzneigrundstoffe

13.3ArzneiträgerundHilfsstoffe

13.4ZubereitungenundDarreichungsformen 13.5Herstellungsvorschriften(ÖAB1990)

14.StatistischeMethoden 14.1Begriffsbestimmungen 14.2Verteilungen

14.3Vertrauensbereiche 14.4Testverfahren 14.5Fehlerfortpflanzung

15.Bäder/Balnea

16.Pflaster

17.Verbandmittel 17.1Watten 17.2Zellstoff

17.3Verbandgewebe

17.4ChirurgischesNahtmaterial 17.5OffizinelleProdukte

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1.GRANULATE

1.1Allgemeines

granula(lat.)=Körner.

1.1.1Definition

UntereinemGranulatverstehtmaneinkörnigesHaufwerkausPulver,dasdurchAgglomeration zusammengehaltenwird.

EssindgröbereoderkörnigereHaufwerkealsPulver.SiewerdendurchZusammenlagerungbzw.Aggregierung feinererPulverpartikelnhergestellt.

SpezielleGranulate:

Schmelzen:z.B.:Wachse=Matrix(Wirkstoffsuspendiert/gelöstinderMatrix)

Pellets:GranulatinKugelformmitdefiniertemDurchmesserundengemKorngrößenbereich.

1.1.2ZweckderGranulierung

VergrößerungderPartikelundhiermitVerkleinerungderspezifischenOberflächensowieErniedrigungdes SchüttvolumensÆhierdurchFließeigenschaftenundDosierungsgenauigkeitverbessert,Staubanteilereduziert.

VerbesserungderplastischenVerformbarkeit(wichtigfürTablettierung)

OptimierungderOberflächenbeschaffenheit,derBenetzbarkeit,derPorosität,derLöslichkeit(Retardformen) oderderZerfallszeitinHinblickaufdieBioverfügbarkeit.

VeränderungderBioverfügbarkeitdurchSteuerungderWirkstoffliberation.

AusschaltungvonEntmischungstendenzen(durchFixierungdesWSTinderGranulatmischung)

1.2Granulatherstellung

Prinzip:

Mischen

Aggregierenbzw.FormendergemischtenPulverpartikeldurchBefeuchten,unterDruckoderdurchErwärmen, TrocknenderFeuchtgranulate

KlassierendurchSieben.

PlastischeVerformbarkeit,dieeinKompaktierenderPartikelmöglichmacht.

NB.:

KeineelastischeVerformbarkeit–PartikelgeheninihrenursprünglichenZustandzurück.

KeinereinenKristallstrukturen–PartikelzerbrechenunterDruck.

(Tab.1)

SYSTEMATISCHEEINTEILUNGDERVERSCHIEDENENGRANULATENACHDERHERSTELLUNGSTECHNOLOGIE:

Feuchtgranulierung(Klebstoffgranulate,Krustengranulate) Trockengranulierung(Brikettgranulate,Schmelzgranulate)

Verfahrenstechnik(Mischer,Extruder,Pelletierer,Wirbelschichter,KompaktierͲ/BrikettierͲGranulierung, Schmelzerstarrung)

GranulierungimKleinmaßstab(Siebgranulierung).

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FEUCHTGRANULIERUNG:

EswerdenLModerLösungenmitverschiedenenHilfsstoffenverwendet.

DaszugranulierendeGutwirdmitAnstoßflüssigkeitangefeuchtet(nichtzuviel/nichtzuwenig)biseinefeucht krümeligeMasseentsteht.ManerhälteineMassemitdilatantemFließverhaltenÆimmerschnellerRühren nötig.DieKonsistenzmusssosein,dasssiesichvonderTopfwandabhebtodermansiezwischendenFingern zusammendrücken(zuSchülpen)kann.

DieAnstoßflüssigkeit(Granulierflüssigkeit)istabhängigvonderKonzentrationdesKlebstoffesÆHärteund mechanischeStabilitätistsomitbeeinflussbar.

DieMassewirddurcheinSiebgestrichen,aufHorden(ausFilterpapier)aufgebreitetundanschließendineinem TrockenschrankdasLMentfernt.

Siebpressverfahren: dieMassewirdmiteinemKartenblattdurcheinSiebgestrichenÆ kubische,länglicheGebilde.

Siebschüttverfahren:dieMassewirddurcheinSiebmitDeckelfestgeschütteltÆ rundlichesGranulat,hoherPulveranteil.

Lochscheibengranulierung:ähnlicheinemFleischwolf Pelletierung

Wirbelschichtgranulierung Sprühtrocknung

Schmelzerstarrung

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Bindungsmechanismen:

Feststoffbrücken:

Krustengranulat:

PartikelmiteinemLM(mitschlechtenLösungseigenschaftenfürdie

Substanz)oberflächlichangelöst.EsergibtsicheinedünneSchichtgesättigterLösungumdiePartikel,wodurch dieseklebrigwerden.DannwerdendiePartikelzusammengepresstÆAdhäsion.DasLMdampftab,die KörnchenverfestigensichÆEigenstoffbrücken.

Bsp:HerstellungvonLutschtablettenaufSaccharosebasis.

DieHygroskopizitätderSaccharoseisthierbeinachteilig,daweiterführendeBrückenbildungendurchWasseraufnahmezu NachhärtungenführenÆwichtigbeiderHerstellungvonnormalenTabletten(Milchzuckervorgezogen).Bei

LutschtablettenistdieseHärtegewünscht.

Klebstoffgranulat:

ÆBindemittelgranulate.HäufigsteMethode.

EineAnstoßflüssigkeitwirdemPulverzugesetzt,diePartikel zusammengepresstundsoverbundenÆFremdstoffbrücken.

DieEigenschaftenderBrücken,wieFestigkeitundWiederauflösbarkeit,hängenengmitdenendes verwendetenBindemittelszusammen.

Sintergranulat:

DurchschonendesErhitzenoderKomprimierungunterhohemDruck

auf2/3derSchmelztemperatur(FP)gebrachtundsodieEckenangeschmolzen.DieeinzelnenPartikelnkleben durchAdhäsionzusammen(zusammengesintert).

BeimAbkühlenerfolgteineVerkittungderPartikelnüberpulvereigenesMaterialÆEigenstoffbrücken.

NICHTfürthermolabileArzneistoffe!

FormschlüssigePackung:

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DieunregelmäßiggeformtenPartikelwerdenunter

Druckverpresst,sodasssiemiteinanderverfilzenundverhaken.DieBindungskräftesinddabeisogroß,dass sichdiePulverpartikelzufestenformschlüssigenKörpernmitdefinierterFormzusammenschließenkönnen (formschlüssigeBindung).DasPulvermussjedocheinegewisseplastischeVerformbarkeitaufweisen.BeiDruck aufdasPulverfindeteinplastischerFlussstatt,derdiePartikelsoenganeinanderbringt,dasssieauchdann beieinanderbleiben,wennderDruckwiederwegistundeinefesteVerbindunggegebenist.

Problem:elastischeVerformbarkeitÆZusammendrückenistreversibel,wennDruckweggeht,gehendie Partikelwiederauseinander.

DestruktiveVerformbarkeitÆPulverwirdbeiDruckzerkleinert,gemahlen.

FürdieplastischeVerformbarkeitsindKristallemitGitterstörungennötig.JemehrsolcheStörungendie Kristalleaufweisen,destobesseristdieVerschiebbarkeitdesGittersunddestobessererfolgtdieVerfilzung undVerhakung.

SehrreineWSThabenjedochkeineGitterstörungen,d.h.nurseltensindsolchealleinplastischverformbarÆ Hilfsstoffesindnötig.

NichtͲstofflicheBrücken:

VanderWaal’sKräfte:

ZusammenhaltdurchhydrophobeInteraktionzweierTeilchen

gegeben.IhrAbstandmussdabeikleinerals3яdesDurchmesserseinesPartikels(ca.10nm)sein.Dafürmüsste manaberextremgroßeDrückeaufwenden.

ElektrostatischeKräfte:

DurchReibungkommteszueinerLadungstrennungvon

positivundnegativ,wodurchpos.undneg.Ladungenentstehen.DasführtzuionischenWechselwirkungen.

Verantwortlichdafür,dassesbeiderPulverherstellungzurAusbildungvonPulvernesternkommt.

DadurchwirddasPulverklebrigundbleibtinderMaschinehängenÆStaubexplosionenmöglich.

MagnetischeKräfte

TensidartigeWechselwirkungen

HILFSSTOFFEZURGRANULIERUNG:

FEUCHTEGRANULIERUNG:

Klebstoffgranulate:

NatürlicheKlebstoffe:

Gelatine(PolypeptidausAminosäuren)

ArabischesGummi(Gummiarabicumdesenzymatum)

Alginate(PolymannurateausBraunalgen,MgͲ/NaͲ/KͲSalzederAlginsäure) Pektine(Polygalakturonsäuren)

Saccharose(Disaccharid)

Stärke(PolysaccharidausDͲGlucoseÆAmylosenundAmylopektin)

HalbsynthetischeKlebstoffe MC

EC HEC CMC

SynthetischeKlebstoffe PVP(Kollidon,Luvikol)

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PVA(wasserlöslicherKunststoff)

Eudragite®(Polymethacrylate,Methacrylsäureester)

Krustengranulate:

Lösungsmittel GereinigtesWasser Ethylalkohol IsoͲPropylalkohol

Methanol(inderIndustrie)

TROCKENEGRANULIERUNG:(=Trockenbindemittel)

Plastischverformbar

NatürlicheHilfsstoffe

Laktose(Milchzucker,in99%alsHilfsstoff)–DisaccharidausGlucoseundGalactose MikrofeineCellulose(Elcema®,amorpheStruktur)

HalbsynthetischeHilfsstoffe

Avicel®(mikrofeine,kristallineCellulose)

SynthetischeHilfsstoffe:

Aerosil®EnthältHilfsstoffkomponenten KannWasseraufnehmen

BestimmteMengenanflüssigemWirkstoffkönnenaufgenommenwerden PVP

PVA

PEG(Carbowax,Polywax)

TROCKENGRANULIERUNG:Brikettierung=Kompaktierung

HauptsächlichfürfeuchtigkeitsempfindlicheStoffe.

