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weil ich überzeugt bin, dass nichts mehr die Fortschritte in der Kenntniss des Himjarischen fördern köune, als die Erweiterung des Materials

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(1)

194

Neun himjarische Inschriften

von

Prof. Dr. M. A. Leyy.

(Mit 5 lithogr. Tafeln.)

Wer die Entzifferungsversuche himjarischer Inschriften von der

Zeit an, als Gesenius seine erste Schrift: über Mmjaritische Sprache und Schrift (1841) vcrölfentlichte, bis jetzt mit Aufmerksamkeit verfolgt hat, wird nicht läugnen können, dass ein ausserordentlicher

Fortschritt zum Verständniss dieser altertliümlichen Denkmäler ge¬

macht wordeu ist, ohne jedoch das demüthige Bekenntniss zurück¬

zuhalten, dass wir noch weit von klarer Einsicht in das Wesen

der himjarischen Sprache und der religiösen Anschauung der Süd¬

araber entfernt sind. Die Erkenntniss des gemachten Fortschrittes

soll indessen unsern Muth zu neuen Veröffentlichungen auf diesem

Gebiete beleben, das Bewusstsein unserer Schwäche aber unsere

Vorsicht verdoppeln. Diese Erwägung hat mich bestimmt die Be¬

kanntmachung und Erklärung der nachfolgenden Inschrifteu zu

übernehmen. Die Redaktion dieser Zeitschrift hatte diese auf

Wunsch der englischen Gelebrten am britischen Museum, der Herren

Franks, Vaux und W. Wright, welche die Copien freundlichst

besorgt uud nicht geringe Mühe auf dieselben gewendet hatten, mir

zur Veröffentlichung übertragen, und wenn ich auch vielfach durch

Berufs- und andere literarische Arbeiten in Anspruch genommen

war, so mochte ich doch den Auftrag nicht von mir weisen ; vieiraehr hielt ich es für Pflicht, dazu beizutragen, dass diese interessanten

Denkmäler so bald als möglich zur Kenntniss der Leser dieser

Blätter gelangen möchten; weil ich überzeugt bin, dass nichts mehr

die Fortschritte in der Kenntniss des Himjarischen fördern köune,

als die Erweiterung des Materials. Nur die Ueberwachung bei der

Anfertigung der beiliegenden lithographirten Tafeln, und diese mit

wenigen Bemerkungen zu begleiten, war mir für diesen Augenblick

möglich; ein tieferes Eingehen auf die Inschriften, wenn dies über¬

haupt etwas Erkleckliches zum Verständniss beigetragen haben würde,

war rair, wie erwähnt, versagt. Und so möge raan das Gebotene

nachsichtig aufnehmen und durch eingehende Forschungen für die

Wissenschaft verwerthen.

(2)

Levy, neun himjarische Inschriften. 195

1. (S. Taf. No. I.)

Diese Inschrift, so wie die nächstfolgende wurden in einem

treuen Gipsabguss von den Bronzetafeln ') durch Herrn Dr. W.

Wright angefertigt und der deutschen morgenl. Gesellschaft zum

Geschenk gemacht. Von diesen Gipstafeln sind die heiden Litho¬

graphien, ungefähr auf die Hälfte der ursprünglichen Grösse reducirt, gemacht wordeu.

Wir umschreiben die himjarischen Zeichen nach hergebrachter

Weise in hebräische:

1 ibinn I ra | rbai7:

2 3>ab I TT=i3ri I r^rön

3 DiiyiB I nbN I n^abb

4 a I ifirinyriü | nna

5 D I n;n | anss | '-otr^

6 riD ( lisbnri | rNüri

7 ii=|i I bs I 133*1 I rj'ilt

8 Dn73J'3 I r!3a

Der Inhalt dieser Tafel weist sie in die Klasse der Votivin-

schriften, von denen eine grössere Menge erst kürzlich in dieser

Zeitschrift (Bd. XIX) bekannt gemacht worden sind. Der ganze

Verlauf der Widmung und die Begründung ist ähulich den früheren

genannteu, doch wiederum in der Wahl der Ausdrücke und des

Objekts der Widmung von ihnen unterschieden. Dagegen haben die

hier zu behandelnden beiden Inschriften sehr viel Uebereinstimmen-

des unter einander, wie wir dies des Weitern noch erwähnen

werden. — Die Zeichen haben ganz denselbeu Schrifttypus, wie die

in dieser Zeitschr. (a. a. 0. ^)) bekannt gemachten und ist auch kein einziges zweifelhaftes unter ihuen.

