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Alles im Griff: Der "kleine" Unterschied zwischen Mann und Frau

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Academic year: 2022

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Inhalt mhhInfo Juni 2001

Aktuelles

6 Grußwort des Präsidenten zum Jahreswechsel 8 Jahresversammlung der Freundegesellschaft 11 mhh-Rucksäcke für Erstsemester

mhhübernimmt acht Beschäftigte des Max-Planck-Instituts

12 Interner Arbeitsmarkt vermittelt erfolgreich KW-Vermerk: Interviews mit Cornelia Husemann und Brigitte Philippens

Kurzmeldungen

14 Generalsekretäre afrikanischer Bischofskonferenzen besuchten die mhh

Kurzmeldungen

15 Klinisches Studienzentrum gegründet Kurzmeldung

Titel

16 Unterschiede zwischen Mann und Frau: Alles im Griff?

17 Gibt es »Gender« in der Medizin?

18 Warum Männer und Frauen in vielen Fällen nicht gleich behandelt werden sollten

19 Brauchen mehr Schlafmittel in der Narkose: Frauen 20 Interview mit Professorin Dr. Brigitte Schlegelberger zum

Thema »Ärztinnen, Kinder und Karriere«

22 Mädchen oder Junge? Genitalfehlbildungen bei Neugebo- renen und wie Betroffene, Eltern und Ärzte damit umgehen 23 Angeboren – anerzogen? Interview mit Sozialwissen-

schaftlerin Dr. Paula Villa

24 Die mhhverbindet: Vier Paare aus der Hochschule 26 Typisch Mann? Erzieher in der mhh-Kindertagesstätte

Umfrage: Was schätzen Sie am anderen Geschlecht?

27 Typisch Frau? Boxmeisterin studiert in der mhh

16Titel: Unterschiede zwischen Mann und Frau

Herausgeber:

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (mhh) Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion.

Abdruck honorarfrei.

Redaktion:

Dr. Arnd Schweitzer (as), verantwortlich, Stefan Zorn (stz), Bettina Bandel (bb), Kristina Weidelhofer (ina), Ursula Lappe (la).

An der Ausgabe wirkten weiterhin mit:

Bente Heesch (bhe), Britta Löpker (bl), Marcus Wolters (mw).

Auflage:

7.000 Stück

Gestaltung:

QART Büro für Gestaltung Stresemannstraße 375, 22761 Hamburg Telefon: (040) 412 613-11

www.qart.de Anzeigen:

Bredehöft & Wittwer

Agentur für Werbung und Kommunikation Asternstraße 15, 90451 Nürnberg Telefon: (0911) 64 38 528 Fax: (0911) 64 38 529 E-Mail: info@betw.de, www.betw.de Druck:

Sponholtz Druckerei GmbH & Co. Betriebs KG Heinrich-Hertz-Straße 21, 30966 Hemmingen Telefon: (0511) 47 32 06-0

www.sponholtz-druck.de E-Mail: info@sponholtz-druck.de

Fotos:

DAK (21), Juliane Erkelenz (26, 27), Dr. Michael Lukas, Bischhöfliche Pressestelle (14), Boris Kaune (62), Bodo Kremmin (6), Professor Dr.

Andreas Spengler (34). Alle anderen Fotos privat, aus den Abteilungen oder von Dr. Arnd Schweitzer (27, 36, 40, 41), Bettina Bandel (9, 10, 23, 35, 38, 61) und Kristina Weidelhofer (Titel, 11, 13, 16, 18, 19, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 31, 32, 33, 37, 39, 42, 58, 60), Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der mhh.

Anschrift der Redaktion:

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Arnd Schweitzer, Stefan Zorn, Bettina Bandel und Kristina Weidelhofer Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover Telefon: (0511) 532-4046 oder -5626 Fax: (0511) 532-3852

E-Mail: bandel.bettina@mh-hannover.de oder weidelhofer.kristina@mh-hannover.de Das nächste mhhInfo erscheint voraussichtlich Mitte Februar 2006 mit dem Titelthema »Die Welt im Gehirn«.

Redaktionsschluss ist der 9. Januar 2006.

ISSN 1619-201X

Für die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e.V. und des mhh-ALUMNI e.V. ist das mhhInfo im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

Impressum

(4)

28HannibaL 40Cochlea-Implantate 42Stammzellen 62Clinic-Clowns

Studium, Lehre und Weiterbildung 28 Modellstudiengang HannibaL gestartet 30 mhh-Promotionsfeier

33 Kinder-Uni in Hannover: Auftakt in der mhh 34 Lehrkrankenhäuser der mhh: Niedersächsisches

Landeskrankenhaus Wunstorf

35 Herzschlag: Schüler suchen neue Wege, um Herzmuskelzellen zu kultivieren

Klinik

36 mhh-Transplantationszentrum für Kinder eingeweiht 37 Neuer Computer-Tomograph bietet optimierte

Unfall-Diagnostik

38 Modellstation 43: Auszubildende arbeiten eigenverantwortlich mit

39 High-Tech-OP für die Unfallchirurgie

40 Zwei Jahrzehnte Cochlea-Implantat in Hannover 41 mhhbegrüßte Pflegepersonal aus Shanghai

Kurzmeldungen

Forschung

42 Stammzellen: mhh-Kardiologen koordinieren klinische Studie

43 Drittmittel

44 Zehn Jahre mhh-Forschungsverbund Prävention und Rehabilitation

45 Symposium Forschungsstrategien der mhh:

Interview mit Forschungsdekan Professor Dr. Karl Welte

Veranstaltungen und Termine

46 Vorschau auf Kongresse, Symposien und Tagungen

Namen und Nachrichten 48 Neue Professuren

51 Alumni-Fotoalbum: Professor Dr. Hans-Christoph Pape 52 Ehrungen

54 Personalien

57 Alumni-Fotoalbum: Verena Kapmeier 58 Dr. Arnd Schweitzer verlässt die mhh

Literatur

59 Schmerzenskinder Die Jahre mit Jan Bücher von mhh-Autoren

Vermischtes

60 Spenden der Erich-und-Emmy-Hoselmann-Stiftung Kurzmeldungen

61 Mousse T. ist Schirmherr der Clinic-Clowns Alumni-Fotoalbum: Professor Dr. Stefan Kropp 62 Schülerinnen spenden für Aegidius Haus

mhh-Mediziner Rudolf Pichlmayr bekommt

»eigene« Straße

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Aktuelles mhhInfo Dezember 2005/Januar 2006

6

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Freunde und kritische Beobachter der M H H,

die Kurzfassung dieses Grußwortes könnte lauten: Eine Rückschau auf das Jahr 2005 voller Zufriedenheit – und kein Blick zurück im Zorn. Eine Vorausschau auf das Jahr 2006 voller Zuversicht – und ohne Angst vor der Weiterentwick- lung. Die mh h -Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben uns Zusammenarbeit und Zustimmung signalisiert und keine Ablehnung oder Blockade. Die Summe von Zu’s bedeutet in der Addition Zuwachs an Sicherheit, Stärke, Vertrauen, Zielen und Visionen.

In der Langfassung war das Jahr 2005 geprägt von Struk- turmaßnahmen, die bereits im Herbst 2004 auf den Weg gebracht worden waren – ausgehend von der Umsetzung des Gutachtens der Wissenschaftlichen Kommission Nieder- sachsen. Der Senat beschloss im Dezember 2004 Sparauf- lagen, die das Hochschuloptimierungskonzept (HOK) vorge- geben hatte:

– Einsparungen im Bereich Forschung und Lehre auf Grund der Auflagen des HOK in Höhe von fünf Millionen Euro;

– Vorbereitung der Abteilungen auf die neue personelle Grundausstattung und im Gegenzug der Start einer leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) in Höhe von sechs Millionen Euro nach den Kriterien der DFG;

– Die Zielvereinbarung mit dem Ministerium für Wissen- schaft und Kultur (MWK) für die Jahre 2005 bis 2007 erst- mals auf der Basis des Balanced Score Card (BSC)-Systems für alle Bereiche von Lehre, Forschung und Krankenver- sorgung sowie Wirtschaftführung und Administration.

