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Archiv "Indikatoren für Crohn-Rezidiv" (30.07.1999)

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gens Alltagsleben als krankheits-un- spezifischem Fragebogen (Grafik 2).

Im Vergleich zu Gesunden wiesen be- reits Patienten mit CVI I signifikante Reduktionen der Lebensqualität in den Bereichen „Körper“ und „Alltag“ auf.

Auch zeigte sich, daß das Ausmaß der Belastungen bei CVI IIIb (Ulcus crur- is) in fast allen Skalen dem von Patien- ten mit pAVK II–IV entspricht (9). Der Fragebogen Alltagsleben erwies sich in der Längsschnitt-Validierung weniger veränderungssensitiv als der FLQA.

D

Diisskkuussssiioonn

Durch die Erfassung der Lebens- qualität ist eine erweiterte Betrachtung von Krankheitsfolgen auch unter sub- jektiven Erlebensaspekten des Patien- ten möglich. Lebensqualität als Zielkri- terium dient somit auch der umfassen- deren Bewertung therapeutischer Ver- fahren in Therapiestudien oder in der Praxis. Nach weitgehendem Konsens sind für diese Zwecke standardisierte, validierte Fragebögen geeignet.

Zur Erfassung der krankheitsspe- zifischen Lebensqualität bei Venener- krankungen wurde der Freiburger Fra- gebogen zur Lebensqualität bei Venen- erkrankungen (FLQA) entwickelt und validiert. Dieser zeigte gute Validitäts- merkmale und erwies sich auch in der praktischen Handhabung als sehr gut einsetzbar.

Die Ergebnisse der klinischen Stu- die zeigen, daß bereits in frühen Stadi- en der CVI Einschränkungen der Le- bensqualität gegeben sind, die sich mit zunehmendem Stadium verstärken.

Patienten mit abgeheiltem Ulcus cruris (CVI IIIa) entsprechen in ihren Bela- stungen denen mit CVI II, während Pa- tienten mit floridem Ulcus cruris be- sonders starke Einschränkungen auf- weisen, die mit denen bei pAVK der Stadien II–IV (9) vergleichbar sind.

Diese Beobachtungen sprechen dafür, daß sowohl die körperlichen Beschwer- den wie auch die Einschränkungen in Sozial- und Alltagsleben zur vermin- derten LQ beitragen. Auffällig ist der zunehmende Einschränkungsgrad durch die Therapie selbst. Hieraus könnten sich Auswirkungen auf die Compliance der Patienten ergeben, die sich wiederum auf den Heilungsverlauf der CVI auswirkt (5).

Anwendungsbereiche für den FL- QA sind sowohl wissenschaftliche Fra- gestellungen, für die die Langform mit 84 Fragen sinnvoll erscheint, wie auch klinische Verlaufsstudien, die günsti- gerweise mit der Kurzform (39 Fragen) durchgeführt werden.

Die Bedeutung der Erhebung von LQ bei Venenerkrankungen wird auch daran deutlich, daß inzwischen weitere Arbeitsgruppen in Deutschland an ent- sprechenden Inventaren arbeiten (10).

Neben der Anwendung in Therapiestu- dien kommt generell auch ein Einsatz von LQ-Fragebögen in der klinischen Praxis in Frage, wenn Patienten mit be- sonderen krankheitsbedingten Bela- stungen frühzeit erkannt werden sol- len. Hier ersetzt der Fragebogen kei- neswegs das diagnostische Gespräch, er kann dieses aber ergänzen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1999; 96: A-1971–1973 [Heft 30]

Literatur

1. Augustin M, Dieterle W, Zschocke I, Brill C, Trefzer D, Peschen M, Vanscheidt W: Devel- opment and validation of a disease-specific questionnaire on the quality of life of patients with chronic venous insufficiency. VASA 1997; 26 (4): 291–301.

2. Bosquanet N, Franks P: Venous Disease: The New International Challenge. Phlebology 1996; 11: 6–9.

3. Bullinger M, Cachovan M, Creutzig A, Diehm C, Gruss J, Heidrich H, Kirchberger I, Loeprecht H, Rogatti W: Entwicklung eines krankheitsspezifischen Instruments zur Er- fassung der Lebensqualität von Patienten mit arterieller Verschlußkrankheit (PAVK-86- Fragebogen). VASA 1996; 25 (1): 32–47.