Die Weihende ist hier wie in No. 2 eiu Weib; auch die

früheren Inschriften bieten ein Gleiches, z. B. No. 15 u. 22; an

allen diesen Orten ist jedoch Tochter- durch nsa, nach arabischem

Sprachgebrauch, ausgedrückt, hier durch na; ein zweites derartiges

Beispiel gijebt die Inschr. 3 a weiterhin. Der Name nbsi73, sowie

der des Vaters kommt hier zum ersten Mal auf himjarischen Inschr.

5 o , • / r • \

vor; ersterer ist wohl rait J^Ä-yi mares pariens [femma) zusammen¬

zustellen 3); der Vaternarae ^binn ist wie ein Gentilname gebildet

1) Diese geliören der lioyal Asiatic Society und sind von Capt. Miles in Aden entdeckt und der genannten Gesellschaft zugeschickt worden.

2) Wenn wir diese Inschriften citiren, so geschieht dies ohne Weiteres durch Angabe der Zahl (und der Zeile) der Inschrift.

3) An das arain. n^bai?: „Edelstein, Perle", das selbst wieder vom Grie¬

chischen iinQyaqiirii herkommt, ist schwerlich zu denken. Auch liegt die Ab¬

leitung von 2^ mit der Endung rb, wie in nbl^r 32, 1 (s. das. Anm.)

zu fern.

13*

(3)

196 Levy, neun himjarische Inschriften.

ö*^' Oo->

von der Wurzel JLs> , vgl. J-o^i' perspicacitcis. Ein Narae JwIäj findet sich bei Wüstenfeld im Register.

Z. 2. Das Prädikat ist ninsn , das wir als Perf. vom V. Stamm

von dera vocalisch auslautenden Li^j (^^o) laude extulit aliquem,

betrachten. Diese Bedentung hat dies Verb, allerdings nur in der 1.

Conj., und rauss wohl auch der V. indicirt werden. In dieser be¬

deutet es sonst gloriatus fuit, superbivit, was freilich hier uicht

passt. Das folgende pnin ist das Imperf. von ^Äj geloben mit

schliessendem ■), wie sich dies hänfig im Hirajarischen findet (vgl.

Osiander in dies. Zeitschr. XX, S. 214). Die Verbindung eines

Perf. mit dem Imperf. bei demselben Verbura ist sonst nicht

selten in himjar. Inschrilten , bei einem andern treifen wir dies

hier und in der folg. Inschr. zum ersten Mal.

Als Ergänzung folgt niabbsab ohne trennenden Strich ; so dass

es wie ein Wort aussieht. Dafür wird raan schwerlich eine Deu¬

tung finden; daher rauss man es in bsab u. n^ab zerlegen. Man

ist ura so mehr dazu berechtigt, als in der folgenden Inschrift in

der Parallelstelle naianb steht. Dies ist uns als Name einer Gott¬

heit bereits bekannt; deranach ist bsa an unserer Stelle offenbar

der Gott, dem die Tafel gewidmet ist. Nun ist dies bi'a noch

näher durch übs* | rr^ab bestimmt. Wir finden öfter diese beiden

Wörter in himjar. Inschr. in Verbindung, z. B. Fr. LV, 2:

■jMnia I bsaN (innerer Plur. von bsa), so auch 31, 2: inbis | inia

I iMbsaNi, ferner 17, 8 und 36, 5 TOnnia | bsas. An den

angeführten Stellen kann raan zweifelhaft sein, ob die Herren der

Häuser menschliche oder göttliche Besitzer seien. Unsere Stelle

scheint die Frage dahin zu lösen, dass wir als die Besitzer Gotter

zu betrachteu haben. Die Widmung ist dera Baal an unserer Stelle,

und genauer nbs 1 n^ab; das kaun doch nichts anderes heissen als :

dem Gotteshause, zur näheren Angabe des Zweckes der Widrauug.