EswerdenDieBindungenzwischendenPulverpartikelndurchdieAnwendungvonhohenmechanischen Drückenbewirkt.DieskannmitTablettenpressenerreichtwerden,wobeialsZwischenproduktegrößere TablettenoderBrikettsentstehen,alsauchmitKompaktierwalzen,dieSchülpenergeben.

DieerhaltenenBrikettsoderSchülpenwerdenanschließendmitgegenläufigenStachelwalzenzerkleinert und/oderdurchSiebegeschlagen.

Vorraussetzung:ausreichendkomprimierbarebzw.gutplastischverformbarePulvermischungen.Die WirkstoffedürfendurchdenhohenEnergieaufwandinihrerStabilitätnichtbeeinträchtigtwerden(z.B.

Enzyme,metastabileKristallmodifikationen).

Kompaktierung:unterDruckzusammengepresst Granulierung:durchStachelwalzen

Klassierung:SichtungmitSiebturm

Brikettgranulate

VT:Ökonomischundwenigzeitaufwendig(inderIndustrieverwendet).

DiezugranulierendenMischungenwerdenvorgepresstzuBriketts,nachträglicheZerkleinerungderBriketts überWalzenbrecher(Stachelwalzen).

Endprodukt:scharfeKanten,hoherStaubanteil,meistnachträglicheFraktionierungnötig.

Pulver

Kompaktierung

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Schülpen Granulierung

Granulat Stachelwalzen

Klassierung

Schmelzgranulate=Thermoplastgranulierung

Hilfsstoffe=WachsewerdenmitWirkstofferwärmt,gepresstundzerkleinert.

(тFeuchtgranulierung)

DurchSchmelzenundErstarrenvoralleminSchnellmischern,WirbelschichtgranulatorenodermittelsExtrusion hergestellt.BevorzugteHilfsstoffesindfestePEGfürfeuchteempfindlicheWSTundrascheFreisetzung,und HartfetteoderWachse.

VERFAHRENSTECHNIKEN

Mischer/KneterͲGranulierung(Oszillatorgranulierer)

AufbauendeGranulierung:ausvielenkleinenPartikelchenentstehteinGranulat.

MischͲundKnetvorgängesowiedieFlüssigkeitszugabesindgenauabgestimmt.

DerOszillatorgranuliererpresstdiefeuchtkrümeligeMassedurcheinSieb.

Chargenmischer=Intensivmischer=Planetenmischer:

IntensiveMischung/Kneten

AgglomerierungderPartikel,nachdemTrocknensieben(Zerkleinerungsschritt)!

NT.:TrocknungaußerhalbdesMischers AbstreiferMischer

„Diosna“ͲMischer

mitMesssonde–BestimmungdesEndpunktes Intensivmischer,Industrie.

guteReproduzierbarkeit

Topogranulator:

FeuchteGranulierung(unterbestimmtenBedingungen).

BeheizbarerzylindrischerKessel+Mischarme(GranulierungundTrocknungimKessel).

Intensivmischer,dersichineinergroßenRöhrebefindet.Mischwerkzeug=FörderschneckeÆbefördertdie Granuliermasse.

AbgekapseltesSystemÆVakuummöglich.

ÆSpeziellfürBrausegranulategeeignet.

GeschlossenesSystem:

Vakuummöglich LMwirdangesaugt

LMimKesselabgedampftͲRückgewinnungmöglich

(10)

VT:1)keineVerunreinigungen 2)keineUmweltprobleme

3)Lösungsmittelentfernungistschneller ͲEnergiebedarfgeringer(ökonomischer) 4)VerarbeitungvonthermolabilenWst.

Chargengrößebis500Ͳ600kg

Extrudergranulierung

BeiStoffen,diehydrolytischempfindlichsind.

ExtruatewerdenerzeugtdurchExtrusion:AngefeuchtetesPulverwirddurchÖffnungendurchgedrückt–

kubisch,würstchenförmig–nachTrocknungnochmalsieben,damiteinheitlicheGrößeerreichtwird.

EswerdensehrhoheKräfteangewendet(imGegensatzzuSiebpressen).

ÆAnwendungvonhohenDrückenaufGranulate–Klebstoffkanngespartwerden,esentstehenmechanisch stabileProdukte.

Stangenpressmaschine+Schnecke

Lochscheibengranulate(def.Bohrung)

LeichtbefeuchtetesPulverwirddurchDüsen/Lochscheibengepresst–festes,regelmäßiggeformtes Endprodukt

VT.:einheitlicheKorngröße>0,5mm NiedrigerPulveranteil(fastkeiner!) HoheFestigkeit

z.B.:Schneckenextruder:

MassewirddurchSchneckeweiterbefördert.

StempeldrücktFüllgutdurchLöcherinMatrize(ähnlichTablettierung).

Temperaturistkontrollierbar

EndprodukthatSpaghettiͲForm,nachträglicheZerkleinerungmöglich.

Lochwalzengranulate(2gegenläufigeWalzen,temperierbar) NochfestereProdukte,Extruatenachträglichzerkleinert.

Pelletiergranulate(einheitlicheForm)

UnterscheidetsichvomherkömmlichenGranulatdurcheinheitlicheForm, Pelletierteller–kugelig,strangförmig(fürFuttermittelfürTiere)

Lochwalzenkompakter

Pelletieranlage Spheronizer

Extruder+Marunizer®:

ZylindrischeExtruatewerdenausgerundet–einheitlicheKugelform

Pelletierteller

Pellets=kugelförmigeProdukte,diedurchunddurchgleicheBeschaffenheitbesitzenoderausKernundHülle bestehen.

SpäroideProduktedurchAufsprühenaufeinPulverundgleichzeitigesrollieren.

PulveraufrotierendeScheibe+LM/Klebstoffdazu.

ÆüberzogenePellets=Mikrodragees(könnenzuTablettenverpresstwerden).

1.Wirkstoff+KlebstoffÆPellets

2.Kernmaterial(keineunregelmäßigenKernemitscharfenKanten)vorlegenundüberziehen

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Wirbelschichtgranulate(„aufbauendeGranulierung“) ÆhatsichausdemWirbelschichtrocknerentwickelt.

EinVentilatorerzeugteinenLuftstrom,dermitdemzugranulierendenGuteineWirbelschichtbildet.Indieser WirbelschichtwirddieGranulierflüssigkeitnachdemgegenstromͲoderGleichstromprinzipeingesprüht.Durch aufheizendesLuftstromswirdieTrocknungeingeleitet.

PulverpartikelwerdenineinemZylinderdurchwarmeLuftherumgewirbeltundbesprüht(mitLMund Klebstoff).KontinuierlichesAbdunstendesLM–poröseOberfläche–gutlöslicheGranulateundhohe mechanischeStabilität.

VerschiedeneDüsenmöglich.

TrocknungderGranulate:heißeLuftbis80°C(sieheZettel) Guttemperaturbis30°C(wennfeucht)–erhöht,wenntrocken!!!

InͲProzessͲKontrollenötig!

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Schmelzerstarrung/Sprüherstarrung:

Sprüherstarrung:einleichtschmelzbarerHilfsstoff(Wachse,Fette)wirdaufgeschmolzenundderASTdarin gelöstodersuspendiert.DieLösungwirdineinenKühlraumgesprüht,wodurchGranulatkörnerentstehen.

Schockerstarrung:DieSchmelzemitASTwirdschockgefrohrenundanschließendmechanisch zerkleinert.

ÆRetardformen

GRANULIERUNGIMKLEINMAßSTAB

Siebgranulierung Schüttelgranulate

MassedurchSiebgeschüttelt–sphärischeGebilde

Pressgranulate

PulvermitAnstoßflüssigkeitversetzt,durchsiebenbzw.durchpressen(unterschiedlicheGrößen,jenachlichter MaschenweitedesSiebes),länglicheWürstchen

oszillierenderKörperpresstfeuchteMassedurcheinSieb Zahngranulierer:

ZylindrischeForm,Weiterverarbeitungmöglich,z.B.:zuKugeln

Anforderungen:

Tablettierungsprodukt Arzneigranulat

Größe 8%derTablette Mehreremm

Pulveranteil 10%ͲMax.20% 0%

Zerfallbarkeit Abh.vonTablette 10min.(Wasser;37°C)

Hilfsstoffe Vielfältig begrenzt

Maschineneigenschaften Härte,Feuchtigkeit, entfallen Fließfähigkeit

1.3PrüfungvonGranulaten

NichtimABangegeben,nurfirmenintern

1.3.1Pulveranteil

Solltemöglichstgeringsein!

SolldiegleicheZusammensetzunghabenwiedasGranulatselbst.

Wirdabgetrennt,wennderPulveranteiletwa10Ͳ20%ausmacht.

ÆdamitGleichförmigkeitdesGehaltesgewährleistetwerdenkann.

EswirddieGesamtmengeabgewogenunddasgesamteGranulatdurcheinSieb(V)mit10kräftigen Schüttelschlägengeschüttelt.DerdurchgegangeneAnteilwirdgewogenundin%angegeben.

1.3.2Schüttvolumen(Ph.Eur.)

DasVolumen,daseinegewisseMengeGranulatineinerMensurnachleichtem(!)zusammenklopfen einnimmt.StäbchenförmigesGranulathateingrößeresVolumen(nichtzurTablettierunggeeignet).

ÆbeivolumetrischerDosierung

BeivielPulveranteilÆSchüttvolumenhöher BeiwenigÆSchüttvolumenniedriger.

