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Archiv "PID: Alte Argumente wiederholt" (07.06.2002)

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betriebswirtschaftlich rele- vanten Fragen anzweifelt. Es geht schließlich um die tägli- che Arbeit von Ärzten.

Nicht der junge Kollege ist hier das Problem, sondern die Firmen, die heutzutage auf

„jung und dynamisch“ setzen, mit wohlklingenden Ab- schlusspapieren, anstatt auf Lebenserfahrung. Auch der junge Kollege hat natürlich das Recht, sich in diesem Be- rufsfeld zu etablieren, aber es ist besser, wenn er schon am Anfang merkt: Eine Approba- tion macht noch lange keinen Arzt aus dem jungen Gelehr- ten. In diesen Berufsberei- chen wäre es nicht verkehrt, solche Ärzte den Klinik-Kol- legen gegenüber auftreten zu lassen, die selbst schon auf ärztliche Erfahrungen zurück- greifen können. So wären sol- che Verbitterungen von allen Seiten zu vermeiden.

Dr. med. H. Peter Szutrely, Dipl.- Gesundheitsökonom/BI, Grünewalder Straße 55, 42657 Solingen

„Systemagenten“

Die Musterberufsordnung für deutsche Ärzte schreibt in § 1: „Der ärztliche Beruf ist kein Gewerbe. Er ist sei- ner Natur nach ein freier Be- ruf.“ Dieses „frei“ kann für Ärztinnen und Ärzte, die ihren Lebensunterhalt durch eine Berufsausübung inner- halb des Systems der GKV sichern, schon lange nicht mehr gelten – wenn es denn je gegolten hat. Die Gesetzli- che Krankenversicherung, wie sie im SGB V und den korrespondierenden Rechts- vorschriften kodifiziert ist, ist eine „Sozialleistung“ des So- zialstaates. Insofern sind die Ärztinnen und Ärzte, die ihren Beruf innerhalb des Sy- stems ausüben, allesamt auch

„Systemagenten“ und in ihrem Handeln den Zwängen dieses Systems unterworfen.

Mit Blick auf dieses „frei“

müssten sich also auch diese Ärztinnen und Ärzte als Me- dizinerinnen und Mediziner bezeichnen (lassen) – eine Bezeichnung, die ja in Ab- grenzung zu Ärztinnen und

Ärzten für den Kollegen aus der „freien“ Wirtschaft bezie- hungsweise der Unterneh- mensberatung stehen soll.

Im Übrigen ist es gar nicht Aufgabe des Systems der Ge- setzlichen Krankenversiche- rung, Patientinnen und Pati- enten optimal zu behandeln.

Die Behandlung muss zweck- mäßig, wirtschaftlich und ausreichend sein. Auf opti- male Versorgung jedenfalls haben „Kassen-Patientinnen und Patienten“ keinen An- spruch.

Thomas Wagner,Solvay Arzneimittel GmbH, Hans-Böckler-Allee 20, 30175 Hannover

Zu viel Kapitäne und zu wenig Ruderer

Ich danke Ihnen für die

„Glosse“ über das Selbstver- ständnis Arzt oder Mediziner.

Die DDR hatte ja den Arzt abgeschafft und durch den Di- plom-Mediziner ersetzt.War- um wohl? Als Glosse sollte ich Ihren Artikel für ein bisschen komisch mit ernstem Hinter- grund sehen. Ich sehe leider keine Komik, nur Hybris. Nur weil Sie im Maßanzug zur Sit- zung gehen können, was wohl Ihre Dienstkleidung ist, muss der Kittel des armen Kran- kenhausdoktors natürlich an- gegraut sein. (Halte ich, wenn er zu den Leitenden gehört, für ziemlich unwahrscheinlich.

Die kriegen auch heute noch täglich frische Wäsche.) Aber die Situation ist ziemlich ty- pisch, ich habe solche Sitzungen mit Consultings auch schon erlebt. Die Klinikmitarbeiter müssen zu solchen Sitzungen von ihrer laufenden Arbeit weg und hinterher wieder hin.

