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Freundegesellschaft und VHV-Versicherungen vergaben Preise und Stipendium bei der elften Promotionsfeier

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Variante dieses Gens, auch Allel genannt, über die Stärke der Immunantwort. In der Arbeit konnte Dr. Schröder mit mole-kulargenetischen Typisierungsmethoden acht neue MICB-Allele beschreiben. Zudem konnte er die Mechanismen nach-vollziehen, wie im Laufe der Evolution verschiedene MICB-Allele entstanden sind. Im Hinblick auf das Magenlymphom identifizierte Dr. Schröder bestimmte MICB-Allele als Risiko-marker. Auch für die Transplantationsmedizin ist die Unter-suchung relevant, da die Berücksichtigung der verschiedenen MICB Allele bei der Spender-/Empfängerauswahl für Kno-chenmark- und Organtransplantationen eine wichtige Rolle spielen kann.

Hannelore-Munke-Forschungs-Stipendium Reparaturgenen auf der Spur –

Bestrahlung bei Prostatakarzinom

Dr. med. Andreas Meyerwill mit seiner Arbeit die Strahlen-therapie des Prostatakarzinoms noch sicherer machen. Neben der radikalen Operation wird in der M H H-Abteilung Strahlen-therapie und spezielle Onkologie in enger Kooperation mit der Urologie seit fünf Jahren eine weitere effektive

Behand-lungsmethode angeboten: die Bestrahlung des frühen Prosta-takarzinoms mit Hilfe von winzigen radioaktiven Stiften, die dem Patienten eingepflanzt werden – der so genannten Seed-Implantation. Die Strahlung zerstört den Tumor von innen.

In den meisten Fällen vertragen die Patienten diese Therapie mit den punktuell und dauernd strahlenden Stiften langfristig gut. Vereinzelt können Patienten aber erhöhte strahlendingte Nebenwirkungen entwickeln, die einen genetisch be-dingten Hintergrund haben können. Treten Schäden am Erbgut einer gesunden Zelle, der DNA, auf, werden sie nor-malerweise von so genannten DNA-Reparaturproteinen be-hoben. Ist dieser Reparaturmechanismus genetisch bedingt eingeschränkt, können bei einer Strahlentherapie vermehrt Nebenwirkungen die Folge sein. In Tumorzellen dagegen sind gestörte Reparaturprozesse sogar erwünscht, da die thera-peutische Wirkung der Bestrahlung auf diese Weise gesteigert werden kann. In dem Forschungsprojekt will Dr. Meyer bei mehr als 300 Prostatakarzinom-Patienten bestimmte DNA-Reparaturgene analysieren und mit der Wirkung und Ver-träglichkeit der Seed-Implantation vergleichen.

Bestanden:93 Mediziner, acht Zahnmediziner sowie ein Humanbiologe bekamen für ihre erfolgreich beendeten Doktorarbeiten Urkunden überreicht

Fortsetzungauf Seite 32

Studium, Lehre und Weiterbildung mhhInfo Dezember 2005/Januar 2006

Promotionspreis Tumorforschung

Chromosomalen Veränderungen auf der Spur – wie beeinflussen sie die Krebsentstehung?

Dr. rer. nat. Cornelia Rudolphuntersuchte in ihrer Doktor-arbeit das Verhalten von Chromosomen während der Ent-wicklung und des Wachsens eines Tumors. Das gesamte Erbgut eines Individuums ist auf bestimmte Untereinheiten im Zellkern verteilt, auf die Chromosomen. In den Unter-suchungen hat Dr. Rudolph mit der so genannten spektralen Karyotypisierung (SKY) eine neue Methode genutzt, mit der chromosomale Veränderungen präzise identifiziert wer-den können. Aus diesen Ergebnissen können Hinweise auf die Lokalisation von Genen abgeleitet werden, die in der Krebsentstehung und -progression eine entscheidende Rolle spielen. Zudem hat Dr. Rudolph erstmals experimentell nachgewiesen, wodurch es bei der so genannten Suizid-gentherapie zu Resistenzen kommen kann: Ein bestimmtes Chromosom geht verloren und damit die Information eines in die Krebszelle eingeschleusten Gens, das eigentlich den Zelltod auslösen soll. Dr. Rudolph konnte erstmals auch an Mäusen zeigen, dass nach einem Gentransfer eine chromo-somale Instabilität in Tumorzellen ausgelöst werden kann, die erklären könnte, warum sich nach einer Gentherapie Leukämien entwickeln. Diese Arbeiten tragen wesentlich zum Verständnis bei, wie Veränderungen der Chromosomen die Krebsentstehung beeinflussen.