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1.3.3RieselͲ,FließfähigkeitauseinemTrichter

IsteinMaßfürdieGenauigkeitbeiderWeiterverarbeitungzuTabletten.DasGranulatmusshomogen nachrieselnunddarfkeineEntmischung,keinenKernflusszeigen.

Fließgeschwindigkeit

SchüttͲoderBöschungswinkel:

Pulver/GranulatdurcheinenTrichterdurchrieselnlassen

1.3.4Zerfallszeit(Ph.Eur.)bzw.Zerfallbarkeit(ÖAB)

zerfallenтgelöst

Sekundärkörner Primärkörner

EineDosisBrausegranulatin200mlWasser(Raumtemperatur)mussinnerhalbvon5min.zerfallenin Primärkörner.

Eswerden6EDuntersucht.

1.3.5spezielleQualitätskriterien(Kohlegranulat)

Aktivkohlegranulat:

WertbestimmungmitMethylenblauͲLösung(mussbei120°Cgetrocknetwerden) Æmusssichentfärben(innerhalbvon5min.).

1.4Arzneibuchangabenbetr.Granulate

Monographie(EuAB):

GranulatekönnenzurHerstellungvonFlüssigkeiten,Suspensionen,...verwendetwerden.(werden weiterverarbeitet)

1.4.1GleichförmigkeitdesGehaltes:

NurfürGranulateinEinzeldosenmitwenigerals2mgbzw.2%Wirkstoff,bezogenaufdenGesamtgehalt(bei sehrwirksamenArzneistoffen).

NichtbeiVitamingranulatenundSpurenelementen!

Eswerden10StichprobengenommenÆWirkstoffgehaltbestimmt.

9Stk.Æ+15%desDurchschnittgehaltes 1Stk.Æ+25%

0Stk.Æaußerhalb

1.4.2GleichförmigkeitderMasse:

NurfürGranulateinEinzeldosenbehältnissenmitwenigerals2mgbzw.2%Wirkstoff,bezogenaufden Gesamtgehalt.

AusgenommensindüberzogeneGranulate.

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Eswerden20ProbengenommenÆMassebestimmen.

18Stk.müssenindereinfachenToleranzbreiteliegen(AB) 2dürfeninderdoppeltenliegen.

SonderformenvonGranulaten:

überzogeneGranulate

magensaftresistenteGranulate

GranulatemitmodifizierterWirkstofffreisetzung Brausegranulate

Brausegranulate:

AndereZerfallszeitgefordert.

InBecherglas15Ͳ25°CÆinnerhalbvon5min.mussGranulatzerfallensein.

EnthaltenmeistSäurekomponente(Weinsäure)+BicarbonatÆCO2ͲEntwicklung

ÜberzogeneGranulate:

mitverschiedenenHilfsstoffen,meistmagensaftresistenterÜberzugÆZerfallerstbeialkalischempH PrüfungderDissolution.

Tablettierungsgranulate:

Größe:ca.8Ͳ10%d.Tablettendurchmesser

Zerfallbarkeit–abhängigvonderjeweiligenTablette Pulveranteil–max.20%

Arzneigranulate:

Pulveranteilsollmögl.geringsein

Zerfallzeit:10min(beiBrausegranulat5min) Größe:mehreremm

einzigesGranulatimÖAB:Kohlegranulat

Zerfallbarkeitinnerhalb10min.(1gin50mlWasser,37°C) Wertbestimmung:Methylenblaulösungmusssichentfärben

2.TABLETTEN(=COMPRESSI)

früher:Tabulettae(kleineTäfelchen)

2.1Allgemeines

TablettensindeinzeldosiertefesteArzneiformen,diedurchKomprimierungvonPulvernoderGranulaten hergestelltwerdenundunterschiedlicheFormundBeschaffenheitbesitzenkönnen.

gasförmig/fest.

tabuletta...Täfelchen compressi...Komprimate

PastillenтTabletten!!! ÆPastillenkönnenebenfallstafelförmigsein,obwohlsiedefinitionsgemäßkeine Tablettensind.SiewerdennichtdurchKomprimieren,sonderndurchAustropfen,AusstechenoderAusstanzen ausplastischenMassengeformt.

Unterschied–Ausgangsmaterial:

Pulver=Direkttablettierung

Nurdannmöglich,wenndasKristallgittervieleGitterstörungenaufweist.

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Granulat=Granulattablettierung

Klebstoffwirdzugegeben,deralsGitterstörungfungiert.

z.B.:fürextremreineArzneistoffe.

2.2Tablettenformen

abhängigvonderApplikationsartunddemGewicht.

OberflächenberechnungfürÜberzug

VolumenundDurchmesserderTablettein„ästhetischemVerhältnis“

(TablettenwerkzeugeundWartungsehrteuer)

Querschnitt:biplan(selten,weilAbriebgroß) meistmitFacettenrand

bikonvex–jeähnlichereinerKugel,destobesserweiterverarbeitbarfürÜberzug,destowenigerderAbrieb.

2.3DominierendeRolleinderGegenwart

2.3.1TherapeutischeBedeutung:

exakteDosierbarkeit(Streuungsehrgering~5%)Æweil gesteuerteWirkstofffreisetzungmöglich

(z.B.:magensaftresistenteTabletten,Retardformen) leichteArtderAnwendung

2.3.2TechnologischeBedeutung:

fastalleArzneistoffeverarbeitbar(keineBeschränkungen,auchingroßenMengen) auchFlüssigkeitenverarbeitbar(z.B.:AerosilÆöligeLösungenverarbeitbar) rationelleHerstellungmöglich

(hoheStückzahl/Stunde–billig,ökonomisch) guteVerpackungmöglich=äußererSchutz

„BlisterͲPackung“(=Durchdrückpackung)

WirkstoffkannauchvoräußerenEinflüssengeschütztwerdenÆerhöhtechem.StabilitätvonfestenAST langeHaltbarkeit.

ÆStabilität

ÆHaltbarkeit(mehrereJahre,ca.2J.) ÆLagerfähigkeit(datrockeneForm)

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2.4Tablettentypen

2.4.1Peroral

ÆWirkstoffabgabeinMagenoderDarm.

EinfacheTablette:

HäufigsteFormbzw.NormalformderTabletten,mitSprengmittel,rascherZerfall.

„Normalcharakteristik“:

Zerfallin15min.(Wasser,37°C)undrascheLösungderWirkstoffe(z.B.:beiKopfschmerztabletten)

Sonderformen:

verzögerte/verlängerteFreisetzung(Retardarzneiformen) (abh.vompHͲWert)

Kautabletten:

inderMundhöhle(oral),aberz.T.auchimMagen.

hartgepresst,zerfallenschwer(Zerfallsverzögerereventuelleingesetzt).

+HilfsstoffalsGegensprengkomponente

hoherZuckeranteil(ZuckeralsGranulierflüssigkeit)

vermehrteSpeichelproduktiondurchKauenfördertdenZerfall z.B.:VitaminͲTabl.,AntacidaͲTabl.

Brausetabletten:

UntertrockenenBedingungenhergestellt–KontrollederLuftfeuchtigkeit +Na2CO3oderNaHCO3 CO2ÆZersprengungderTablette Wasser

ZusatzvonZitronenͲoderWeinsäure.

AufnahmenachAuflösungderTabletten.

AufgussͲ/Teetabletten:

EnthältgepressteDrogen(auch:Drogenstaub+Zuckersirup) ÆquilltmitWasserauf.

2.4.2Oral

BleibeninderMundhöhleundgebendortdenWirkstoffab,werdennichtgeschluckt,sondernwirkenlokalan derMundschleimhaut.

z.B.:Desinfektion

Grund:

Magensäurewirdumgangen;lokaleWirksamkeit(z.B.:Nitroglycerin,Lokalanästhetika).

Lutschtabletten:

beiHalsschmerzen,hoherZuckergehalt

PastillenoftfälschlicherweisealsLutschtablettenbenannt.

KeinSprengmittel.

Sublingualtabletten:

ResorptionunterderZungeunterUmgehungdesMagentraktesrascherWirkungseintritt,schnelleResorption vonNitroglycerin,Hormonpräparate.

ÆSpeichelführtrascheZerfallbarkeitherbei.

Buccaltabletten:

imOberkieferversenkt,langsameFreisetzung,(früher:Oxytocin)

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indieBackentasche–VTlangeVerweildauer

Wennnichtmehrbenötigt,kannTablettewiederentferntwerden guteDosierbarkeit

z.B.Wehenmittel(Oxytocin)

Lyotabs(Pfizer): !!!!!!!!!!

„Schmelztabletten“ÆdurchLyophilisationhergestellt.

z.B.Zydis®,FeldenQuickͲsolveLyotabletten

WirkstoffsuspendiertineinerwasserlöslichenMatrix(ZuckeroderPolymer)ÆGefriertrocknungÆlöstsich somitsekundenschnellimSpeichelaufÆrascheResorption.

Siesindmechanischwenigbelastbar,hygroskopisch.

ÆbestimmteAnforderungenandasPrimärpackmittel(kommendirektmitAMinBerührung).

2.4.3Parenteral

zurHerstellungvonparenteralenLösungen

Implantationstabletten:

KleineTabletten,dieunterdieHautappliziertwerden(durchOperation),steril!

Meist1Ͳ2mmDurchmesser,langeWirkstofffreisetzungistgarantiert (Depotpräparate)–sindlangsamlöslich

z.B.:SubstitutionstherapiefürHormone

Injektionstabletten:

ÆzurHerstellungvonLösungenfürdieInjektion.

NachLösungwerdensieparenteralinjiziert.

adhocapplizierbar(Wirkstoffemüssengutlöslichsein) (oftimKriegverwendet)

SterileBedingungen!

2.4.4Extern

Lösungstabletten=Solubletten:

Umschläge,Trinkwasserentkeimung,Gurgelwässer,...

