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Archiv "BfA: Biologische Lösung?" (28.04.1995)

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SPEKTRUM LESERBRIEFE

Arzneimittel

Zu dem Leserbrief „Undurchführbare Empfehlung" von Dr. med. Ulrich Ren- denbach in Heft 8/1995, der sich auf die Bekanntgabe der AkdÄ „Anaphy- laktische Schockreaktionen nach pa- renteraler Gabe von Diclofenac" in Heft 1-2/1995 bezog:

Risiken bedenken Die der Arzneimittelkom- mission der deutschen Ärzte- schaft (AkdÄ) gemeldeten Schockreaktionen nach Diclofenac-Gabe sind in der Regel in der ersten Stunde nach Applikation eingetre- ten. Hieraus resultiert unsere Empfehlung, daß der Patient eine Stunde nachbeobachtet werden sollte, wenn bei ihm eine intramuskuläre Injekti- on von Diclofenac indiziert ist. Auch in der Fachinforma- tion des pharmazeutischen Unternehmers Ratiopharm zu seinem Präparat „Diclo- fenac-ratiopharm" wird in Kapitel 11 ebenfalls eine Stunde Nachbeobachtungs- zeit empfohlen. Der Arzt ist verpflichtet, den Patienten darüber zu informieren, daß anaphylaktische Reaktionen bis hin zu Schockreaktionen nach Diclofenac unter der

parenteralen Gabe um ein Vielfaches häufiger auftreten können.

Bei den allergischen Re- aktionen nach Diclofenac handelt es sich um eine selte- ne Nebenwirkung. Gleich- wohl muß der Arzt dieses Ri- siko in seine therapeutischen Erwägungen mit einbezie- hen. Wie der Autor des Le- serbriefes schon richtig schreibt, besteht die thera- peutische Alternative nicht im Umstellen des Patienten auf ein anderes nichtsteroida- les Antirheumatikum, da nicht auszuschließen ist, daß auch hier anaphylaktische Reaktionen und Schockzu- stände in ähnlich hoher Inzi- denz auftreten können. Die parenterale Gabe sollte nur für die Ausnahmen vorbehal- ten sein.

Eine einstündige Beob- achtungszeit als eine un- durchführbare Empfehlung einzustufen, muß aus ärztli- cher Sicht sehr verwundern.

Es gibt keinen einleuchten- den Grund, warum aus Arz- neimittelsicherheitsgründen ein Patient nicht eine Stunde nachbeobachtet werden soll- te, wenn in der Regel der Pa- tient mehrere Stunden im Wartezimmer ausharren

muß, bevor er in das Sprech- zimmer des Arztes gelangt.

Die AkdÄ verkennt nicht, daß organisatorisches Mana- gement gefragt ist, um dieser Empfehlung Folge zu leisten.

Der Patient hat ein Anrecht, über die vergleichbaren Risi- ken zwischen parenteraler und oraler Gabe von nicht- steroidalen Antirheumatika informiert zu werden und im Falle der Behandlung mit parenteralen Formen die not- wendigen Sicherheitsmaß- nahmen (Beobachtungszeit) in Anspruch zu nehmen.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, daß in vielen eu- ropäischen Ländern die par- enterale Gabe von nicht- steroidalen Antirheumatika eine untergeordnete Rolle spielt. In England und in den Vereinigten Staaten — hier bis 1993 — stehen beziehungswei- se standen keine nichtsteroi- dalen Antirheumatika in der parenteralen Form zur Verfü- gung.

Die AkdÄ wollte mit ih- rer Bekanntgabe erreichen, daß der Arzt in seinem The- rapiemanagement mit nicht- steroidalen Antirheumatika diese Risiken bedenkt. Die Therapie mit parenteralen Formen von nichtsteroidalen

Antirheumatika bedurfte da- her einer kritischen Überprü- fung. Mit der Bekanntgabe sollte hierzu ein Beitrag gelei- stet werden.