Durch die Einsparungen im Bereich Forschung und Lehre, die Leistungssteigerung unter den Bedingungen des DRG-

Systems mit gleichzeitiger Straffung und struktureller Opti- mierung der Krankenversorgung, begleitet durch weitere Optimierungen im Bereich Wirtschaftsführung, konnte 2005 das Defizit der mh h , das sich in den Jahren 1998 bis 2003 aus unterschiedlichen Gründen auf 43 Millionen Euro auf- gebaut hatte, um 5,1 Millionen Euro abgebaut werden. Wei- tere positive Nachrichten waren:

Nach einem schon 2004 mit einer schwarzen Null ab- geschlossenen Jahresabschluss kann voraussichtlich auch 2005 ein positives Ergebnis erzielt werden. Dies ist angesichts der Einführung des DRG-Systems mit geschätzten Verlusten für die mh h in Höhe von mindestens 15 Millionen Euro ein Spitzenergebnis.

Auch 2005 war die mh h wieder Spitze in Bezug auf den Casemix-Index – er gibt die durchschnittliche Fallschwere der erbrachten DRG-Fälle an – was zeigt, dass an der mh h exzel- lente und anspruchsvolle Medizin betrieben wird.

Der am 1. Juli 2005 dank konstruktiver Zusammenarbeit von Personalrat, Personalverwaltung und Präsidium gestar- tete Interne Arbeitsmarkt (IAM) hat erfolgreich die ersten elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb der Hochschule vermitteln können.

Die mit dem erklärten Willen zur Transparenz gestartete Offensive zur Offenlegung aller Kosten und Erlöse aller Ab- teilungen hat mit der Einführung des Controlling-Informati- ons-Systems (COINS) Anfang 2005 unter den Universitäts- klinika eine Vorreiterrolle übernommen.

Am 17. Oktober 2005 startete der neue Modellstudiengang HannibaL mit 270 Studienanfängern. Die extrem aufwän- digen Vorbereitungen dafür vollbrachten insbesondere die Studienkommission, das Studiendekanat und die Vorklinik.

Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann Präsident, Präsidiumsmitglied für Forschung und Lehre

Grußwort

zum Jahreswechsel

(6)

richte eingeklagt hatten.

Die im Jahre 2005 begonnenen und abgeschlossenen sieben Berufungsverfahren und Bleibeverhandlungen auf W3-Posi- tionen konnten für drei Kollegen und vier Kolleginnen, alle hochqualifiziert, in einer Rekordzeit und gegen den bundes- weiten Trend erfolgreich innerhalb von durchschnittlich 4,2 Monaten zwischen Ruferteilung und Rufannahme abge- schlossen werden.

Die Spitzenstellung der M H H bei eingeworbenen Dritt- mitteln im Forschungsbereich unter allen 35 medizinischen Fakultäten bestätigte das Fokus-Ranking unter der Über- schrift »Deutschlands beste Unis« Anfang September dieses Jahres. In der Gesamtbewertung aller harten und weichen Kriterien für Forschung und Lehre rückte die M H H vom ach- ten auf den vierten Platz vor. Die Drittmitteleinwerbung in der M H H stieg von 39,7 Millionen Euro im Jahre 2002 über 41 Millionen Euro im Jahre 2003 auf 45,2 Millionen Euro im Jahre 2004.

Die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern hat bundes- weit, so auch an der M H H, mit der Fertigstellung und Abgabe der Voranträge zum 30. September 2005 zu einer faszinie- renden Aufbruchstimmung geführt. In der ersten Förderlinie

»Graduiertenschule« hat sich die M H H mit der »Hannover Biomedical Research School (HBRS)« beworben, in der zwei- ten Förderlinie »Exzellenzcluster« mit den Anträgen »From Regenerative Biology to Reconstructive Therapy (Rebirth)«

und »Research Centre for Infectious Diseases: From Host- Pathogen Interactions to Clinical Applications« sowie in der dritten Förderlinie »Zukunftskonzepte« mit dem Antrag »Cli- nical Research Centre with Dual Career Options (DUO)«.

Die Wissenschaftlerinnen-Nachwuchskrippe (WINK) inner- halb der M H H-Kindertagesstätte wurde im Januar 2005 mit einem von den Abteilungsleitern der M H Hgespendeten Start- kapital von 60.000 Euro eröffnet. Von den 14 geplanten Plät- zen sind bis Ende dieses Jahres zehn belegt. Die schon bisher erfolgreichen Gleichstellungsbemühungen wurden 2005 mit dem zweiten Mentoring-Programm und Habilitationsstipen- dien fortgesetzt.

Die erstmals gestartete Ausschreibung »Unsere M H H soll schöner werden« mit Preisen von 2.000 bis 5.000 Euro hat bei insgesamt 109 eingereichten Vorschlägen und mehr als 40 Gewinnern große Zustimmung gefunden und ist ein kleiner Dank für die breite Mitarbeit und Unterstützung der Ziele der M H H.

Alle diese Ereignisse und Strukturmaßnahmen des Jahres 2005 spielten sich aus der Sicht des Präsidiums in einer Atmosphäre von hoher Transparenz und Solidarität aller

Wie geht es 2006 weiter? Die Antwort ist: Das, was wir begonnen haben, entwickeln wir konsequent weiter. Die M H H wird sich das Heft des Handelns nicht mehr aus der Hand nehmen lassen – mit Hilfe innovativer Konzepte und neuer Ideen. Wir stellen uns dem offen zutage tretenden Wettbe- werb der Universitäten in der Konkurrenz um immer knap- per werdende Landes- und Drittmittel und um die besten Studierenden, Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen, Mitar- beiter und Mitarbeiterinnen.

Von besonderer Bedeutung im Jahr 2006 werden folgende Vorhaben sein:

– Die Einführung der Endstufe von LOM in Höhe von 20 Pro- zent unter Überspringen der ursprünglich vorgesehenen Zwischenstufe von zwölf Prozent, begleitet von der end- gültigen Realisierung der personellen Grundausstattung für Forschung und Lehre. Damit wird die M H H insgesamt über alle LOM-Maßnahmen 29,6 Millionen Euro leistungs- orientiert vergeben, das sind knapp 30 Prozent des Landes- zuschusses und damit die Erfüllung der Forderungen des Wissenschaftsrates.

– Die Einführung der Studienbeiträge im Oktober 2006 für die Erstsemester und eine strikt lehrbezogene Verwendung.

– Die Gründung des Zentrums für Experimentelle und Kli- nische Infektionsforschung gemeinsam mit der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig, einem der vier Gesundheitszentren der Helmholtz-Gemein- schaft (HGF). Das neben dem Campus der M H H gelegene Max-Planck-Institut für Experimentelle Endokrinologie wird von der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) an die HGF verkauft und von der GBF als Infektionsforschungszentrum gemeinsam mit der Hochschule betrieben. Zwei neue W3- Abteilungen werden ausgeschrieben und besetzt.

– Die Exzellenzinitiative wird uns mit einer Entscheidung über die Voranträge Ende Januar 2006 weiter in Atem halten.

– Die Entwicklung neuer Konzepte in der Krankenversor- gung, dazu gehören Integrierte Versorgung, Medizinische Versorgungszentren und Spezialambulanzen.

– Der Verbleib in der Gewinnzone gegen den bundesweiten Trend in der Krankenversorgung wird ein hohes Ziel sein.

– Der weitere Schuldenabbau muss kontinuierlich vorange- trieben werden.

Das Präsidium dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitar- beitern für die Bereitschaft zum Mitgestalten. Wir wünschen Ihnen ein friedliches und fröhliches Weihnachtsfest, ein glückliches neues Jahr 2006 bei bester Gesundheit und voller Optimismus und Tatkraft. Bleiben Sie an unserer Seite.

Ihr Dieter Bitter-Suermann

(7)

Aktuelles mhhInfo Dezember 2005/Januar 2006

(as/bb) Seit mehr als 40 Jahren fördert die Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e. V.

(GdF) die M H H finanziell. Im vergangenen Jahr konnten die Freunde insgesamt 950.000 Euro für die M H H einwerben.

Während der Jahresversammlung am 31. Oktober 2005 stellte der GdF-Vorsitzende Professor Dr. Hartmut Küppers die aktuellen Zahlen der 785 Mitglieder umfassenden Gesell-

schaft vor. Den größten Teil der Beiträge stellten die Freunde für Wissenschaft und Forschung in Instituten und Kliniken der M H H bereit. Weitere Förderungen:

– Die Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie erhielt eine Un- tersuchungseinheit für Kinder im Wert von 25.000 Euro.

– In der Abteilung Rheumatologie finanzierte die GdF eine Stelle in der Zytokinforschung.