(Desinfektion:KMnO4,MgO2)

TrockeneFormiststabileralsdieLösung.

LokaleWirksamkeiterwünscht!

Augentabletten:steril+keimfrei!(werdenindenBindehautsackeingebracht)

Dentalkegel: Hilfsstoffgutlöslich rascheWirkstofffreisetzung(Lokalanästhetika) langsameFreisetzung(Antibiotika)

inentzündeteZahnfleischtascheneingebracht

Urethraltabletten: beiHarnröhreninfektionen länglichͲstäbchenförmig,inHarnröhreeingebracht lokaleBehandlung(stäbchenförmigeProdukte) lokaleWirksamkeitohneReizwirkungerwünscht

VaginalͲ/Rektaltabletten:lokaleWirksamkeiterwünscht

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2.4.5Sonderformen:

Dispensiertabletten:

vorgefertigteEinwaagezurHerstellungeinerRezeptur.

ÆinentsprechendvorgefertigteLösungeneingebracht.

Reagentientabletten:

vorgefertigteEinwaagefürDiagnostikamaßlösungen.

2.4.6technischeSonderformen:

Schichttabletten(multilayertablets):

Sandwichtabletten.

2Tablettenübereinander(z.B.:Kukident)

nichtunbedingtgleichzeitigeWirkstofffreisetzung

GeeignetzurTrennungvonmiteinanderunverträglichenWSToderzurTrennungvonInitialͲund ErhaltungsdosisbeiRetardarzneiformen.

Punkttabletten:

BullͲeyeͲTabletten Kern+Überzug

WiebeidenManteltablettenwirdeinKernauftrockenemWegemiteinemMantelversehen.DerKernwird jedochnichtvollständigumhülltundistdaheraneinerOberflächederTablettegutsichtbar.

2.5HerstellungvonTabletten

2.5.1Direkttablettierung/Granulattablettierung

Direkttablettierung,

wennStoffeplastischverformbarsind(wennGitterstörungenvorhandensind);z.B.:beiSaccharinͲNa.

ÆTablettierungohnevorhergehendeGranulation.Vorraussetzungisteineausreichendeplastische VerformbarkeitderMischungen,guteFließeigenschaftenundkeineEntmischungstendenzen.

Granulattablettierung,

beiextremreinemAST(hatkeineGitterstörungenÆzugefügterKlebstofffungiertalsGitterstörung

2.5.2Bindungsmechanismen

WirkstoffeundHilfsstoffevermengt.

GeringeMasseschwankungenÆgenaueDosierung

PlastischeVerformbarkeitundguteRieselfähigkeitÆguteReproduzierbarkeit

Tablettierung:

Matrizefüllen,Verdichtung(nochelastisch),Pressen(irreversibleVerformung,Elastizitätsgrenzeüberschritten)

ungeeignet:

sprödeSubstanzen(zerbrechen)

elastischeSubstanzen(gehennachPressenwiederindieAusgangsformzurückÆGegenspieler) verschiedeneWirkstoffe(m.HilfsstoffenlässtsicheineguteMischungherstellen)

(19)

Bindungenkommenzustandedurch:

Adhäsionskräfte(verschiedenePartikel)bzw.Kohäsionskräfte(gleichePartikel)

FormschlüssigeBindungen/Packungen

fasrigeodersperrigeTeilchenverbindenbzw.verfilzensich(puzzleartig) ÆirreversibleVerformung

SinterunganderOberfläche(selten) z.B.:beiLutschtabletten(Kaliumbromid) BeiErwärmungÆoberflächlichesAnschmelzen

WechselwirkungenvonWassersorptionshüllen–eingewisserFeuchtigkeitsanteilsollenthaltensein(z.B.:

Feuchthaltemittel).

WennTablettenzu„scharf“getrocknet=FehlerÆkeinWassermehrübrigÆeinegewisseRestfeuchteist aberunbedingtnotwendig.

2.5.3MaschinelleHerstellung

DurchKrafteinwirkungbeiderHerstellungergebensichunterschiedlicheEigenschaften:

harteTabletten:beihoherKrafteinwirkungÆlangsameZerfallbarkeit

weicheTabletten:beigeringerKrafteinwirkungÆschnelleZerfallbarkeit

Porosität:

MaßfürspezifischeOberflächederTablettenbeifesterPressung=geringePorosität meist2Ͳ10%

FormgebendeElemente(=Werkzeuge):

Matrize+Stempel

Oberstempel[kürzer]fürPressdruck(bestimmtHärteundDicke!);

Unterstempel[länger]fürGegendruck

MatrizedientauchalsFührungfürdenOberstempel

DruckerzeugendeElemente(3ArtenvonTablettenpressen):

Spindelpressen:

Bereits1843erfunden(vgl.Mostpresse)

Tablettierwerkzeug(OberͲ,Unterstempel,Matrize) proDrehung1Tabletteherstellbar

Presswerkzeuge:

Oberstempel(Oberflächepoliert,ausNirosta) Unterstempel

Matrize(MetallscheibemitBohrung;DurchmesserentsprichtdannderTablette;Matrizemit2BohrungenÆ Zwillingswerkzeug)

HatStempeleinenSteg,dannbeiTabletteeineFacettegebildet.

(20)

Exzentertablettenpresse:

UnterstempelinRuhewährenddesPressvorganges(PositionlegtFüllvolumenfest),Oberstempelan Exzenterscheibemontiert(sieheAbb.)

StempellangsameramEndederAbwärtsbewegungÆFüllschuhbeweglich,hatdannZeitMatrizewiederzu befüllen.

NT.:UnregelmäßigverdichteteKanten!

Matrize=fix

ExzentrischgelagertePleuelstange.DrehendeBewegungderScheibebewirktAufͲundAbwärtsbewegungÆ OberstempelwirdaufͲundabwärtsbewegt.KrafteinwirkungerfolgtnurüberdenOberstempel.

EinrieselungüberdieMatrize.UnterstempelverbleibtinRuhe.FüllschuhschiebtMatrizewegundFüllung erfolgt.Unterstempelistlänger.

EswerdenhoheDrückeangewendet.

Jemehrexzentrisch,destotiefertauchtderStempeleinÆFeuchtigkeitregulieren.

VT.: BessereProduktealsmitRundlaufpresse.

durchhohenPressdruckgroße,festeTablettenherstellbar!

PositionI.DerUnterstempelistinderAusgangsstellungundbegrenztdenFüllraum(VolumenderMatrizenbohrung)derart,dassergenau sovielvonderzutablettierendenMischungaufnehmenkann,wiederMasseeinerTabletteentspricht.DerOberstempelistaufdemWeg nachunten.

PositionII.UntererWendepunktmitmaximalerVerdichtungdesTablettiergutes.

PositionIII. DerOberstempelistaufdemWegnachoben,währendderUnterstempeldiefertigeTabletteausderMatrizedrückt.

AufeineexakteUnterstempeljustierungisthierbeiunbedingtzuachten,umBeschädigungenvonTablettenundvonStempelrändernzu vermeiden.

PositionIV. DerOberstempelhatdenoberenWendepunkterreicht,undderUnterstempelistwiederinseinerAusgangsstellung.

GleichzeitigbewegtsichderFüllschuhüberdieMatrizenöffnung,fülltdiesemitdemzutablettierendenGutundgehtwiederinseine Ausgangsstellungzurück.AnschließendbeginntderKomprimierprozessmitderPositionIwiedervonneuem.

Rundlauftablettenpresse:

mehrereStempelwerkzeuge(6Ͳ8)

KreisförmigerMatrizentisch(50Ͳ60Matrizenenthalten)drehtsich,2Drucktrollen(jenachAbstandderRollen istauchDruckeinstellbar);OberͲundUnterstempelpressenaufdasGut(vgl.Keilpresse).NurFüllschuhistfix.

VT: beidseitigerPressdruckÆTablettenbesitzenhärtereKanten,unterschiedlichhohe/geringe mechanischeFestigkeitbzw.Härte.

Biszu84PressvorgängeproUmlaufƽͲ1Mio.Tabl./h

NT: RundlauftablettenpressenerlaubennichtsohohePresskräftewieExzenterpressen.

UmStundenleistungbeschleunigenzukönnen,werdenauchZwillingswerkzeugeverwendet.Ædoppelte Ausbeute

OptimierteFüllgutmassewichtig,damitMatrizeimmergleichmäßiggefülltwird.

KontrollenötigÆentwederstichprobenartigeoderinstrumentierteTablettenpresseÆermöglichendie RegistrierungdesPressdrucksbeimTablettierenjedereinzelnenTablette

(21)

SchematischeDarstellungdesPressvorgangesaufeinerRundlauftablettenpresse.

1Matrizen,2Füllrechen,3NiederzugschienefürOberstempel,4NiederzugschienefürUnterstempel,5ͲTablettenauswerfer,6Ablaufrinne dierotierendenMaschinenteilesindschraffiert,dieschwarzenPfeilegebendieRichtungan.

PositionI.DerOberstempelistaufderOberstempelbahnaufdemWegnachoben.DerUnterstempelistinseinerunterstenStellungund öffnetdenFüllraumderMatrizevollfürdieAufnahmedeszutablettierendenGutes.ZwischendenPositionenIundIIfließtausdem FülltrichterdaszutablettierendeGutindenFüllrechen,derdieAufgabehat,diesesgleichmäßigindieFüllräumederMatrizenzuverteilen.

DadieUnterstempelaufihrerUnterstempelbahndabeiaufdemunterstenNiveaubleiben,werdendieFüllräumeetwasüberfüllt.

PositionII.DerOberstempelistaufdemoberstenNiveauseinerBahn.DerUnterstempelwirdbeiderEinstellungderFüllraumtiefeauf einederDosierungentsprechendeHöheangehoben,wobeiderletzteFüllrechenteildieÜberfüllungenabstreift.AufdieseWeisewerden sehrexakteundgleichmäßigeDosiergenauigkeitengewährleistet.