Prof. Dr. med. B. Müller- Oerlinghausen, Dr. med. K.- H. Munter, Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzteschaft, Aachener Straße 233-237,50931 Köln

BfA

Zu dem Leserbrief „Bürokratismus"

von Dr. med. Horst Kieckbusch in Heft 9/1995:

Biologische Lösung?

Der Brief erinnert mich an eigenes Erleben. Mein Mann war seit 1945 Facharzt für Innere Krankheiten in ei- gener Niederlassung in Wei- mar. Er verstarb 1967. Ich er- hielt von diesem Zeitpunkt an Witwenrente und Halb- waisenrente für mein jüngstes Kind — obwohl ich eine Allge- meinpraxis in eigener Nieder- lassung betrieb.

Nach der Wende, ich be- zog inzwischen auch eine ei- gene Rente, mußte ich um- fangreiche Fragebögen aus- füllen über den gesamten Werdegang meines Mannes

Captogamma

?,5, 25 oder 50. Wirkstoff: Captopril. Zusammensetzung:

Tbl. mit Bruchrille enth.: Captopril. 12,5, 25 mg oder 50 mg.

anstige Bestandteile: Lactose 1 H 2O, Maisstärke, Mikrokristal- e Cellulose, Stearinpalmitinsäure. Anwendungsgebiete:

ypertonie, Herzinsuffizienz—zusätzlich zu Diuretika und insbe- widere bei schwerer Herzinsuffizienz auch zu Digitalis. Gegen- neigen: Überempfindlichkeit gegen Captopril, Neigung zu igioneurotischem Odem auch infolge einer früheren ACE-Hem- er-Therapie, Nierenarterienverengung (beidseitig bzw. einseitig Di Einzelniere), Z. n. Nierentransplantation, Aorten- und Mitral- appenverengung bzw. andere Augflußbehinderungen der linken erzkammer (z.B. hypertrophe Kardiomyopathie), primär erhöhte 'dosteronkonzentration im Blut, Schwangerschaft, Stillzeit.

aptopril darf nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung iter regelmäßiger Kontrolle von bestimmten klinischen Befunden id Laborwerten angewendet werden bei: schweren Nierenfunkti- isstörungen (Kreatinin-Clearance kleiner 30 ml/min), Dialyse, roteinurie (mehr als 1 g/Tag), schweren Elektrolytstörungen, imärer Lebererkrankung oder Leberfunktionsstörung, Vorliegen ner gestörten Immunreaktion oder Kollagenkrankheit (z.B. Lupus ythematodes, Sklerodermie), gleichzeitiger Therapie mit Arznei- itteln, die die Abwehrreaktion unterdrücken (z.B. Corticoide, dostatika, Antimetabolite), Allopurinol, Procainamid oder Lithi- n. Anwendung von Polyacrylnitrilmethallylsulfonat-highflux- lembranen (z.B. „AN 69") im Rahmen einer Dialysebehandlung.

ebenwirkungen: Herzkreislauf-System: Gelegentlich, insbe- xidere zu Beginn einer Captopril-Therapie sowie bei Patienten ft Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel (z.B. bei Vorbehandlung iit harntreibenden Medikamenten (Diuretika), Herzleistungs- :hwäche, schwerem oder durch Nierenkrankheiten bedingtem luthochdruck, aber auch bei Erhöhung der Diuretika- und/oder aptopril-Dosierung kann eine übermäßige Blutdrucksenkung lypotonie, Orthostase) mit Symptomen wie Schwindel,

Schwächegefühl, Sehstörungen, selten auch mit Bewußtseinsver- lust (Synkope) auftreten. Einzelfallberichte in Zusammenhang mit einem verstärkten Blutdruckabfall: Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Herzinfarkt, TIA, cere- braler Insult. Niere: gelegentlich Nierenfunktionsstörungen, in Ein- zelfällen akutes Nierenversagen. Selten Proteinurie, teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion. Atemwege:

Gelegentlich trockener Reizhusten und Bronchitis, selten Atem- not, Sinusitis, Rhinitis, vereinzelt Bronchospasmus, Glossitis und Mundtrockenheit. Einzelfälle von Alveolitis, eosinophiler Pneumo- nie. In Einzelfällen verliefen durch ACE-Hemmer ausgelöste angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge. Liegt eine derartige Verlaufsform vor, müssen sofort 0,3-0,5 mg Epinephrin subcutan bzw. 0,1 mg Epinephrin (Verdünnungsanweisung beachten!) langsam intravenös unter EKG- und Blutdruckkontrolle gegeben werden, im Anschluß daran Glucocorticoidgabe. Ferner werden die intravenöse Gabe von Antihistaminika und H2-Rezeptorantagonisten empfohlen Zusätz- lich zur Epinephrin Anwendung kann bei bekanntem C 1 -Inaktiva- tor-Mangel die Gabe von C 1 -Inaktivator erwogen werden.

Magen-Dann-Trakt: Gelegentlich Übelkeit, Oberbauchbeschwer- den und Verdauungsstörungen, selten Erbrechen, Durchfall, Ver- stopfung und Appetitlosigkeit. Einzelfälle von cholestatischem Ikterus, Hepatitis, Pankreatitis und Ileus. Haut, Gefäße: Gelegent- lich allergische Hautreaktionen wie Exantheme, selten Urtikaria, Pruritus sowie angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Lip- pen, Gesicht und/oder Extremitäten. Einzelfälle von Erythema multiforme sowie pemphigoiden Hautreaktionen, in Einzelfällen mit Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen (Myalgien, Arthralgien/

Arthritis), Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) und Eosinophilie, Leukozytose und/oder ANA-Titern). Bei Verdacht auf eine schwer- wiegende Hautreaktion muß ggf. die Therapie mit Captopril abge- brochen werden. Vereinzelt wurden psoriasiforme Hautveränderun- gen, Photosensibilität, Alopezie, Oncholyse und eine Zunahme der Gefäßkrämpfe bei Raynaud-Krankheit unter ACE-Hemmer- Therapie beobachtet. Erhöhtes Risiko für anaphylaktische Reak- tionen bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie gegen tieri- sche Gifte (z.B. Bienen-, Wespenstich) sowie bei Patienten unter

ACE-Hemmer-Therapie, die von Bienen oder Wespen gestocher werden. Nervensystem: Gelegentlich Kopfschmerzen, Müdigkeit selten Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz Parästhesien, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensau- sen, verschwommenes Sehen sowie Geschmaci(sveränderunger oder vorübergehender Geschmacksverlust. Laborwerte, Gelegentlich Abfall von Hämoglobin, Hämatokrit, Leukozyten oder Thrombozyten. Selten kann es, insbesondere bei Patienten mi' eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder gleich.

zeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmter Medikamenten, die die Abwehrreaktion unterdrücken, zu Anämie Thrombocytopenie, Neutropenie, Eosinophilie, in Einzelfällen zi Agranulocytose oder Panzytopenie kommen. Einzelfälle vor Hämolyse/hämolytischer Anämie, auch in Zusammenhang mi G-6-PDH-Mangel. Selten, insbesondere bei Patienten mit Nieren- funktionsstörungen, Anstieg der Serumkonzentration von Harn.

stoff, Kreatinin und Kalium sowie Abfall der Natriumkonzentratior im Serum. Bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus wurck ein Anstieg des Serumkaliums beobachtet. Bei Diabetikern mit In sulin- oder oraler Antidiabetika-Therapie wurden zu niedrige Blut.

zuckerwerte nach Erstgabe eines ACE-Hemmers bzw. nach Er höhung der Dosis des ACE-Hemmers beobachtet. Im Urin kanr eine vermehrte Eiweißausscheidung auftreten. In Einzelfällen kanr es zu einer Erhöhung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentratio.

nen kommen. Wechselwirkungen und Dosierung: s. Ge.

brauchs- und Fachinformationen. Handelsformen und Preise: 3(

Tbl. (N1) Captogamma 12,5 DM 7,73; 50 Tbl. (N2) CaptogammE 12,5 DM 12,26; 100 Tbl. (N3) Captogamma 12,5 DM 20,26; 3(