Sir Hans Krebs-Preis 2005 Genmarkern auf der Spur –

Stammzellen reagieren auf Markierungstechnik

Professor Dr. Christopher Baumund sechs weitere Forscher der Arbeitsgruppe Experimentelle Zelltherapie der M H H -Ab-teilung Hämatologie, Hämostaseologie und Onkologie sowie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) wur-den mit dem Preis geehrt. Seit Jahren werwur-den Blutstammzellen genetisch markiert, um so die Stammzellbiologie zu erfor-schen. Die Idee dahinter: Eine markierte Stammzelle kann auch nach Monaten oder sogar Jahren anhand einer stabilen, vererbbaren Veränderung in ihren Chromosomen wieder auf-gespürt werden. Das erlaubt dann Rückschlüsse auf die Lebens-erwartung der Stammzelle wie auch die Funktion ihrer Nach-kommen im Körper. Die Arbeit zeigt, dass die verwendete Technik der Genmarkierung deutliche Auswirkungen auf das Verhalten der Stammzellen hat, da es zur Änderung der Akti-vität wichtiger Gene kommen kann. Die Messapparatur kann den Messgegenstand nachhaltig beeinflussen. Die Bedeutung der Arbeit geht aber über die methodische Kritik an früheren Arbeiten weit hinaus: Sie zeigt auch, dass die Genmarkierung dazu führt, Gene zu entdecken, die das Langzeitüberleben von Stammzellen ohne bösartige Entartung gewährleisten können. Die Identifikation solcher Stammzellgene eröffnet neue Perspektiven für den Einsatz adulter Stammzellen in der regenerativen Medizin. Der Erfolg ist auch ein Ausdruck einer erfolgreichen, langjährigen Kooperation verschiedener M H H -Abteilungen mit dem UKE.

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1 Summa cum laude:(von links) Dr. Danny David Jonigk, Dr. Ulrike Hüsing, Dr. Martin Matulatt und Dr. Thomas Wirth 2Ausgezeichnet:(von links) Dr. Andreas Meyer,

Dr. Cornelia Rudolf, Dr. Sina Coldewey und Dr. Marc Schröder 3Sir Hans Krebs-Preis:(von links) Dr. Boris Fehse, Dr. Olga Kustikova, Professor Dr. Christopher Baum, Dr. Zhixiong Li, Dr. Nils von Neuhoff, Yang Min

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(bb) »Ich habe beim Rad fahren immer einen Helm auf, aber meine Mutter nie. Sie hat gesagt, sie muss keinen tragen, weil ihre Knochen härter sind«, sagt Jasper Brolet. Ob denn das so stimmt, wollte der Neunjährige wissen. Deswegen kam er am 11. Oktober 2005 zur Kinder-Uni in die M H H. In der Vorlesung »Mein Helm, mein Kopf und ich – Wer schützt wem bei einem Sturz?« von Professor Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich, Direktor der Abteilung Mund-, Kiefer- und Gesichts-chirurgie, erhoffte er sich eine Antwort auf seine Frage.

Mit ihm kamen rund 450 weitere Neugierige – ohne Lernzwang, da Kinder-Uni nichts mit Schule zu tun hat.

»Wenn ich nur immer so viele Studierende in meinen Vorle-sungen hätte«, freute sich Professor Gellrich über den prall gefüllten Hörsaal F. Für ihn war diese Veranstaltung so etwas wie eine »kleine Antrittsvorlesung« – seine »richtige Antritts-vorlesung« folgte erst am 21. Oktober 2005.

»Schon bei leichten Unfällen ist in 56 Prozent der Fälle der Kopf betroffen, bei schweren sind sogar fast immer Kopf-verletzungen dabei«, betonte Professor Gellrich, was die Jungen und Mädchen erstaunte. Angespannt lauschten sie seinen Worten und betrachteten an die Wand projizierte Bilder von echten Schädelverletzungen. Doch ihre Spannung entlud sich wenig später bei Szenen aus »Tom und Jerry«:

Professor Gellrich zeigte, was im Zeichentrickfilm so man-cher Kopf bei einem Aufprall aushält. Tom hielt seinen Kopf in einen Teekessel, den Jerry mit Dynamit gefüllt hatte, und der dann explodierte. »Die Natur ist nicht dumm, sie schützt

unser Gehirn beim Fall durch den Schädel und den Schädel ummantelt sie mit Muskulatur und Haut. Darüber hinaus ist unser Haupt behütet durch die Weichheit der Nase, Ohren und Haare. Die Augen sind in den Augenhöhlen ganz beson-ders gut aufgehoben – wie ein Auto in einer Garage«, erklärte er. »Der Schädel ist bei kleinen Kindern weich und biegsam. Daher verformt er sich bei einem Sturz und bricht nicht so leicht. Bei Erwachsenen hingegen sind die Schädel-knochen härter und brechen eher.« Dies demonstrierte Pro-fessor Gellrich an einem jungen und einem alten Ast. Auf die Frage »Und? Haben Eure Eltern einen Helm?«, bekam er ein eindeutiges »Nein« aus dem Saal zu hören. Als Professor Gellrich seine Zuhörer verabschiedete, ihnen noch Auto-gramme gab und dann nach Hause schickte, wusste Jasper Brolet, was er seiner Mutter zu Hause erzählen würde.