Zu diesem tritt noch Dn^yia. So oft auch die Wurzel nyia (als

Verbum und als Nomen) in himjar. Inschriften uns begegnet, so

wird doch diese Form üT^sb zum ersten Mal hier angetroffen.

Nehmen wir das schliessende D als Miraation, so ist n^sia = Ju-ä-,

fortunafus, beatus und müsste sich auf nb« | n^a beziehen, was

nicht unpassend ist.

Z. 4. Mit dera Worte nna beginnt die Motivirung der Weihe,

desshalb, weil irtnnnyn'oj. Die Wurzel nny ist uns als Verb, und

Noraen bereits im Hirajarischen bekannt durch 35, 2. 4. Das arab.

jö^c, an das mau zunächst denkt, hat iu der Bedeutung entschul¬

digen dort nicht so ganz passen wollen; hier als Stamm X. „excu-

sationem petivit'' (sc. sibi, was durch das Suff, in ausgedrückt zu

ein scheint) raöchte es ganz am Orte sein. Eine unserm inninrnia

(4)

Levy, neun himjarische Inschriflen. 197

ähnliche Form ünden wir 37, 3: ifibDiniu (von der Wurzel bsi),

nur dass erstere 3. fem. ist und letztere ein masc. zum Sub¬

ject hat. —

5. 13125 "'S Das 3 hat hier, wie auch sonst die Bedeutung

= hebr. s. Osiander a. a. 0. XX', S. 246 u. isia ist das

arab. gratias egit und in Bezug auf die Gottheit «JUI jJCä

praemio, mercede donavit Deus. Auch generosus fuit, passt

ganz gut-, man muss als Subject an b5>a denken, „weil er sich ge¬

wogen zeigte". — Das folgeude alye setzt die Aufzählung der

Gnadenbezeugungen fortan» entspricht dem arab. <^<y.c pro¬

hibuit, wozu n:a „er hielt von ihr ab", man kann dabei an Ge¬

lähren und Leiden denken.

Z. 6 nNUnc geht auf die Weihende zurück sie hatte gefehlt;

Niaii hat im Himjarischen dieselbe Bedeutung, wie im Arabischen

uud Hebräischen; wir finden es auch im IV Stamm in der folgen¬

den Inschrift. — ^sbrim (von .iL», gratus fuit) ist wiederum

Imperf. „und sie wird dankbar sein". Damit wechselt

Z. 7 das Perf. nsiins ab; es ist der IV Stamm von

humiliavit. Damit steht synonym isyi, das wohl als nom. act.

von Üc zu nehmen ist.

Den Schluss der Inschrift bildet der Wunsch dn»3>5 | nJdifr | bs

„dass er ihr gäbe Wohlergehen". Das Verbum aifi = vj^ = hebr.

aiTiJ koramt häufig im Himjarischen als IV. Stamm = dem hebr.

aiuiM vo-gdten vor, vgl. zu 10, 9. Im I Starara finden wir es in

dera Nom. propr. bsaifi 18, 13) und Hisn Goräb 1, 7: inaifia.

An unserer Stelle steht nun das Imperf. des I Stammes mit dem

Suff. fem. und der Ergänzung BnBys ohne Zweifel in der Bedeutuug

zu Theil wo-den lassen. Jenes Imperf. ist abhängig von der Ab¬

sichtspartikel b (s. Osiander XX, S. 245 fg.) und müssen wir uns

Baal als Subj. ergänzen, wie sonst npabN | anm „und Almakah

möge vergelten" ausdrücklich genannt wird, z. B. 10, 9 u. ö. —

Das Dnny3 oder ohue Miraation n»y3 „Wohlergehen" ist sehr häufig

in den himjar. Inschriften z. B. 16, 9. 19, 6. 21, 7 s. das.