PositionIII.ZwischenderoberenundunterenDruckrolleanderPressstation,werdendieoptimaleVerdichtungzurFormungderTablette sowiedieoptimalePresszoneinderMatrizedurchRegulierenderbeidenDruckrolleneingestellt.DieNiederzugschienensollennicht regelmäßiginAktiontreten,sondernnurwennsichdieStempeleinmalnichtfreibewegen,weilbeispielsweisePulverteilchenindie Führungeneingedrungensind.

PositionIV.DerUnterstempelstößtdiefertigeTabletteaus.DieUnterstempelstellungmussdabeiäußerstsorgfältigvorgenommen werden,damitdieTabletteneinwandfreiundunversehrtabgestreiftwerdenunddieStempelrändernichtamAbstreiferbeschädigt werden.DerAbstreiferschiebtdieTabletteanschließendaufeineAblaufrinne.DerOberstempelistzurselbenZeitwiederaufdemWeg nachoben,unddannbeginntderKomprimiervorgangwiedervonVorne.

2.5.4Instrumentierung

DurchdieAusrüstungvonTablettenpressenmitelektronischenKraftmessvorrichtungenbzw.Sensorenund Weggebern,diediejeweiligePositionderStempelwerkzeugeerfassen,lässtsicheinerelativexakteAnalyse überallemechanischenVorgänge,diesichwährendderTablettierungabspielen,durchführen.

Presskraftmessung:

Dehnungsmessstreifen(DMS):

BestehenausmeanderförmiggelegtenoderspiraliggewickeltenKonstantandrähtenoderdünnen entsprechendgeformtenMetallfolien,dieinPolymerfolieneingebettetsind.

SiewerdenzurKraftmessungaufbelasteteMaschinenteilegeklebtundübernehmendadurchdieunterder BelastungandiesenMaschinenteilenauftretendenVerformungen.DieVerformungdesDMSistproportional zudenzumessendenKräften.DieVerformungdesDrahtesführtzuWiderstandsänderungen,diediesen VeränderungenproportionalsindunddieinSpannungssignaleüberführtwerdenkönnen.

DieDMSwerdenbeiExzenterpressenvorzugsweiseaufdieStempelhaltergeklebt.

InRichtungderKraftaufbelasteteMaschinenteileaufgeklebtÆdurchStauchung/DehnungderMaschinenteileÆStreifenverformensich ÆmechanischerWiderstandändertsich,Spannungssignalregistriert.

(Rsinkt,Isteigt).

Problem:BeiderTablettierungkönnensichauchReibungskräfteunddadurchaucherhöhteTemperaturen entwickelnÆDehnungsmessstreifensindtemperaturempfindlich.

U=RxI

(22)

Uwirdkonstantgehalten!

VT:DehnungsmessstreifenkönnenauchnachträglichauchaufgetragenwerdenaufentsprechendeMaschinen.

MessungmitpiezoelektrischenDruckgebern:

SienutzendenpiezoelektrischenEffektaus,derdaraufberuht,dassbeireinenQuarzkristallenoder bestimmtenWerkstoffen(Bariumtitanat)beiZugͲoderDruckbelastungdurchKristallgitterverspannungen elektrischeLadungenauftreten.

WerdensolchenKristallenanzweiSeitenElektrodenaufgedampft,lassensichüberdieseElektrodendieden ZugͲ/DruckbeanspruchungenproportionalenelektrischenSpannungenabnehmenundnachVerstärkung weiterverarbeiten.

DiepiezoelektrischenDruckgebersindindieMaschineeinzubauen,dasssiedengesamtenKraftflussoder einendefiniertenAnteilaufnehmen.

DafürsindsiegegenüberTemperatureinflüssenpraktischunempfindlich.

KristallgitterspannungindiziertelektrischeLadung,kanngemessenwerdenÆproportionalzumDruck.Kristalle(Quarz,BaNO3)mechanisch belastetinRichtungderelektrischenAchseÆinEbenesenkrechtdazuentstehtelektrischeLadung.

Problem:Elementemüsseneingebautsein,könnennichtnachträglicheingebautwerden.

WennzugeringerDruckÆzuwenigTablettiergutgelangtindieMatrize z.B.:beiFacettentablette

Stegesindsehrempfindlich,könnenleichtkaputtgehen,wennkaputt,dannwirdderDruckgeringerÆ MaschinenkönnensichselbstabschaltenunddienichtentsprechendenTablettenwerdenaussortiert.

=INͲPROZESSͲKONTROLLE

Stempelwegmessung:

ÆinduktiverWeggeberverwendet:

DiesebestehenauseinerlänglichenSpulemitMittelabgriff.InderSpulebefindetsicheinfreibeweglicher Eisenkern,dermitdemOberstempelhaltermechanischfestverbundenwird.DieSpuledagegenistmechanisch mitirgendeinemBezugspunktdermaschine(z.B.Unterstempelhalter),festverbunden.

BefindetsichderSpulenkerngenauinderMittederSpule,sinddieSelbstinduktivitätenunddamitdie WechselstromwiderständederbeidenSpulenhälftengenaugleich.BeieinerVerschiebunggegenüberdieser Lage,diedurcheineVeränderungderStellungdesOberstempelhalterszustandekommt,ändertsichdas VerhältnisderWechselstromwiderständederbeidenSpulenhälftenzueinander,sodassbeieiner

entsprechendenBrückenschaltungeinederStellungsänderungproportionaleSpannunggemessenwerden kann.

InduktiveWeggebergestattensehrgenaueundempfindlichegeometrischeVermessungen.Siewerdenu.a.

auchinelektronischenWaagenverwendet.

Spule+EisenkernwerdenbewegtwieUnterͲundOberstempel;beiWegänderungwirddieInduktivitätsänderunginSpannung umgewandelt.

(23)

Diagramme:

a)KraftanstiegundKraftabfallverlaufenunsymmetrischzueinanderÆergibtsichausderirreversiblenVerformungdesTablettiergutes.

DiePresskraftsteigtunmittelbaroderkurznachEindringendesStempelsindieMatrizestetigbiszumKompressionsmaximuman.Die PresskraftimKompressionsmaximumspiegeltdieelastischenKräfteinderSubstanzwieder,dieimAugenblickdermaximalenKompression herrschen.DiesewerdenindernachfolgendenEntspannungsphasewiederabgebaut.DiadieTablettesichabernurübereinenkleinen Wegentspannt,fälltdiePresskraftnachdemKompressionsmaximumsteilerabalssiesichMaximumaufgebauthat.

b)DasUnterstempelkraftdiagrammzeigteinengeringfügiganderenVerlauf.DerPresskraftanstiegbeginntzueinemetwasspäteren ZeitpunktalsbeimOberstempel,dainfolgederReibungderSubstanzanderMatrizenwanddieKraftübertragungvomOberstempelzum Unterstempelverzögerterfolgt.DiePresskraftimMaximumistinfolgederebenfallsreibungsbedingtenunvollständigenKraftübertragung geringer.DerKurvenverlaufistunsymmetrisch,zeigtaberamKraftabfallasteineüberlängereZeitbestehendeRestkraft,kenntlichdurch dasAusstoßsignal,demeinBeschleunigungspeakdesUnterstempelsüberlagertist.ErstmitAusstoßderTablettefälltdieseKraftaufNull ab.DieseRestkrafthatebenfallseineUrsacheinderReibung.

adExzenterpresse:

A...Vorkompression(Partikelkönnennochaneinanderabgleiten),keineKraftnötig B...PressenderGranula,Kraftsteigt

1...FlächeunterEntspannungskurve=elastischeRückdehnungsenergiederTablette 2...Fläche=mechanischeEnergie,diefürirreversibleVerformungnötigist

aber:ErwärmungdurchReibung(ÆGleitmittel)!

WennPresskraftsteigt: aufgrundunterschiedlicherDichtekannmehrMasseeingeführtwerdenÆdie Tablettewirdschwerer.

WennPresskraftsinkt: eskanneinzugroßesGranulatkorndaseinundsichverspreizenÆVeränderungdes Tablettiergutes.

ÆTablettenwerkzeugÆwennTeileabbrechenÆTablettewirdschwerer,wirdausgesondertÆabernun wirdderPressdruckgeringer,weilamStempelmehrVolumenist.

GrundfürInstrumentierung:

wichtigbeiEntwicklungvonTablettenrezepturenmitoptimalenKompressionseigenschaften:

Vorkompressionsphasesolltemöglichstkurzsein Presskraftsolltemöglichstgeringsein

dieaufdieSubstanzübertragenemechanischeEnergiesolltesogroßwiemöglichsein.

direkteEnergieübertragungaufTablettiergut(keineReibung)–GeradeaͲb KraftabfallvonbÆ0sollgering(steil)sein(ideal:Gerade)

PresskraftͲZeitͲKurvensolltenidentischsein(wenigReibung)

ÆdieOber/UnterstempelͲKraft/ZeitͲKurvensolltensowenigwiemöglichvoneinanderabweichen.

(24)

Plateau(Restkraft)vonbsolltemöglichstniedrigsein(möglichstgeringerPressdruck)

ÆoptimaleRezepturmöglich

InͲProzessͲKontrollen(ÜberwachungderTablettenherstellung):

PresskraftkorreliertmitDosierungbeigleichbleibenderMatrizenfüllung.

ÆDiePresskraftistvonderDosierung,sowievonvielenverschiedenenBedingungenderTablettenfabrikation abhängigÆstellteineidealeGrößefürdieintegraleFabrikationsüberwachungundInprozesskontrolledar.

gleicheMassen+gleichePresskraftÆgenaueDosierung

Instrumentierung:

KontrollederPresskraft:beiBeschädigungendesApparatesÆPresskräfteandersÆ„falsche“Tabletten automatischaussortiert(nachGewicht,Form,...)

