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LACTOBEEF – auf der Alp von Molke zu Rindsfilet

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Editorial

487 Dieter Hess, Agroscope, Leiter

Forschungsbereich Wiederkäuer und Schweine

LACTOBEEF – auf der Alp von Molke zu Rindsfilet

Liebe Leserin, lieber Leser

Auf der Alp melken, aus der Milch Alpkäse herstellen, die Molke an Mastrinder verfüttern, daraus Rindfleisch produzieren und gleichzeitig die Wettbewerbs- fähigkeit der Alpwirtschaft verbessern sowie die Verwaldung und den Biodiversi- tätsverlust im Sömmerungsgebiet bremsen und die Gewässer schützen – diese Thematik stand im Forschungsprojekt LACTOBEEF im Mittelpunkt. Unter der Federführung des Instituts für Nutztierwissenschaften von Agroscope prüfte eine Forschergruppe in den Alpsommern 2012 und 2013 die arbeitstechnische und betriebswirtschaftliche Realisierbarkeit der Rindfleischproduktion mit Molke auf der Alp unter Praxisbedingungen.

Wie gut verwerten Mastrinder Molke in der Endmast? Welche zusätzlichen Installationen und welchen zeitlichen Mehraufwand braucht es, um «Lactobeef»

herzustellen? Wie passen Fleischrinder mit Milchkühen auf einer Alp zusammen?

Wie rentabel ist die Lactobeef-Fleischproduktion? Wie hoch sind die Methan- emissionen? Und wie steht es mit der Fleischqualität? – Das Projekt LACTOBEEF zielte darauf ab, ein Maximum an wissenschaftlichen, technischen und wirt- schaftlichen Informationen über eine auf Molke basierende Rindfleischproduk- tion im Sömmerungsgebiet zu sammeln. Ein weiteres Ziel war es, Biomarker für Fleisch im Allgemeinen und für «Lactobeef» im Speziellen zu finden, um das Fleisch auf dem analytischen Weg bezüglich Produktionsart und -gebiet identifi- zieren zu können. Dieser Herkunftsnachweis mit Hilfe von Fettsäuren als Bio- marker könnte in Zukunft Labelfleisch vor Fälschungen schützen.

Die Entsorgung der Molke stellt für die Alpen mit Käseherstellung eine grosse ökologische und wirtschaftliche Herausforderung dar. Dass die Verfütterung von warmer Molke an Mastrinder technisch machbar ist, zeigten erste Untersuchun- gen 2012. Auch die Erfahrungen des Alppersonals mit der neuen Produktions- weise waren positiv: Die Produktion von «Lactobeef» bedeutet für den Alp- bewirtschafter nur wenig Mehraufwand und zusätzliche Einrichtungen – wie etwa einen Futtertrog für die Molke.

In der vorliegenden Ausgabe von «Agrarforschung Schweiz» startet eine Arti- kelserie zum Thema LACTOBEEF. Der erste Beitrag – in diesem Heft zu finden – beinhaltet die allgemeine Einleitung in die Problematik der Verfütterung von Molke an Wiederkäuer. Im Fokus steht dabei die Molke, die bei der Alpkäse- produktion als Nebenprodukt anfällt und durch die Verfütterung an Mastrinder und Produktion von würzigem Alprindfleisch zur wertvollen Proteinquelle wird.

Fünf weitere Artikel werden im 2016 in der Agrarforschung Schweiz publiziert:

Die wissenschaftlichen und die technisch-wirtschaftlichen Aspekte stehen dann im Mittelpunkt. Zudem wird die Möglichkeit erläutert, ein eigenständiges Label für die Produktion von Alprindfleisch zu schaffen.

Landwirtschaftliche Qualitätsproduktion vereint mit Umwelt- und Gewässer- schutz – das Forschungsprojekt LACTOBEEF ist einmal mehr ein Beweis dafür, dass Agroscope auf hochkomplexe Fragen praxistaugliche Lösungen findet.

Agrarforschung Schweiz 6 (11–12): 487, 2015

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