1) Das Gesetz der Lautverscliiebung von 125 des Himjarisehen zu ijÄ des Arabischen ist schon durch frühere Denitmäler constatirt und findet auch hier seine Anwendung. Ein würde nichts Passendes bieten.

2) Das D hat die Bedeutung des arab. j ^ vgl. Osiander a. a. O. XX, S. 251.

3) Vgl. auch die folgende Inschr. Z. 1, wo wir pm finden.

(5)

198 Leoy, neun himjarische Inschriften.

Der eigenthümliche Zug am Schlüsse, ist, wie es scheint, ohne

Bedeutung und wurde wohl nur als Verzierung angebracht. Eine

ähnliche finden wir am Schluss der Tafel 9. 12. 13. 16. 21, b iu

dieser Zeitschr. Bd. XIX.

2 (s. Taf. no. II).

1 •'San I pin | naa | nmN

2 b 1 piam I ririan | in

3 tirt 1 nna I yaa | nnian

4 nm I lann^aa | nsD

6 y| nsin | nnan | pn

6 int: I n-'y I latn?: ] ^n

7 bba I nstan | nnai | nn

8 b| bNi I nnyttj| pa | bs | d

9 1 I layi I n nine | niän | D

lN[b]nn

Auch diese Inschrift beginnt mit dem Namen der Weihenden

und dem ihres Vaters, beide zum ersten Mal in himjar. Inschrif¬

ten Der Zusatz p^aan ist hier mehr, als in No. 1. Er scheint

uns sehr schwer zu erklären, es muss eine Beifügung seiu, welche

über den Stand oder Herkunft etwas Näheres angiebt; wie dies

aber aus dem Worte herzuleiten sei, vermag ich nicht anzugeben ^).

Z. 2 sind dieselben Verben pnam | niiian, wie bei No. 1;

dagegen ist Z. 3 die Gottheit, der die Weihe galt, nuTan genanut.

Diese ist uns durch die früheren Inschriften bereits bekannt und

finden sich von Osiander zu 32, 4 weitere Erläuterungen über den

„Gott des Himmels". An unserer Stelle scheint das darauf folgende

Wort vaa, eine Lokalität zu sein, welche das Walten der Gottheil

näher bestimmt, wie dergleichen Zusätze sich auch sonst in himja¬

rischen Inschriften finden, z. B. 1, 3—4: pnn | npiibs „Almakah,

den (Herrn) von Hirrän", ebenso 3, 1. 4, 4. 6, 3. 7, 2 u. ö., ferner

öbNn I yia „Sin, deu Herrn von Aläm" 29, 25. Sonst kennen wir

ya nur als Würdenamen was hier uicht zu passen scheint.

Welcher Ort aber gemeint sei, wissen wir nicht anzugeben *). Sollte

unser ya = yaN (Da^aN) Abiäu sein, das wir (oben S. 192) auf der

Inschr. von Fr. Lenormant und in den Comptes rendus (Academie

des inseriptions et Belles-Lettres, 1868 p. 64) antreffen?

1) n^nN ist mir sonst nicht bekannt, über pm s. oben, wo der Stamm

.. - 1.^

air im Himjarischen besprochen ist, es ist das arab. ^^iyi ,

2) Auf hebräischem Gebiete ist der Name p^San „Henocb verleiht" viel¬

leicht noch zu deuten , aber wie soll eine solche Erklärung auf himjarischem möglich sein 1

3) Vgl. Fr. XII. XLVI. LIV. LVI, desgl. 35, 5, dagegeu scheiut es 14, 4 Präposition zu sein.

4) Im Arabischeu beisst ganz allgemein terrae spatium, locus elatus.

