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Archiv "Neue orale Antikoagulantien: Effektiv bei einfachem Management" (21.02.2014)

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A 320 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 8

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21. Februar 2014

NEUE ORALE ANTIKOAGULANTIEN

Effektiv bei einfachem Management

Bei geplanten operativen Eingriffen ist bei den neuen oralen Antikoagulantien ein Bridging nicht erforderlich – es reicht eine perioperative Therapiepause.

D

ie neuen oralen Antikoagu- lantien (NOAK) haben im klinischen und praktischen Alltag gegenüber den herkömmlichen Vi- tamin K-Antagonisten einige Vor- teile: Sie sind besser steuerbar, das regelmäßige Gerinnungsmonitoring, die Beachtung von Nahrungsmittel- und Arzneimittelinteraktionen sowie die Dosisanpassung an das Körper- gewicht – all dies entfällt.

Rivaroxaban (Xarelto®) ermög- licht zudem ein einfacheres peri - operatives Management: „Die ma- ximalen Wirkspiegel sind bei der oralen Einnahme genauso rasch er- reicht wie bei der subkutanen In- jektion von Enoxaparin“, berich - tete Prof. Dr. med. Sylvia Haas, München. Ähnlich wie bei dem niedermolekularen Heparin und anders als bei den Vitamin K-An- tagonisten klinge außerdem infol- ge der nur kurzen Halbwerts- zeit die klinische Wirkung nach

dem Absetzen der Medikation rasch wieder ab.

Das habe Konsequenzen für das perioperative Management, sagte Haas: Sei ein operativer Eingriff ge- plant, so sei auch bei längerfristiger Behandlung mit Rivaroxaban ein Bridging (Überbrückungstherapie) zur Operationsvorbereitung nicht er- forderlich. „Es reicht eine vor - übergehende Therapiepause.“ Da- nach sollte Rivaroxaban mindestens 24 Stunden vor dem geplanten Ein- griff abgesetzt werden, bei Nieren- funktionsstörungen vorsichtshalber etwas früher, und bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko sogar min- destens 48 Stunden präoperativ. Post- operativ kann die Einnahme wieder begonnen werden, sobald die Hä- mostase gesichert ist – also in der Re- gel nach etwa acht Stunden. Besteht jedoch ein erhöhtes Blutungsrisiko, so sollte mit der erneuten Antikoagu- lation etwas länger gewartet werden.

Einfacher als oft angenommen ist auch das Notfallmanagement unter den NOAK, wie Haas darlegte. Zwar sei ein spezifisches Antidot nicht ver- fügbar, aufgrund der vergleichsweise kurzen Halbwertszeit von Rivaroxa- ban sei dies aber in aller Regel kein Problem. Vielmehr komme es deut- lich seltener zur Notwendigkeit von Neutralisierungs- und Antagonisie- rungsmaßnahmen als bei den Vita- min K-Antagonisten. „Im Allge- meinen reicht es, die Einnahme des NOAK zu unterbrechen und blut- stillende Maßnahmen zu ergrei- fen“, betonte Haas. Tritt jedoch eine schwere Blutung auf, so ist wie bei den Vitamin K-Antagonisten die Behandlung mit Prothrombinkom- plex-Konzentrat und rekombinan- tem Faktor VIIa möglich.

Christine Vetter

Presseworkshop „Fortschritte mit Xarelto® in der oralen Antikoagulation“, in Roggenburg, Veranstalter: Bayer HealthCare

Tyrosinkinaseinhibitor Bosulif® zur Therapie der chronischen mye- loischen Leukämie – Das Pfizer-Me- dikament Bosulif (Bosutinib) ist wieder auf dem deutschen Markt verfügbar.

Der Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) der zweiten Generation ist angezeigt zur Behandlung von Erwachsenen mit Philadelphia-Chromosom-positiver chronischer myeloischer Leukämie (Ph+-CML) in der chronischen und der akzelerierten Phase sowie in der Blas- tenkrise bei Patienten, die mit mindes- tens einem TKI vorbehandelt wurden und bei denen Imatinib, Nilotinib und Dasatinib nicht als geeignete Behand- lungsoption angesehen werden. Mit dieser bedingten Zulassung („Conditio- nal Marketing Authorisation“) von Bo- sulif für die Europäische Union wurde

das Behandlungsspektrum bei der Ph+-CML um eine neue wirksame Therapieoption mit einem differenzier- ten Verträglichkeitsprofil erweitert.

Grundlage für die Marktverfügbar- keit von Bosulif in Deutschland ist die Einigung von Pfizer mit dem Spitzen- verband der gesetzlichen Krankenkas- sen auf einen Erstattungsbetrag.

Tivicay® (Dolutegravir), ein neues HIV-Medikament, ist in Europa zu- gelassen – Die Europäische Kommis- sion hat den Integraseinhibitor Tivicay (Dolutegravir) von ViiV Healthcare zur Kombinationsbehandlung von HIV- Infektionen bei Erwachsenen und Ju- gendlichen (Alter über zwölf Jahre) zu- gelassen. Das klinische Entwicklungs- programm von Dolutegravir umfasste

sowohl vorbehandelte als auch nicht vorbehandelte Infizierte und Patienten, die mit einem Virus infiziert waren, wel- ches Resistenzen gegen andere Inte- graseinhibitoren entwickelt hatte. Der Antrag zur erteilten Zulassung umfasst die Ergebnisse von vier pivotalen klini- schen Phase-III-Studien mit insgesamt 2 557 Erwachsenen, die eine Therapie mit Dolutegravir oder einem Vergleichs- medikament erhielten. Eingeschlossen sind auch Daten einer fünften Studie mit Jugendlichen ab zwölf Jahren.

Die Wirksamkeit von Dolutegravir als Drittwirkstoff war der Vergleichsme- dikation in zwei Phase-III-Studien über- und in einer Phase-III-Studie nicht unterlegen. Die Therapieabbruch- raten aufgrund von Nebenwirkungen lagen bei ein bis drei Prozent. EB

KURZ INFORMIERT

P H A R M A

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