Spendable Freunde

Die Freundegesellschaft unterstützte die mhhim Jahr 2004 mit 950.000 Euro, überreichte hochdotierte Preise und gründete die Tumorstiftung

8

Rudolf-Schoen-Preis 2005 für mhh-Neuroforscher

Werner Albrecht, Generalsekretär der TUI-Stiftung, überreichte den mit 20.000 Euro ausgestatteten Rudolf-Schoen-Preis der TUI-Stiftung an Dr. med. Björn Ahl(33), Abteilung Neurologie der mhh. Er untersuch- te die Wirkungen einer Leberzirrhose auf das Gehirn.

Ein fortgeschrittenes Leberleiden beeinflusst häufig die Psyche, den Bewusstseinsgrad und die Motorik. Diese Auswirkungen einer Leber- zirrhose auf das Gehirn nennen Mediziner »hepatische Enzephalopa- thie« (HE). Zu Beginn berichten Patienten lediglich über unspezifische Beschwerden wie Schlafstörungen, Konzentrations- und Aufmerksam- keitsdefizite sowie fast unmerkliche koordinative Störungen (minimale HE). Erst in mittleren Stadien kommen gravierende motorische Defizi- te hinzu, die an die Parkinsonsche Krankheit erinnern. Parallel werden die Patienten psychisch auffälliger, auch die Wachheit kann erheblich schwanken, bis hin zum Koma. Die Ursachen für die neurologischen Symptome sind bislang nicht gänzlich geklärt. Experten diskutieren einen erhöhten Ammoniakspiegel im Blut und in Folge dessen auch im Gehirn der Patienten. Die Symptome sprechen dafür, dass möglicher- weise die verschiedenen Regionen des Gehirns unterschiedlich emp- findlich gegenüber den metabolischen Störungen bei der Zirrhose sind.

Dieser Frage ging Dr. Björn Ahl aus der mhh-Abteilung Neurologie in seiner Studie nach. Die leberkranken Patienten wurden neurologisch

und neuropsychologisch untersucht, dann wurde eine Magnet-Resonanz- Tomografie (MRT) und schließlich ein so genanntes Positronen-Emmis- sions-Tomogramm (PET) des Gehirns angefertigt – damit konnte Dr. Ahl den Blutfluss und die Aufnahmerate von Ammoniak in verschiedenen Hirnregionen feststellen. Durch das Übereinanderlegen (Koregistrieren) von MRT- und PET-Bildern konnte er exaktere Aussagen darüber machen, welche Regionen im Einzelnen betroffen sind.

Seine Ergebnisse zeigen, dass insbesondere das Kleinhirn und die Basalganglien erhöhten Ammoniak-Konzentrationen ausgesetzt sind.

Dies erklärt, warum Patienten mit einer Leberzirrhose anfangs bevor- zugt Störungen der Aufmerksamkeitsfähigkeit und der Motorik aufwei- sen. Überraschend fand er Hinweise darauf, dass die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke für Ammoniak bei Patienten mit nur geringfügi- gen Symptomen der hepatischen Enzephalopathie eher höher war als bei jenen, die klinisch auffällig waren. Dies lässt die Vermutung zu, dass das Gehirn bei Leberzirrhotikern bereits sehr früh im Krankheitsverlauf erhöhten Ammoniakspiegeln ausgesetzt ist und die klinischen Symp- tome eher Folge einer »Dauervergiftung« als einer akuten Überflutung des Gehirns mit Ammoniak sind. Seine Folgerung: Patienten sollten möglichst frühzeitig, also auch vor dem Vorliegen neurologischer Symptome, mit ammoniaksenkenden Mitteln behandelt werden.

Preise

(8)

– Die Außengestaltung der Betriebs-Kindertagesstätte wurde mit 5.000 Euro unterstützt.

– Das Leibnizhaus Hannover erhielt 3.000 Euro.

– Zudem fördert die Gesellschaft der Freunde den M H H- Chor und das M H H-Symphonie Orchester.

Anschließend berichtete Professor Küppers unter anderem über Veränderungen im Vorstand und Beirat: Eberhard Grams, Renate Seifart und Heinz Gieseke treten aus dem Vorstand zurück. Neu hinzu kommen Dr. Cornelia Goesmann, stellver- tretende Vorsitzende der Ärztekammer Niedersachsen, Werner Albrecht, Generalsekretär der TUI-Stiftung und Manfred Seidel, Steuerberater. Professor Küppers und M H H-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann bedankten sich bei den ausscheidenden ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern.

Professor Bitter-Suermann überreichte die Ehrennadel der

M H H mit Dank an Renate Seifart und Heinz Gieseke.

Anschließend skizzierte Dr. Andreas Tecklenburg, M H H- Vizepräsident für Krankenversorgung, die aktuelle Situation der Hochschule: »Das Gesundheitswesen in Deutschland befindet sich in einem radikalen Umbruch. Alle Leistungser- bringer und insbesondere die Universitätskliniken müssen erhebliche Einsparungen realisieren«, sagte er und führte als Grund das DRG-System an: »Hierdurch muss die M H Hin den nächsten drei Jahren 15 Millionen Euro pro Jahr einsparen.«

Die Hochschule habe viele schwer kranke und mehrfach ver- letzte Menschen, deren Behandlung sehr teuer sei und dies werde im DRG-System nicht ausreichend berücksichtigt.

Eingerahmt von »Freunden«:(von links) Professor Dr. Hartmut Küppers, Privatdozent Dr. Ulf Landmesser, Dr. Ferdinand Bahlmann, Dr. Björn Ahl und Renate Seifart

Im September 2005 gründete die Freundegesellschaft die Tumor- stiftungmit einem Startkapital von insgesamt 500.000 Euro. Durch zwei Vermächtnisse kamen mittlerweile insgesamt 147.400 Euro hinzu. Sie ist eine gemeinnützige Einrichtung in treuhänderischer Verwaltung der GdF. Bei der Gründung gingen folgende, bisher von der Gesellschaft der Freunde verwaltete Fonds in die Tumorstiftung ein: Dr. Hiltrud-Pulst-Myelom-Fonds, Hannelore-Munke-Fonds und Fonds des Vereins zur Förderung der Tumorzentren in Niedersach- sen e.V. Die Idee: Die Tumorstiftung soll alle Aktivitäten bündeln, um effektiver Spenden und Stiftungsmittel bei Personen und Unter- nehmen einzuwerben, die gezielt die Krebsforschung und Versor- gung von Krebspatienten der mhhunterstützen möchten.

Der Vorsitzende des Kuratoriums der Tumorstiftung ist Professor Dr. Arnold Ganser, Direktor der mhh-Abteilung Hämatologie, Hämostaseologie und Onkologie und Vorsitzender des Tumorzen- trums der mhh. Sein Stellvertreter ist Professor Dr. Hans-Heinrich Kreipe, Direktor der mhh-Abteilung Pathologie. »Medizinische For- schung ist ohne spezielle Förderungen nicht mehr denkbar«, sagt Professor Ganser. »Im vergangenen Jahr hat die mhh insgesamt mehr als 45 Millionen Euro Drittmittel eingeworben, davon kamen fast zehn Millionen von Stiftungen, Vereinen, Privatpersonen und Erbschaften. Damit haben Spender die Möglichkeit, ihre Mittel gezielt für die Erforschung bedeutsamer Krankheiten und Aufgaben in einer von ihnen ausgewählten Einrichtung einzusetzen.« Die Krebsforschung und -behandlung stelle einen wichtigen und erfolg- reichen Schwerpunkt der mhhdar. Dank der Initiativen wie der Tumorstiftung könne die mhhihren hohen, international anerkann- ten Standard weiter ausbauen.

Neben der Tumorstiftung ging auch die Stiftung von Elke und Dr.

Rolf Ecklebemit 100.000 Euro an den Start. Sie wird ebenfalls im Rahmen der GdF geführt und fördert Wissenschaft und Forschung der mhh. Professor Küppers bedankte sich sehr bei den Stiftern für die uneigennützige und breite Förderung der Hochschule.

Neue Stiftungen gegründet

Fortsetzungauf Seite 10

(9)

Aktuelles mhhInfo Dezember 2005/Januar 2006

»Es gibt rund 350 Patientinnen und Patienten pro Jahr, deren Behandlung jeweils mehr als 20.000 Euro kostet. Die Kran- kenkassen übernehmen jedoch nur rund die Hälfte«, sagte Dr.

Tecklenburg und erklärte: »Diese Behandlungen bereiten der

M H H ein Defizit von mehr als neun Millionen Euro jährlich.«

Er forderte Einzelfallabrechnung für diese Patienten.

»Ohne die Freundegesellschaft könnte die Hochschule viele innovative Ideen nicht umsetzen«, betonte der Vizepräsident.