Die dargestellte Materie ist ih- nen fremd, sie wissen nicht im Voraus, was sie erwartet. Da fällt es einem Consulting leicht, selbst mächtige Chef- ärzte wie Idioten vorzuführen.

Solche Berater sind schlechte Berater, sie motivieren nicht zur Mitarbeit. Nach solchen Sitzungen sind die Betroffe- nen nicht klüger, sondern sauer!

Froh bin ich, dass das Haupt- problem in unserem kranken

Gesundheitswesen in Ihrem Artikel einen Namen bekom- men hat: NPC gleich Non Patient Care.

Immer mehr Leute im NPC- Sektor verbrauchen immer mehr Ressourcen. Sie bauen Stellen im Produktivbereich ab, vermehren stattdessen die Verwaltung. Das funktioniert nur so lange, wie sie die pro- duzierende Belegschaft bei der Stange halten können, zu unhaltbaren Arbeitsbedin- gungen weiter zu arbeiten, nicht in die Industrie oder ins Ausland zu gehen.

Wenn wir nicht endlich die Stellen im NPC-Bereich bei Krankenkassen, Consulting- firmen, in Krankenhäusern und Parteien massiv strei- chen, geht unser Gesund- heitswesen unter – zu viel Ka- pitäne und zu wenig Ruderer!

Klaus-A. Ronneberger,Bahnhofstra- ße 25, 24211 Preetz

Ökonomischer Fachberater

Der Kollege Schuster schreibt eine „Glosse“, die eine solche nicht ist, weil sie lediglich eine Wiedergabe eines Ereignisses darstellt. In diese Darstellung flicht er die Frage ein, ob er denn nun Arzt oder Medizi- ner sei. Um die Frage zu be- antworten: Herr Schuster ist ein ökonomischer Fachbera- ter. Er betreut und behandelt keine Patienten mehr. Viele

„Chairpersons“ in den USA haben eine ökonomische Wei- ter- oder Zusatzausbildung.

Nebenher betreuen sie aber noch Patienten. Spielertrai- ner, nennt man das im Sport.

Herr Schuster aber ist nun im Trainerbereich. Der kann und muss Spieler (Ärzte) entlas- sen. Da muss er sich schon ge- fallen lassen, dass die Spieler ihn auch als solchen ansehen.

Spieler gewesen zu sein macht da keinen Unterschied.

Herr Schuster ist einem Be- trieb – seinem Arbeitgeber – verpflichtet.

Hier ist Gewinnmaximierung das Ziel. Dies dient meist ei- nem Krankenhausbetreiber, seltenst Patienten, zumeist Krankenkassen. Den Dienst

am Patienten hat er aufgege- ben. Da hilft auch kein Wei- nen und Schwenken der Ap- probation mehr. Und dass das DÄ dies als Glosse durchgehen lässt, ist auch kein Zeichen journalistischer Aufmerksamkeit.

Lars Freisberg MD,2705 University Avenue, Madison WI 53705, USA

Ärztliches Tätigkeitsfeld verlassen

Wie man’s auch dreht und wendet – der Kollege im an- gegraut-weißen Kittel über lässig verschwitzter grüner OP-Kleidung, vielleicht etwas müde vom vergangenen Nachtdienst und blass im Ge- sicht, hat nicht ganz Unrecht, wenn er meint, dass sich Ihre Tätigkeit auch nach zwei Jah- ren Amerika und Aufbaustu- dium nicht unbedingt mit der Berufsordnung der Ärzte- kammern in Einklang bringen lässt. Sie sollten dazu stehen, dass Sie nun im guten Anzug mit Krawatte sitzend das ärzt- liche Tätigkeitsfeld verlassen haben wie so viele Ihrer Me- dizinerkollegen (man liest von bis zu 25 % der Uniabsol- venten) – aus welchen Grün- den auch immer. Und Kosten- ersparnis im Gesundheitswe- sen dient bei weitem nicht immer dem Patienten, son- dern einem bankrotten Ge- sundheitssystem, welches so- gar nicht davor zurück- schreckt, renommierte Uni- versitäten und Kliniken we- gen Geldmangels schließen zu wollen.

