SOLIDAGOREN®
normalisiert die Kapillarpermea- bilität, erhöht die Kapillar-
resistenz, fördert Diurese und Ödemausschwemmung, hemmt Entzündungen und Spasmen der Harnwege.
Zusammensetzung: 100 g Solidagoren enthal- ten: Extr. fl. aus Herb. Solidag. virg. 50 g (stand.
auf 1 mg Quercitrin pro ml), Herb. Potentill.
anserin. 17 g, Rad. Rub. tinct. 15 g, Herb. Equiset.
arv. 12 g, Fruct. Petrosel 5 g. Enth. 45 Vol.- 0/0 Alkohol.
Anwendungsgebiete: Glomeruläre Nephro- pathien, renale Hypertonie und Ödeme, Entzün- dungen und Spasmen der Harnwege, Schwan- gerschaftsnephropathien, ungenügende Diurese, Proteinurie.
Dosierung: 3 x täglich 20-30 Tropfen in etwas Flüssigkeit einnehmen.
Handelsformen und Preise:
Solidaogren-Tropfen: 20 ml DM 7,48; 50 ml DM 14,95; 100 ml DM 25,43.
Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
nach den durch die ehemalige zuständige Bundesministerin Frau Prof. Lehr festgelegten Eckwerten werden die Analy- tischen Kinder- und Jugend- lichen-Psychotherapeuten zu dem Gesetz nicht zugelassen, da sie in der Regel nicht Di- plom-Psychologen sind.
Daß damit aber vor al- lem die ambulante psycho- therapeutische Versorgung der Kinder und Jugendlichen in unserer Bevölkerung ge- fährdet ist, wird fahrlässig übersehen — oder großzügig in Kauf genommen. Denn in der Regel führen Ärzte und Psychologen keine analyti- sche Kinder- und Jugendli- chen-Psychotherapie durch.
Peter Hartmann, Analy- tischer Kinder- und Jugendli- chen-Psychotherapeut, Ger- stenschlag 18, W-5060 Ber- gisch Gladbach
KRIEG
Zu dem „sehe eins"-Beitrag
„Genfer Konventionen" in Heft 5/1991:
Zeitgemäß?
Das IKRK — das Interna- tionale Komitee vom Roten Kreuz — besteht aus 25 Perso- nen, die alle „Schweizer Staatsbürger" sind. Dieser
„Verein" ist im Jahre 1864 — also vor 127 Jahren — auf Grund einer „Idee" von Hen- ri Dunant „geschaffen" wor- den. Dunant (1828-1910) war ein „schweizerischer Philan- trop" — ein Menschenfreund!
Zusammen mit Fr6fMric Passy (1822-1912), einem
„französischen Politiker", ist Dunant im Jahre 1901 mit dem Nobelpreis für Frieden
„ausgezeichnet" worden.
Das Wort „Völkergemein- schaft" ist ein Hendiadyoin, das heißt, eine „rhetorische Figur", in der zu einem Sub- stantiv gehöriges Attribut (hier: „Völker") durch ein beigeordnetes Substantivum (hier: „Gemeinschaft") aus- gedrückt wird; analog (ähn- lich): arme virumque cano — Die Waffen und den Helden (den Helden in Waffen) be- singe ich — Anfang der Aeneis
von dem römischen Dichter Vergil (70-19 vor Christus).
Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob die „Genfer Konventionen" heute noch
„zeitgemäß" sind?
Dr. med. Gisela Winkler, Richard-Dehmel-Straße 5, W-2000 Hamburg 55
FAMULATUR
Zu dem Beitrag „Von der Not, in einer Praxis famulieren zu dür- fen" von Barbara Becher in Heft 3/1991:
Typischer Trugschluß
Die Annahme der Kolle- gin Becher, der extreme Zeit- mangel der Kassenärzte sei ein Beweis für einen weiteren Bedarf an Niederlassungen, ist ein typischer Trugschluß klinisch tätiger oder in Aus- bildung befindlicher Ärzte.
In Wirklichkeit sieht es so aus: Um eine Praxis mit ver- nünftigem Leistungsspektrum bei passabler Urlaubsrege- lung betreiben zu können, braucht man heute minde- stens 21/2 Arzthelferinnen.
Die Kosten für diese und die übrigen Praxiskosten belau- fen sich auf durchschnittlich etwa 165 000 DM (in Allge- meinpraxen) im Jahr oder zir- ka 41 000 DM im Quartal. Bei einem Durchschnittsumsatz von 70 DM pro Kranken- schein müssen folglich pro Quartal allein etwa 580 Pa- tienten behandelt werden, um diese Kosten zu decken.
Erst darüber hinaus hat der Kassenarzt ein eigenes Ein- kommen. Die erforderlichen hohen Zeit- und Arbeitsbe- lastungen sind also eine zwangsläufige Folge der Ko- stensituation in den Praxen.
Eine Reduktion der Pa- tientenzahlen würde zwar mehr Zeit für die Ausbildung des Nachwuchses geben, an- dererseits könnte das Lei- stungsspektrum der Praxis dann nicht gehalten werden, was angesichts der heutigen Situation in den Kassenpra- xen früher oder später zur Pleite führen muß.
Dr. med. Henning Fischer, Scharnhorststr. 25, W-4900 Herford
A-710 (10) Dt. Ärztebl. 88, Heft 10, 7. März 1991