Weiterhin stellte Dr. Tecklenburg einige laufende Projekte vor, zum Beispiel das KiNderkrankenhaus. Geplant sei, dass der Neubau 300 Betten beherberge und im Jahr 2012 auf dem

M H H-Gelände stehe – dort, wo jetzt die Kinderklinik sei. Die Investitionskosten sollen unter 100 Millionen Euro liegen.

»Es wird in Trägerschaft des Kinderkrankenhauses auf der Bult geführt, da uns eine Stiftung wirtschaftlich flexibler macht«, erläuterte er. »Fachlich ergänzen sich beide Kli- niken sehr gut.«

Nach der Mitgliederversammlung fand der Festakt zur Ver- leihung des Rudolf-Schoen-Preises und des Jan-Brod-Preises statt. Professor Dr. Hermann Haller, M H H-Studiendekan für Medizin, hielt den Festvortrag über den Modellstudiengang

»HannibaL«.

10

Neu im Vorstand:Steuerberater Manfred Seidel (links) und Werner Albrecht (rechts), Generalsekretär der TUI-Stiftung

Anerkennung:Heinz Gieseke bekommt von Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann die Ehrennadel der mhh

Jan-Brod-Preis 2005 für Gefäßforscher

Den mit 5.000 Euro dotierte Jan-Brod-Preis, gestiftet von der Solvay Arzneimittel GmbH, überreichte Professor Dr. Hartmut Küppers in die- sem Jahr Privatdozent Dr. med. Ulf Landmesser(34), mhh-Abteilung Kardiologie und Angiologie, und Dr. med. Ferdinand Bahlmann(31), mhh-Abteilung Nephrologie.

Komplikationen der Gefäßverkalkung (Atherosklerose) wie Herzinfarkt und Schlaganfall sind die häufigste Todesursache in Europa. Eine wich- tige Rolle spielen dabei Schäden an der Innenschicht (Endothel) von Blutgefäßen. Zahlreiche Studien konnten in den vergangenen Jahren zeigen, dass eine solche Endotheldysfunktion mit kardiovaskulären Er- eignissen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall verbunden ist. Von großem Interesse ist deshalb die Frage, wie die Endothelfunktion therapeutisch verbessert werden kann. Wissenschaftler haben kürzlich im Blut zirku- lierende Endothel-Stammzellen entdeckt, die an der Reparatur von Innen- schicht-Schäden beteiligt sind. Eine verminderte Zahl und Funktion dieser Endothel-Stammzellen scheint mit einer ungünstigen Prognose verbunden zu sein.

Privatdozent Dr. med. Ulf Landmesser und Dr. med. Ferdinand Bahlmann

konnten in ihren Untersuchungen zeigen, dass eine Therapie mit dem weltweit am häufigsten verschriebenen Cholesterinsenker (HMG-CoA- Reduktase-Hemmer, ein so genanntes Statin) die Endothelfunktion ver- bessert: Die Zahl und Funktion im Blut zirkulierender endothelialer Stammzellen nahm zu. Besonders interessant: Diese positiven Aspekte der Behandlung sind unabhängig vom Effekt des Wirkstoffs auf das LDL-Cholesterin. Zum Vergleich setzten die Forscher einen neuen Cho- lesterinabsorptionshemmer (Ezetimibe) ein, der zwar ebenfalls das LDL-Cholesterin im Blut verminderte, allerdings kaum einen Effekt auf das Endothel hatte. Die Wirkung der Statine beruht wahrscheinlich darauf, dass sie so genannte kleine G-Proteine hemmen können, die für die Sauerstoffradikal-Produktion und die Produktion des gefäßschüt- zenden Stickstoffmonoxid (NO) im Endothel entscheidend sind. In der Fachpublikation dieser Untersuchung weist das Editorial darauf hin, dass die cholesterinunabhängigen Effekte der Statintherapie günstige Effekte dieser Therapie auch bei anderen Erkrankungen erklären könn- te wie beispielsweise der Herzschwäche (Insuffizienz), die nicht mit einem erhöhten Cholesterin verbunden sind. Dies wird gegenwärtig in mehreren großen klinischen Studien genauer untersucht.

Preise

Fortsetzungvon Seite 9

(10)

(ina) Die M H H kann sich über acht neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen: Am 1. September 2006 werden sie ihren Arbeitgeber wechseln – von der Max-Planck-Gesell- schaft (MPG) in die Hochschule. Die Vertragsvorbereitungen trafen das M H H-Personalmanagement und die Abteilung Personal/Recht der Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Am 9. November 2005 kamen die zukünftigen M H H-Beschäftigten mit ihrem neuen »Chef« Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann zum Unterzeichnen der Verträge zusammen. Hintergrund der Übernahme: Die gemeinsame Gründung des Zentrums für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung von M H H

und der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig steht Anfang des Jahres 2006 bevor.

Geforscht werden soll im Gebäude des Max-Planck-Instituts für experimentelle Endokrinologie, das Ende August 2006 von der Max-Planck-Gesellschaft geschlossen wird. Es liegt in unmittelbare Nähe zum M H H-Gelände. »Die neuen Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, bereits

Neues Zentrum – acht Mitarbeiter bleiben

mhhübernimmt acht Beschäftigte der Max-Planck-Gesellschaft mhhverschenkte 280 Rucksäcke an Studierende

vor Vertragsbeginn in der M H H zu hospitieren«, sagte Ute Reinhold-Wolter, Leiterin der Abteilung Personalmanagement.

(ina) Über einen handlichen Willkommensgruß konnten sich die 270 M H H-Erstsemester im Oktober 2005 freuen: Mit ihrem Studierendenausweis, den sie im Studentensekretariat abholten, bekamen sie einen Nylon-Rucksack mit dem

M H H-Emblem und dem neuen Motto »simply be the best«

geschenkt. Wählen konnten sie zwischen den Farben blau und grün. Die Studierenden sind die ersten, die den neuen Modellstudiengang »HannibaL« bereits ab der Vorklinik durchlaufen. Um ihnen einen angemessenen Empfang zu bereiten, kam M H H-Präsident Dr. Dieter Bitter-Suermann auf die Idee, ihnen zum Studienbeginn dieses Präsent zukommen zu lassen. Auch für alle anderen ist dieser M H H-Fanartikel

ab sofort zu haben: beim M H H-Alumni-Verein. Interessierte können bei Katrin Fuchs unter Telefon: (0511) 532-6007 anrufen oder ihr eine E-Mail schicken unter: alumni@mh- hannover.de, das Büro des Alumni-Vereins ist dienstags und donnerstags in der Zeit von 8 bis 13 Uhr zu erreichen. Die Rucksäcke kosten zwölf Euro, für Studierende sind sie zu einem Sonderpreis von zehn Euro zu haben.

Zwei Chefs und acht »Neue«:(von links vorne) Professor Dr.

Herbert Jäcke, Vizepräsident der MPG mit Vera Langer, Sabine König, Silke Thiele, mhh-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann, (von links hinten) Andreas Riechel, Uwe Herzig, Sigmar Falkenhagen, Heike Krause und Valerie Ashe

Geschenkt:Erstsemester mit ihren neuen mhh-Rucksäcken

(11)

Aufteilung der genehmigten KW-Stellen nach Berufsgruppen

Aktuelles mhhInfo Dezember 2005/Januar 2006

Christel Vedder-Stute(Personalentwicklung/IAM), Telefon: (0511) 532-5817

Silvia Brünig (Personalentwicklung/IAM), Telefon: (0511) 532-5707 Christiane Bock von Wülfingen(IAM), Telefon: (0511) 532-4682 Thomas Model(IAM), Telefon: (0511) 532-4682

Barbara Jürgens-Saathoff (IAM), Telefon: (0511) 532-4682 Birgit Teichmann(IAM), Telefon: (0511) 532-4682 Karin Riese(Personalrat), Telefon: (0511) 532-4904

Monika Schlöter-Kregeler (Personalrat), Telefon: (0511) 532-4903 Dr. Sabine Kuhn(Betriebsärztlicher Dienst), Telefon: (0511) 532-3490 Dr. Alexandra Preisser(Betriebsärztlicher Dienst),

Telefon: (0511) 532-3499

Ludwig Friebel(Personalmanagement), Telefon: (0511) 532-6280 Michael Born(Leiter GB I und Personalentwicklung),

Telefon: (0511) 532-6514

Für weitere Fragen und Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Intranet: www99.mh-hannover.de; Stichworte: mhh-Internes, Interner Arbeitsmarkt (IAM), E-Mail: iam@mh-hannover.de

Der Interne Arbeitsmarkt

Ansprechpartner für Beschäftigte mit KW-Vermerk

12

Kurzmeldungen

Berufungsangelegenheiten: Klinische Chemie Das Präsidium verlängerte die Bestellung zum Leiter der Betriebseinheit Klinische Chemie von Herrn Professor Dr. Wolf-Rüdiger Külpmann vom 1. Januar 2006 bis längstens zum 30. September 2006.