Mehr Informationen über die Kinder-Uni und Termine im Januar 2006 gibt es im Internet unter: www.kinderuni-hannover.de

Drittes Semester der Kinder-Uni in Hannover: Erfolgreicher Auftakt in der mhh

Stolz auf ihren Ausweis:

Laura und Vivienne

(bb) Am 2. Dezember 2005 erhielt die Tübinger Kinder-Uni, die Keimzelle der Kinder-Uni in Deutschland, in London den »Descar-tes Prize for Science Communication«. Dies ist die höchste Aus-zeichnung für wissenschaftliche Projekte, die die Europäische Union zu vergeben hat. Die Kinder-Uni wurde als eines von fünf Pro-jekten in der Kategorie Wissenschaftskommunikation ausgezeich-net. Der Preis ist mit insgesamt 250.000 Euro dotiert, die Kinder-Uni erhielt davon 50.000 Euro.

Kinder-Uni bekommt Preis der EU

Helm auf:Lotta und Gunnar lernen bei Professor Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich

Studium, Lehre und Weiterbildung mhhInfo Dezember 2005/Januar 2006

Niedersächsisches Landeskrankenhaus Wunstorf

Das Niedersächsische Landeskrankenhaus (NLKH) Wunstorf ist seit dem 1. Oktober 1997 akademisches Lehrkrankenhaus der M H H. Der Ärztliche Direktor Professor Dr. Andreas Spengler war 1989 an die M H Humhabilitiert und ist hier seit 1994 Außerplanmäßiger Professor. Er beteiligt sich seit 1988 mit seinen Leitenden Ärzten an den Psychiatrie-Kursen der

M H H-Abteilung Sozialpsychiatrie und Psychotherapie. Die Studierenden kommen hierzu nach Wunstorf und lernen auch Patienten auf der Station kennen.

Das NLKH Wunstorf befindet sich mitten im Ort. Es ist ein modernes Akutkrankenhaus mit fünf psychiatrischen Abtei-lungen: In Wunstorf gibt es neben Allgemeinpsychiatrie und Gerontopsychiatrie sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie seit 2001 auch eine forensische Abteilung. Die Fachabteilung in Bad Rehburg ist eine Suchtabteilung, zu der auch ein foren-sischer Bereich gehört. Insgesamt bietet das NLKH Wunstorf Platz für 606 Patienten auf 28 Stationen. Außerdem verfügt es über drei Tageskliniken für Allgemeinpsychiatrie, für Alte und für Jugendliche. Insgesamt sind rund 930 Personen im Landeskrankenhaus beschäftigt, davon 65 Ärzte. Aus einem Pflicht-Aufnahmegebiet von 711.000 Einwohnern (westliche Stadt und Region Hannover, Landkreise Nienburg und Schaumburg) kommen pro Jahr 5.400 Aufnahmen. Außer-dem gibt es eine große psychiatrische Institutsambulanz mit rund 7.300 Behandlungsfällen in fünf Sprechstunden.

Veränderte Trägerstrukturen – das Land will die LKH verkaufen – werden an der guten Zusammenarbeit mit der

M H H sicherlich nichts ändern.

Das bietet das Landeskrankenhaus Wunstorf den M H H -Studierenden:

– Platz für bis zu fünf Studierende;

– kostenloser Internetzugang;

– Studientag nach Absprache;

– kostenlose Nutzung der hauseigenen Fachbibliothek;

– sehr gute Verkehrsanbindung nach Hannover;

– Studierende haben die Möglichkeit, zwischen den Abtei-lungen zu wechseln und an den wöchentlichen Fort- und Weiterbildungsseminaren teilzunehmen.

– Einblicke in alle Bereiche der modernen Psychiatrie-Statio-nen. Dazu gehören die sozialpsychiatrische Arbeitsweise, Psychotherapieverfahren, Pharmakotherapie ebenso wie Teamarbeit, Fallbesprechungen, Supervision, Kriseninter-vention, Rehabilitation und Rechtsfragen;

– Versorgung eigener Patienten unter Anleitung, Studierende bekommen alles mit: vom Hausbesuch bis zur Zwangs-maßnahme. Viele erhalten im NLKH Wunstorf später das Angebot einer Assistenzarztstelle für die volle psychiatri-sche Weiterbildung.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter:

www.nlkhwunstorf.niedersachsen.de Kontakt:

Professor Dr. Andreas Spengler, Telefon: (05031) 93-1201 E-Mail: andreas.spengler@nlkhwunstorf.niedersachsen.de Niedersächsisches Landeskrankenhaus Wunstorf Südstraße 25, 31515 Wunstorf