4. Bullinger M: Gesundheitsbezogene Lebens- qualität und subjektive Gesundheit.

Überblick über den Stand der Forschung zu einem neuen Evaluationskriterium in der Medizin. Psychother Psychosom Med Psy- chol 1997; 47: 6–91.

5. Erickson CA, Lanza DJ, Karp DL, Edwards JW, Seabrook GR, Cambria RA, Freischlag JA, Towne JB: Healing of venous leg ulcer in an ambulatory care program: The roles of chronic venous insufficiency and patient compliance. J Vascular Surg 1995; 22 (5):

629–636.

6. Fischer H. Venenleiden – Eine repräsentative Untersuchung in der Bevölkerung der Bun- desrepublik Deutschland (Tübinger Studie).

Urban & Schwarzenberg, München, Wien, Baltimore 1981.

7. Garratt AM, Mc Donald LM, Ruta DA, Rus- sell IT, Buckingham JK, Krukowski ZH: To- wards measurement of outcome for patients with varicose veins. Qual Health Care 1993; 2 (1): 5–10.

8. Hays RD, Anderson R, Revicki D: Psycho- metric considerations in evaluating health-re- lated quality of life measures. Quality of Life Res 1993; 2: 441–449.

9. Heidrich H: Lebensqualität bei periphe- rer arterieller Verschlußkrankheit. Untersu- chungen mit einem krankheitsspezifischen

Fragebogen (PAVK-86). Dt Ärztebl 1994;

91: A-2115–2116 [Heft 31].

10. Klyscz T, Jünger M, Schanz S, Janz M, Ras- sner G, Kohnen R: Lebensqualität bei chro- nisch venöser Insuffizienz (CVI). Ergebnisse einer Untersuchung mit dem neu entwickel- ten Tübinger Fragebogen zur Messung der Lebensqualität von CVI-Patienten (TLQ- CVI). Hautarzt 1998; 49: 372–381.

11. Lindholm C, Bjellerup M, Christensen OB, Jederfeldt B: Quality of life in chronic leg ul- cer patients. An assessment according to the Nottingham Health Profile. Acta Derm Ve- nereol 1993; 73 (6): 440–443.

12. Phillips T, Stanton B, Provan A, Lew R: A study of the impact of leg ulcers on quality of life: financial, social, and psychologic impli- cations. J Am Acad Dermatol 1994; 31 (1):

49–53.

13. Widmer LK, Stähelin HB (eds.): Peripheral venous disorder. Prevalence and socio-medi- cal importance. Bastel Study III. Bern: Hans Huber Publishers, 1978.

14. Wienert V, Willer H: Epidemiologie der Ve- nenerkrankungen. Schattauer, Stuttgart, New York 1992.

Anschrift für die Verfasser Dr. med. Matthias Augustin Universitäts-Hautklinik Freiburg Hauptstraße 7 · 79104 Freiburg

A-1973

M E D I Z I N KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 30, 30. Juli 1999 (45)

Bei Patienten mit floridem Mor- bus Crohn ist die Konzentration pro- inflammatorischer Zytokine in der in- testinalen Schleimhaut erhöht. Ein wichtiger Mediator für den Entzün- dungsprozeß ist offensichtlich der Tu- mornekrosefaktor alpha (TNF-alpha).

Die Autoren untersuchten die Pro- duktion von TNF-alpha und Inter- leukin 1-beta durch mononukleäre Zellen in der Kolonschleimhaut bei 137 Patienten mit Morbus Crohn, die unter einer Steroidmedikation sich seit einem Jahr in Remission befan- den. Eine erhöhte Sekretion von TNF- alpha und Interleukin 1-beta ließ eine gute Vorhersage bezüglich eines Mor- bus-Crohn-Rezidivs innerhalb des nächsten Jahres treffen, während die Akutphaseproteine, Lokalisation und Ausdehnung der Erkrankung diesbe-

züglich enttäuschten. w

Schreiber S, Nikolaus S, Hampe J et al.:

Tumour necrosis factor αand interleukin in relapse of Crohn’s disease. Lancet 1999; 353: 459–461.

Medizinische Klinik und Klinik für Zahnerhaltungskunde und Paradonto- logie, Christian-Albrechts-Universität, 24105 Kiel.

Indikatoren für

Crohn-Rezidiv

Referenzen

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