Kontakt:

Almuth Plumeier, Referentin des Präsidiums Telefon: (0511) 532-6005, Fax: (0511) 532-6008 E-Mail: plumeier.almuth@mh-hannover.de Krankenhäuser vernetzen ihr Wissen (bb) Am 3. November 2005 tagte der Nord- verbund. Innerhalb dieses Verbundes können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von norddeutschen Krankenhäusern, die mehr als 600 Betten haben, über Management-Themen austauschen. Inhalt dieses dritten Treffens war die Balanced Score Card (BSC) – eine fest- gelegte Vision, wohin sich eine Einrichtung in Zukunft entwickeln wird. Vorgestellt wurde der Weg von der Planung bis zur Umsetzung der BSC in der mhhund im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. »Der Nordverbund dient dazu, sich ohne Konkurrenzängste austauschen zu können und voneinander zu lernen«, sagte Gründungsmitglied Maria Cartes, Risiko- managerin der mhhund Mitarbeiterin der Abteilung Unternehmensentwicklung. Zurzeit gehören dem Nordverbund etwa 25 Teilnehmer an. Die Teilnahme ist kostenlos. Die vierte Sitzung findet am 16. März 2006 in der Universitätsklinik Eppendorf statt. Thema ist Risikomanagement in der Pharmakotherapie.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.ue-krankenhaus.de oder

über Maria I. Cartes, Telefon: (0511) 532-6033, E-Mail: cartes.maria@mh-hannover.de mhhsoll schöner werden

(mw) Zum Wettbewerb »5000 für 40 – Unsere mhhsoll schöner werden« – hat das Auswahl- gremium am 10. November 2005 getagt und in einer langen Sitzung die Gewinner festge- stellt. Das Gremium bestand aus den drei Präsidiumsmitgliedern, Mitgliedern der Pflege- dienstleitung, des Personalrates und des Betriebsärztlichen Dienstes. Insgesamt war ein Preisgeld von 200.000 Euro ausgeschrieben, maximal 5.000 Euro pro Vorschlag. Aus dem im August 2005 vom Präsidium gestarteten Wettbewerb sind insgesamt mehr als 100 Vor- schläge hervorgegangen: Vom Neugestalten der Mitarbeiteraufenthaltsräume über neue Fahrradständer bis hin zur attraktiven Gestal- tung von Warte- und Behandlungszonen waren viele interessante Ideen dabei. Insgesamt haben sich 52 Organisationseinheiten beteiligt, viele Vorschläge waren abteilungsübergreifend.

Die Benachrichtigungen für die 40 Gewinner wurden bereits versendet, das Preisgeld soll bis zum Ende des Jahres verteilt sein.

Helfen weiter:Christel Vedder-Stute, Ludwig Friebel, Dr. Sabine Kuhn, Michael Born, Christiane Bock von Wülfingen, Monika Schlöter-Kregeler, Birgit Teichmann, Thomas Model, Karin Riese, Barbara Jürgens-Saathoff, Silvia Brünig

Bilanz nach fünf Monaten KW-Stellung im IAM

Anzahl der Anträge auf KW-Stellen: 20 Anzahl der abgelehnten Anträge: 2 Personen auf genehmigten KW-Stellen: 46

Personen auf einen neuen Arbeitsplatz vermittelt: 11 Personen z. Zt. in Hospitation: 11

noch nicht vermittelte Personen: 24

durchschnittliche Zeit (in Tagen) zwischen KW-Setzung und Vermittlung: 34

Hospitationen gesamt: 29

A Medizinisch-Technischer Dienst B Technischer Dienst

C Verwaltungsdienst D Pflegedienst B A

D C

Stand 1. Dezember 2005

(12)

Frau Husemann, wie lange arbeiten Sie schon in der mhh?

Seit 22 Jahren. Ich bin medizinisch-technische Assistentin und habe da- mals in der Diabetologie im Forschungszentrum des Klinikums Hannover Oststadt begonnen. Dort war ich bis 2004 tätig. Dann folgte der Wechsel auf das Hochschulgelände. Dort war ich bis zum 31. August 2005 im Auto- Antikörper-Labor der Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie beschäftigt.

Wie haben Sie erfahren, dass Ihr Arbeitsplatz einen KW-Vermerk hat?

Das war Anfang Juli dieses Jahres. Außer mir waren noch vier weitere tech- nische Assistenten der Abteilung betroffen. Professor Dr. Michael Manns bat uns zum persönlichen Gespräch.

Hatten Sie vorher eine Ahnung, was KW beinhaltet?

Nein, ich wäre auch nie darauf gekommen, dass dies Beschäftigten wider- fährt, die schon so lange wie ich in der mhhtätig sind.

Wie haben Sie sich gefühlt, wie ging es Ihnen damit?

Ich hatte das Gefühl durch diese KW-Stellung den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ich war zutiefst enttäuscht. Wie eine Sache behandelt zu werden fühlte sich das an.

Wie ging es dann weiter?

Besonders schlimm war das Verhalten einer meiner damaligen Kolleginnen.

Sie griff mich persönlich an und versuchte, mir die Bedeutungslosigkeit meiner Person zu vermitteln.

Gab es auch eine Form der Unterstützung?

Ja, besonders unterstützten mich Christel Vedder-Stute und Barbara Jürgens-Saathoff vom Internen Arbeitsmarkt. Sie führten mit mir moralisch unterstützende, rührende Gespräche und engagierten sich sehr, mich innerhalb der Hochschule weiterzuvermitteln. Sie gaben mir das Gefühl, mit meinen Problemen nicht mehr allein da zu stehen. Das hat mir sehr gut getan.

Sind Sie mit Ihrem neuen Arbeitsplatz zufrieden?

Mir gefällt meine neue Aufgabe sehr: Die Hochschule strebt einen höheren Anteil ausländischer Privatpatienten an, um gewinnorientierter arbeiten zu können. Ich bin seit dem 1. September 2005 für die Akquisition zuständig, organisiere zudem den reibungslosen Ablauf vor Ort – von der landes- üblichen Verkostung bis zum geeigneten Dolmetscher.

Wie geht es Ihnen jetzt?

Ich bin hochzufrieden mit meinen neuen Aufgaben. In der Abteilung Pati- entenaufnahme und -abrechnung bin ich mit offenen Armen empfangen worden. Für mich hat sich der Begriff »KW« von »künftig wegfallend« zu

»künftig wertvoll« geändert. An dieser positiven Aufbruchstimmung hat der IAM einen Löwenanteil.

Frau Philippens, wie lange arbeiten Sie schon in der mhh?

Ich bin hier seit 1971 als medizinisch-technische Assistentin tätig, bis August 2005 habe ich in der Abteilung Mikroskopische Anatomie bei Professor Dr. Dietrich Grube gearbeitet.

Wie haben Sie erfahren, dass Ihr Arbeitsplatz einen KW-Vermerk be- kommen soll?

Dass die Abteilung Mikroskopische Anatomie mit der anstehenden Pen- sionierung von Professor Grube im März kommenden Jahres aufgelöst werden soll, haben wir bereits Ende 2004 erfahren. Bis Mai dieses Jahres war aber noch nicht klar, dass bereits ab Juli 2005 dort Stellen abgebaut werden müssen: Die Personalkosten überstiegen das von der Stabstelle Strategisches Controlling zugewiesene Budget. In einer Sitzung am 31. Mai 2005 mit Christel Vedder-Stute und Silvia Brünig, Mitarbeiterinnen des Internen Arbeitsmarktes, haben wir dann erstmals über die künftig wegfallenden Stellen geredet. Von sechs MTA-Stellen mussten drei einen KW-Vermerk erhalten – ich gehörte dazu.

Wie ging es dann weiter?

Kurz darauf bekam ich per Brief bestätigt, dass meine 2/3-Stelle nun KW-vermerkt sei. Das war schon ein Schock, dies nun schwarz auf weiß zu sehen. Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass, wenn ich mich inner- halb des Hauses bewerbe, ich eventuell nicht gerade freundlich empfangen werde. Weil vielleicht dort eine bereits eingearbeitete, befristet eingestellte Kraft gehen muss und ich dann mit meiner unbefristeten Stelle als »zweite Wahl« empfunden werde.