ToleranzgrenzenfürPresskraft.

2.6Hilfsstoffe

VT:

verbesserteHaltbarkeit

sichereundeinfacheHandhabung einfacheHerstellung

guteBioverfügbarkeit

AnforderungenanHilfsstoffe:

pharmakologischindifferent(inert) gutverträglich

mikrobiologischeReinheit keineChargenvariationen geruchͲ,geschmackͲ,farblos

2.6.1Füllstoffe:

SindinerteundphysiologischgutverträglicheStoffezurVolumenauffüllungbeiniedrigdosiertenWirkstoffen oderzurbesserenDispergierungvonWirkstoffenindenArzneiformen.

(VerhinderungeineszuinnigenKontakteseinzelnerASTͲPartikel).

Volumengebend,gutlöslichÆrascheWirkung

zurVolumenauffüllung(bessereBioverfügbarkeit) alsStreckmittel

in<800mgTabletten

Stärke

Zellulosepulver

Laktose:

reduzierterZucker,wirdnichtinkristallinerFormverwendetÆheutesprühgetrockneteLaktose NHÆ+Aminogruppe(vonAST.)ÆSchiff’scheBase(Gelbfärbung)

NT:NachhärtungderTablette,daherheutesprühgetrockneteForm

(25)

mikrokristallineCellulose(Avicel®):

quilltinWasser

CaͲPhosphat:

fürAntacida

MannitolundandereZuckeralkohole

NaCl:

zurIsotonisierungvonInjektionstabletten

Saccharose,Glucose

Granulumsimplex:„PlaceboͲGranulat“

=Kartoffelstärke+Laktose

Ænur5%Stärkeverwenden,sonstverkleistertdieTablette.

2.6.2Sprengmittel:Zerfallsförderer

InWasserstarkquellendeStoffe,diesichjedochbiszuTemperaturenvon37°Cnichtlösendürfen.

ÆfüreinerascheWirkstofffreisetzung.

Substanzen,dieinWasserquellen(müsseninWasserunlöslichsein!!!) Alginate

Gelatine Kartoffelstärke

Cellulosederivate(CMC,Primojel®,Avicel®) quervernetztesPVP

Substanzen,dieinWasserGasebilden(ZersprengungmitWeinͲundZitronensäure) NaHCO3ÆWasser+SäureÆCO2ј

MgͲPeroxidÆO2(doch2.Oxidationsgefahr)

Problem:beioxidationsempfindlichenStoffen

Substanzen,diedieBenetzbarkeiterhöhen(“Hydrophilisierungsmittel”):

beilipophilenWirkstoffen–lipophileOberflächeÆWasserkannnichtindieTabletteeindringenÆ AnwendungvonTensiden.

Tenside:

Tween(PEGͲFSͲester)

NaͲLaurylsulfat(SDS:inZahnpasten,schaumbildend,unbedenklich) NaͲCetylsulfat

Lecithine Aerosil Stärke

2.6.3Bindemittel(Klebstoffe):

ZurHerstellungvonKlebstofflösungenfürdieFeuchtgranulierung.

HöhereDosenvonBindemittelnkönnenauchalsGegensprengmittelverwendetwerden.

ÆerhöhendieFestigkeitderTablette.

Zucker Stärkekleber Gelatinelösungen

(26)

Gummiarabicum Traganth PVP

ÆPulverundGranulatesindnichtmiteinandermischbar!

2.6.4Gegensprengmittel:

BindemittelinhöherenKonzentrationen

z.B.:beiLutschtabletten,Buccaltabletten,Implantationstabletten

Zucker Dextrine

2.6.5Trockenbindemittel

ZurVerbesserungderplastischenVerformbarkeitoderzurermöglichungformschlüssigerBindungen.

ÆbindenWasser.

ÆbeiTrockengranulierung.

enzymatischabgebauteStärke Cellulose(mikrokristallineZellulose) faserigeStoffe

2.6.6Feuchthaltemittel

ZusätzezurTablettenmischungen,wenndiesezumAustrocknenneigenundausdiesemGrundschlecht tablettierbarwerden.

ÆverhinderndasAbdeckelnderTablette.

Glycerin(währendTablettierungzufügbar)1Ͳ3%

Stärke(bindetLuftfeuchtigkeit) Sorbit

2.6.7Adsorptionsmittel

ZurEinbindungvonflüssigenAST(Öle,ÄÖ,öligeVitamine,Extrakte...)oderVermeidungvonVerflüssigungvon Tablettierungsmischungen(z.B.:hochdisperseKieselsäure)

v.a.fürVitamintabletten

ÆinorganischemLMgelöst+aufHilfsstoffaufgebracht.

Problem:Haltbarkeit!

Laktose Aerosil®

Stärke

2.6.8Gleitmittel

ZurVerbesserungderFließeigenschaftenbzw.derRieselfähigkeit(hochdisperseKieselsäure).

ZumReduzierenderReibungzwischendenzutablettierendenMischungenunddemTablettierwerkzeug (z.B.:Stearinsäure,MgͲStearat,Talkum).

„FSTͲKomplex“

FließregulierungsͲ,SchmierͲ,Trennmittel

Æsollteunter1%liegen,sonstverschlechtertsichdieBenetzbarkeit.

(27)

ÆalsAntistatikum:

VerhinderndiestatischeAufladung(v.a.beiPlexiglas)ÆwürdesonstzusammenklumpenÆ

Dosierungsungenauigkeit,Staubexplosion(deshalbauchMaschinengeerdetundFenstermitSollbruchstellen).

FSTͲKomplex:

Fließregulierungsmittel:

Synonyma: Fließmittel, GleitmittelimengerenSinne, glidants(engl.)

Aufgaben: VerbesserungderGleitundRieselfähigkeitdeszutablettierendenGutes,dadurchSicherung einesgleichmäßigenFließensvomFülltrichterdurchdenFüllschuhindieMatrizenbohrung,Verringerungder MasseabweichungundErhöhungderDosiergenauigkeitderTablette.

Substanzen: Talk,siliconisierterTalk,CalciumͲ,MagnesiumͲundAluminiumstearat,Stearinsäure, Palmitinsäure,Stärke,Aerosil®,Polyethylenglycole,entfettetes

Milchpulver,StearylͲ,CetylͲundMyristylalkohol,Lanette0®

Schmiermittel:

Synonyma: Antiadhäsionsmittel,

Matrizengleitmittel,

lubricants(engl.)

Aufgaben: VerringerungderReibungvonMetall(OberstempelinMatrizenbohrung)und ReibungTablette(bzw.Tablettiermasse)undMetall.ErleichterungdesAusstoßensderTablette.

Substanzen: Talk,siliconisierterTalk,CalciumͲ,MagnesiumͲundAluminiumstearat, Stearinsäure,Polyethylenglycole,entfettetesMilchpulver,StearylͲundCetylalkohol;Stärke,(Paraffin)

Formentrennmittel

Synonyma: Gegenklebemittel,

Antiadhäsiva(z.B.:beiBrausetabletten;eskönnenleichtAnteileamOberstempel klebenbleiben),

antistickingagents(engl.)

Aufgaben: VerringerungdesKlebensderTablettiermasseoderderTabletteanStempeln undMatrizenwand.ErzeugungeinesPressglanzes.

Substanzen: Talk,siliconisierterTalk,Stearinsäure,Paraffin,CalciumͲundMagnesiumstearat, hydrierteFette,Siliconemulsion

Ideal:

MischungvonTalkundMgͲStearat.Sehrhäufigverwendet.WirdzumfertigenGranulatzugesetzt.Sollnichtim Inneren,sondernanderOberflächederTablettevorhandensein.

(28)

2.7Arzneibuchmonographien

Compressi(EuAB)

Arten:

nichtüberzogeneTabletten

Mehrschichttablettenaus2Granulaten,2Pressvorgänge

ÆSchichtenparalleloderkonzentrischangeordnet(z.B.KIͲTabletten).

Brausetabletten

sindnichtüberzogeneTabletten,enthaltensauerreagierendeSubstanzen.

überzogeneTabletten:

Filmtabletten Dragees

Zuckerdragees(keineGleichförmigkeitderMasse!)

magensaftresistentüberzogeneTabletten

VerzögerteWirkstofffreisetzungÆz.B.WirkungimDarm.

Celluloseacetatphthalat MethacrylsäureͲpolymere

TablettenmitmodifizierterWirkstofffeisetzung Retardformen

keinZerfall

TablettenzurAnwendunginderMundhöhle

nichtüberzogeneTablettenmitlangsamerWirkstofffreisetzungÆlokaleWirkung.

sublingual buccal

2.8PrüfungenvonTabletten

füreinzeldosierteArzneiformen

PRÜFUNGaufDOSIERUNGSGENAUIGKEIT(Ph.Eur):

2.8.1GleichförmigkeitdesGehaltes

GiltfüralleTablettenmitwenigerals2mgoderwenigerals2%Wirkstoff(aufGesamtmassebezogen).

NichtbeiZubereitungenmitVitaminenundSpurenelementen!

PrüfungA(fürTabletten,PulverzurHerstellungparenteralerInjektionen):

+25%

1Ausreißerzw.75Ͳ125%Æ20weitereStichprobenohneAusreißer!

PrüfungB(fürKapseln,Pulver,Granulate,Suppositorien,Vaginalkugeln):

3Ausreißerzw.75Ͳ125%Æ20weitereStichprobenohneAusreißer!

PrüfungC(fürtransdermalePflaster):

10Zubereitungenzwischen90Ͳ110%desangegebenenGehaltes.

10Stichprobenmüsseninnerhalbvon85Ͳ115%liegen(d.h.+15%)

(29)

ansonsten:

2.8.2GleichförmigkeitderMasse

=ungenaueralsGehaltsbestimmung

BeinichtüberzogenenTablettenundFilmtabletten,wennkeineGehaltsbestimmungvorgeschrieben.

