• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Gesetzliche Krankenkassen: Viele Kinder ohne Versicherungsschutz" (16.01.2009)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Gesetzliche Krankenkassen: Viele Kinder ohne Versicherungsschutz" (16.01.2009)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 3⏐⏐16. Januar 2009 A59

A K T U E L L

Seit Mitte der Achtzigerjahre ist der

„Vorschussbetrug“, besser bekannt als Nigeria-Betrug, ein Massenphä- nomen im Internet: Weltweit werden Millionen E-Mails – selbstredend streng vertraulich – an willkürlich ausgewählte Adressaten verschickt.

Die Verfasser der Briefe, die häufig aus Nigeria oder anderen Entwick-

lungsländern stammen, bitten die Empfänger, beim Transfer von hohen Millionenbeträgen ins Ausland behilf- lich zu sein. Als Belohnung winken Provisionen im zweistelligen Prozent- bereich. Vor der Auszahlung der Ge- winne muss der „Geschäftspartner“

jedoch stets Vorschusszahlungen wie Verwaltungs- oder Versicherungs- gebühren übernehmen. Wer diese zahlt, wartet anschließend vergeblich auf seinen Millionengewinn.

Nach Studien der niederländi- schen Firma Ultrascan, die seit 1996 solche E-Mail-Betrugsfälle unter- sucht, entstand 2007 auf diese Wei- se weltweit ein Schaden von 4,3 Mil- liarden US-Dollar, davon rund 280 Millionen US-Dollar in Deutschland.

Erstaunlich ist nicht nur, dass diese relativ plumpe Masche nach so vie- len Jahren immer noch so gut funk- tioniert. Bemerkenswert ist auch, dass laut Ultrascan nicht etwa vor allem schlecht ausgebildete oder fi- nanziell unerfahrene Menschen dar- auf hereinfielen, sondern vielmehr Akademiker, gut ausgebildete und (natürlich) besserverdienende Men- schen. Selbst Manager, Polizeibe- amte und Direktoren börsennotierter Unternehmen zählten zu den Opfern.

Als besonders verführbar erwie- sen sich jedoch Mediziner mit ho- hem Selbstvertrauen, denen die Be- trüger suggerieren konnten, dass sie damit auch etwas Gutes tun würden.

Signifikant hohe Verluste erlitten un- ter anderem Psychiater, Psycholo- gen und Neurochirurgen.

RANDNOTIZ

Heike E. Krüger-Brand

Ärzte leicht verführbar

Zehntausende Kinder in Deutsch- land haben nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „ Der Spiegel“

keinen vollen Krankenversicherungs- schutz. Weil viele Geringverdiener mit Kassenbeiträgen in Rückstand sind, verlieren demnach auch deren Familienangehörige ihren Anspruch auf Behandlung im Krankheitsfall.

Das Gesundheitsministerium wies die Kritik zurück und erklärte, bei akuten Erkrankungen werde weiter- hin bezahlt.

Hintergrund der Angelegenheit ist laut „Spiegel“ eine Neuregelung im Rahmen der Gesundheitsreform.

Demnach deckt bei Beitragsrück- ständen die Krankenversicherung auch bei einem Ehepartner und den Kindern eines Versicherten nur noch Notfälle sowie die Behandlung aku- ter und schmerzhafter Erkrankun- gen ab.

Eigentlich wollte die Große Ko- alition mit dem Gesetz die Zahl der Nichtversicherten verringern. Tat-

sächlich jedoch zahlen laut „Spiegel“

viele der nun Neuversicherten ihre Beiträge monatelang nicht. In sol- chen Fällen schreibt das Gesetz den Krankenkassen vor, dass sie nur die Minimalversorgung bezahlen dür- fen. Das Bundesgesundheitsminis- terium hat dem Bericht zufolge in einem Rundschreiben klargestellt, dass sich die Aussetzung bestimm- ter Versicherungsleistungen auch auf die Angehörigen erstreckt.

Kritik daran kommt laut „Spie- gel“ von den Krankenkassen. Er halte es für falsch, Kinder für Ver- säumnisse ihrer Eltern zu bestrafen, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg, Wilfried Jacobs. Es müsse schnellstens eine gesetzliche Neuregelung her, etwa durch Beteiligung der Sozialämter.

Der Sprecher des Gesundheits- ministeriums, Klaus Vater, wies da- gegen darauf hin, es würden nur Leistungen verweigert, die verscho- ben werden könnten. afp

Die Drogenbeauftragte der Bun- desregierung, Sabine Bätzing (SPD), und das Bundesgesundheitsministe- rium planen, die Herstellung, den

Besitz und den Handel mit der Kräu- termischung „Spice“ zu verbieten.

„Spice“ ist in Deutschland frei verkäuflich und wird wegen seiner berauschenden Wirkung geraucht.

Eine Analyse zeigte nun, dass es neben verschiedenen Kräutern das synthetische Cannabinoid JWH-018

enthält. „Nun ist bestätigt, dass die Modedroge ,Spice‘ keine harmlose Kräutermischung für den Raumduft ist, wie es der Hersteller glauben machen wollte“, stellte Bätzing klar. „Tatsächlich handelt es sich bei der zugesetzten Substanz um einen nicht zugelassenen Stoff, der psychotrope Wirkungen erzeugt.“

Das Bundesamt für Risiko- bewertung und die Drogenbe- auftragte der Bundesregierung warnen schon länger vor dem Konsum der Modedroge. Lange war jedoch unklar, welche Sub- stanz für die berauschende Wirkung verantwortlich ist. Durch die Identi- fizierung von JWH-018 steht nun fest, dass diese nicht durch die pflanzlichen Bestandteile, sondern durch einen nicht angegebenen che- mischen Zusatz verursacht wird.

Das Verbot von „Spice“ soll bis Ende Januar in Kraft treten. Mei

Foto:

ddp

MODEDROGE „SPICE“

Drogenbeauftragte kündigt Verbot an

GESETZLICHE KRANKENKASSEN

Viele Kinder ohne Versicherungsschutz

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Auch eine Studie der Bundesbank kommt zu dem Ergeb- nis, dass wegen der schlechten wirt- schaftlichen Entwicklung deutlich weniger Geld in den Gesundheits- fonds fließen wird

Mit dem Babyglück stellt sich auch die Frage nach der (privaten) Kran- kenversicherung: Denn auch wenn Vater oder Mutter gar nicht mehr ar- beitet, muss er/sie als privat

Heute hat die Deut- sche Postbank im Aktienkurs einen Gewinn von 100 Prozent auf dem Buckel, der Anleger hätte, ohne großes spekulatives Risiko, einen Riesenreibach gemacht, und

Verbände klargestellt, dass die gesetzlichen Krankenkassen nach derzeitiger Rechtslage Leistungen der Akupunktur nicht übernehmen dürfen.. Die Akupunktur sei eine neue

So klärten einige Krankenkassen nicht, ob ein Rezept für einen ihrer Versicherten oder den ei- ner anderen Kasse ausge- stellt worden sei. Manche kontrollierten nur Rezep- te mit

Auch in diesen Fällen macht es jedoch einen Unterschied, ob die unentgeltliche Be- handlung vom Patienten unter der Vorlage der Chipkarte als vermeintli- cher

Allerdings könnte diese Reformoption auch schrittweise unternommen werden, eventuell nur für den Kreis der freiwillig Versicher- ten oder in einem gesplitteten Grund-

Nach der jüngsten Finanzschät- zung der gesetzlichen Krankenversi- cherung hält Bundesgesundheitsmini- ster Horst Seehofer Beitragssatzsen- kungen für möglich.. Seehofer tritt da-