Tbl. (N1) Captogamma 25 DM 11,06; 50 Tbl. (N2) CaptogammE 25 DM 17,11; 100 Tbl. (N3) Captogamma 25 DM 28,82; 30 Tbl (N1) Captogamma 50 DM 18,03; 50 Tbl. (N2) Captogamma 5(

DM 28,59; 100 Tbl. (N3) Captogamma 50 DM 48,42; Anstalts.

packungen 500, 1000 und 5000 Tbl. Preis auf Anfrage. R et,

Verschreibungspflichtig! Stand: 1/95 eb 4

WÖRWAG PHARMA GmbH

Postfach 31 17 18 70477 Stuttgart PHARMA

A-1208 (10) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 17, 28. April 1995

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SPEKTRUM LESERBRIEFE/BÜCHER

Unterlagen darüber besaß ich nicht mehr. Wer ahnte hier schon, daß wir eines Ta- ges der westlichen Bürokra- tie ausgeliefert sein würden?

Im September 1994 er- hielt ich ein Schreiben von der BfA, in dem ich „im eige- nen Interesse" gebeten wur- de, „die vollständig von den früheren Arbeitgebern aus- gefüllten Arbeitsbescheini- gungen von 1950 bis 1967"

meines Mannes einzusenden.

Daß er während dieser Zeit gar keinen Arbeitgeber hatte, hätte die BfA leicht den von mir ausgefüllten Fra- gebögen entnehmen können.

Man werde auch die Steuer- bescheide des Finanzamts an- erkennen. Alle von mir ange- sprochenen Ämter bedauer- ten: Unterlagen werden nur zehn Jahre aufbewahrt.

Glücklicherweise machte ich unseren früheren Kreisarzt ausfindig, der mir netterwei- se eine Bestätigung der Tätig- keit meines Mannes schrieb.

Übrigens zahlte man mir zwischenzeitlich während vier Monaten keine Rente, weil sich die BfA in der Sum- me verrechnet hatte. Eine Nachzahlung steht noch aus, die aber bis auf weiteres noch nicht erfolgen kann. Ich bin 77 Jahre alt — vielleicht erle- digt sich das auf biologischem Wege.

Dr. med Emma Wahren- berg, Meyerstraße 66, 99423 Weimar

Sammelstücke

Zu dem Kapitalmarkt-Beitrag „Sam- melstücke: Vorsicht Nepp!" in Heft 8/1995:

Begehrte Objekte:

alte Doktorarbeiten Am besten ist beim Kauf von Sammelobjekten die Un- terscheidung zwischen Pro- dukten, die beliebig nachpro- duzierbar sind, und Sammel- stücken, deren Nachproduk- tion nicht möglich ist. In die- ser Hinsicht sind moderne Telefonkarten, Swatchuhren und natürlich auch moderne Münzen nicht empfehlens-

wert als Kauf- und Sammler- objekte mit dem Ziel der Wertsteigerung.

Besser sieht es aus bei Produkten, die nicht wieder reproduzierbar werden kön- nen oder bei denen eine

„Nachproduktion" einfach zu teuer ist. Das gilt für altes Silber, alte Bücher, und in letzter Zeit sind alte medizi- nische Doktorarbeiten ein begehrtes und noch preiswer- tes Sammelobjekt.

Eine alte Doktorarbeit, die im Jahre 1700 gedruckt worden ist, kostet zum Bei- spiel 1 000 DM, ihre Fäl- schung würde aber minde- stens 3 000 DM kosten.

Dr. Frank Grätz, Dietrich- von-Dorendorp-Straße 2 A, 51429 Bergisch Gladbach

Telefonterror

Zu dem Post Scriptum-Beitrag von Wilhelm Mathias Josten in Heft 12/1995:

Aus der Seele gesprochen

Wilhelm Mathias Josten spricht mir aus der Seele.

Bitte schicken Sie Ihre kleine Nachtmusik von Lu- zern nach Wäggis und gönnen Sie uns wieder das leise und beruhigende Rauschen und geheimnisvolle Knistern offe- ner Telefonleitungen während des Weiterverbindens!