Thomas Mockenhaupt, Alte Bahn- hofstraße 15, 53173 Bonn-Bad Godes- berg

PID

Zu dem Beitrag „Die Argumente sind auf dem Tisch“ in Heft 19/2002:

Alte Argumente wiederholt

Es ist schon erstaunlich, wie wenig sich die Befürworter der PID, wie Prof. Klaus Dietrich und Prof. Richard Schröder, von den internatio- A

A1602 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 23½½½½7. Juni 2002

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nalen Zahlen und Entwick- lungen beeindrucken lassen.

Sie wiederholen die alten Ar- gumente: Es ginge nur um etwa 100 Paare im Jahr, um wenige Indikationen, und man könne sowieso nur auf eine bestimmte Krankheit hin untersuchen.

Tatsache ist aber mittlerwei- le, dass in den Ländern, in de- nen PID erlaubt ist, ständige Ausweitungen zu beobachten sind:

✁Aus den Zahlen der Euro- pean Society of Human Re- production (ESHRE) geht hervor, dass bereits heute in der Mehrzahl der PID- Durchführungen ein Scree- ning nach numerischen Chro- mosomenabweichungen durchgeführt wird. Wenn schon PID, dann möchte man mehr sehen als nur das ange- fragte Merkmal. Auch syn- chrone Untersuchungen auf monogenetische Merkmale sind technisch nicht ausge- schlossen.

✁Geschlechtswahl mit der Begründung des „family balancing“ wird bereits in drei Zentren der USA ange- boten und – wie die Zahlen von ESHRE nahe legen – in Europa bereits in Einzelfäl- len praktiziert.

✁Seit August 2001 ist in Großbritannien sogar die zweckbestimmte Auswahl ei- nes Embryos als Blut- und Gewebespender für ein er- kranktes Geschwisterkind er- laubt, nachdem dies im Jahre 2000 erstmals in den USA praktiziert worden war.

Vor diesem Hintergrund wei- terhin für eine Legalisierung der PID mit der Beteuerung der Einhaltbarkeit strenger Restriktionen einzutreten, halte ich für wenig überzeu- gend. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Wer heute für die Erlaubnis der PID ein- tritt, muss wissen, dass sich international bisher keine Restriktion als stabil erwie- sen hat.

Nachzulesen ist dies auch in dem am 14. Mai der Öffent- lichkeit übergebenen Bericht der Enquete-Kommission

„Recht und Ethik der moder- nen Medizin“, in dem unter

anderem deshalb dem Bun- destag mit 16 zu 3 Stimmen empfohlen wird, das Verbot der PID in einem zukünfti- gen Fortpflanzungsmedizin- gesetz festzuschreiben.

Dr. Michael Wunder,Mitglied der Enquete-Kommission Recht und Ethik der modernen Medizin des Deutschen Bundestages, Himmelstraße 26, 22299 Hamburg

Hilfe bei Flügen

Zu den Leserbriefen in Heft 12/2002, die sich auf den Beitrag

„Luft als rechtsfreier Raum“ von Birgit Hibbeler in Heft 5/2002 bezo- gen:

Brisantes Thema

Bislang hat die BÄK auf das Thema noch nicht reagiert.

Stattdessen habe ich per E-Mail eine Vielzahl von Zu- schriften bekommen, deren

Inhalt sehr meinen Erfahrun- gen ähnelt.

Auch wenn die Behandlung eines Patienten auf einem Flug dem einen oder anderen Kollegen als Herausforde- rung erscheinen mag, ist die Erfahrung einer nur notdürf- tigen Behandlungsmöglich- keit mit mangelndem Equipe- ment und unter rechtlich fragwürdigen Bedingungen meistenteils verzichtenswert.

Es besteht nun seit wenigen Tagen die Möglichkeit, dass sich eine renommierte und seriöse Fernsehsendung mit dem Thema befasst. Aller- dings ist es hierzu notwendig, dass wir Kolleginnen und Kollegen finden, die bereits mit Regressansprüchen nach Hilfeleistungen in der Luft konfrontiert worden sind.

Ich bitte daher erneut um Zuschriften und Fallbeispiele in entsprechender Hinsicht unter >j.karst@telemed.de<.

