Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 44|
5. November 2010 A 2179 rücksichtigen würden, dass Schmerzüberhaupt erst im Gehirn als Folge eines Schmerzreizes, einer elektri- schen Leitung oder chemischen Übertragung entsteht. Bei den Opioiden für Tumorschmerzen ver- misst man eine ganze Reihe von Substanzen, wie Oxycodon, Hydro- morphon, Tilidin oder Tramadol.
Das sechste Kapitel widmet sich der perioperativen Pharmakothera- pie. Es gibt einen Hinweis auf die Fülle von Medikamenten, die wäh- rend einer Operation und einer Narkose eine entscheidende Rolle spielen können. Auch diese Kapitel sind klar und übersichtlich auf - gebaut, enthalten instruktive Ta - bellen und Grafiken, die sich in blauer Farbe vom Text absetzen.
Das Sachverzeichnis erscheint über- arbeitungsbedürftig, findet man doch hier wichtige Stichworte der Anästhesiologie wie Myasthenie, Schwangerschaft, Abhängigkeit nicht.
Ebenso hätte man sich in dem gesamten Buch ein Kapitel über Pharmakotherapie bei Kindern ge- wünscht.
Bei aller Kritik bleibt aber beste- hen: Die Autoren haben sich einer ungeheuer fleißigen und sehr ver- dienstvollen Aufgabe unterzogen, indem sie in diesem Buch die ge- samten Grundlagen der anästhesio- logischen Pharmakotherapie über- sichtlich zusammengestellt haben.
Es ist das einzige Buch dieser Art und sollte sich daher in jeder Bi- bliothek eines Anästhesisten befin- den. Die Autoren haben ein riesiges Wissen zusammengestellt, das in der praktischen klinischen Tätigkeit eine große Rolle spielt. Auch die Aufmachung des Buches ist her - vorragend gelungen. Michael Zenz
Holger Thiel, Norbert Roewer:
Anästhesiologische Pharmakotherapie.
Von den Grundlagen der Pharmakologie zur Medikamentenpraxis.
2. Auflage, Thieme, Stuttgart, New York 2009, 452 Seiten, gebunden, 89,95 Euro
In alphabetischer Reihenfolge wer- den zu mehr als 100 Themen aus Orthopädie und Unfallchirurgie diagnostische oder therapeutische Hinweise, manchmal sogar Lösun- gen für Alltagsprobleme gegeben.
Von A wie „adhäsive Kapsulitis, si- chere Mobilisation“ bis zu „Zervi- kalsyndrom, sichere Injektion“
wird ein breites Spektrum abgehan- delt. Dabei ist der Ablauf immer gleich: Farblich unterschiedlich un- terlegt wird das Ziel, das Problem und die Lösung beziehungsweise Alternativen auf zwei bis drei Sei- ten im Kitteltaschenformat präsen- tiert, gegebenenfalls wird Literatur benannt.
Das Buch wendet sich an Ärzte in Ausbildung und solche, die nie- mals aufhören wollen zu lernen. Es ORTHOPÄDIE/UNFALLCHIRURGIE
Mehr als 100 Themen
kann und will kein Lehrbuch erset- zen, ist aber zum schnellen Nach- schlagen für den „Praktiker“ gut geeignet. Thomas Wallny Christian H. Siebert, Klaus Birnbaum, Karl-Dieter Heller: Tipps und Tricks für den Orthopäden und Unfallchirurgen.
Problemlösungen von A bis Z. Reihe:
Tipps und Tricks, 2. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2010, 387 Seiten, Softcover, 29,95 Euro