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60 UnternehmerZeitung | Nr. 11 2014

V RP R A X I S

Gut gereift

MANAGEMENT VON GESCHÄFTSPROZESSEN

G

eschäftsprozessmanagement (GPM) ist ein komplexes Thema und nicht immer ist es möglich, den Verantwortlichen den kon- kreten Nutzen sofort begreiflich zu machen.

Reifegradmodelle können als Mittel zur Stand- ort- und Zielbestimmung eingesetzt werden.

Dabei kann zum Beispiel der eigene Entwick- lungsstand mit ähnlichen Unternehmen vergli- chen werden. Mithilfe eines Reifegradmodells können also der aktuelle Entwicklungsstand eines Unternehmens erhoben, das Optimie- rungspotenzial ermittelt und ein entsprechen- des Massnahmenpaket definiert werden. Als Gründe, die für die Weiterentwicklung des Ge- schäftsprozessmanagements sprechen, werden in der Praxis insbesondere folgende genannt:

– Definition adäquater Prozessleistungsindika- toren (PLI) zwecks Prozessleistungsbewertung (zum Beispiel Durchlaufzeit, Bearbeitungs- zeit, Prozesskosten, Prozessqualität)

– Prozesskostenrechnung zwecks Kalkula- tion des Return on Investments (zum Bei- spiel für die Beschaffung einer IT-Lösung) – Optimierung der Wissensnutzung

– Prozessressourcenplanung: zum Beispiel Planung der personellen Ressourcen für das kommende Jahr

– Prozessflussautomatisierung mittels Au- tomatisierung von Arbeitsflüssen durch IT-gestützte Workflows

– Optimierung der Effektivität durch Pro- zesslogikneugestaltung

FUNKTIONSWEISE

Mittlerweile wurden weltweit viele Reife- gradmodelle entwickelt, die sich stark in ihrem Anwendungsbereich unterscheiden.

Nehmen wir zum Beispiel das Reifegradmo- dell iPM 3 (iProcess Management Maturity Model), das im Rahmen eines kooperativen Forschungsprojektes von Repräsentanten aus dem Hochschulumfeld und der unab- hängigen Organisationsberatung iProcess AG unter angewandten wissenschaftlichen Ansätzen entwickelt wurde, um den Reife- grad der übergreifenden Disziplin Geschäfts- prozessmanagement erheben zu können.

Das iPM 3 Modell basiert auf 5 Hauptfaktoren und 22 Subfaktoren.

Die Bewertung der in den Hauptfakto- ren enthaltenen Subfaktoren erfolgt durch entsprechende Prozessmanagement-Leis- tungsindikatoren (PMLI). Um einen Ge- samtüberblick zu erhalten, werden die eigentlichen Reifegrade je Subfaktor aus dem Einführungsgrad und dem Kontrollgrad ermittelt (siehe Kasten). So können die Stär- ken und Schwächen der Disziplin im Sinne der Reifegradbestimmung ermittelt werden.

ERFOLGSFAKTOREN

Praktische Erfahrungen der Autoren weisen auf die folgenden neun Erfolgsfaktoren beim Einsatz von Reifegradmodellen im Bereich des Geschäftsprozessmanagements hin:

1. Konkreten «Business Case» für den Ein- satz des Reifegradmodells definieren.

2. Frühzeitige Begriffsklärung durchfüh- ren: Interne Informationsveranstaltung durchführen, um die Bedeutung der ver- schiedenen Begriffe, die zur Anwendung kommen, zu erläutern.

3. Nominierung der Wissensträger sicher- stellen: Die Personen, die an der Erhe- bung des Reifegrades beteiligt sein sollen, im Voraus bestimmen.

4. Fundiertes Modell/Instrument einsetzen:

Es wird empfohlen, bei der Wahl eines ge- eigneten Reifegradmodells/-instruments darauf zu achten, dass dieses auf einer so- liden Basis entwickelt wurde.

5. Objektive Einschätzung gewährleisten:

Auch eine Fremdeinschätzung durch ex- terne Experten einplanen.

6. Stufengerechte Rückmeldung sicherstellen:

Aktuelle Erkenntnisse aus der Erhebung sollen den betroffenen Mitarbeitenden stu- fengerecht rückgemeldet werden.

7. Wiederholung anstreben: Die Erhebung soll zum operativen Arbeitsinstrument werden und idealerweise jährlich wieder- holt werden.

Reifegradmodelle sind im Geschäftsprozess- management ein interessanter Ansatz zur Standort- und Zielbestimmung. Mittlerweile existieren praktikable Methoden, die auch für KMU leicht anzuwenden sind.

DIE AUTOREN

Prof. Dr. Rainer Telesko ist seit 2007 Dozent an der Hochschule für Wirtschaft der Fach- hochschule Nordwestschweiz. Er lehrt und forscht in den Schwerpunkten Geschäftspro- zessmanagement und Software-Engineering.

Dr. oec. Clemente Minonne ist Mitgründer und Business Architekt der unabhängigen Organi- sationsberatung iProcess AG, die sich auf die Disziplin Geschäftsprozessmanagement spezi- alisiert hat. Zugleich forscht und doziert er im Lehrauftrag für verschiedene Universitäten und Hochschulen.

Foto: zVg/Emmi

REIFEGRADE

1 Einführung: Bewusstsein für GPM existiert Kontrolle: Keine Kontrolle für GPM ist etabliert 2 Einführung: GPM wird praktiziert

Kontrolle: Kontrolle für GPM ist angedacht 3 Einführung: Individuelle GPM-Praktiken sind etabliert Kontrolle: Kontrolle für GPM ist teilweise eingeführt 4 Einführung: Richtlinien und Methoden sind standardisiert Kontrolle: Kontrolle für GPM ist mehrheitlich etabliert 5 Einführung: Richtlinien und Methoden sind standardisiert und

institutionalisiert

Kontrolle: Kontrolle für GPM ist vollständig etabliert TEXT R A I N E R T E L E S K O , C L E M E N T E M I N O N N E

STUDIE ZUM REIFEGRAD DES GPM Die iProcess AG führt aktuell eine empirische Studie zum Reifegrad des Geschäftsprozess- managements (GPM) im deutschsprachigen Europa durch. Eine erste Zwischenauswertung der laufenden Erhebung zeigt, dass sich das GPM in den letzten Jahren in Organisationen weiterentwickelt hat. Diese Entwicklung ent- spricht den Erwartungen. Die Befragung läuft noch bis Ende Oktober 2014. Interessierte, bei denen das Geschäftsprozessmanagement im persönlichen Arbeitsalltag eine zentrale Rolle einnimmt, können hier aktiv daran teilnehmen:

www.iprocess.ch/de/services/iprocessresearch

Referenzen

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