Mein Anliegen ist es, die Ärz- teschaft für dieses brisante Thema zu sensibilisieren und vor allem die verantwortli- chen Stellen dazu zu bringen, fachlich und rechtlich ein- wandfreie Voraussetzungen zu schaffen.

Jörg Karst,Kronenstraße 55–58, 10117 Berlin

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 23½½½½7. Juni 2002 AA1603

B R I E F E

Anonym

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen.Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fällen können Brie- fe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern bekannt ist, wer geschrieben hat.

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Vorschlag

Leider habe ich den Artikel und die Briefantworten dazu erst verspätet gelesen, fühle mich dadurch aber sehr ange- sprochen, weil ich selber schon mehrfach in ähnliche Situationen bei Flügen ge- kommen bin.

Hier nun ein Vorschlag für eine eventuell raschere Ver- besserung der Situation für mitreisende Ärzte, da erfah- rungsgemäß Absprachen der verschiedenen Fluggesell- schaften bezüglich standardi- sierter Notfallausrüstung und versicherungsrechtlicher Abdeckung der Hilfe leisten- den Ärzte auf sich warten lassen.

Die Rechtsabteilung der Bundesärztekammer sollte einen englischsprachigen Text (Waiver) entwerfen und diesen im Deutschen Ärzte- blatt veröffentlichen.

Dieser „waiver“ entspräche einem Vertrag, der bei Be- darf vor Aufnahme einer ärztlichen Tätigkeit an Bord von Flugzeugen, unabhängig davon, in welchem Land oder ob über internationa- lem Luftraum (Flaggen- recht) sich das Flugzeug be- findet, erst vom Piloten als Vertreter der Airline unter- schrieben werden sollte und diese damit alle rechtlichen, finanziellen und sonstigen Haftungsansprüche gegen- über dem Hilfe leistenden Arzt übernimmt. Darin könnten auch Vereinbarun- gen über die Vergütung der ärztlichen Hilfeleistung ent- halten sein.

Dieses Verfahren würde wohl auch dazu führen, dass sich die Fluggesellschaften schneller auf entsprechende Standards festlegen würden.

Dr. Dorothea Hiller,Lange Straße 20, 96047 Bamberg

Verordnungsverhalten“ indi- viduell honoriert werden soll. Diese Vereinbarung ist aus wenigstens zwei Grün- den skandalös. Zum einen werden nur Einsparungen im Vergleich zu den Vor- quartalen honoriert, sodass gerade die bisher sparsamen Verordner, die keinen Spiel- raum „nach unten“ mehr ha- ben, von der Vergünstigung ausgenommen werden. Zum anderen wird unter den Ärz- ten der Druck verstärkt, ge- rade „billigere“ Patienten zu bevorzugen und die „teu- ren“ aus den Praxen zu drängen. Diese Vereinba- rung ist so unethisch und auch unausgegoren, dass wir leidgeprüften Vertragsärzte so etwas zwar von Gesund- heitspolitikern oder Kassen- vertretern erwartet hätten, nicht jedoch von unserer (angeblichen) Interessenver- tretung.

Dr. med. Reinhard Kennemann, Ückendorfer Straße 51, 45327 Essen

Arzteinkommen

Zu dem Beitrag „Den Spaß an der Arbeit verloren“ von Samir Rabba- ta in Heft 15/2002:

Psychotherapeuten unerwähnt

. . . Bei den Fachgruppen sind die Ärzte für Psycho- therapeutische Medizin, kurz die Psychotherapeuten (ob ärztlich oder psycholo- gisch), nicht aufgeführt.

Keine für mich erkennbare Begründung! Ist es die, dass dann dort peinlicherweise schwarz auf weiß stünde, dass das monatliche Netto der Psychotherapeuten noch weit unter dem Netto der Allgemeinärzte liegt?

Mich beeindruckt der Ein- kommensverlust anderer Arztgruppen so lange über- haupt nicht, solange ich bei einer Arbeitszeit von über 40 Stunden pro Woche am Monatsende nur ein Netto von circa 1 200 Euro zur Verfügung habe. Und was heißt, jede dritte Arztpraxis lohne sich wirtschaftlich

nicht? Bei den Psychothera- peuten lohnt sich jede nicht.

