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Archiv "Chirurgie/Traumatologie: Fusion in Aussicht gestellt" (06.10.2000)

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Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 97½½Heft 40½½6. Oktober 2000 AA2573

Chirurgie/Traumatologie

Fusion in Aussicht gestellt

N

un hat das Fusionsfieber auch die medizinischen Fachgesellschaften ergriffen. Auf dem Kongress „Trauma 2000“ in Hannover bekräftigten die Deutsche Gesellschaft für Unfallchir- urgie e.V. (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Trau- matologie (DGOT) ihre Absicht, sich zusammenzuschließen. Die Argumen- te hierfür gleichen denen aus der Wirt- schaft: „Kräfte bündeln und Synergien erzielen“, begründete Prof. Fritz Uwe Niethard, Direktor der Orthopädi- schen Uniklinik der RWTH Aachen, das Vorgehen. Prof. Volker Ewerbeck, Direktor der Abteilung Orthopädie I der Universität Heidelberg, befürch- tet, dass die vermeintlich „kleinen Fächer“ im Gesundheitswesen sonst Gefahr liefen, „im Konzert der ärztli- chen Standespolitik zu wenig gehört zu werden und sich ökonomisch motivier-

ten Bestrebungen von Politikern und Kostenträgern nicht mehr widerset- zen“ könnten. Auch Prof. Norbert Haas, Direktor der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der Charité und Präsident der DGU, sieht ökonomische Gründe für eine Fusion.

Das Bild der modernen Unfallchirur- gen habe sich erheblich gewandelt.

Die Kostenentwicklung mache es not- wendig, dass sich Mediziner aktiv an der Gestaltung der künftigen Gesund- heitsstruktur beteiligten. Überhaupt gebe es große Überschneidungen bei- der Fächer, die in der letzten Zeit größer geworden seien.

P

rof. Klaus-Michael Stürmer, Direk- tor der Abteilung Unfall-, Plasti- sche- und Wiederherstellungschirurgie an der Universität Göttingen, schätzt die Schnittmenge auf mittlerweile 30 bis 50 Prozent. Bestes Beispiel sei die Hüftgelenk-Totalendoprothese, die heute von beiden Fächern durchge- führt werde, was der Öffentlichkeit kaum noch zu vermitteln sei. Erste konkrete Auswirkung der Fächerfusi- on wird die Schaffung eines neuen

Facharzttitels sein. Auf den Inhalt ha- ben sich die Vertreter beider Gesell- schaften in einer gemeinsamen Weiter- bildungskommission innerhalb eines Jahres einigen können – was von bei- den Seiten als historische Leistung ge- würdigt wurde. Nach einer Übergangs- zeit wird es keine Unfallchirurgen oder Orthopäden mehr geben, son- dern, so der Arbeitstitel, „Fachärzte für Unfallchirurgie, Orthopädie und orthopädische Chirurgie“.

D

ie Qualifikation wird in einer sechs- jährigen Weiterbildung erworben.

Angedacht sind auch Zusatzqualifika- tionen (zum Beispiel Wirbelsäule, Handchirurgie). Bis eine „neue Gene- ration von Unfallchirurgen“ heran- wächst, werden jedoch noch einige Jahre vergehen. Zunächst muss der Ärztetag 2001 die Grundzüge der neu- en Weiterbildungsordnung be- schließen. Ein Jahr später soll sie dann endgültig verabschiedet werden. Mit einem In-Kraft-Treten ist nicht vor 2004/5 zu rechnen. Die ersten neuen Fachärzte wird es also nicht vor 2010

geben. Rüdiger Meyer

Akut

„DDR-Unrecht“

Freispruch für Stasi-Arzt

Körperverletzung nicht nachweisbar

A

us Mangel an Beweisen hat das Landgericht Mo- abit, Berlin, einen Ex-Oberst- leutnant des Ministeriums für Staatssicherheit und ehemali- gen Psychiater am Haftkran- kenhaus Hohenschönhausen freigesprochen. Ihm wurde vorgeworfen, 1980 der inhaf- tierten Waltraut Krüger nicht medizinisch indizierte Psy- chopharmaka verabreicht zu haben. Krüger war nach ei- nem Hungerstreik inhaftiert worden, mit dem sie ihre Aus- reise erzwingen wollte. Eine Kausalität zwischen der Ver- abreichung der Medikamente und Folgeerkrankungen wie Schlafstörungen und Platz-

angst, an der Krüger immer noch leidet, liege nicht vor, so das Gericht. Diese könnten auch Folge der Haft sein. Al- lerdings könne der Fall kei- nen Aufschluss über den poli- tischen Missbrauch von Me- dikamenten in der ehemali- gen DDR geben.

Der Prozess war der letzte dieser Art in Berlin. Seit dem 3. Oktober ist das mittelschwe- re DDR-Unrecht verjährt.

Im Jahr 2001 soll eine unabhängige, nationale Agentur tätig werden.

D

as Thema Doping über- schattete die Olympischen Spiele in Sydney. Doch neben dem Spitzensport ist auch der Breitensport von Doping be- troffen. Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages kündigte deshalb die Grün- dung einer unabhängigen, na- tionalen Anti-Doping-Agen- tur (NADA) für das Jahr 2001 an. Sie soll ein Kontrollsystem

für Training und Wettkampf einrichten.

Mit einem Startkapital von voraussichtlich 80 Millionen DM soll die NADA als Stif- tung organisiert werden. Der jährliche Finanzbedarf wird auf fünf bis sechs Millionen DM geschätzt. Er soll aus Ge- bühren und Spenden gedeckt werden. Dem Stiftungskurato- rium werden der Präsident des Deutschen Sportbundes, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees sowie die Vorsitzenden der Sporthil- fe und der Aktiven angehören.

Haftanstalt Hohenschönhausen Foto:

Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen, Thomas Ernst

Doping

Kontrollsystem angekündigt

Aus für C. J. Hunter bei den Olympischen Spielen in Sydney: Bei dem Kugel- stoßer wurde das Steroid Nandrolon nachgewiesen.

Ihm droht eine zweijähri- ge Sperre wegen Dopings.

Foto: ap

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