Bekamen Sie Unterstützung?

Ja, Birgit Teichmann vom Beirat des Internen Arbeitsmarktes hat mich beispielsweise auf eine freie Stelle im Tierlabor aufmerksam gemacht.

Doch daraus wurde dann leider nichts.

Und dann sind Sie selbst aktiv geworden?

Ja, nach kurzer Zeit habe ich mir überlegt, selbst Klinken putzen zu gehen.

Auf dem freien Arbeitsmarkt ist es ja auch so: Wer wartet, bis das Arbeits- amt einen neuen Arbeitgeber aussucht, wird von diesem erst einmal kritisch beäugt. Wer selbst das Heft in die Hand nimmt, macht gleich einen ganz anderen Eindruck. Ich habe mich persönlich in den Abteilungen Zell- und Molekularpathologie sowie Zelluläre Chemie vorgestellt und in der Abteilung Zelluläre Chemie auch hospitiert. Nach zwei Wochen mit KW- Vermerk hatte ich dann schon eine neue Teilzeit geeignete Stelle an der Hand – bei Professorin Dr. Rita Gerady-Schahn.

Welche Chance hat diese Veränderung für Sie gebracht?

Ich fühle mich an meinem neuen Arbeitsplatz sehr wohl, habe noch einmal die Gelegenheit, mich in neue Labor-Methoden einzuarbeiten und arbeite mit vielen jungen, freundlichen Leuten zusammen. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Wechsel für mich so viele positive Erfahrungen bringen könnte.

Die Fragen stellte Kristina Weidelhofer.

Seit Juli 2005 vermittelt der Interne Arbeitsmarkt Stellen für mhh-Beschäftigte mit KW-Vermerk innerhalb des Hauses, mittlerweile haben die ersten eine neue Stelle gefunden – Brigitte Philippens (54) und Cornelia Husemann (52) gehören dazu

Cornelia Husemann:

»KW = künftig wertvoll«

Brigitte Philippens:

»Auch Eigeninitiative zählt«

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Aktuelles

(mc) 15 Generalsekretäre afrikanischer Bischofskonferenzen besuchten am 21. Oktober 2005 die M H Hund schlossen erste Kontakte für einen möglichen Austausch von Medizinern.

Die Reise der Generalsekretäre aus französisch-sprachigen Ländern Afrikas führte die Geistlichen quer durch Deutsch- land. Auf dem Programm standen Gespräche mit Politikern, Verbänden und kirchlichen Organisationen unter anderem in Aachen, Köln, Bonn, Hannover und Berlin.

Zustande kam der Kontakt mit der M H H durch Professor Dr. Karl Welte, Leiter der Abteilung Kinderheilkunde, Pädia- trische Hämatologie und Onkologie. Er ist ein guter Freund von Prälat Professor Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks »Miseror«. »Miseror« hat die Reise der afrikani- schen Gäste organisiert.

Beim Gespräch der Generalsekretäre mit Professor Welte,

M H H-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann und weiteren M H H-Beschäftigten berichteten die Geistlichen von einer stellenweise völlig fehlenden medizinischen Infrastruk- tur in ihren Heimatländern. So scheitert beispielsweise die HIV-Therapie in Afrika oft an den hohen Kosten und der schlechten Betreuung der Patienten durch die staatlichen Gesundheitssysteme.

Die M H H-Professoren erfuhren auch, dass nicht mehr Hunger das zentrale Problem Afrikas ist, sondern Unwissen.

Die meisten Frauen könnten ihre Kinder zwar ernähren, doch geschehe dies einseitig. Darum seien Vitaminmangel- erkrankungen immer noch weit verbreitet. Ein weiteres Pro- blem stellen die schlechten Arbeitsbedingungen der afrikani- schen Ärzte dar. Die meisten gut ausgebildeten Mediziner Afrikas leben im Ausland, wo sie mehr Geld verdienen kön- nen. »Ein Problem, bei dem wir als Hochschule nicht helfen können«, sagte Professor Welte und bot stattdessen spontan an, Studierende und Ärzte aus Afrika an seiner Klinik aus- zubilden. Ein Angebot, das die Generalsekretäre dankbar annahmen.

Hoher Besuch aus Afrika

Geistliche Würdenträger zu Gesprächen in der mhh

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Kurzmeldungen

Neuer Ausstellungsraum in der mhh-Ladenpassage

(mw) Das mhh-Forum »Kunst und Medizin«

und die Kestnergesellschaft eröffneten am 7. Dezember 2005 in einem neu gestalteten Bereich in der Ladenpassage der mhheine Ausstellung zeitgenössischer Kunst: die »mhh- kestnerschau«. Sie ist in Höhe des Andachts- raums zu finden. Den Auftakt bildet eine Exposition mit Arbeiten der hannoverschen Künstlerin Meike Zopf. Die Schau möchte mit jährlich vier Ausstellungen Abwechslung in den Klinikalltag bringen und Patienten, Mitar- beitern und Besuchern einen Ort zum Verweilen bieten. Zudem soll sie die funktionale Atmos- phäre des Krankenhauses aufbrechen. Ent- standen ist die Zusammenarbeit auf Initiative von Professor Dr. Henning Zeidler, Direktor der mhh-Abteilung Rheumatologie, und Veit Görner, dem Direktor der Kestnergesellschaft.

Durch die Schau bieten die mhhund die Kestnergesellschaft jungen Künstlern eine Plattform, um ihre Arbeiten professionell zu präsentieren. Die Ausstellung ist bis zum 7. März 2006 täglich von 8 bis 21 Uhr zu sehen.

mhh-Verwaltung ist umgezogen (mw) Seit November 2005 haben der

Geschäftsbereich I – Personal und Recht sowie die Stabstelle Personalentwicklung ein- schließlich des Internen Arbeitsmarktes (IAM) – im Et-Cetera-Gebäude, Karl-Wiechert-Allee 3, ein neues Zuhause gefunden. Im Rahmen des Projekts »Zentralisierung administrativer Bereiche« (ZAB) bemüht sich die mhh, die Ver- waltungsabteilungen im ehemaligen Hoechst- Gebäude zu bündeln. Da in den ersten Wochen nach dem Umzug die Installation der mhh- internen Telefonleitungen noch nicht komplett abgeschlossen ist, sollten mhh-Beschäftigte ihre Anfragen möglichst per E-Mail zusenden.

Warnstreik bislang ohne Ergebnis (ina) Für den Erhalt der 38,5-Stunden-Woche und die Wiederaufnahme der Tarifvertrags- verhandlungen zwischen dem Land Nieder- sachsen und Verdi protestierten am 16. Novem- ber 2005 rund 120 mhh-Beschäftigte. An diesem Tag waren nur neun von 24 Operations- sälen in der Hochschule in Betrieb. Die Streikenden kritisierten auch die Abschaffung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld. »Bislang blieb dieser Warnstreik ohne Ergebnis«, sagte Simon Brandmaier, Vorsitzender des mhh- Personalrates Anfang Dezember 2005. Im Januar 2006 will Verdi Ernst machen. »Dann ist ein unbefristeter Streik geplant«, unterstrich Brandmaier.

Schlossen Kontakte:Geistliche aus Afrika und mhh-Beschäftigte

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(mc) 20 Milliarden Euro gibt die pharmazeutische Industrie weltweit in jedem Jahr aus, um neue Wirkstoffe gegen Krank- heiten zu entwickeln. Ein wichtiger Bestandteil sind dabei klinische Studien, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Medikamente zu testen. In den USA gibt es seit vielen Jahren an den Universitätskliniken große klinische Studienzentren, die solche Tests professionell managen – und nun auch in Han- nover: Am 6. Oktober 2005 gründeten die M H Hund die han- noverimpuls GmbH die Hannover Clinical Trial Center GmbH (HCTC). Die Gesellschaft soll Dienstleistungen anbieten wie das Studiendesign, die administrative Abwicklung von Studi- en, Datenerhebung und -auswertung in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kliniken und Kooperationspartnern aus der Industrie. Ziel ist es, die Qualität und Rahmenbedingungen klinischer Studien für Partner aus der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie deutlich zu verbessern.

Die Hochschule hält 51 Prozent der Anteile an der neuen GmbH, hannoverimpuls 49 Prozent. Als Wirtschaftsent- wicklungsgesellschaft der Stadt und Region Hannover gibt hannoverimpuls 400.000 Euro als Kapitalbeteiligung in die HCTC. Dieses Geld soll nach und nach zurückgezahlt wer- den, sobald die GmbH schwarze Zahlen schreibt. Bis Ende nächsten Jahres sollen rund 15 Mitarbeiter tätig sein.

