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Archiv "Präventionswoche zu Allergien: Noch immer fehlen adäquate Therapien" (25.11.1994)

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THEMEN DER ZEIT

D

a trotz intensiver internatio- naler Forschung die Ursa- chen von Erkrankungen des allergischen Formenkreises letztendlich nicht geklärt sind, gelte ein Hauptaugenmerk der Vorbeu- gung, erklärte Prof. Dr. med. Mar- tin Schata vom Deutschen Allergie- und Asthmabund.

Prävention ist auch deshalb sinnvoll und notwendig, da immer mehr Menschen von Allergien be- troffen sind. So erkranken heute beispielsweise dreimal so viele Kin- der an Asthma wie vor 30 Jahren.

„Das sind rund 12 Prozent aller Kinder in der Bundesrepublik", äußerte Schata. Damit ist Asthma bronchiale inzwischen die häufigste chronische Kinderkrankheit.

Noch erschreckender sei je- doch, daß trotz moderner Behand- lungsmethoden kein Rückgang der Sterblichkeit bei Asthmatikern er- reicht werden konnte. Mit etwa 6 000 bis 7 000 Menschen zwischen fünf und 35 Jahren gab Schata die Zahl derer an, die pro Jahr an die- ser Erkrankung sterben.

Aber auch bei den allergischen Hautkrankheiten und dem atopi- schen Ekzem (Neurodermitis) zeichnet sich kein Rückgang ab. Al- lein 15 bis 20 Prozent aller Klein- kinder sind von der mit quälendem Juckreiz einhergehenden Hauter- krankung betroffen.

Der Experte ist überzeugt da- von, daß bei zahlreichen Kindern und Jugendlichen der Ausbruch von Asthma, Neurodermitis oder Allergien verhindert oder wenig-

BERICHTE

stens verzögert werden könnte, wenn rechtzeitig vorbeugende Maß- nahmen ergriffen würden. Ebenso ließe sich die Zahl der allergiebe- dingten Ausbildungs- und Berufs- abbrecher durch frühzeitige Auf- klärung vermindern. Dies müßte unbedingt Bestandteil beruflicher Vorsorgeuntersuchungen sein, for- derte Schata.

Kritisch beurteilte der Experte auch, daß einige Kinderärzte wohl immer noch der Ansicht seien, all- ergische Erkankungen „wüchsen sich aus". Die Tatsache, daß zum Beispiel fast die Hälfte aller Kinder mit allergischer Rhinitis später an, Asthma bronchiale litten, rechtfer- tige hingegen eine frühestmögliche Prävention und Therapie.

Als Beispiele für vorbeugendes Verhalten nannte Schata eine aller-

genarme Ernährung — vor allem beim Säugling —, den Verzicht auf Haustiere, insbesondere Katzen und Nagetiere, und die Verwen- dung von Encasings, speziellen mil- b enundurchlässigen Matratzen- überzügen.

Erfreut zeigte er sich über die neue Wärmeschutzverordnung. Sie berücksichtigt, daß durch zu dichte Thermoisolierung der Räume und dadurch bedingte erhöhte Luft- feuchte ein ideales Klima für die Vermehrung von Milben und Schim- melpilzsporen geschaffen wird. Dies wiederum verursacht eine der wei- testverbreiteten Allergien, die soge- nannte Innenraumallergie.

Ein Umdenken forderte Schata auch in den Schulen. Klausuren würden in der Regel zu Hauptpol- lenzeiten geschrieben, wenn die Be- troffenen (rund 20 Prozent aller Schüler) besonders stark unter all- ergischen Symptomen vor allem des Heuschnupfens litten.

Die Bedeutung der Prävention hinsichtlich allergischer Erkrankun- gen wird auch vom Bundesgesund- heitsministerium (BMG) unterstri- chen. Ministerialrat Dr. Albert Statz legte dar, daß das BMG be- reits seit 1987 einen Forschungs- schwerpunkt „Allergien und Lun- genkrankheiten" mit rund 60 Mil- lionen DM fördert. Er versicherte, daß dieser Schwerpunkt auch im

„Gesundheitsforschungsprogramm 2000" beibehalten werden soll.

Petra Spielberg

Präventionswoche zu Allergien

Noch immer fehlen adäquate Therapien

Im Mittelpunkt der Aktionswoche des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DARB), die Anfang November unter der Schirm- herrschaft von Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer mit 70 Veranstaltungen bundesweit stattfand, stand die Präven- tion von Allergien, Asthma bronchiale und utopischem Ekzem.

Keine Marktrücknahme von Diane und Androcur

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Berlin, hat in einem Statusreport vom 7. November an die Mitglieder der Europäischen Gesundheitsbehörde CPMP dargelegt, daß die von Schering vertriebenen CPA-haltigen Medikamente An drocur® und Diane 35® nicht vom Markt genommen werden müssen.

Das BfArM hält lediglich Änderungen der Produktinformation und eventuelle Einschränkungen der Indikation für erforderlich.

Toxikologische Befunde der Gesellschaft für Strahlen- und Um- weltforschung in München, die darauf hindeuteten, daß die beiden Cyproteronacetat-haltigen Hormonpräparate Leberkrebs verursa- chen, hatten die Berliner Behörde im August dieses Jahres dazu ver- anlaßt, eine neue Nutzen-Risiko-Bewertung einzuleiten. Dem hatte Schering jahrzehntelange klinische Erfahrungen mit beiden Produk- ten entgegengehalten. Sp

A-3260 (36) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 47, 25. November 1994

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