(6)

Levy, neun himjarische Inschriften. 199

3. Die Motivirung wird wiederum eingeleitet durch nna, das

darauf folgende Verbum nNDrin steht hier als IV Stamm, während

wir es oben no. 1 Z. 6 als I gefunden haben. Die Bedeutung

„(weil) sie gefehlt hat", wird dieselbe sein^); und zwar TOnn^aa

„in ihrem Hause", v^'inni „und im Tempel". Dies Wort ist uns

in frühereu Inschriften bereits mehre Male vorgekommen. Wir

finden Fr. LIII, 2 ganz dieselbe Form iM-ina, wo es jedoch im

Zusammenhange nicht ganz klar ist; deutlicher erscheint es 4, 15.

17: mnn"! i npubs | onnaa-i und i7:5>5n | npabt« | Dinna, ferner

29, 5: DbN I il)ann73 | mmbNi „und die Götter seines Heiligthums

Alard''. Es kann demnach kein Zweifel sein, dass Dinn von der

Wurzel die Bedeutuug Heiligthum hat, jedoch möchte es noch

zu constatiren sein, ob man pina als einen (äussern) Plural zu

betrachten habe (s. zu 13, 6. 20, 4 vgl. Zeitschr. XX, S. 222);

an unserer Stelle dürfte dem Zusammenhange nach eher an ein

einzelnes Heiligthum, analog lartniai zu denken sein.

5. Die weitere Motivirung mit nnai scheint etwas zu Gunsten

der Weihenden anzuführen: „und weil sie sich rein hielt an un¬

reinen Orten", so möchten wir die Worte: | ^ny | nNJii | nnai

DlfiD I 'T'i' I liUia übersetzen. Das Verbum rnsin ist 3 f. Perf.

von Ujj munda fuit; püiM | scheint dem Sinne nach gleich¬

bedeutend mit ymaa 7, 7. Dies leitet Osiander von der Wurzel

o o ,

jyBj commoratus est ab, daher das Substantiv ^Joyi locus, übt

quis degit, puia wäre demnach Plur. Wohnorte. Die Präposition

in» scheint im Himjarischen aus der Bedeutung der Richtung „bis

zu" sich zu „in" abgeschliflfen zu haben, s. zu 4, 4. 9, 7. 11, 7.

vgl. Zeitschr. XX, S. 244. Diese Orte werden näher bestimmt

durch Dina I nij als „unreine". Schon zu 17, 12 hatte Osiander

die Vermuthung vorgetragen, dass T'ia an der dortigen Stelle =

sei jfJu ohne uud scheint dieselbe durch die unsrige bestätigt zu

werden. Wenn nun auch im Allgemeineu der Siun an unserer

Stelle, wie augegeben worden, aus den Worten sich ergeben möchte,

so ist uns doch nicht erschlossen, welche genauere Veranlassung

zur Geltendmachung solcher Grüude gewesen, und ob eine gottes¬

dienstliche Handlung etwa gemeint sei.

Dagegen wissen wir aus nnyu}| llnal bs | dbba | nxun | nnai

nwn I Db I bt<i keinen befriedigenden Sinn herauszubringen.

Z. 9 INbnm I n:yi | nynim ist ähnlich no. 1, Z. 7; das letzte

Wort in seinen letzten fünf Zeichen ist im Gipsabguss gar nicht

zu erkennen; sie sind ganz fein in den Rand eingekratzt, weil in

1) Wie deDD auch im Arabischen I u. IV dieser Wurzel dieselbe Bedeu¬

tang hst.

1 S

(7)

200 Levy, neun himjarische hischriften.

dem Innern der Bronze der Platz gemangelt hat Herr Dr. W.

Wright, welcher das Original vor Augen gehabt hat, liest das her¬

aus, was wir in der Lithographie mitgetheilt haben. Wir glaubten

jedoch nicht fehl zu greifen, wenn wir den geraden Strich zu einem

b ergänzen und INbnm, wie in Z. 6 no. 1, leseu.

3a. (s. Taf. IUa)

nen 1 ra I nbbi ( -lUt

3 b. (s. Taf. Illb) insiafi'^T I nnn» | pn ^)

p-'bi

Diese Inschrifi ist in Petra gefunden worden und dem Palestine

exploratimi Fund in London von einem Deutschen geschickt wordeu.