20Stichproben(aufmggenauabwiegen–Durchschnittsmassebestimmen) imEuABTabelleÆhöchstzulässigeAbweichungangegeben(in%)

2dürfenden1.Toleranzbereichüberschreiten keinedarf2.Toleranzbereich(2x1.)überschreiten

PRÜFUNGaufZERFALLSZEIT(Ph.Eur):

normalerweise15min.

ErstwennTablettezerfallenist,kannderWirkstofffreigesetztwerden.

2.8.3Zerfall

DieZerfallsprüfungvonfestenArzneiformen,mussnachnormiertenVorschriftendurchgeführtwerden.Das PrüfgefäßfürTablettenundKapselnbestehtauseinerHalterung,die6PrüfröhrchenmiteinemSiebboden enthält.

DiezuprüfendeArzneiformwirdinjedesdieserRöhrcheneingebracht,mitjeeinemSchwimmkörperbedeckt undineinerauf37°CtemperiertenFlüssigkeitaufZerfallgeprüft(dabeibewegtsichdasPrüfgefäß30malpro min.aufundab).

ZerfallstestertauchtinPrüflösung(bei37°CÆ0,5°C),PlexiglasscheibealsBeschwerung.

DieAnforderungendereinzelnenZerfallsprüfungensinddannerfüllt,wennallePrüflingezerfallensind.

Zerfallistdanneingetreten,wenn:

keinRückstand

nurHüllenreste(beiKapseln) weiche,streichfähigeMasse

ZERFALLSZEIT:

TABLETTEN:

nichtüberzogeneTabletten: 6Tabl./Wasser36Ͳ38°C/15Min.

Brausetabletten: 6Tabl./200mlWasser15Ͳ25°C/5Min.

ÜberzogeneTabletten: 6Tabl./Wasseroder0,1NHCl36Ͳ38°C/60Min.

Filmtabletten: 6Tabl./Wasser36Ͳ38°C/30Min.(ev.ohneScheiben) MagensaftresistentüberzogeneTabletten:

1.6Tabl./0,1NHCl/36Ͳ38°C/2Stundenbeständig 2.PhosphatpufferpH6,836Ͳ38°C/1Stunde

Tabl.zurHerstellungeinerLösungod.Suspension:3Min.bei15Ͳ25°C

KAPSELN:

HartͲundWeichkapseln: 6Kaps./Wasseroder0,1NHCl36Ͳ38°C/30Min.

MagensaftresistenteKapseln: analogmagensaftresistenteTabletten(ev.0,35g Pankreaspulverje100mlPufferlösungpH6,8)

TablettenmitmodifizierterWirkstofffreisetzung

TablettenzurAnwendunganderMundhöhleͲsublingual

(30)

PRÜFUNGaufMECHANISCHEFESTIGKEIT:

2.8.4Friabilität(=Abriebfestigkeit)Ph.Helv./Ph.Eur

GibtnebenderDruckfestigkeit,derBiegefestigkeitundderHärteAuskunftüberdiemechanischeFestigkeitvon Tabletten.

ÆwichtigfürdieWeiterverarbeitungÆKernemitzuhohemAbriebsindz.B.nichtzuüberziehen.

ZurBestimmungwirdeineAnzahlentstaubterTablettengewogenundeinebestimmteZeiteinerdefinierten FallͲ,RollͲ,RutschͲundSchüttelbelastung(ineinerPlexiglastrommel)ausgesetzt.NachdemEntstaubenwerden dieTablettenerneutgewogenundderMasseverlustinProzentberechnet.

AusreichendstabileTablettenweiseneinenAbriebunter1%auf.

WennAnforderungvon<1%nichterfüllt,dann2xwiederholen

BeinichtüberzogenenTabletten;

ÆmitFriabiliatordurchgeführt,nichtfürBrausetabletten.

2.8.5Festigkeit

Bruchfestigkeit:EuAB mitPfizerͲZange

Tablettehorizontalzwischen2Backen.

EswirddieKraftgemessen,dienötigist,umdieTablettezuzerstören.

nichtimAB:

Biegefestigkeit

TabletteüberbrücktzweiStützenÆStempeldrücktindieMitte.

Härte

waagrechtliegendeTabletteÆspitzerDornoderNadeldrücktvonoben.

(31)

PRÜFUNGaufWIRKSTOFFFREISETZUNG(PhEur)

Kanndurchgeführtwerden,dannaberkeinePrüfungderZerfallszeit.

VorgeschriebenbeiTablettenmitmodifizierterWirkstofffreisetzungundTablettenzurAnwendunginder Mundhöhle.

2.8.6Dissolution:ÖAB

FreisetzungdesWirkstoffesbei37°CÆ0,5°C

~15min.

BlattrührerͲApparatur(Paddel) hohemechanischeBeanspruchung;

nichtgeeignetfürquellendeStoffe

(32)

DrehkörbchenͲApparatur(Basket)

KontinuierlicheMessungderArzneistoffmenge(spektrophotometrisch) Anwendung:

Tabletten,dieWirkstoffüberlangenZeitraumfreisetzen

nurimUSP:

StandardisierungderGeräte:

ParameterimUSP(Umdrehungszahl50Ͳ100U/min,Zeiten)

QͲWerte(ProzentsatzanWirkstoff,derinbestimmterZeitfreigesetztwerdenmuss).

ÆErstakzeptanzschwelle(z.B.CimetidinTbl.Q+5%ÆmussjedeEinheitingestimmterZeitfreisetzen).

FürAST,dienichtinderUSPvorkommen,werdeninderKommissionRichtlinienerstellt.

StellenwertderTests:Qualitätskontrollen physikalischeStabilität

Chargenhomogenität+Ͳkonformität

ErstellenvonoptimalenPrüfungen.

3.ÜBERZOGENEARZNEIFORMEN

Bestehenaus:

Kern(TablettenoderGranulat) Hülle(gleichmäßigundlückenlos)

Urform:HülleausZucker

Alternative:HülleausPolymerenÆdünnereSchichtmöglich

Vergleich:

Dragée...100–150%Überzug(bezogenaufdenKern)ÆZuckerummantelung Dünnschichtdragée...20%Überzug

Filmtablette...<15%(sogar2Ͳ3%)ÜberzugÆPolymerüberzug

(33)

ÜberzogeneTablettensollteneinenmögllichstlückenlosen,gleichmäßigenÜberzugausZuckeroderPolymer haben.

ZweckederDragées:

MaskierungvonschlechtemGeruch/GeschmackÆVerbesserungderEinnahme

SchutzdesArzneistoffesvoräußerenEinflüssen(Sauerstoff,Feuchtigkeit,Licht,Temperatur) mechanischeFestigkeitsteigt

SchutzvorMagensäure,

SchutzderSchleimhautvoraggressivenArzneistoffen bessereEinnahme(glatteOberfläche)

FarbgebungbeeinflusstdiePsychedesPatienten

FarbgebungzurbesserenUnterscheidbarkeit(keineVerwechslungen) Steuerung/ModifizierungderWirkstofffreisetzung(Retardformen) VerschönerungvonunansehnlichenTabletten

3.1Trockendragierung/Feuchtdragierung:

3.1.1Trockendragierung:„Drycoating“

selten,nurnochbeifeuchtigkeitsempfindlichenAST(Penicillin),beiwasserͲundhydrolyseempfindlichen Arzneistoffen(z.B.:Antibiotika:Ospen®)

ÆManteltabletten(Umhüllung+Schutzschichten)

DasGranulatwirdineineTablettenpressegefüllt(=unterHälftedesÜberzugs),danachwirdder

wirkstoffhältigeKerneingepresst.AnschließendgibtmanwiederGranulatüberdenKern(=obereHälftedes Überzugs).

UmmantelungmitExzenterpresse(teuer,aufwendig!):Zuckergranulat.

Problem:

PositionierungdesKerns.WennnichtinderMitteÆunregelmäßig.

(34)

3.1.2Feuchtdragierung

EswerdenÜberzügealsLösungenoderSuspensionenaufgebracht.

ZuckerlösungenalsÜberzugsmaterial PolymerealsÜberzugsmaterial

Voraussetzungen:

physikalisch+mechanischstabileKerne(Hilfsstoffedürfennichtquellen)

NT:Zerfallsprüfung?

Form:alleFormenmöglich

NT:aufwendigerProzess,biszueinerWoche,meistersetztdurchFilmlackierung

Filmdragierung=falsch(Widerspruch) Film...dünneSchicht

Dragierung...dickeSchicht

KernesollenbestimmteFormenbesitzen:

jekugeliger,destobesser

KernesollennichtquellenÆsonstvorzeitigesPlatzenmöglich bevorüberzogenwird,mussentstaubtwerden

großemechanischeBeanspruchungÆAbrieb

3.2Zuckerdragierung

ZuckerschichtwirdallmählichaufgebrachtÆdauertTagebisWochen(teuerÆPersonalkosten!) BeschleunigtdurchWarmdragierung:bei60Ͳ70°CÆProblem:thermischeBelastung

DragiersirupesindhochkonzentrierteZuckerlösungenmitbiszu80%Zuckergehalt.Eswirdvorwiegend Saccharoseverwendet,dadieserambesteninWasserlöslichist.

OftwirdauchStärke(10Ͳ40%)alsKristallisationsverzögererhinzugesetzt.

Dragierkessel:

ausKunststoff,Edelstahl verschiedeneGrößen,

Formen(ZwiebelͲ,TulpenͲ,Birnenform)

IneinemWinkelvon30°schräggestellt,rotiert,zu2/3gefällt!

vorher:KesselinnenmitZuckerauskleiden,LösungaufKerneaufgebrachtÆLMwiederentfernt(ȴt)

Dragiervorgang:

Vorbearbeitung:

Kerneentstauben

auf40°Cerwärmen(damitdieZuckerlösungbeimAufbringennichterstarrt)

(35)

Andecken:

KernebekommenSchutzschicht.(3Ͳ8Schichten=Andeckschichten).Siewerdenmechanischgefestigtunddas EindringenvonFeuchtigkeit(Wasser+organischenLM)wirdverhindert.

