70 Die Volkswirtschaft 3 / 2016
Die Muster der Erwerbstätigkeit haben sich im Zuge der Emanzipation angeglichen. Trotzdem sind es mehrheitlich immer noch die Frauen, welche bei familiären Verpflichtungen auf einen Erwerb verzichten. Auch bei der Teilzeitarbeit liegt der Frauenanteil höher.
Dies kann ein Grund dafür sein, dass auch deutlich mehr Frauen überqualifiziert oder unterbeschäftigt sind. Die unterschiedlichen Erwerbsmuster manifestieren sich teilweise auch in den Löhnen. Gemäss einer Analyse des Bundesamts für Statistik1 sind jedoch nur
ungefähr 60 Prozent der Lohndifferenz durch erklärbare Merkmale begründet.
ZAHLEN
Der kleine Unterschied – Männer und Frauen im Arbeitsmarkt
5808.–
Löhne6840.–
Standardisierter monatlicher Bruttomedianlohn in Franken, Stand 2012.
16%
12%
Teilzeitarbeit
Anteil Erwerbstätige, die weniger als 90 Prozent arbeiten, Stand 2014
17%
ÜberqualifikationTertiärgebildetemit einem Beruf, für den keine solche Ausbildung notwendig ist,
Stand 2014.
75%
Erwerbsbeteiligung
Anteil Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Erwerbslose) an der über 15-jährigen
Bevölkerung, Stand 2014.
1 Bei den untersuchten Löhnen handelt es sich um Durchschnittslöhne im privaten Sektor. Abrufbar unter www.bfs.admin.ch
10%
UnterbeschäftigungTeilzeiterwerbstätige, welche mehr arbeiten möchten und dies auch könnten, Stand 2014.
3%
BFS LSE, SAKE / SHUTTERSTOCK / DIE VOLKSWIRTSCHAFT