Geschäftsführer der GmbH ist Professor Dr. Heiko von der Leyen. Der Internist und Kardiologie hat in der M H H studiert und wurde hier habilitiert, als außerplanmäßiger Professor gehört er zum externen Lehrkörper der Hochschule. Er war bei mehreren Biotechnologiefirmen tätig, unter anderem bis Ende 2004 bei der avontec GmbH. Seine Aufgabe ist es, den

Aufbau der neuen Gesellschaft zu organisieren und dann wei- tere nationale und internationale klinische Partner sowie neue klinische Forschungsprojekte und Studien zu gewinnen. »Die klinische Forschung in Deutschland ist im internationalen Vergleich deutlich unterrepräsentiert«, sagt Professor von der Leyen. Dabei böten die M H H mit ihren Lehrkrankenhäusern und die Kliniken der Region Hannover hervorragende Mög- lichkeiten, klinische Studien durchzuführen.

»Den beteiligten Kliniken eröffnet das neue klinische Studienzentrum die Möglichkeit, die Forschungsintensität qualitativ und quantitativ zu verbessern und unmittelbar den therapeutischen Fortschritt mit zu gestalten. Zudem werden über Kooperationen im Rahmen der klinischen Studien zu- sätzliche Mittel für die Forschung verfügbar gemacht, gleich- zeitig entlastet es die beteiligten Mediziner von organisatori- schen und administrativen Aufgaben«, sagt M H H-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann. Dies ist notwendig durch die Novelle des Arzneimittelgesetzes aus dem Jahr 2004.

»Das Gesetz wurde verschärft mit höheren Dokumentations- auflagen. Das ist für die Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken kaum noch zu schaffen«, sagt Professor von der Leyen.

Andreas Heyer, Geschäftsführer der hannoverimpuls GmbH, sieht in der Gründung der Gesellschaft einen wichti- gen Baustein in der Entwicklung Hannovers zu einem national wie auch international attraktiven Standort für Life-Science- Unternehmen.

Kontakt:

Hannover Clinical Trial Center GmbH, Carl-Neuberg-Str. 1 Telefon: (0511) 533-3330

mhhund hannoverimpuls gründen gemeinsame Gesellschaft: die Hannover Clinical Trial Center GmbH

Kalender zugunsten des »Ortes der Stille und des Dankes«

(ina) Einen Kalender für das Jahr 2006 hat das Ehepaar Privatdozentin Dr. Roswita Müller und Professor Dr. Dr. K.-H. Günter Müller, beide ehemalige mhh-Mitarbeiter, gestaltet. Auf zwölf Blättern sind Fotos von Skulpturen zu sehen, die sie in den Tempeln von Khajuraho in Zentral- indien aufgenommen haben. Die Sandstein-Skulpturen an den Außen- wänden der mehr als 1.000 Jahre alten Tempel zeigen Götter, Himmel- stänzerinnen, Engel, Fabeltiere und Liebesakte. Der Erlös des Kalen- ders kommt der Realisierung des »Ortes der Stille und des Dankes«

zugute: Das ist eine begehbare Skulptur, die im mhh-Patientengarten aufgestellt werden soll. Dort können Patienten und Besucher zur Ruhe

kommen und sie haben Gelegenheit, anonymen Spendern von Organen, Knochenmark und Blut zu danken. Der Kalender ist für eine Spende von 25 Euro in Lehmanns Buchhandlung in der mhh-Ladenpassage und bei Decius in der hannoverschen Marktstraße sowie im Kohake-Centrum in Garbsen zu haben. Weitere Spenden zugunsten des Projektes nimmt die Gesellschaft der Freunde der mhhentgegen unter: Commerzbank AG Hannover, Bankleitzahl 250 400 66, Konto: 312 000 300, bitte Verwendungszweck »Ort der Stille und des Dankes« und Adresse des Spenders angeben.

Der »Ort der Stille und des Dankes« ist ein Projekt des Klinischen Ethik- Komitees der mhh.

Kurzmeldung

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Frauenschicksal:

Pan raubt die Nymphe Syrinx, die seine Liebe verschmäht. Auf der Flucht vor ihm wird sie in Schilfrohr verwan- delt. Daraus fertigt Pan eine Hirtenflöte. Auf der Panflöte spielt er daraufhin seine Lieder.

Die Skulptur ist in den Herrenhäuser Gärten zu finden.

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Geschlechterforschung erfährt auch in der Medizin zunehmen- des Interesse, gespeist aus den Erkenntnissen zur Gesundheit von Frauen: Bei ihnen drohen Unter- und Fehlversorgungen, wenn die Bedürfnisse und unterschiedlichen körperlichen Reaktionen von Frauen und Männern in der medizinischen Praxis nicht angemessen berücksichtigt werden.

Verbunden mit den Ansätzen der Geschlechterforschung ist ein inflationärer Gebrauch des Wortes Gender im Deut- schen, oft ohne dass Medizinerinnen und Mediziner eine genaue Definition angeben. Die Geistes- und Sozialwissen- schaften bearbeiten das Thema seit Ende der sechziger Jahre und unterschieden zunächst, dem Englischen folgend, zwischen Sex als dem biologischen »naturgegebenen« Geschlecht und Gender als sozialer Konstruktion und kultureller Zuschreibung von Geschlecht. Damals gehörte die naturwissenschaftlich begründete Unterscheidung zwischen weiblich und männlich zum Begriff Sex selbstverständlich dazu. Die »angeblich natürliche Zweigeschlechtigkeit« wurde jedoch bald wieder in Frage gestellt und eine Diskussion entbrannte, ob es jen- seits der gesellschaftlich geschaffenen Unterschiede zwischen Mann und Frau – also jenseits von Gender – überhaupt eine naturgegebene Realität gibt.

Medizin und Naturwissenschaften haben sich an der wis- senschaftstheoretischen Diskussion und an der Begriffsdefi-

nition bislang kaum beteiligt, sollten dies aber dringend tun.

Akzeptiert die Medizin mit der Verwendung des Wortes Gen- der die soziale Konstruktion von Geschlecht auch für den Gegenstand ihrer Wissenschaft? Eine einfache Lösung wäre es, zunächst bei dem Ausdruck Geschlechterforschung zu bleiben, Fakten zu sammeln und sich dann in die Theoriedis- kussion einzuschalten.

Bärbel Miemietz, Gleichstellungsbeauftragte der M H H

Sex und Gender

mhh-Mitarbeiterin Professorin Dr. Brigitte Lohff und

Professorin Dr. Anita Rieder veranschaulichen die Begriffe vom biologischen und sozialen Geschlecht folgendermaßen:

O---O Sex Gender

Dabei lassen sich unterschiedliche Abstufungen unterscheiden:

– Genetisches oder Kerngeschlecht (genetic sex, nuclear sex) – Gonadales Geschlecht (gonadal sex)

– Genitales Geschlecht (sexual phenotype)

– Psychisches Geschlecht oder sexuelle Selbstidentifikation (sex identification)

– Soziales Geschlecht, d.h. sexuelle Einordnung und Rollenzuwei- sung durch die Umwelt (auch in juristischer Hinsicht) = Gender

Zitat aus Anita Rieder, Brigitte Lohff (Hrsg): Gender Medizin – geschlechtsspezifische Aspekte für die klinische Praxis, Springer-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-211-00766-0

Gibt es »Gender« in der Medizin?

Unbeschreiblich weiblich?

Im klinischen Alltag spielen Frauen als Patientinnen keine große Rolle – doch das ändert sich langsam

(ina) Männer sind anders – Frauen auch. Wenn es um die Unterschiede zwischen den Geschlechtern geht, fällt häufig das Wort

»typisch«. Um das Jahr 1700 gab es sogar noch das »starke« und das »schwache« Geschlecht. Der italienische Bildhauer Antonio Laghi meißelte damals Gestalten aus der antiken Mythologie in Stein. Als Entführungsgruppe sind sie in den Herrenhäuser Gärten zu bewundern. Unser Titelbild zeigt Pluto, den Unterweltherrscher, der Prosperina, die Tochter der Fruchtbarkeitsgöttin, raubt und sie zu seiner Gattin macht. Ganz so schlimm ist die Partnersuche für Frauen heute zwar nicht mehr – aber in der Medizin haben die Frauen als Patientinnen teilweise immer noch einen schweren Stand – weil die körperlichen Unterschiede bei der Behandlung teil- weise nicht ausreichend berücksichtigt werden. Damit sich das ändert und Frauen nicht mehr »unbeschreiblich weiblich« bleiben, erforschen immer mehr Ärztinnen dieses Gebiet – auch in der mhh. Wir beleuchten das Mann-Frau-Thema auf den nächsten Seiten.