Als nähere Erläuterung ist der Copie beigefügt unter No. 3 a:

„Figure on throne. Two attendant figures'"'' ; und unter 3 b: ,,Fi-

gure on couch; one standing by him'''. Die Zeicheu der Inschrift

sind, wie man aus der Lithographie sieht, ganz deutlich, nur das

erste im zweiten Wort in lila, ist nicht so ganz unzweifelhaft,

man könnte vielleicht es als a ansehen, doch spricht die Figur

eher für s.

Das erste Wort miS ist uns durch Wilson I (vielleicht auch

in II) iu der Bedeutung Büd bereits bekannt und bezieht sich

offenbar auf die weibliche Persönlichkeit, die hier zugleich mit dem

Vaternamen genannt wird. Beide Namen sind hier zum ersten Male

auf himjarischen Inschriften genannt. Was aber die Unterschrift

unter 3b, die Verwünschung „dass Attor ihn vernichte" und was

das letzte Wort p^bi bedeuten solle, ist mir nicht ganz deutlich,

zumal mir die Anschauung des Bildes versagt ist.

4. (s. Taf. No. IV)

Ist ein Marmorfragment, von Capt. Miles in Aden erworben,

woselbst es sich noch befindet. Die iu unserer Lithographie abge¬

zeichneten Charaktere sind auf etwa ein Fünftel der ursprünglichen Grösse reducirt. Die Inschrift

— :cip I dinn | anamn

ergiebt keinen vollständigen Sinn; nur das erste Wort lässt sich

•als Nom. prop, auffassen; wir haben viele Namen, welche auf das

bekannte ans auslauten. Mit dem ersten Theil lässt :sich der Name

onmn 20, 4. 7 vergleichen. Das folgende dJnn muss wohl eine

nähere Bestimmung des Namens sein.

1) Aehnliche F'älle haben wir in den früheren Bronzetafeln z. B. 6. 7.

und 26. Das grössere Zeichen zur rechten Seite findet sich auch noch auf andern Inschriften, z. B. auf Xo. 34 ^Taf. 31', s. das. S. 274 zu Anfang der Inschr.

2) vgl. dieselbe Inschrift auf der Tafel zu S. 178. Red.

1 S

(8)

Levy, nenn himjarische hischriften. 201

5. (s. Taf. No. V)

Die drei Zeichen, welche wir ioas oder auch DSiü lesen, je

nachdem man von der rechten zur linken oder umgekehrt beginnt

befinden sich auf einem Stück Töpferwaaren, das man auf dem

Berge Sinai gefnnden hat. Das Original war in Manchester zur

Zeit ausgestellt. Der Fundort hat gerade nichts befremdendes ;

haben wir doch altindische, lybische Charaktere, auch ägyptische

Hieroglyphen auf den Felsen der Sinaibalbinsel gefundeu. Das

Zeichen, welches wir als a bestimmt haben, findet sich in derselbeu Form auf altäthiopischen luscbriften.

6. (s. Taf. No.VI.)

Diese nnd die zwei folgenden Inschriften, welche dem Schrift¬

typus nach auf dieselbe Herkunft sehliessen lassen, sind im Besitze

des Herrn C. Kir k in Wraxham zu Shropshire , früher Geistlicher

in Aden. Die vorliegende Inschrift ist Fragmeut einer Brouzetafel.

Wir leseu die Zeichen ^) , nach einer leichten Emendirung.

lyaiü aiDT nsnH

1 I ia

Wiederum ein Name mit ai3 zusammengesetzt; Näheres lässt

sich natürlich bei dem fragmentarischen Zustande der Inschrift nicht bestimmen.

7. (s. Taf. No. VII.)

Aus diesem Fragment lässt sich mit Sicherheit nur aus den

ersten drei Zeilen herauslesen

531 I ÜJTII

• • • • ia I n

Aufi'allend ist der Trennungsstrich zwischen ü u. ia in ian;ai .

