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Archiv "Autismus: Realitätsnah" (16.12.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 50

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16. Dezember 2011 A 2725 Hinblick auf den Zweck noch in

Bezug auf die Häufigkeit (in der Regel alle drei Jahre) geeignet, das Risiko im Sinne des Patientenschut- zes einzudämmen. Laut BGH ist es vielmehr persönliche Pflicht eines operativ tätigen Arztes, sich we- nigstens einmal pro Jahr auf seinen Infektionsstatus untersuchen zu las- sen (AZ. 2 StR 239/02). Dieses be- rührt die Arbeitsmedizin nicht!

Betriebsärzte sind auf andere Weise wichtig. Die Aufgaben liegen (wie es das Gesetz wünscht) bei Beratun- gen der Arbeitnehmer und gegebe- nenfalls auch Führungskräfte im Rahmen von Vertrauensverhältnis- sen im Bereich Arbeitsschutz, das heißt stets ohne Mitteilung an den Arbeitgeber beim Patientenschutz.

Nur die Beschäftigten selbst müss- ten sich gegebenenfalls dem Arbeit- geber offenbaren. Die Schweige- pflicht des Betriebsarztes und das Vertrauensverhältnis ermöglichen einen geschützten Raum und kön- nen effektiv zu einem sicheren Ein- satz infektiöser Beschäftigter bei - tragen, wenn sich die Betroffenen im Vertrauen öffnen und beraten lassen dürfen.

Es gibt Möglichkeiten, diese Dinge im Unternehmen zu regeln. Dazu müssen alle beteiligten Partner an einen Tisch und Lösungen im Ar-

beitsrecht zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer suchen. Uner- lässlich sind Juristen, die sich im Arbeitsrecht und zugleich im Ar- beitsschutzrecht auskennen.

Dr. Bettina Osebek, Leitende Ärztin des Arbeitsmedizinischen Dienstes der Kreiskliniken Reutlingen GmbH, 72764 Reutlingen

AUTI SMU S

Ärzte sollten die Be- sonderheiten beim Umgang mit autisti- schen Patienten be- rücksichtigen (DÄ 44/2011: „Menschen mit Autismus: Bar- rierefreier Zugang zur Versorgung“ von Tanja Sappok und Sebastian Dern).

Realitätsnah

Herzlichen Dank für den äußerst gelungenen und realitätsnahen Beitrag . Ergänzend möchte ich anführen , dass es durchaus Ärzte, Pädagogen, Psychologen und andere Berufsgruppen gibt, die mit lang- jähriger Erfahrung mit Autisten ar- beiten und dabei die andere Art der Wahrnehmung und Kommunikation weitestmöglich berücksichtigen.

Besonders in der Somatik tätige Ärzte stoßen allerdings schnell an

die Grenzen des derzeit Diagnosti- zier- und Therapierbaren. Es wird zunehmend deutlich, dass viele Au- tisten nicht nur die von Ihnen im Artikel benannten Wahrnehmungs- und Kommunikationsveränderun- gen haben, sondern gleichzeitig von meist multiplen somatischen Verän- derungen betroffen sind. Für einige dieser sogenannten Autismussyn- drome sind die Zusammenhänge (zum Teil auch die genetischen Ver- änderungen) bereits beschrieben (zum Beispiel Fragiles-X-Syndrom, Smith-Magenis-Syndrom, Angel- mann-Syndrom, Phenylketonurie, Rett-Syndrom, Cornelia-de-Lange- Syndrom, tuberöse Sklerose . . .).

Bei anderen Syndromen ist be- kannt, dass sie regelmäßig gemein- sam mit Autismus vorkommen (zum Beispiel Down-Syndrom, Kli- nefelter-Syndrom, Prader-Willi- Syndrom . . .). Die meisten der er- wachsenen Autisten sind allerdings bisher keinem dieser erforschten Autismussyndrome zuzuordnen, wenngleich bei ihnen eine Häufung somatischer Begleiterkrankungen zu bestehen scheint . . .

Fundierte Grundlagenforschung in diesem Bereich ist dringend nötig, um den Betroffenen nicht nur eine Diagnostik und Therapie der psych - iatrischen Folgeprobleme zu er-

U S US

Ä s U s r 4 m rierefreier Zugangzu

B R I E F E

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16. Dezember 2011 Es handelt sich um ein alphabetisch

sortiertes Nachschlagewerk für die häufigsten Beschwerdebilder in der Praxis und deren Differenzial-

dia gnose. In kommentierten Fluss diagrammen werden die häufigsten Konsultations- symptome schrittweise zur Abklärung gebracht, so dass der behandelnde Arzt eine hilfreiche Leitstruktur bei der individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmten Dia - gnosefindung erhält. Der Schwerpunkt des Buches liegt in den zumeist zweige- teilten Abklärungsschritten, wie zum Beispiel Laboruntersu- chungen und Bildgebungsverfah- ren, die je nach Ergebnis in weitere Schritte zur Differenzialdiagnostik münden. Die Flussdiagramme sind als Abklärungsvorschläge und nicht

als obligate Leitlinie zu sehen. Je nach Patient und Krankheitsverlauf kann der Algorithmus sehr ver- schieden ausfallen und auch ständig an neue Situationen angepasst wer- den. Neben Definition, Anamnese und Klinik werden sogenannte Red flags (Warnsymptome), die zum ra- schen Handeln zwingen, aufge- führt. Im Anschluss daran wird der Algorithmus gezeigt und erklärt.

