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Archiv "Sektion Krankenpflege in der Gesellschaft Krankenhauswesen" (11.01.1979)

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Die Information:

Bericht und Meinung AUS DER DDR

Marxismus-Leninismus

„fester Bestandteil" der ärztlichen Weiterbildung

Nach dem Inkrafttreten der neuen Facharztordnung (DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 9/1978, Seite 477) zum 1. September 1978 stellt sich in zusätzlichen Veröffentli- chungen heraus, daß es eine ganz freie Wahl des Fachgebietes, auf dem sich der junge Arzt weiterbil- den will, auf absehbare Zeit noch nicht geben wird. Es wird nämlich auf die Notwendigkeit hingewie- sen, bereits während des Stu- diums so früh wie nötig „gesell- schaftliche und persönliche Inter- essen" in Übereinstimmung zu bringen.

Zur Zeit, heißt es, bieten die chir- urgisch orientierten und die theo- retisch-experimentellen Fachge- biete den Ärzten die günstigsten beruflichen Perspektiven: für die pädiatrische Weiterbildung zum Beispiel gebe es dagegen wesent- lich mehr Bewerber als Weiterbil- dungsstellen. Es wird daher auch darauf hingewiesen, daß in Aus- nahmefällen ein Wechsel der Fach- richtung während der Weiterbil- dung möglich ist.

Im Rahmen der Weiterbildung können zukünftige Fachärzte kli- nischer Richtungen bis zu einem Jahr lang an einem experimentell- theoretischen Institut arbeiten und umgekehrt. Solche Regelungen sollen von den Weiterbildungslei- tern sogar gefördert werden. In diesem Zusammenhang war offen- bar die Möglichkeit gewünscht worden, Ärzten klinischer Fach- richtungen ein weiteres Jahr in ei- ner anderen klinischen Fachrich- tung zu gestatten. Diese Möglich- keit gibt es jedoch nicht.

Eine vollständige zusätzliche Facharztweiterbildung in einem zweiten Fach ist nach der neuen Facharztordnung auf Antrag mög- lich; sie wird für einige Fachrich- tungen ausdrücklich empfohlen und neuerdings beim Facharzt für Psychotherapie sogar zur Bedin- gung gemacht.

Während es ursprünglich hieß, je- der künftige Facharzt sollte die Promotion bereits während der Weiterbildung anstreben — hierfür gibt es auch eine Freistellung bis zu insgesamt 48 Arbeitstagen —, wird jetzt als „moralischer Stimu- lus" herausgestellt, daß in Zukunft für Tätigkeiten an medizinischen Hochschuleinrichtungen und Be- zirkskrankenhäusern sowie als Chef- und Oberärzte an Kreiskran- kenhäusern promovierte Ärzte

„bevorzugt ausgewählt" werden sollen.

Eine weitere, bisher nicht bekann- te Neuerung betrifft das Kollo- quium, mit dem anstelle der frühe-

ren Prüfung die Facharztweiterbil- dung abgeschlossen wird. Zur Vorbereitung auf das Kolloquium können die in Weiterbildung be- findlichen Ärzte in Zukunft für die Dauer von zwei Wochen bei einem Mitglied der zuständigen Fach- kommission hospitieren und sind für diese Zeit von ihrer Arbeit frei- zustellen. Das Kolloquium kann in Zukunft nur noch einmal wieder- holt werden. Wird es auch dann nicht bestanden, so darf der be- treffende Arzt auf Lebenszeit sei- nen Beruf nur unter Anleitung ei- nes Facharztes ausüben.

Schließlich wird in Veröffentli- chungen der DDR daran erinnert, daß der Erwerb marxistisch-lenini- stischer Kenntnisse „fester Be- standteil der ärztlichen Weiterbil- dung" sei. Der Patient erwarte vom Arzt natürlich medizinische Hilfe, sähe in ihm gleichzeitig aber auch einen Repräsentanten des sozialistischen Gesundheitswe- sens. Eine unpolitische oder ideo- logiefreie ärztliche Tätigkeit habe es in der Geschichte noch nie ge- geben, heißt es zum Beispiel in der Zeitung „humanitas". Erstmalig jedoch stimmten im Sozialismus das humanistische Anliegen der Medizin und die ärztlichen Berufs- interessen voll und nicht nur zeit- weilig mit den Interessen der Ge- sellschaft und der Politik des Staa- tes überein. Da der Marxismus-Le- ninismus als einzige Weltanschau- ung wissenschaftlich und humani-

stisch zugleich sei, gebe er auch allen Wissenschaftlern und Ärzten zwar nicht fertige Lösungen für die Fragen der Einzelwissenschaf- ten, wohl aber „die richtige Theo- rie und Methodik des Denkens".gb

Sektion Krankenpflege in der Gesellschaft Krankenhauswesen

Auf Vorschlag von Dr. Werner He- ring, Mitglied des ZK der SED, soll auf einem für den März 1979 anbe- raumten Kongreß in Dresden die Sektion „Krankenpflege" in der Gesellschaft Krankenhauswesen der DDR gegründet werden. Die Sektion soll mithelfen, das

„Niveau der Krankenpflege unter Nutzung neuester wissenschaftli- cher Erkenntnisse" systematisch zu erhöhen und „die theoretische Basis der Krankenpflege auszu- bauen und zu erweitern".

Nach Erläuterungen von Medizi- nalrat Dr. Klaus-Dieter Kühne, Ärztlicher Direktor des Kreiskran- kenhauses Halberstadt, in der Wo- chenschrift „humanitas" geht es nicht darum, eine Gesellschaft für Schwestern zu gründen, sondern darum, „an der Krankenpflege in- teressierte Mitarbeiter des Ge- sundheitswesens (Schwestern, Ärzte, Fürsorgerinnen, Gemeinde- schwestern, Physiotherapeuten, Medizinpädagogen usw.) zur Mit- arbeit zu gewinnen", aber auch

„Ökonomen, Psychologen, Sozio- logen, Philosophen usw." zu be- teiligen, „damit wichtige im Kran- kenpflegeprozeß auftretende aktu- elle Probleme gelöst werden und damit wirklich langfristig qualitativ neue Wege für die Krankenpflege erschlossen werden können."

Für die Sektion Krankenpflege sind fünf „Hauptarbeitsrichtun- gen" geplant: Aufgaben und Me- thoden, psychologische Aspekte, ethisch-moralische Probleme, Lei- tung und Organisation sowie hi- storische Aspekte der Kranken- pflege. zel

72 Heft 2 vom 11. Januar 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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