Wolfgang Bartels, Kirchweg 3, 52372 Kreuzau

Anonym

Die Redaktion veröf- fentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften.

Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Na- men und voller Anschrift gebracht. Nur in besonde- ren Fällen können Briefe ohne Namensnennung pu- bliziert werden — aber nur dann, wenn intern be- kannt ist, wer geschrieben hat DÄ

Kardiologie

Prägnanter Text

Thomas Böhmeke, Klaus Weber: Checkliste Echokar- diographie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1995, 190 Seiten, 450 Abbil- dungen, flexibles Taschen- buch, 54 DM

Das kleine Taschenbuch bietet mit seinen hervorra- genden, meist schwarz- weißen Abbildungen und halbschematischen Zeich- nungen sowie einem prägnan- ten, fast tabellarischen Text eine ausgezeichnete Über- sicht der ein- und zweidimen- sionalen Echokardiographie

— einschließlich der monopla- nen und biplanen transöso- phagealen Untersuchungen.

Das Buch erscheint für Kar- diologen (und besonders sol- che, die es werden wollen) hervorragend geeignet. Für die übrige Ärzteschaft ist der sehr kondensierte Text kaum zu empfehlen.

Rudolf Gross, Köln

Psychologie

Enorme

Spannbreite

Peter Schwenkmezger, Lothar R. Schmidt (Hrsg.):

Lehrbuch der Gesundheits- psychologie, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart, 1994, XII, 276 Seiten, 42 Abbildungen, 18 Tabellen, kartoniert, 78 DM

Gesundheitspsychologie?

— Was ist das? Davon hat wohl kaum einer während seines Studiums etwas gehört. Medi- zinstudenten haben viel ge- lernt über Krankheiten, ihre

„Ursachen" und wie man sie

„behandelt". Normalerweise kommen Menschen auch erst dann zum Arzt, wenn es ih- nen in irgendeiner Weise schlecht geht, wenn sie ein (gesundheitliches) Problem

haben. Nachgefragt wird im- mer noch vorwiegend der Arzt als Spezialist für Repa- raturen an der „Menschen- Maschine". Das ist leider so, aber sicher nicht sehr sinn- voll.

Der Paradigmenwechsel im Bereich Medizin (das rein biomedizinische Erkenntnis- modell wird zunehmend er- gänzt durch eine bio-psycho- soziale Betrachtungsweise) führt zwangsläufig zu einem neuen Gesundheitsbegriff:

Gesundheit, verstanden nicht nur als Abwesenheit von Krankheiten, sondern: Ge- sundheit als positiver Zu- stand, der ständig von jedem Menschen geschaffen wird.

Nur: Unter welchen Bedin- gungen kann dies gelingen?

Das ist sicher nur eine der zahlreichen Fragen, mit de- nen sich die noch relativ jun- ge Disziplin „Gesundheits- psychologie" befaßt.

Es ist kaum möglich, ei- nen auch nur einigermaßen detaillierten Überblick über die enorme Spannbreite der in diesem aufregenden Buch angesprochenen und abge- handelten Themen geben zu wollen. Und es ist natürlich auch kein Buch, das man an einem Abend durchliest.

Aber die Mühe lohnt sich un- bedingt! Dem Interessierten öffnen sich völlig neue Per- spektiven ärztlichen Denkens und Tuns.

Christian Laugs, Lübeck

Nicht mehr unentgeltlich

Das im Deutschen Ärzte- blatt (Heft 14/1995) rezen- sierte Buch „Migräne. Aktu- elle Aspekte eines altbekann- ten Leidens" von F. Ensink und D. Soyka (Springer-Ver- lag, Berlin, Heidelberg u.a., 529 Seiten), ist nicht mehr, wie in der Besprechung ange- geben, über den Wissen- schaftlichen Informations- dienst der Firma Glaxo un- entgeltlich zu beziehen. Das Buch kostet 128 DM. Kli A-1210 (12) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 17, 28. April 1995

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