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Archiv "Autismus" (16.07.2001)

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Autismus

Therapeutische Orientierung

Helmut Remschmidt: Autismus.

Erscheinungsformen, Ursachen, Hilfen. Beck’sche Reihe 2147, Verlag C. H. Beck, München, 2000, 112 Seiten, 2 Abbildungen, 15 Tabellen, 14,80 DM

Die autistischen Störungen werden unter dem klassifika- torischen Begriff „tiefgreifen- de Entwicklungsstörungen“

aufgegliedert: Frühkindlicher Autismus, Asperger-Syndrom, atypischer Autismus, Rett- Syndrom und „desintegrative Störungen des Kindesalters“

werden beschrieben. Der früh- kindliche Autismus findet sich bei vier von 10 000 Kindern, autistische Störungen insge-

samt sind mit wahrscheinlich sieben auf 1 000 Kindern rela- tiv häufig. Ätiologisch ist die Annahme einer „autismoge- nen Mutter“ oder jedweder el- terlicher Schuld obsolet, viel- mehr erklärt sich die autisti- sche Störung aus hirnorgani- schen Besonderheiten, die weitgehend genetisch be- stimmt sind. Ungünstige pro- gnostische Faktoren sind Intel- ligenzminderung und fehlende Sprachentwicklung bis zum sechsten Lebensjahr.

Der Autor benennt die heute gültigen diagnostischen Kriterien und bezeichnet die diagnostischen Interviews, Skalen und Beobachtungs- verfahren. Die schwierigen Abgrenzungen etwa zur schi- zoiden Persönlichkeitsstö- rung oder Schizophrenie wer-

den verdeutlicht, die wichtig- sten komorbiden Störungen (zum Beispiel Zwang, Tic) er- läutert. Der Leser erfährt ausführlich, was sich in der Behandlung bewährt hat. Ei- ne Heilung gibt es nicht, nur ein bis zwei Prozent sind im Erwachsenenalter fast unauf- fällig, bis zu 75 Prozent be- dürfen lebenslanger Hilfe- stellung. So verwundert es nicht, dass Außenseiterme- thoden Hilfe versprechen.

Hilfreich ist daher insbeson- dere die therapeutische Ori- entierung, die das Buch zu ge- ben vermag. Die Indikation für die medikamentöse The- rapie von Symptomgruppie- rungen und Ratschläge zur Krisenintervention fehlen nicht. Sozialrechtliche Hin- weise und Literaturauswahl schließen das Kompendium.

Helmut Remschmidt ist es gelungen, den aktuellen Wis- sensstand fundiert und zu- gleich allgemeinverständlich und praktisch relevant darzu-

stellen. Didaktisch ausgezeich- net gegliedert wird Wissen kompakt vermittelt. Wer das Buch gelesen hat, ist über den wesentlichen praxisrelevanten Wissensstand zu den autisti- schen Störungen ausgezeich- net informiert. Andras Warnke

Suchtmedizin

Interdisziplinäre Perspektive

Ambros Uchtenhagen, Walter Zieglgänsberger (Hrsg.): Sucht- medizin. Konzepte, Strategien und therapeutisches Management.

Urban & Fischer Verlag, Mün- chen, Jena, 2000, XIV, 626 Seiten, gebunden, 248 DM

Das Handbuch behandelt die Suchtproblematik primär aus einer interdisziplinären Per- spektive: Es werden bio- logische und biochemische Grundlagen psychoaktiver Substanzen dargestellt; gleich- zeitig werden sozialpsychia-

trische, psychotherapeutische und sozialtherapeutische Kon- zepte zur Prävention, zur The- rapie und zur Rehabilitation entwickelt. Darüber hinaus werden epidemiologische Fra- gestellungen und Befunde der Suchtforschung sowie mög- liche Einflussfaktoren von Drogenkonsum und Drogen- abhängigkeit diskutiert, wobei genetische, psychologische, soziale und soziokulturelle Einflussfaktoren Berücksich- tigung finden. Der interdiszi- plinäre Zugang zum Problem- feld der Suchterkrankungen leitet auch den Abschnitt zu Fragen der Diagnostik, die ebenfalls aus unterschiedli- chen Perspektiven behandelt werden – ein Aspekt, der auch für die Praxis von zentraler Bedeutung ist.

Institutionellen und recht- lichen Fragestellungen sind zwei weitere Abschnitte ge- widmet, in denen Unterschie- de zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz bei den infrastrukturellen Angeboten und bei den je- weiligen rechtlichen Rege- lungen berücksichtigt wer- den. Ein Abschnitt über be- sondere Problembereiche des Drogenkonsums und der Drogenabhängigkeit (wie zum Beispiel in der Schwan- gerschaft, am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr, in der Schmerztherapie) rundet die- se Monographie ab.

Der Leser erhält einen um- fassenden und differenzierten Einblick in die Grundlagen der Suchtmedizin sowie in be- nachbarte Arbeitsgebiete.

Das Buch kann einerseits als eine Einführung dienen, an- dererseits kann es auch dem in der Praxis Erfahrenen wertvolle Anstöße zur Erwei- terung seines Verständnisses der Suchtproblematik sowie zur Differenzierung seiner Beratungs- und Behand- lungskonzepte geben. Durch seine interdisziplinäre Orien- tierung trägt es in wertvoller und gelungener Weise zum Dialog und zur Kooperation zwischen den an der Bera- tung und Therapie suchtkran- ker Menschen beteiligten Disziplinen bei. Waltraut Kruse

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 28–29½½½½16. Juli 2001 AA1879

B Ü C H E R

Peter P. Nawroth, Reinhard Ziegler (Hrsg.): Klinische Endo- krinologie und Stoffwechsel.

Springer-Verlag, Berlin, Heidel- berg u. a., 2001, XXIV, 874 Seiten, 523 Abbildungen, 242 Tabellen, gebunden, 349 DM

Das Lehrbuch richtet sich an

„klinisch interessierte“ Stu- denten und Ärzte und will gleichzeitig dazu beitragen, die Versorgung endokrinolo- gisch Erkrankter zu verbes- sern – so die Herausgeber im Vorwort.

Dieses zweigleisige Unter- fangen ist weitgehend gelun- gen. Das Buch zeichnet sich durch eine didaktisch ge- schickte, systematische Dar- stellung des Stoffgebietes aus.

Sehr gut sind die Falldarstel- lungen zu Beginn eines jeden Kapitels.

Dem Anspruch, das Fach- gebiet umfassend abzu- decken, wird das Lehrbuch insgesamt gerecht, wenn

auch die Darstellung eini- ger Teilgebiete durchaus de- taillierter hätte ausfallen können. Dies gilt insbesonde- re für die Behandlung endo- kriner Erkrankungen in der Schwangerschaft, für endo-

krinologische Notfälle und für die molekulare Dia- gnostik in der Endokrinolo- gie. Christoph M. Bamberger

Endokrinologie

Systematisch und praxisnah

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