Das Werk bietet nicht nur für den Berufsanfänger eine rasche Über- sicht über das weite Spektrum mög- licher Differenzialdiagnostik, die zusammen mit einer gründlichen Untersuchung und Anamnese den

„Detektiv” im Arzt auf die richtige Spur bringen kann. Je nach Diagno- se ist selbstverständlich ein aus- führlicheres Nachschlagewerk auch für die Therapie unumgänglich!

Dr. med. Anja Wallny ALPHABETISCHES NACHSCHLAGEWERK

Algorithmen quick für den Hausarzt

In den vergangenen drei Jahrzehn- ten haben sich die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bei der akuten Schlaganfallbehand- lung enorm weiterentwickelt. Ne- ben der konventionellen kranialen CT spielen im täglichen Klinikall- tag nun auch die CT-Perfusion, die CT-Angiographie oder die diffusi- onsgewichtete Bildgebung in der MRT eine große Rolle. In der The- rapie kamen zur bewährten i. v. Ly- setherapie die i. a. Lyse sowie die mechanische Rekanalisation, also die tatsächliche und sofortige Ent- fernung des Thrombus aus der zere- bralen Gefäßstrombahn.

Das Buch widmet sich dezidiert den neuen, vielversprechenden Ent- wicklungen in Diagnostik und The- rapie der supraaortalen extra- und intrakraniellen Gefäße. Experten ihres jeweiligen Feldes behandeln die Themen ausführlich, das Bild- material ist hochwertig. Merke- und Praxistipp-Kästen heben die wich- tigsten Informationen hervor, die meisten Kapitel enthalten eine gute SCHLAGANFALL

Interventionelle Therapie

Olav Jansen, Hartmut Brückmann:

Interventionelle Therapie des Schlaganfalls.

Thieme, Stuttgart, New York 2011, 224 Seiten, gebunden,129,99 Euro d

F h s A d h i P g S l t Philippe Furger, Mi-

reille Schaufelber- ger: Algorithmen quick für den Haus- arzt. Thieme, Stuttgart 2011, 220 Seiten, Ringbuch, 49,99

Übersicht über die aktuelle Studien- lage. Von besonderer Bedeutung ist das Kapitel über die mechanischen Rekanalisationsmaterialien und -möglichkeiten, das der rasanten Entwicklung neuer Extraktionsde- vices gerecht zu werden sucht und die damit verbundenen Katheter- techniken dezidiert beschreibt.

Eine 2. Auflage könnte durch ei- ne etwas umfangreichere Illustra - tion der anatomischen Grundlagen sowie der einzelnen Kathetermanö- ver noch bereichert werden.

Georg Mühlenbruch möglichen, sondern in Zukunft

auch eine effektive und lebensqua- litätsverbessernde somatische Ver- sorgung des jeweiligen Autismus- syndroms zu gewährleisten.

Des Weiteren wären vermutlich Daten interessant, die beschreiben, welcher Anteil der Autisten an psychiatrischen Erkrankungen in sekundärer Form leidet – vermut- lich häufig verursacht durch unzu- reichende soziale und medizinische Versorgung dieser noch immer mit vielen Vorurteilen belasteten und in weiten Bereichen der Gesellschaft diskriminierten Menschen (zum Beispiel Depression, Schlafstörun- gen, posttraumatische Belastungs- störung, Angsterkrankungen, psy- chosomatische Erkrankungen). Hy- pothese könnte sein, dass ein Mensch mit Autismus, der barriere- frei in dieser Gesellschaft sein darf und eine adäquate Versorgung sei- ner psychischen und somatischen Beschwerden erhält, trotz seiner an- deren Art der Wahrnehmung und Kommunikation, in der Seele ge- sünder sein dürfte, als es derzeit bei vielen Autisten der Fall ist. Wir ver- muten, dass eine Vielzahl der der- zeit zu versorgenden psychiatri- schen Auffälligkeiten bei Autisten vermieden werden könnte, wenn ei- ne verantwortungsvollere Versor- gung dieser Menschen in sozialer und medizinischer Hinsicht erfol- gen würde. Wo es heute in weiten Bereichen selbstverständlich ist, dass ein Mensch mit Sehbeeinträch- tigung eine Brille nutzen darf und ein Rollstuhlfahrer eine Rampe vor- findet, ist es leider derzeit noch kaum umgesetzt, dass autistische Menschen in strukturierten und reizarmen Umgebungen ihren In- halten nachgehen dürfen . . .

Dr. med. Nicole Höhlriegel, 97076 Würzburg

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und Orts- angabe gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn der Redaktion bekannt ist, wer geschrieben hat.

ANONYM

B R I E F E / M E D I E N

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