Das erste Wort halten wir gleich mmi , das ia ist Suffix III Sing,

wie in deu Inschriften No. 28. 29 (s. diese Zeitschr. XIX, S. 248 fg.)

u. 37, so dass wir diese Inschrift und ebenso die folgende, in

welcher gleiche Erscheiiuiugen uns entgegentreten, dem Dialekt von

Hadramüt zuweisen müssen; wenigstens steht so viel fest, dass sie

von den übrigen Aden-Inschriften in Schrift uud Sprache verschieden sind. Dies zeigt sich vorzüglich in der grossen Inschrift

8. (s. Taf. No. VIII.)

Sie scheint vollständig zu sein, bietet aber so viele Schwierig¬

keiten, dass wir jeden Versuch zur Entziflerung aufgegeben haben.

1) Die Form des D scheint auf das Lesen von linliS uach reclits hin¬

zuweisen ; doch ist auch dies nicht sicher.

2) Sie siud in unserer Lithographie etwas verkleinert.

3) Die Zeichen in der Lithographie dieser und der folgenden Inschrift sind in derselben Grösse, wie im Origiual.

(9)

a02 Levy, neun himjarische Inschriften.

Mögen Andere glücklicher, als wir in ihren Bemühungen sein, das

wäre ira Interesse der Wissenschaft sehr zu wünschen, weil uns

eins der umfangreichsten Schriftstücke des Himjarischen in unserer

Inschrift vorliegt. Soviel tritt selbst bei oberflächlicher Durch¬

musterung derselben klar hervor, dass das Suffix eine grosse

Rolle spielt, wie wir dies auch bei der vorangehenden Inschrift

beraerkt haben; daher wohl eine Notiz über deu Fundort sehr er¬

wünscht wäre, weil auf solche Weise der Dialekt mit grösserer

Entschiedenheit angegeben werden könnte. Die Schriftzeicheu zu

bestimmen macht weiter keine Schwierigkeit'), bis auf eines, das

hier zura ersten Male sich zeigt, wir meinen Z. 2, das 9te, Z. 3

das 3te, Z. 4 das 7 te, Z. 5 das 13 te und noch olt. Wir möchten

glauben, es sei ein doppeltes 5, da dieser Buchstabe in gewöhnlicher

und umgekehrter Form iu dieser Inschrift nicht selten sich zeigt.

Auffallend ist auch, dass der trennende Strich seltener als sonst

vorkommt.

1) Das sechste Zeichen in zweiter Zeile , das häufig vorkommt , ist offen¬

bar ein T , die Winkel sind eiu wenig verschoben.

(10)

203

Ein Heilsj)ruch.

Rigveda X, 137.

Von Th. Aufrecht.

1.

Ihr Götter hebt gesunkeneu ans Land, ihr Götter, wieder auf.

Und, Götter, schuldbeladenen weckt ihr zu neuem Lebenslauf.

2.

Zwei Winde wehen eilend her vom Ocean, von fernem Ort,

Kraft wehe dir der eine zu, der andere dein Leiden fort.

3.

Wind, wehe Heilung diesem zu, und wehe, Wind, sein Lei¬

den fort,

Die Götter haben dich gesandt mit alier lleilungsmittel Hort.

4.

Ich nahe mit Gesundheit dir und steter Ungefährdetheit,

Ich bringe dir verjüngte Kraft, und scheuche deine Krankheit weit 5.

Die Götter mögen hülfreich sein, und bülfreich ihm der Marut

Schaar,

Hülfreich jedwedes Element zu schützen diesen vor Gefahr.

6.

Heilkräftig ist des Wassers Schwall, das Wasser kühlet Fiebers

Gluth,

Heilkräftig gegen alle Sucht Heil bringe dir des Wassers Flut.

7.

Ob zehngezacktem Händepaar flüstert die Zunge heil'geu Spruch,

Das leg' ich auf, das löse dich vou deiner Uebel Wucht und

Fluch.

Anmerkungen.

Mit wenigen Abweichungen ist dieser Hymnus im Atharvaveda

IV. 13 wiederholt. Für den sechsten Vers (Av. VI. 91, 3. IIL 7, 5)

ist llv. X. 60, 12. eingeschaltet. Vers 2 und 3 fiuden sich auch

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