Dies ist ein Zustand, der schon lange bekannt ist. Ich bin wütend darüber, dass hier offenbar mit Vorliebe so getan wird, als gäbe es uns gar nicht . . .

Dr. med. R. Hagelberg,Eimsbütteler Straße 53–55, 22769 Hamburg

Palliativmedizin

Zu dem Beitrag „Defizite in der stu- dentischen Ausbildung“ von Prof.

Dr. med. Eberhard Klaschnik et al. in Heft 19/2002:

In die hausärztliche Versorgung integrieren

Als kleine Ergänzung zu Ihrem Artikel möchte ich als Hausarzt Sie darauf auf- merksam machen, dass Ihre Forderungen nach einer Ver- besserung der studentischen Ausbildung sicherlich richtig und wichtig sind. Die ent- scheidende Forderung aber muss es eigentlich sein, die Palliativmedizin besser in die (hausärztliche) Patien- tenversorgung zu integrie- ren.

Denn der derzeitige Versor- gungsmangel entsteht da- durch, dass unser Gesund- heitssystem zurzeit eine sol- che Versorgung nicht unter- stützt (Mangel an Ausbil- dung, Mangel an Fortbil- dung, fehlende Vergütungs- strukturen etc.), ja sogar teil- weise behindert (Weigerung der Pflegekostenübernahme etc.). Unsere Patienten wün- schen sich eine optimierte hausärztliche palliativmedi- zinische Betreuung, denn sie wollen weder in einem Kran- kenhaus noch auf einer Pal- liativstation oder in einem Hospiz sterben, sondern bei sich zu Hause. Und dort wer- den sie bekanntermaßen von ihrem Hausarzt betreut. Die- sen bei ausreichender Hono- rierung bestmöglich dafür zu qualifizieren sollte unser ge- meinsames Ziel sein.

Dr. med Hans-Michael Mühlenfeld, Gemeinschaftspraxis Familienmedizin, Wolmershauser Straße 215 a, 28197 Bremen

Entlassungsbrief

Zu einem Entlassungsbrief einer Fachklinik für Neurologie und Psychiatrie:

Zur Diskussion

Der nachstehend zitierte Auszug eines ärztlichen Ent- lassungsbriefes sollte zur ge- sundheitspolitischen Diskus- sion den Lesern des DÄ nicht vorenthalten werden.

Anlass war eine exakt fünf- monatige stationäre Behand- lung in einer „Fachklinik für Neurologie und Psychiatrie“.

Unter dem Abschnitt „The- rapie und Verlauf“ fand sich wortgetreu folgende Zusam- menfassung aller Therapie- maßnahmen:

„Patientin nahm teil am Ein- zelsingen, dem Chorsingen und der Musik-Gruppenthe- rapie, des Weiteren an der Heil- eurhythmie, dem Weben und der Arbeitstherapie im Park.

Innerlich behandelten wir mit s.c. Injektionen mit Argentum metallicum praeparatum D6 sowie mit Stibium metallicum praeparatum D6 täglich.

Äußere Anwendungen mit Senffußbädern täglich abends

und Oxalissalbe 30 % Bauch- auftragung täglich abends;

Bleihaube täglich abends für eine Stunde.“

Wohlgemerkt: Es handelte sich hier um alle durchge- führten Behandlungen während des insgesamt fünf- monatigen stationären Auf- enthaltes.

Dem weniger geneigten Le- ser drängt sich hier beispiel- haft der Eindruck eines ko- stenintensiven therapeuti- schen Nihilismus beziehungs- weise einer Verordnung von Wellness-Programmen zu- lasten der Versichertenge- meinschaft auf . . . Dr. med. Roland Schelter, Drosselweg 9, 85591 Vaterstetten

Arzneimittel

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Lohn für Sparsamkeit“ von Heike Korzi- lius in Heft 20/2002:

Unausgegoren und unethisch

Die KV Nordrhein hat ge- meinsam mit den Kranken- kassen eine Vereinbarung ge- troffen, nach der „sparsames A

A1604 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 23½½½½7. Juni 2002

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