(17)

Titel mhhInfo Dezember 2005/Januar 2006

(ina) »Männer kriegen `nen Herzinfarkt« – das war 1984 und Herbert Grönemeyers Song über das angeblich starke Geschlecht dröhnte aus allen Boxen. Heute wissen wir: Auch Frauenherzen sind vor dieser angeblichen Männer-Malesse nicht geschützt. »Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen heut- zutage die häufigste Todesursache bei Frauen dar«, sagt Professor Dr. Helmut Drexler, Leiter der M H H-Abteilung Kardiologie und Angiologie. Was ist passiert? Haben sich die Frauen verändert – oder richtet sich die Wahrnehmung stärker auf die Frauen? »Beides ist der Fall«, beantwortet Professorin Dr. Brigitte Lohff, Leiterin der M H H-Abteilung Geschichte, Philosophie und Ethik der Medizin, diese Frage.

»Erst gerieten in den siebziger Jahren die alten Geschlechter- rollen durch die Frauenbewegung verstärkt durcheinander, Frauen setzten sich ab den Achtzigern allmählich in der Berufswelt durch – und heute sind beispielsweise 70 Prozent aller M H H-Studierenden Frauen.« In diesem Zuge begannen zunächst die Sozialwissenschaften einen anderen Blickwinkel zu entwickeln, der seit wenigen Jahren auch in der klinischen Forschung Bedeutung erlangt: Der Blick auf die Unterschie- de in der medizinischen Behandlung von weiblichen und männlichen Patienten. Professorin Lohff hat gemeinsam mit ihrer österreichischen Kollegin Professorin Dr. Anita Rieder im vergangenen Jahr die erste deutschsprachige Publika- tion zum Thema »Gender Medizin« herausgegeben, zahl- reiche M H H-Mediziner haben ihr Wissen in dieses Werk mit eingebracht.

Trotzdem steckt die geschlechtssensible Medizin noch in den Kinderschuhen. Klinische Forschungen zu diesem Thema sind auch an der M H H rar – noch. Ein M H H-Forschungs- symposium, das im März 2006 stattfinden wird, könnte die Geschlechterforschung in der Hochschule stark voran- bringen. Neun Arbeitsgruppen – allesamt mit Frauen an der Spitze – plädieren für eine hochschulinterne Wissensvernet- zung: Beispielsweise konnte Juniorprofessorin Dr. Faikah Güler, Mitarbeiterin der M H H-Abteilung Nephrologie, in tierexperimentellen Studien nachweisen, dass es bei der Aus- prägung des akuten Nierenversagens erhebliche Unterschie- de zwischen männlichen und weiblichen Mäusen gibt. Außer- dem fand sie heraus, dass Nieren von weiblichen Mäusen nach einer Transplantation vom Empfänger deutlich besser angenommen werden. »Die molekularen Mechanismen sind noch unklar«, unterstreicht Professorin Güler.

Privatdozentin Dr. Kirsten Müller-Vahl beschäftigt sich mit dem Tourette-Syndrom, einer neuropsychiatrischen Er- krankung. Davon Betroffene leiden unter unwillkürlichen, schnellen Muskelzuckungen oder Lautäußerungen wie Räus- pern, Fiepen oder dem Ausstoßen obszöner Worte. »Männer erkranken aus ungeklärter Ursache vier Mal häufiger an dieser Krankheit«, sagt die Mitarbeiterin der Abteilung Kli- nische Psychiatrie und Psychotherapie. Auch die klinischen Symptome seien bei Männern und Frauen unterschiedlich, unterstreicht Dr. Müller-Vahl. Professorin Dr. Karin Weissen- born, Oberärztin in der M H H-Abteilung Neurologie, geht mit

Der »kleine« Unterschied in der Medizin

Warum Männer und Frauen in vielen Fällen nicht gleich behandelt werden sollten

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ihrer Arbeitsgruppe Hinweisen nach, dass sich Frauen nach Schlaganfällen besser erholen.

»Wenn wir das Thema ,Gender Medizin‘ zu einem For- schungsschwerpunkt machen könnten, wäre die M H H mit dieser Thematik Trendsetter – keine medizinische Fakultät in Europa widmet sich systematisch mit klinischen Forschungen den Unterschieden in Prävention, Behandlung und Therapie zwischen Männern und Frauen«, weiß Professorin Lohff.

Positiv zur Kenntnis nehmen würde diese Entwicklung sicher-

lich die Weltgesundheitsorganisation (WHO): Sie fordert seit 1998 die klinische und klinisch-theoretische Differenzierung zwischen männlichen und weiblichen Patienten.

Im deutschen Arzneimittelgesetz ist das Berücksichtigen des »kleinen Unterschieds« bereits verankert: Seit Juli 2004 muss nun die klinische Prüfung neben dem Nachweis der Unbedenklichkeit oder Wirksamkeit eines Arzneimittels zusätzlich auch eventuelle unterschiedliche Wirkungsweisen bei Frauen und Männern berücksichtigen.

Überwacht die Schlaftiefe:mhh-Mitarbeiter Privatdozent Dr. Dr. Arthur Schultz und Privatdozentin Dr. Barbara Schultz mit dem selbst entwickelten Gerät »Narcotrend«

(ina) Auch vor Operationen sollte es für die Narkoseärzte eine Rolle spielen, ob sie eine Frau oder einen Mann vor sich haben. Um ihre Pati- enten in die künstliche Bewusstlosigkeit zu versetzen, verabreichen die Mediziner ihnen Schmerz- und Schlafmittel, oft sind auch muskelent- spannende Medikamente nötig, damit die Operierten ruhig liegen bleiben. »Auf den richtigen Cocktail kommt es an«, sagt Privatdozentin Dr. Barbara Schultz, Mitarbeiterin der mhh-Abteilung Anästhesiologie.

Sie hat gemeinsam mit ihrer Arbeitsgruppe – dazu gehört auch ihr Mann Privatdozent Dr. Dr. Arthur Schultz – herausgefunden, dass Frau- en mehr Schlafmittel in diesem »OP-Cocktail« benötigen als Männer.

Im Rahmen einer Studie, an der rund 4.600 Patientinnen und Patienten in 46 Kliniken teilgenommen haben, untersuchte sie die unterschiedliche Wirkung eines häufig eingesetzten, über die Vene verabreichten Schlaf- mittels. »Frauen brauchten in der Studie etwa zehn Prozent mehr an Schlafmitteln für eine vergleichbar tiefe Narkose. In anderen eigenen Untersuchungen betrug der Unterschied bis zu 25 Prozent«, sagt die Ärztin. Trotz dieser »Extraportion« wachten in der Multicenterunter- suchung die Frauen durchschnittlich einige Minuten vor den Männern

aus der Narkose auf. »Die Gründe dafür sind noch nicht klar«, sagt Dr.

Schultz. Der Stoffwechsel und die Körperzusammensetzung mit einer geringeren Muskelmasse und einem höheren Fettanteil bei Frauen könnten dabei eine Rolle spielen. »Möglicherweise reagieren auch das weibliche und das männliche Gehirn unterschiedlich empfindlich auf Schlafmittel«, meint Dr. Schultz.

Um die Tiefe des Narkoseschlafes zu messen, hat die Arbeitsgruppe Informatik/Biometrie der Anästhesiologie der mhhund des Klinikums Hannover den EEG-Monitor »Narcotrend« entwickelt. Ein Gerät, das die Hirnströme dokumentiert und die Schlaftiefe direkt dort ermittelt, wo die Narkosemittel wirken: am Gehirn des Patienten. Für die Messungen werden drei Elektroden am Kopf befestigt. So können die Ärzte be- urteilen, ob der Patient ausreichend betäubt ist. Seit 1999 ist der

»Narcotrend« international für den klinischen Einsatz zugelassen. »Es war ein langer und steiniger Weg, bis die EEG-Daten, die während der Narkose registriert und bewertet werden müssen, vom Gerätesystem zuverlässig verarbeitet werden konnten«, sagt Dr. Dr. Arthur Schultz.

Doch mittlerweile sind viele hundert Geräte weltweit im Einsatz.

Brauchen mehr Schlafmittel: Frauen in der Narkose

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