Andecksirup:hochkonzentrierterZuckersirup(50Ͳ65%)mitBindemittel(Gummiarabicum,Gelatine, Cellulosederivate,PVP)

z.B.:SirupusSimplex

Stärkesirupverwendet,dabilliger.

Andeckpuder:GemischausTalkundCaCO3oderAerosil®wirdaufZuckerschichtaufgebracht,klebtaufKern.

Wichtig:Kernesollennichtaneinanderkleben=Zwillinge,deshalblangsamarbeiten!!!

2)Auftragen:

VorgangdesDragierens

>40Schichten,dauertTage

TrocknungnachjederSchicht(Warmluft,Infrarot)

UnterAufsichtvonDragiermeister,häufigausZuckerwarenindustrie

Auftragsirup:isterheblichniedrigerkonzentriertunddeshalbwenigerviskos.

ÆmeistSaccharosesirup(Vielstoffgemischekristallisierenlangsamer,deshalbauchStärkesirupmöglich).

Auftragpuder:wieAndeckpuder,verhindertAneinanderklebenderKerne,dieRestfeuchtigkeitwirdentzogen, Kernekönnensichtrennen.

z.B.:Talkum

3)Färben:

ZumSchlussbeidenletztenSchichtenzugegeben.

3%Farbstoff(farbgebenderStoff)inSirupeingearbeitetÆerstFarbedazu,wennDragéeglattist(Oberfläche), sonst„Wolkenbildung“(=Farbtoninhomogen)

ÆunterschiedlicheFarbintensitäten.

4)Glätten:

WährendodernachdemFärben.

Eswerdenhauptsächlichklare,reineSirupeeingesetzt.

3Ͳ5Schichten.

Glättsirup:Auftragsirup+Glucose10Ͳ20%

Prozessmusslangsamablaufen(Wasserlangsamverdunsten!)

5)Polieren:

VollständigeGlättunginPoliertrommel.

DurchbefeuchtenmitLösungenvonHartwachsenundanschließendemAbdampfenderLMerreicht.Ein bessererGlanzwirderzielt,wenndieserSchrittinmitStoffoderFilzausgeschlagenenKesselnnacheiner Zwischentrocknungdurchgeführtwird.

Polierwachs:Bienenwachs,Kakaofett;Paraffin(selten)

Polierlösung,Ͳemulsion

6)Imprägnierung:

auchmöglich

(36)

KernewerdenvorDragierungeingeölt(=Schutz)

EsdarfzukeinenHaarrissenkommen,Wolkenbildung,Marmorierung=SchlechteQualität Endproduktewerdennocheinmaloptischbeurteilt.

Suspensionen:1Schicht10Ͳ14ʅm keineTeilchenmitgrößeremDurchmesser

OrtderSirupzugabe:dort,wodieBewegungderKerneamschnellstenist ÆgleichmäßigeVerteilung,sonst:Aggregatbildung

7)Schnelldragierung:

„Dragieremulsionen“ausSaccharose,WeizenstärkeundCellulosederivaten(inWassergelöst)Ætrocknet schnellab,wennschnelltrocknendeLMverwendetwerden.

Überzugshüllenur10Ͳ30%desKerns.

3.3ÜberzogeneTabletten/Filmtabletten(Filmlackierung)

AußermitZuckerkönnenfesteAFauchmitFilmbildnern(Polymere)überzogenwerden.

DieseAFheißenFilmͲoderLacktabletten.

HerstellungvonFilmtabletten(5Ͳ15%=Film):

Filmdragées...Kern:Hülle=1:1

Filmtabs...coatedtablets=Lacktabletten Dünnschichttabletten…20bis50%

ÆdünnererFilm(wenigerMasse,Volumen,Geld)

3.3.1Allgemeines

VT:

bessereHaltbarkeit,einfacherundschnellerherstellbar

ursprünglicheFormNICHTverändert(Oberflächenstrukturen,Gravurenbleibensichtbar) WiderstandsfähigkeitgegenmechanischeBelastungnötig

Schichtdicke:30Ͳ60ʅm(abh.vomMaterial)

HilfsstoffemitbestimmtenEigenschaften(z.B.:magensaftresistent) Quellfähigkeitbessereinstellbar

ZweckdesFilmüberzugs:

Wirkstofffreisetzungkontrollierbar anbest.Ort:Magen,DünnͲ,Dickdarm

mitbest.Geschwindigkeit:rasch,langsam,beides

Schutzgegen:

schlechtenGeschmack/Geruch

Licht(Destabilisierungmöglich),Feuchtigkeit mechanischeBelastung

Magenreizung(SchutzdesMagensvordemWST,oderdesASTvorderMagensäure) pHͲEinflüsse

Sauerstoff

VTgegenüberDragees:

dünnererFilmÆleichterschluckbar,Einnahmeerleichtert,CompliancedesPatientenerhöht.

kürzereHerstellungsdauer

(37)

3.3.2ÜberzugsmaterialienundBefilmungszubereitungen

3.3.2.1.Lösungen:

PolymerinWasseroderorganischesLM(müssenwiederentferntwerdenkönnen)gelöstundaufgetragen

3.3.2.2.wässrigeDispersionen(Filmbildungsmechanismen)

LatexͲZubereitungenaufKerneaufgetragen

ÆnachAbtrocknendesLMbleibenPolymeregleichmäßigalszusammenhängendeFilmhülleaufdenKernen zurück.

ÆbeiwässrigenLösungenisteinKernschutznotwendig.

WegenderhöherenKlebrigkeitderPolymerewerdendieFormulierungenzumÜberziehen,die Polymerlösungen,aufdaszuüberziehendeGutaufgesprühtundnichtaufgegossen!

Polymer=fließenderÜbergangzw.festundflüssig=kolloidalesSystem

Æ2TechnikenzumÜberziehen:

diskontinuierlichesÜberziehen:

KleinePortionenaufgesprühtunddazwischenabtrocknenlassen.

kontinuierlichesÜberziehen:

BesprühenohneUnterbrechung,beigleichzeitigemEinblasenvonLuft.

ÆLMdampftdabeiab(schneller) (genaueInͲProzessͲKontrollennötig)

Sprühsysteme:

1ͲStoffͲDüse:hoherDruck(>100bar),selten 2ͲStoffͲDüse:Niederdruck

Fehler:falscheEntfernungvomSprühgut Mehrfachsprühkopf(od.mehrereDüsen) Überzugsmaterial:

BestehendausmehrerenKomponenten Filmbildner(Polymeremulgiert/gelöst) Wasser,organischeLM

Weichmacher(v.a.beiHartgelatinekapseln) Glättemittel(=Dispersionsmittel)

Färben(Pigmente,Farbstoffe[z.B.:Titandioxid=“Weißungsmittel“,Deckmittel]) Feuchthaltemittel(Sorbit,Glycerin)

Filmbildner:

physiologischunbedenklich(teratogene,mutageneWirkungmussausgeschlossenwerden) best.LöslichkeitinphysiologischenFlüssigkeiten

EinteilungnachLöslichkeit:

MakromolekulareFilmbildner

inWasser(wässrigeLösungwirdaufgetragen):

Methylcellulose,NaͲCarboxymethylcellulose NT:Abdunsteneherschwieriger

inWasserundorganischenLM

=Wasser/AlkoholͲMischungen

(38)

Hydroxypropylcellulose,HPMC

ÆfürKernemitwasserͲ/hydrolyseempfindlichenWST ÆSchutzüberzüge

VT:Abdunstenleichter

reinesorganischesLM(z.B.Ethanol)

zuteuer,daherIsopropylalkoholoderDichlormethan

NTvonDichlormethan–zusätzlichekomplizierteGeräte(Kühlfalle)

z.B.:Latexdispersion

synthetisches/künstlichesLatex=Pseudolatex

UnterLatexdispersionenverstehtmanDispersionen,,diehalbfeste,plastischeoderelastischePartikelnsehr feindispergiertenthaltenunddamitderErscheinungsformdesnatürlichenLatexsehrnahekommen.

Partikelgröße:0,01–1ʅm Ægeringe/keineSedimentation NT.:HaltbarkeitnurwenigeMonate

[großerDichteunterschiedzw.WasserundPolymerpartikelÆPartikelsollen<1ʅmsein(Stoke)]

Sedimentationsgeschwindigkeit:ч1mmin24Stunden

(Jekleiner,destogeringerdieSedimentationsgeschwindigkeit) wenngrößerÆinstabilerLatex

HERSTELLUNGVONPOLYMERDISPENSIONEN:

1)Emulsionspolymerisation

=HerstellungeinerLatexͲDispersion(chemisch)

Tenside+Monomere/MoleküleÆinWasserÆMizellbildungÆPolymeremittelsInitiator,z.B.:Peroxide

MechanismusderEmulsionspolymerisation:

Monomere(Filmbildner)inWasserdispersverteilt(HilfedurchEmulgatoren)ÆTröpfchen,micellareStruktur, MonomeredarineingebautÆPolymerisationsinitiatoren(meistPeroxide,auchimEndprodukteingebaut)Æ MonomerezuPolymerenaufgebaut.Polymerisationsgradistauchgutsteuerbar.

MonomeredürfenimEndproduktnichtenthaltensein.EntfernenderMonomeredurch Wasserdampfdestillation.

DurchEmulgatormenge(meist<1%igeLösung)undVariationd.InitiatormoleküleÆMolmassedes Endprodukts(Polymer)steuerbar(+inweitererFolgedieZerfallsgeschwindigkeit)

1012Ͳ1017Polymerteilchen/mlfertigeDispersion

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